27. Januar 2010

»Ich finde Niemanden, der so häufig recht hätte, wie ich! Ich behalte mir jede Handlung gegen den Staat vor! Ich verachte jeden Menschen, der gern Uniform trägt. Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um Rücksichten zu nehmen. Ich bin ungefähr so geschmeidig wie Stonehenge. Ich war eigentlich immer Einzelgänger gewesen! Ich will mein Gebiet immer unter Kontrolle halten. Ich fluche allem Gemensch! Ich bin Pessimist, was ›das Volk‹ anlangt. Ich schätze die Jugend und ihr Urteil nicht übermäßig. Ich bekenne mich vorbehaltlos zur alten, heute bestgeschmähten, Aufklärung. Ich ärgere gern durch Wahrheiten. Ich disputiere nie mit Frommen. Ein Gott möchte ich gar nicht sein: viel zu langweilig, so zuerst. N Halbgott, das ja! Ich unglücklich?: Ich?!: ich kann doch denken, was ich will!! Ich lüg' ganz gern, wenn ich Zeit hab': die Wahrheit is so was Gewöhnliches, nich? Ich habe durchaus den Mut auch zur Inkonsequenz! Ich bin, wie jeder anständige Mensch, meiner Ansichten oftmals müde. Ich kann ja nichts mehr ernst nehmen. Ich habe keine Ahnung, was ›leben‹ heißt. Ich bin jedenfalls fleißig. Ich bin schließlich der ich bin.«
Arno Schmidt, 15 000 Volt bin ich

27. Januar 2010

liebster Joq...
bin sehr traurig
kann nicht kommen
verzeih mir

ein ander mal
versprochen

(wg. Herz)

Gaga

27. Januar 2010

Reißleine

26. Januar 2010

WHAT ARE YOU DOING THE REST OF YOUR LIFE?
NORTH AND SOUTH AND EAST AND WEST OF YOUR LIFE?

26. Januar 2010



Gaga Nielsen, Blogger-Hexe. "Waas? Du schneidest dir die Haare selber, echt?". Ja, echt. Nun ja, ist ja auch kein Kunststück bei so langen Zotteln, aber die kessen Stufen auf der Seite verlangen schon eine gewisse Virtuosität, keine Frage! Das hab ich mir bei meinen letzten Frisörbesuchen vor fünfzehn Jahren bei Frank Schäfer (letzter Fremdschnitt*) bzw. fünf Jahren (?) bei Udo Walz (begleitende Assistenz + Stylingberatung Freundin) abgeguckt. Na bitte. Vor allem die Service-Zeiten, sehr praktisch. Ich schneide praktisch rund um die Uhr und kriege immer sofort einen Termin.

*unbedingte Empfehlung, da ich leider keine Termine mehr frei habe!

26. Januar 2010



Einst war ich verliebt in ein Gefühl aus der Vergangenheit. Ich war unsicher, ob das Gefühl zeitlos sei, die Liebe der Erinnerung galt oder der Gegenwart. Oder nur der schimmernden* Idee, die Gegenwart mit dem Gefühl der Erinnerung zu verzaubern. So genau wollte ich es auch gar nicht wissen. Ich war für jeden Zauber bereit. Es gab gerade keinen Zauber in meiner Gegenwart. So griff ich nach der geschenkten, auf’s Neue belebten Vergangenheit, in der Hoffnung, den Zauber wiederzufinden. Ich hatte einen starken Willen, die Sache anzugehen und suchte so lange, in jedem Detail bis die Puzzleteile den alten Sinn ergaben und meine Vorstellung des erinnerten Gefühls möglichst dicht beseelten. Ich schwelgte in der scheinbar gelungenen Dramaturgie. Nur manchmal vergaß ich mich lückenlos zu erinnern und sah das Licht der Gegenwart durch den zarten milchweißen Vorhang schimmern. Ohne Verklärung. Der Zauber verflüchtigte sich dann immer ein bißchen, was ich verdrängte, ich sah dann einfach nicht so genau hin und erinnerte mich umso stärker an die ersehnte Anmut, die ich nur noch in Bruchstücken fand. Immer ein bißchen mehr, immer ein bißchen stärker musste ich mich erinnern, und irgendwann ertappte ich mich dabei. Eine Bö wehte den Schleier bei geöffnetem Fenster zur Seite und ich sah, was war. Ein Windstoß und noch einer. Bis ich merkte, es wäre zu mühevoll, immer wieder den Schleier der Vergangenheit vor das Fenster zu zerren, um die zerschlissenen, fadenscheinigen Stellen des alten Traumgewebes nicht zu sehen.

Ich hatte mich daran gewöhnt, dauernd die Erinnerung zu rufen. Die Gegenwart absichtlich zu übersehen, denn Sie passte nicht zu den übrigen Requisiten meines Stückes. Nur so funktionierte die Magie. Nach einer Weile vergaß ich, weil ich faul wurde, und es auch langsam mühselig wurde, mich dauernd an den Zauber zu erinnern und immer wieder Sternenstaub darüber zu streuen. Ich hatte keinen Sternenstaub mehr in meinem Köcher. Und erwachte. Ganz langsam. Schmerzhaft. Denn ich hatte mich nicht darum gekümmert, den Goldstaub der Gegenwart zu finden. Ich war in den Sternenstaub der Erinnerung verliebt, in mein erinnertes Gefühl, in das Licht, die Klänge und eine Silhouette, die es nicht mehr gab. In meine Jugend, die Aufbruchstimmung, obgleich sie bei Lichte besehen, farbloser war, und weniger Möglichkeiten barg, als ich mir eingestehen wollte, aber der Glaube war stark. Der Wille daran zu Glauben und sich so und nicht anders daran zu erinnern. In war verliebt in das erinnerte Leuchten. Die Hoffnung. Aber selbst in der Vergangenheit bestand das vermeintlich erinnerte Glück mehr aus Hoffnung denn Erleben. Das erinnerte Gefühl war wenig mehr als ein gehegter und gepflegter Wunsch aus der Vergangenheit.

Auf der dauernden Suche nach dem vergangenen Gefühl vergaß ich die Gegenwart. Ich wollte nichts genaues darüber wissen, denn die Vergangenheit war leichtfüßiger. Scheinbar unbelastet. Es war so leicht die Stolpersteine auf dem alten Weg zu vergessen. Doch die Gegenwart war wie ein stolzes Pferd und begehrte auf und zeigte mir seine Muskeln und wollte geritten werden. Sie war ein wilder Mustang und wollte Respekt vor dem ihr eigenen Zauber, der Anmut zu erlebender Gegenwart. Die Gegenwart wollte Gegenwärtigkeit. Das Begreifen, ehren und vergolden der gegenwärtigen Dinge. Als ich das verstand, sehr viel später, verstand ich den verlorenen Zauber. Er hatte sich auf den Weg gemacht. An einen anderen Ort. In eine andere Gegenwart, die nicht mehr meine war. Ich habe Frieden geschlossen, mit dem verlorenen Sternenstaub. Er hat seinen Platz in seiner Zeit, ist nur noch eine zarte Spur in einem Fotoalbum zwischen Bildbänden. Zarte leicht schimmernde Patina über alten Gefühlen. Aber man darf nicht daran reiben. Dann verfliegt er, der Zauberstaub. Pusten verboten. Das lebendige Herz will heftig atmen. Vibrieren. Den Zauber des Atems der eigenen Zeit. Jetzt.


*Adjektiv glänzend vermeidend

25. Januar 2010

Post aus Amerika gekriegt. Vor vier Wochen gab es einen Charlie-Chaplin-Film im Fernsehen. Den hab ich mir angeschaut. Der war sehr schön. Moderne Zeiten. Ich hab den Film nicht ganz alleine geschaut, obwohl ich alleine daheim war. Besonders gut hat mir die Stelle gefallen, wo Charlie auf der Wiese sitzt und zu dem Mädchen sagt, für ein Heim mit ihr würde er sogar arbeiten. Also so ungefähr. Arbeiten war für Charlie eine ganz schlimme Sache, weil er vorher in so einer blöden Fabrik war, wo alles ganz doof war.

Dann hab ich im Internet nach Charlie Chaplin-T-Shirts geschaut und ein schönes in Amerika gefunden. Und bestellt. In groß und kleiner. Zwei mit langen Ärmeln und eins mit kurzen. Das ist auch ganz schön groß. Hab mit Visa bezahlt, die sechzehnstellige Nummer im Internet eingetippt und mich gefreut. Vor drei Wochen kriegte ich eine Mail, dass die T-Shirts verschickt worden sind. Ich hab gewartet, aber nichts ist gekommen*. Dann dachte ich schon, vielleicht so eine Schwindelfirma, aber die wirkten so vertrauenserweckend. Na ja, blöd gelaufen.

Und heute Vormittag hab ich Post gekriegt. Eine schwarzrotbunte zugeklebte Plastiktüte. Aus Amerika. Drei schwarze T-Shirts mit Charlie Chaplin drauf waren drin. Sind sehr schön geworden. Redbubble ist doch keine Schwindelfirma. Wollte ich nur Bescheid sagen. Ich zieh die Charlie-T-Shirts mal an und mach Fotos. Charlie Chaplin ist toll. Das hört man ja immer und weiß es irgendwie, aber ich hatte bis zu diesem Tag vor Weihnachten noch nie einen ganzen Film von ihm gesehen, nur immer so Ausschnitte. Jetzt hab ich ein Charlie-T-Shirt und kann allen zeigen, dass ich Charlie-Chaplin-Fan bin.

*war rückläufiger Merkur 27. Dezember bis 15. Januar

24. Januar 2010



NOT A QUIET MEDITATION

24. Januar 2010

reloaded
[restricted]

24. Januar 2010

"It's not a quiet meditation".

sonic (arsch auf eimer) youth

(danke für die Inspiration)

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01.05.24, 23:41
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P.P.P.S. gibt zig...
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NeonWilderness
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Zucker 27. April 2024...
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