11. August 2022
Das Hauptportal. Ich will weiß Gott keine schulunterrichtshaften Einträge schreiben, aber was da bildhauerisch von Heinz Heiber erschaffen wurde, ist erklärungsbedürftig und für mein Empfinden zutiefst beeindruckend, zumal an einem historischen Sakralbau. Ich innerlich sofort: wow! Ich copypaste auszugsweise von der Homepage der Sebalduskirche, die vom "Heiber-Portal" spricht:
"1988 bis 1991 gestaltete der Nürnberger Bildhauer Heinz Heiber (1928–2003) zunächst das nordwestliche, ursprünglich leere romanische Bogenfeld und dann auch die Türen selbst. Er nahm das klassische mittelalterliche Portalmotiv des Weltgerichts auf und setzte es mit zeitgenössischen Ausdrucksformen um. Im Unterschied zu klassischen Darstellungen mit dem Weltenrichter Christus bildet seine Werkgruppe ab, wie Christus bei seiner Ankunft sämtliche Grenzen überwindet. Er durchbricht den Türstock und stürzt dem Tod entgegen. Dessen Handlanger, die vier apokalyptischen Reiter, die alles unter sich begraben, verweisen einerseits auf seine Erfahrungen in Krieg, Gefangenschaft und Vertreibung, andererseits auf die berühmte Darstellung Albrecht Dürers, der in St. Sebald getauft wurde, geheiratet hat und in die Kirche gegangen ist."
Das einzige Rätsel ist für mich, wieso überhaupt die Idee aufkam, eine zeitgenössische bildhauerische Arbeit dort anzubringen. Ob das romanische Bogenfeld leer war, weil das ursprünglich dort befindliche mittelalterliche Portalmotiv wiederherzustellen zu komplex schien und nach einer inhaltlich adäquaten Alternative gesucht wurde? Das Vorgehen erscheint mir so ungewöhnlich progressiv. Aber ich finde das Ergebnis grandios. Auch die Arbeit an der Tür selbst. Ganz große Kunst. Die Kirche durch dieses Portal zu betreten, da durchzugehen war mir ein Fest, erhebend.
"1988 bis 1991 gestaltete der Nürnberger Bildhauer Heinz Heiber (1928–2003) zunächst das nordwestliche, ursprünglich leere romanische Bogenfeld und dann auch die Türen selbst. Er nahm das klassische mittelalterliche Portalmotiv des Weltgerichts auf und setzte es mit zeitgenössischen Ausdrucksformen um. Im Unterschied zu klassischen Darstellungen mit dem Weltenrichter Christus bildet seine Werkgruppe ab, wie Christus bei seiner Ankunft sämtliche Grenzen überwindet. Er durchbricht den Türstock und stürzt dem Tod entgegen. Dessen Handlanger, die vier apokalyptischen Reiter, die alles unter sich begraben, verweisen einerseits auf seine Erfahrungen in Krieg, Gefangenschaft und Vertreibung, andererseits auf die berühmte Darstellung Albrecht Dürers, der in St. Sebald getauft wurde, geheiratet hat und in die Kirche gegangen ist."
Das einzige Rätsel ist für mich, wieso überhaupt die Idee aufkam, eine zeitgenössische bildhauerische Arbeit dort anzubringen. Ob das romanische Bogenfeld leer war, weil das ursprünglich dort befindliche mittelalterliche Portalmotiv wiederherzustellen zu komplex schien und nach einer inhaltlich adäquaten Alternative gesucht wurde? Das Vorgehen erscheint mir so ungewöhnlich progressiv. Aber ich finde das Ergebnis grandios. Auch die Arbeit an der Tür selbst. Ganz große Kunst. Die Kirche durch dieses Portal zu betreten, da durchzugehen war mir ein Fest, erhebend.
g a g a - 11. August 2022, 22:50