20. Oktober 2012

it's just a kiss away, it's just a kiss away



19. Oktober 2012

Muss gerade an Weimar denken, an eine seltsame Nacht. In einem Hotel. Irgendwas mit "... Hof" Russischer Hof oder Petersburger Hof. Lange her. Eine kalte Silvesternacht. Schnee lag auch glaube ich. Aber unter der Bettdecke war es warm. Man könnte sogar sagen heiß. Ich glaube, ich komme drauf, weil ich bei den Bildern an Schiller und Goethe denken muss. Am ehesten identifiziere ich mich mit Schiller, aber nicht mit den zugehörigen Frauen. Eine ästhetische Identifikation. Ich wäre ein attraktiver Mann gewesen, lieber ein Mann als eine Frau in dieser Zeit. Ja, so ein rebellischer Hofpoet mit wilder Mähne und flatterndem Hemd. Aber auch sehr entschieden. Wie ich eben heute auch bin! Entscheidungsschwierigkeiten sind mir fremd. Ein klares Ja oder Nein geht ganz schnell bei mir. Es kommt mir sogar vor, als wäre diese dumme Mieterhöhung das erste Mal in meinem Leben, dass ich hin- und hergerissen bin. Zwischen Unterschrift und einfach friedlich hinnehmen oder Widerspruch, der mit Arbeit und Argumentation und Hin und Her verbunden ist. Ich schiebe es immer noch vor mir, aber das soll nicht das Thema sein, in meinem kleinen Eintrag. Wenn nur nicht dieses blöde Zustimmungsritual dazugehören würde, dann wäre es einfacher. Ach, egal jetzt, heute Abend. Meine Probleme möchte ich haben. Wie heißt es doch so schön: "Manche haben für jede Lösung ein passendes Problem".



Interessant zu beobachten, wie ein erreichter, erarbeiteter guter Status für viele recht bald gewöhnlich wird, so gewöhnlich, so normal, dass die Sehnsucht nach Abwechslung überhand nimmt. Wahrscheinlich braucht man immer etwas zum Erhoffen und Ersehenen, um sich lebendig zu fühlen. Ein Ziel, das noch nicht erreicht ist, gibt den Blick auf einen Weg frei, auf Zukunft und unbekannte Erlebnisse, neue Begegnungen und Erfahrungen. Wenn man aber am Ende des Weges ist, an einem bestimmten Punkt und noch Lebenskraft und Übermut und Erfahrungshunger da sind, kann man nicht davon zehren, sich am Ziel umzudrehen und stolz auf den zurückgelegten Weg zu blicken. Obwohl er genauso lang oder kurz ist, wie von der anderen Seite. Aber am Anfang weiß man noch nicht, wie er sich anfühlt. Am Ende kennt man alles und kann sich hier und da sentimental erinnern, aber das ist nicht abendfüllend. Außer vielleicht, man ist sehr alt und die Kräfte verabschieden sich, so dass man bereits den Übergang in eine jenseitige Existenz ersehnt, als Erlösung und auch wegen der Abwechslung. Aber das ist auch ein Blick in die Weite, zum Horizont eines unbekannten Landes. Mir fällt gerade auf, dass ich nicht gerne mit Menschen zusammen bin, die zu ausgiebig von Vergangenem schwärmen, es langweilt mich und ich empfinde es als Missachtung der - zumindest für mich - offensichtlich hohen Qualität der Gegenwart. Wie kann man einer Zeit hinterherwinseln, in der man nur halb so viel wusste, einem Lebensalter, in dem man so ahnungslos war. Das einzige was vielleicht besser war, war das ständige Empfinden von Neuem, das gebe ich zu, diese Aufregung der Jugend über Alles und Jegliches. Was es alles auszuloten gab.



Die Freude an Experimenten mit Substanzen und Provokation. Das lässt sich nicht wiederholen, der Effekt nutzt sich ab. Man kann nicht zweimal mit derselben Handlung auf eine Art provozieren oder an Grenzen gehen, dass es auch beim zweiten Mal eine aufregende Erfahrung garantiert. Wenn ich in Keith Richards Buch lese, muss ich manchmal daran denken, wie das wohl jemand wahrnehmen mag, dem diese Welten von Grenzerfahrungen anhand von Drogenexperimenten unbekannt sind, oder diese besondere Welt, dieses Universum, in dem sich Rockmusiker bewegen. Wahrscheinlich findet jemand ohne eigenen Zugang zu dieser Welt das ganze Buch langweilig und irrelevant. Ich mag das allerdings sehr, kleine Details über den Augenblick zu erfahren, die Situation, aus der in einem Hotelzimmer an einem verregneten Tag Gimme Shelter mit einem Riff begann, als Mick und Anita Pallenberg Performance drehten und Keith alleine auf seinem Zimmer blieb, in einer seltsamen Stimmung, irgendwie diffus, er konnte nicht wissen, dass die beiden miteinander rummachen würden. Anita war ja mit ihm, Keith, zusammen, aber die Badezimmerszene war eine reizvolle Angelegenheit, keine sterilen Dreharbeiten. Na ja und so weiter. Es liest sich irgendwie familiär. Vielleicht ist mir diese Welt in Fleisch und Blut, weil die Musik mich seit meiner Jugend so sehr begleitet hat, mein Bruder war ein großer Keith Richards-Fan. Ich glaube nicht mal, dass er wusste, warum alle seine Gitarren nur fünf Seiten haben. Er erklärt das alles ganz genau und ich lese alles ganz genau, als hätte ich Ahnung von Gitarren. Beinah absurd. Schon seltsam, wie viel Zeit ich mit Männern verbracht habe, für die eine Gitarre die zweite Geliebte war, manchmal auch die Erste. Immer an ihrer Seite, immer da, wenn man sie braucht, anschmiegsam, tröstend auch. Tatsächlich, mein Leben ist von Männern mit einem Zimmer voller Gitarren, Verstärkern, Kabeln und Mikrofonen gesäumt, wenn ich so zurückschaue. Wenn ich nach vorne schaue, bin ich wie im Nebel. Ein heller, lichter Nebel zwar, aber vermutlich kein Bühnennebel. Mit Typen mit Hang zu Nebelmaschinen hatte ich aber ohnehin nie etwas zu tun. Jetzt fange ich aber langsam an mich zu verfransen. Ich höre mal auf für heute. Ist sicher besser so.

18. Oktober 2012




Fast hätte ich geschrieben, ein ereignisloser Tag. Unfug. So etwas gibt es doch gar nicht. Gestern allerdings sind prägnantere Dinge geschehen. Zum Beispiel habe ich mir ein zartes Scheibchen vom rechten Mittelfinger abgehobelt, mit dem Gemüsehobel. Ich wollte die Karotte möglichst schnell kleinkriegen und bin etwas zu temporeich und grobmotorisch vorgegangen. Der Mittelfinger, die Mohrrübe haltend, so leicht abgewinkelt, einmal nicht an der Klinge vorbeigeschrammt. Oberhalb, da wo das Nagelbett aufhört. Das blutet irrsinnig an der Stelle, wenn ein ungefähr ein Quadratzentimeter großes Stückchen Haut mit ein bißchen Fleisch fehlt. Aber weh getan hat es gar nicht, komisch. Ob das Adrenalin so schnell ins Hirn schießt, bei so einer brutalen Verletzung? Schnell ins Bad und vierlagiges Klopapier gefaltet, mehrfach um den Finger gewickelt und fixiert. Damit das Blut möglichst viele Schichten zum Aufsaugen hat und das Ganze in Ruhe trocknen kann. Dann vor dem Schlafengehen, als es gut durchgetrocknet schien, mit der Nagelschere das überflüssige Klopapier wegoperiert, immer vorsichtig an der verkrusteten Wunde entlang. Sieht heute schon wieder erstaunlich gut aus. Heute Vormittag bis Nachmitag noch mit schützendem Pflaster, öfter mal geguckt, ob die Zellstoff-Schicht noch mit der Wunde verklebt ist und dann nach leichter Ablösung entfernt. Da muss immer Luft ran.



Sieht jetzt mehr so aus wie nach einer ziemlich großen Brandblase, kein Blut mehr zu sehen, nur der Klebstoff vom Körper. Ich kann schon wieder sehr gut tippen. War gestern etwas schwierig, mit dem dicken Verband, als ich über das Propellermädchen schrieb, aber es musste raus! Niemals würde ich ein Foto von so einer ekligen Verletzung machen. Das war ja vor ein paar Jahren bei ein paar Bloggern in Mode, ihre lädierten Stellen zu präsentieren. Wahrscheinlich sollte das mutig oder gewagt wirken. Auf mich wirkte es nur abstoßend und gleichzeitig langweilig. Worin die Attraktion liegen soll, mit heillosen Zuständen zu kokettieren, will sich mir nicht erschließen. Ah, schon Mitternacht, muss schlafen gehen, weil morgen früher als sonst raus. Ach so Ereignisse - diverse Arbeit, viel geredet, konstruktive Überlegungen, private Gespräche und weniger private Gespräche.



Später ewig bei Edeka nach einem Produkt für neunundsiebzig Cent gesucht, weil ich unbedingt wollte, dass nach meinem Einkauf mit Karte und allen Abzügen des Monats ein bestimmter glatter Kontostand dasteht. Das Spielchen treibe ich öfter. Wenn ich morgen einen Auszug holen würde, wäre nach der Abbuchung eine Zahl mit drei Nullen am Ende. Die erste Zahl bleibt mein Geheimnis! Ich habe eine Tafel Milka Vollmilch mit ganzen Nüssen gekauft, die kostet genau so viel. Ich hätte auch Sarotti nehmen können oder Schogetten, aber Milka war mir geschmacklich am angenehmsten in Erinnerung, habe ich seit Jahren nicht mehr gegessen, die Vorliebe ist mir irgendwie abhanden gekommen. Aber ich war sehr enttäuscht von der veränderten Verpackung. Das ist jetzt so eine Kunsstofffolie, wie bei Ritter Sport schon länger.



Als Kind und Mädchen, eigentlich bis zu meinem ungefähr fünfundreißigsten Lebensjahr war meine Lieblingsschokolade Milka Noisette und Vollmilch Nuss. Ich habe es geliebt, das lila Papier aufzuklappen und dann vorsichtig das Silberpapier am Rand zu entfalten, ich habe die Tafel nie brutal aufgerissen, sondern immer sorgsam ausgepackt und dann wieder zugeklappt. Es sei denn, ich habe die ganze Tafel auf einmal gegessen. Das mache ich heute nicht mehr. Ich habe gelernt, mir Schokolade einzuteilen! Der Geschmack ist aber noch wie früher. Ich habe vorhin eine Rippe gegessen und mit einem Täfelchen, so einem Minitäfelchen 80-prozentige Schokolade von Moser Roth kombiniert, also so sandwichmäßig. Das gibt der Milchschokolade den entsprechenden, von Hause aus fehlenden Charakter, es hat mir gut geschmeckt. Ach ja, und Voice of Germany geguckt. Ich kenne eine Frau, die war neulich, im August, bei einer Blind Audition-Aufzeichnung in Adlershof. Sie hat von den umständlichen Sicherheitsvorkehrungen berichtet, dass man praktisch alles abgeben muss und das Studio vergleichsweise winzig ist, im Gegensatz zum Eindruck im Fernsehen. Das Publikum hört den Gesang nur relativ leise, ziemlich dürftige Qualität, nur die Coaches, also Nena, Naidoo, Boss Hoss und Dingens, ach wie heißt er noch, der Engländer eben, die hören alles exzellent, durch die Ohrstöpsel, die sie drin haben. Die Begeisterung vom Publikum beruht also eher auf der Anheizerei durch diverse Profianimateure.



Wobei bei den größten Talenten schon auch mal ein echter Funke überspringt. Und Talent ist da ja immer reichlich vertreten, kann man nicht meckern. Aber richtig interessant wird es erst durch den Zusammenschnitt. Also sie würde nicht noch mal hingehen, auch weil man auf dem Trockenen sitzt, nichts zu trinken, dauernd still sein, na ja, ziemlich anstrengend wohl. Vor dem Fernseher ist es wohl nicht nur tausendmal interessanter, sondern auch komfortabler. Auch mal schön zu hören, dass live dabei sein nicht immer unbedingt das Nonplusultra ist. Morgen kommt ja schon der zweite Teil der zweiten Staffel. Ist ja alles immer schön in den Mediatheken heutzutage. Die Show von vorhin bestimmt auch schon. Hab keine Lust, den Link zu suchen, aber hat sich gelohnt zu gucken. Vor allem die Frau aus dem Ruhrpott war lustig, die im Krankenhaus einen Job hat, wo sie Handtücher verteilt und so weiter. Die hat unsere Nena so richtig zum Lachen gebracht, das war fein. Ich habe auch sehr gelacht, schon am Anfang wo sie sich als jemanden aus dem "normalen Mittelstand" bezeichnet hat, der sich auch mal ruhig was trauen kann. So, genug Ereignis für heute.

17. Oktober 2012




Heute in der S-Bahn eine junge Frau, ein Mädchen, vierzehn? Fünfzehn? Sechzehn? Älter? Kann ich kaum genauer sagen. Ein Gesicht mit asiatischer Herkunft, karamellbraune Haut, dunkle seidige Haare, schulterlange, glatte Haare mit einem langen, ganz exakt gerade geschnittenen Pony, so exakt und glatt wie bei einer Perücke. Faszinierend. Sie hatte Grübchen und sah neugierig aus und genau genommen so unfassbar hübsch, wie sich jemand nur das liebreizendste Puppengesicht ausdenken könnte. Ich musste hinschauen, am liebsten wollte ich sie ununterbrochen anstarren, ich war ganz verliebt. Sie lächelte die ganze Zeit über sehr feinsinnig aber auch wie jemand, der zu Streichen aufgelegt ist. Dann aber doch auch wieder so artig, wie ein putziges Kind, das man sofort adoptieren möchte. Ich verstand kein Wort von dem, was sie zu dem Mädchen, der jungen Frau neben ihr sagte, die auch exotische Gesichtszüge hatte. Ich dachte erst an eine asiatische Sprache, ich kann ja keine, kenne nur den unterschiedlichen Klang. Sie war zu weit weg, als dass ich es genauer einordnen hätte können. Später, als sie ausstieg, sah ich, dass sie zu einer ganzen Gruppe gehörte, die dann ganz nah an mir vorbeiging. Sie stiegen am Hauptbahnhof aus. Ich erkannte aus der Nähe, dass es niederländisch war. Ist aber nicht wichtig. Viel wichtiger ist, dass ich endlich beschreibe, was die Zuckerpuppe angehabt hat. Das war nämlich das Unfassbarste, was ich seit langem gesehen habe. Also ich denke, sie war schon Ende der Pubertät, die anderen Mädchen sahen auch ungefähr wie sechzehn, siebzehn aus. Aber sie hatte sich angezogen wie eine kleine freche Puppe, die man einem fünfjährigen Mädchen gerne in den Arm drücken würde. So gerne hätte ich sie fotografiert. Niemals hätte ich mich getraut. Nicht in der S-Bahn. Ich hatte auch keine Kamera dabei. Also um nun endlich auf den Punkt zu kommen: sie hatte allen Ernstes eine Schleife im Haar, hinter dem Pony gebunden - und so auf der Seite - ich war völlig aufgelöst vor Entzücken, einen Propeller. Also ich meine: sie hatte eine große Schleife wie Daisy Duck, wie ein Geschenk, aus einem roten Stoffband mit weißen Tupfen um den Kopf gebunden und auf der Seite einen Propeller, wie eine Puppe in der Schießbude auf dem Jahrmarkt und dazu dieses wundervolle Puppengesicht mit den Grübchen. Um den Hals hatte sie einen dunkelroten Schal und ihre Jacke sah aus wie ein kamelfarbener Dufflecoat, der sich beim Aufstehen als Jacke entpuppte. Der kleine Jackenmantel hatte eine ähnliche Farbe wie ihre Haut und der Stoff sah sehr gut aus, eine ganz feine Wolle, vielleicht sogar Kaschmir. Auf ihrem Schoß lag eine Tasche mit Leoparden-Teddyfell, kleingemustert, die sich später als Rucksack entpuppte, den sie sich beim Aussteigen umschnallte. Ich glaube, sie hatte eine dunkelblaue oder schwarze Hose an, die Schuhe kann ich nicht mehr erinnern. Aber ihr freundliches Lächeln und die Grübchen. Und die Propellerschleife. Sie sah überhaupt kein bißchen albern damit aus. Am Rand der Schleife war sogar eine kleine gehäkelte Spitzenborte, und wenn man sich das jetzt alles zusammen vorstellt, muss man denken, das passt doch überhaupt nicht zusammen, so eine sommerliche hellrote-Tupfen-Propeller-Schleife auf dem Kopf und so ein herbstlich elegantes Dufflecoat-Jäckchen. Aber es war eines der schönsten Outfits, das ich seit langem gesehen habe. Aber nur an ihr. Und nur wegen ihr. Und wegen dem Propeller. Unvergesslich.

16. Oktober 2012



Einer der schönsten Songs von Silly in der zweiten Besetzung mit der erstklassigen Anna, Erinnert. Fiel mir nur gerade wieder auf, weil er zufällig lief, als ich überlegte, welche der Bilder ich aus der Strecke nehme, hier für den Blogeintrag. Ich komm zu mir, du hast mich an mich erinnert, ich und ich waren einander schon so fremd. Ich danke dir, du hast mich an mich erinnert. (Silly, Text: Werner Kama)


15. Oktober 2012



Bilder vom 26. März, verrauscht, unscharf. Ich entschuldige mich dafür. Ich war sehr auf dem Sprung, aber die halbe Minute wollte ich mir nehmen. Ich sollte öfter Schleifen umbinden. Als junges Mädchen und auch als junge Frau hätte mich niemand dazu gebracht. Aber inzwischen bin ich groß und gerissen genug, um mir eine Schleife im Geist von Buster Keaton umzubinden. Auf die Haltung kommt es an. Auf die innere Haltung und auf die äußere, die ja am Ende nur die sichtbare Fortsetzung der inneren Bewegungen und Posen ist. Im allerbesten Fall gibt es keinen Jägerzaun oder Stacheldraht zwischen dem Innen und dem Außen eines Menschen. Der größte Kampf im Leben ist wahrscheinlich, die inneren Motivationen, Ziele und Begehrlichkeiten in Einklang mit den sonstigen Anforderungen der Welt zu bringen. Es gibt nur wenige Menschen, die von Kindesbeinen an mit tänzerischer Leichtigkeit und heiterer Gewissheit ihr größtes und freudebringendstes Talent ungehindert entfalten und zu einer lukrativen Profession entwickeln. Die meisten müssen schmerzhaft nachsitzen, kämpfen, sich durchbeißen, ihre Qualität beweisen. Aber es ist nie zu spät, das eigene Talent zu fördern. Am schönsten ist es freilich, wenn einem andere diese Ermutigung geben. Rückenwind gibt sehr viel Kraft. Wie auch immer ich darauf jetzt gerade kommen mag, es sollte hier wohl geschrieben stehen.

14. Oktober 2012





Ja wirklich. Das war auch der 25. März. Plötzlich ist die Sonne hervorgebrochen, freigelassen aus ihrer langen, sibirischen Gefangenschaft. Am Vormittag noch graue Winterwolken und gegen Mittag ist der Himmel aufgerissen, ich habe den blöden Poncho weggeschmissen, über die Lehne der kleinen gepolsterten Bank im Flur und das große, gestreifte Badetuch geholt. Das Fenster der Gaube weit auf, und den Sonnenfleck angebetet. Der Balkon war noch im Winterschlaf und musste sich erst rekeln und frisch machen, der war noch nicht so weit wie ich. Wie man sich nach der Sonne sehnt. Man hat es fast schon wieder vergessen, wie es war, die Sonne zu spüren, direkt auf der Haut, ungefiltert, nicht als ob man in seiner Jacke unter einem blöden Heizpilz steht.


14. Oktober 2012




Ich gucke ein bißchen fotomüde am 25. März 2012. War ich auch. Ich dachte, so bist du doch neulich schon dagesessen, mit deinem Poncho und der Kamera. Wie lange soll das gehen, worin liegt demnächst noch der Reiz? Das ging mir so durch den Kopf, und natürlich auch später immer wieder einmal, wenn man die Wiederholung erkennt, die déjà vus kommen und später das déjà vu beim déjà vu. Ich habe es trotzdem bis heute weiter durchgezogen. Mir ging es ja weniger um die Klamotten, das war nur eine Nebenerscheinung, die ich mit der Zeit als Spiel gesehen habe. Ich wollte und will jeden Tag in Kontakt mit mir kommen, mir in die Augen schauen, bis dankbare Wertschätzung kommt, durch eine zusätzliche Selbstwahrnehmung von Außen, und sie ist jeden Tag eingetreten. Ich konnte die Kamera zufrieden ausmachen, mit dem Gefühl, ich bin mir näher gekommen und weiß wieder wer ich bin und dass es gut ist, wie ich bin. Ich gesund bin und es mir gut geht in diesem Augenblick, ich an einem guten Platz in der Welt bin und Grund habe dankbar zu sein und die Welt anzulächeln, wenigstens innerlich. Es war ein Sonntag glaube ich, es gibt keine Indizien, dass Gaga Nielsen das Haus verlassen hat. Später gab es unerwartete Sonne und das erste richtige Sonnenbad in diesem Jahr. Gibt auch noch Fotos. Aber angefangen hat der Tag kalt und wolkig. Heute, am 14. Oktober 2012 scheint in Berlin die Sonne. Ich gehe gleich zur offenen Balkontür und setze mich im Schneidersitz auf dem Boden in die Sonne und trinke meinen zweiten Kaffee. Auf dem Balkon ist es mir ein bißchen zu kalt, aber im großen Sonnenfleck an der Balkontür ist es ganz warm.

13. Oktober 2012





Frau Nielsen im Bauarbeiter-Unterhemd. Das war auf keinen Fall ein Zustand, in dem ich die Wohnung verlassen hätte. Scheint wohl warm gewesen zu sein, am vierundzwanzigsten März. Ich glaube das Feinripp-Leibchen habe ich Mitte oder Ende der Achtziger Jahre für zwei Mark neunzig bei Woolworth in der Hauptstraße in Schöneberg gekauft. Also vor ungefähr einem Vierteljahrhundert. An den Nähten ist es schon leicht ausgefranst. Ich schreibe hier ausführlich über das blöde Hemd, als wäre es ein modisch relevantes, qualifiziertes Bekleidungsstück, aber es handelt sich wie so oft nur um reine Zeilenschinderei. Ein Blogeintrag ohne Wörter drin ist wie Promidinner ohne Prominente! Ganz toller Vergleich, spitzenmäßig. Bin nicht in Topform heute - lyrikmäßig(!).

13. Oktober 2012

Gucke gerade die Vox-Spiegel-Doku "Internetstars - die schnelle Karriere im Netz". Ist wohl nur noch heute kostenlos abrufbar. U. a. mit Sascha Lobo und vielen Anderen! Mit lauter mir unbekannten "You Tube-Stars" etc. pp.! Schon toll, was es so gibt. Die Kids rühren mich ja immer, wenn sie sich nach den Hausaufgaben am Wochenende zum Filmchenmachen treffen. Halt wie die Großen!

g a g a
Jon Tinic Ein Setup...
26.04.24, 08:42
g a g a
Christoph M. und? Gaga...
26.04.24, 01:13
g a g a
:-)
26.04.24, 01:02
NeonWilderness
Yay, es muss auf den...
25.04.24, 23:49
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g a g a
Isabel Bogdan Aber...
24.04.24, 21:55
g a g a
Margarete 24. April...
24.04.24, 19:35
g a g a
Margarete 22. April...
22.04.24, 23:39
g a g a
Margarete 22. April...
22.04.24, 22:18
g a g a
Margarete 22. April...
22.04.24, 20:27
g a g a
MARGARETE 21. APRIL...
22.04.24, 14:27
g a g a
Im Grunde ist Sonne...
22.04.24, 14:19
kid37
Hier entpuppte sich...
22.04.24, 14:06
g a g a
g a g a
P.S. Das Album Stubete...
20.04.24, 16:25
g a g a
Klaus Ungerer Gaga...
20.04.24, 16:10
g a g a
Klaus Ungerer cool,...
20.04.24, 15:09
g a g a
Gaga Nielsen 20. April...
20.04.24, 14:57
g a g a
Margarete 20. April...
20.04.24, 14:54
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Lydia G. Jan Sobottka:...
20.04.24, 14:50

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