26. Dezember 2008



Haha! Ich bin neun Jahre zu alt für mein Gewicht. Das ist das Ergebnis des BMI-Rechners. Ich wiege mich ungefähr ein bis zweimal im Jahr. Als ich heute aus der Dusche gekommen bin, kam ich mir irgendwie weniger vor und bin neugierhalber auf die Waage gestiegen. BMI-Auswertung: Ihr Body-Mass-Index: 20 (Untergewicht). Nach der BMI-Klassifikation der DGE fällt Ihr BMI in die Kategorie "Untergewicht". Beobachten Sie Ihren Körper sorgfältig und nehmen Sie am besten auch Ihre Ernährung unter die Lupe. Essen Sie vielleicht zu wenig? (Womöglich?) Wenn Sie intensiv Sport treiben (Null) oder Ihr Körper einer dauerhaften Anstrengung (nein, aber mein Innerstes rotiert wie ein Hubschrauber) ausgesetzt ist, achten Sie auf den erhöhten Kalorienbedarf. Wenn man das Alter von 43 zum Beispiel auf 34 reduziert und die anderen Werte (181 cm/66,7 kg) beibehält, sieht es auf einmal so aus: Ihr Body-Mass-Index: 20 (Idealgewicht). BMI-Auswertung: Gratulation! Mit einem Wert von 20 ist ihr BMI ideal und sie haben genau das richtige Gewicht für Ihre Körpergröße. Dann bin ich eben 34. Mir doch wurscht. Jeder wie er es braucht. Mir geht ja der Hype um das junge Gemüse am Arsch vorbei, aber Mitte dreissig geht gerade noch. Ab da wird es ja überhaupt erst interessant. Und zwar in jeder Hinsicht. Nicht wahr.

schneck08 - 26. Dez, 16:49

oh! ich dachte ohnehin, sie seien vierunddreißig!

g a g a - 26. Dez, 16:50

ich vermute, das ist mein biologisches Alter. Da wird jetzt ja immer viel und gerne davon geredet. Da mach ich doch gerne mit.

Aber bitte lesen Sie dringend noch den nachgetragenen Schluss-Satz! (ab "Mir doch wurscht").
schneck08 - 26. Dez, 16:55

grmpf! jetzt wollte ich ihnen mal ein ganz raffiniertes kompliment machen, nix wars, weil sie wieder was nachgetragen haben! das mit dem gemüse sehe ich nämlich eigentlich genauso: erst ab 34,5 fangen frauen an zu glühen.
g a g a - 26. Dez, 16:57

Exakt. Sie sind eben ein Mann. Ich meine: ein richtiger Mann. Das wissen nur richtige Männer, die Zunder vertragen. Der Rest sind Buben, die noch nicht wissen, wo der Hammer hängt.
g a g a - 27. Dez, 01:05

P.S. Hallo Playboy!
(Wir Senior-Models müssen zusammenhalten)

g a g a - 29. Dez, 17:23

Dieser Beitrag gehört ja eigentlich in die Kommentare hier. Ich bin sehr für direkten Austausch, gerade wenn jemand etwas Kritisches beizutragen hat und es einem einen eigenen Eintrag wert erscheint. Da muss man dann durch! Also auch ich. Ich kopiere den kleinen Kommentarstrang mal hierher:

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Verfasst von: silbersturm | Dezember 28, 2008
Gewichtiges
Frauen, die zu jung für ihr Gewicht sind, sind mir unheimlich. Aber vielleicht bin ich auch nur etwas genervt. Meistens mag ich Menschen, die einen Hang zur Selbstdarstellung haben. Ganz besonders dann, wenn sie zu unterhalten wissen. Traurig werde ich hingegen, wenn ich die Angst spüre, die hinter der Fassade der Selbstdarsteller liegt. Irgendwann lässt sich das Alter nicht mehr runterrechnen. Erst recht nicht mit Pfunden. Ganz besonders nicht mit Pfunden.


Von: Gaga Nielsen am Dezember 28, 2008 um 5:02 Uhr nachmittags
Zu “alt.” Nicht zu jung. Wunderbar alt. Das Lamento richtet sich gegen Verschubladung und Etikettierung. Wenn selbst unsere (?) Generation nicht in der Lage ist, die Fahne mit dem realen Alter hochzuhalten und zu feiern - wer sollte es tun? Es gibt da jetzt so einen neuen Akt-Kalender, in dem Menschen über fünfzig zu sehen sind. Es handelt sich durchaus um sexuelle Wesen. Ich bin sehr dafür, das zu feiern und sich nicht selbst in diese Schublade jenseits von Gut und Böse zu setzen.

Von: silbersturm am Dezember 29, 2008 um 8:19 Uhr vormittags
Stimmt: es hätte zu alt heißen müssen. Ich bin sehr für das Feiern, aber auf dieser Feier wird eine Musik gespielt, mir unheimlich ist. Vielleicht verstehe ich etwas falsch? Das kommt vor.

Von: Gaga Nielsen am Dezember 29, 2008 um 3:26 Uhr nachmittags
Das Feuer bewahren. Wie Vera von Lehndorff. Wie Patti Smith. Uschi Obermaier. Gabriele Wohmann.

Von: Gaga Nielsen am Dezember 29, 2008 um 4:25 Uhr nachmittags
P.S. ich erlaube mir, diesen Beitrag mit den Kommentaren unter meinem Beitrag als Kommentar zu ergänzen. Ich mag direkten Austausch. Sie sind herzlich eingeladen, bei mir zu kommentieren.

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Interessant für mich, dass sich jemand so damit beschäftigt. Ich bin zweifelsfrei eine Selbstdarstellerin, dieses Etikett kratzt mich überhaupt nicht. Welcher Blogger wäre kein Selbstdarsteller. Ich unterfüttere mein "Angebot" mit Bildmaterial. Ungewöhnlich viel Bildmaterial. Keine Frage. Ich zeige das, was ich bei anderen gerne sehen würde. Dann darf man sich nicht ausnehmen. Und natürlich habe ich Spaß dabei. Und ein Gefühl für die Grenze zur Provokation.

Mich beschäftigen diese Fragen von Selbstdarstellung, Selbstvermarktung. Klappern gehört zum Handwerk heißt es ja. In meiner zweiten Lebenshälfte habe ich beschlossen, mich nicht mehr zu verstecken und mein Licht nicht mehr unter den Scheffel zu stellen. Ich spüre, das tut mir sehr gut. Und hin und wieder kokettiert man. Aber ja. Interessanterweise scheint es eine Art Vereinbarung zu geben, dass es ungehörig ist, sich selbst zu feiern. Als gehörig gilt dagegen, demutsvoll über seine Defizite zu jammern. Das bringt warmen mitleidigen Zuspruch. Eine sichere Nummer. Politisch korrekt: "ich habe schon wieder zugenommen, keine Hose passt mir mehr.". Politisch unkorrekt: "ich bin super in Form. Und wenn ich jetzt auch noch Sport machen würde, dann kann Naomi aber einpacken!" Ich bin dafür, dass wir auf die Habenseite auf dem Konto schauen und uns diesen kurzen irdischen Aufenthalt in jedem Lebensalter sinnenfroh versüßen und durchaus nach Lust und Laune zeigen, was wir zu bieten haben. Und uns die Magie gegenseitiger Aufmerksamkeit schenken.

kid37 - 29. Dez, 17:46

Interessanterweise scheint es eine Art Vereinbarung zu geben, dass es ungehörig ist, sich selbst zu feiern.

Davon höre ich in Blogkreisen zum ersten Mal. Wobei ich das manchen schon auf den Tageszettel schreiben wollte.

In diesem Fall scheint mir aber wirklich ein Mißverständnis vorzuliegen. Es klingt, als hätte ihre Kritikerin die Assoziation einer Frau gehabt, die auf Teufel komm raus ein bestimmtes, irgendwie "jugendliches" Bild von sich erhalten will. Man denkt dann vielleicht an die gelifteten und verbissen zurechttrainierten reiferen Gestalten, die im Leopardendress auf dem Jungfernstieg flanieren. Das ist natürlich albern, so wie die Kapitäne Silberlocke, die - in enge Lederhosen gezwängt - ihr rotes Cabrio vorführen. Nein, ich bin da ganz bei Ihnen, auch wenn ich als Mann ja noch mit 105 Operetten singen kann, ohne daß jemand lacht.
g a g a - 29. Dez, 18:10

(...) ungehörig ist, sich selbst zu feiern. (...) Davon höre ich in Blogkreisen zum ersten Mal.

Ich habe gerade nicht an Ken und Barbie gedacht ;-) Understatement ist natürlich auch irgendwie schick, wenn das lebensnotwendige Maß an Selbstverherrlichungliebe noch durchschimmert. Wie man das bei Ihnen beispielsweise sehr zuverlässig und schön beobachten und genießen kann.

Ich geißle eine Überstrapazierung der Opfer-Nummer. Dieses Vorgehen hilft weder dem Opfer noch sonstwem. Man kann seinen Schrei nach Liebe auch positiv formulieren. Sich noch kleiner zu machen, als man eh schon ist... na, na. Nichts weniger als kokett. Welche Variante man auch wählt - ohne Humor, regelmäßige Brüche und eine gehörige Portion Selbstironie ist beides Kokolores.

"Zurechttrainierte reifere Gestalten im Leopardendress am Jungfernstieg" klingt zwar im ersten Moment etwas bizarr, aber ich persönlich mag diese Sturheit, an seiner sexuellen Attraktivität zu arbeiten. Über das Ergebnis lässt sich natürlich zuweilen streiten. Ich erinnere, dass in meiner Kindheit Frauen ab Sechzig oft wie die böse Hexe aus Hänsel und Gretel aussahen. Mit furchterregenden dunklen Schürzenkleidern, Haarknoten und Kopftuch. Dann doch lieber Leopard. Alles was rockt.
arboretum - 30. Dez, 21:37

Naomi kann auch so einpacken, da brauchen Sie gar nicht noch mit Sport anzufangen. Wenn die diese Fotos sieht, bekommt sie bestimmt gleich wieder einen Wutanfall, für den sie dann hinterher wieder Straßen kehren muss.
g a g a - 30. Dez, 22:06

Haha! You made my day! Ich habe mich mit dieser Behauptung natürlich etwas weit aus dem Fenster gelehnt, aber das spornt ja vielleicht an. Mit dem Naomi'schen Nervenkostüm möchte man ja so gar nicht tauschen. Aber hübsches Bankkonto. Ich tippe, Naomi macht auch Spocht, bei den Schenkeln. Ganz so jung ist sie ja auch nicht mehr. Und immer ordentlich einölen, bevor es auf den Laufsteg geht, das reflektiert schön das Licht und die ganze Chose wirkt noch etwas straffer! Die arbeiten doch mit allen Tricks da.
kaltmamsell - 29. Dez, 18:26

Was wir mögen, sind doch die Unterschiede, die Vielfalt. (Oder?) Ich finde Frau gaga wunderschön und ihren Körper wie Uferschilf feiernswert, gerade in Kombination mit ihrem Alter.

Während ich mich heute nach dem Schwimmen umzog, hörte ich vor meiner Umkleide die Unterhaltung zweier Frauen. Die Inhalte waren banal, die Stimmen und Rollen umso interessanter: Es unterhielten sich eine jüngere Frau und eine hörbar so alte, dass sie zumindest die Nachkriegszeit aus eigenem Erleben kennen musste, vielleicht sogar den Krieg. Als ich meine Umkleide verließ, guckte ich neugierig nach den beiden - und war komplett verdutzt: Die uralte Stimme gehörte der Frau, die mir vorher in der Dusche aufgefallen war - wegen ihres etwas verwitterten, aber topfitten Lederkörpers, den zahlreiche Tätowierungen zierten. Da lässt sich offensichtlich jemand sowas von gar nicht dreinreden, wie sie auszusehen hat. Großartig.

g a g a - 29. Dez, 18:33

Genau. Nicht reinreden lassen. Ich bin mir sicher, dass einige auch die (für mich wunderschöne) vom Färben ausgesparte, dicke graue Haarsträhne von Susan Sontag affig fanden. Sie hat der Natur eben ein wenig nachgeholfen, und so hatten wir alle was zu gucken! Das mag ich auch sehr, diese Unterschiede. Noch dazu, wenn sie bewusst zelebriert werden. Nichts Schöneres, als morgens in der S-Bahn Menschen zu sehen, die sich genau überlegt haben, wie sie der Welt an diesem Tag begegnen möchten. Vielleicht in einem krokodilgrünen Hosenanzug oder mit einem Papagei auf der Schulter!

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