30. Oktober 2019



Das ist eine weitere Wunschpostkarte, die ich am Sonntag geschrieben habe. Auch nach Berlin geschickt. Ich befürchte, die Schrift hat sich bis zur Zustellung fast aufgelöst, weil ich blöderweise einen ungeeigneten Stift zum Schreiben benutzt habe, der auf dem glatten Kartenkarton schnell verschmiert. Ich rate somit ab, Vernissagen-Postkarten aus Galerien zu verwenden, es sei denn, man plant keine Beschriftung. Es steht ja auch schon immer was auf der Rückseite, was die Beschriftung platzmäßig erschwert. Ich hoffe, der Empfänger Bernward ist nachsichtig. Ich muss das doch auch erst wieder lernen, wie man eine Postkarte richtig schreibt. Auch schreibe ich viel zu groß, so passt fast nichts darauf! Die nächsten Postkarten schreibe ich nur noch auf nicht glattes Postkartenpapier und werde einen Bleistift verwenden. sowie viel ordentlicher und kleiner schreiben. Zum Glück mache ich immer eine digitale Kopie bevor ich die Karten verschicke, so kann der Leser noch einmal am Monitor lesen, was ich da eigentlich gekritzelt habe, und sogar reinzoomen!

Einen wichtigen Hinweis habe ich noch, wenn jemand auch mit dem Postkarten-Hobby beginnen möchte: beim Herausholen aus dem Briefkasten muss man ganz dringend Folgendes beachten: in den Werbebroschüren, die man gratis in den Briefkasten bekommt, könnte sich eine schon sehr erwartete Postkarte befinden! Wie schnell hat man dann die Reklame entsorgt und geht geknickt zurück in die Wohnung, weil man denkt, dass keiner an einen gedacht hat. Das muss aber nicht stimmen! Es kann ganz leicht passieren, dass eine wunderschöne Postkarte zwischen die Seiten von der Reklame gerutscht ist. Man muss immer schütteln, bevor man wegwirft, oder mal kurz durchblättern! Ich habe gestern Abend ein Reklameheft für die Herbstmode von einem Versandhaus herausgenommen, mehr war nicht drin, im Postkasten, dachte ich zuerst. Um nicht die neueste Mode zu verpassen, habe ich die Broschüre ganz schnell mal so durchgeblättert, bis ich bei den Daunenjacken war, und da fällt auf einmal eine hübsche kleine Postkarte aus den Seiten. Sogar aus England! Ich hätte sie fast mit dem Reklameheft weggeschmissen! Also immer die Reklamepost schütteln! Dann ist das Postkarten-Hobby eine sehr schöne Sache, die den Alltag bereichert und zuverlässig immer eine kleine Freude bringt. Auf der Postkarte von der Galerie ist ein Foto von einer felsigen Landschaft, wo weiß ich nicht, es steht nicht drauf. Aber mir gefällt sie sehr gut.

30. Oktober 2019



Am letzten Sonntag habe ich fünf Postkarten geschrieben, das ist die zweite, auch nach Berlin. Ich war am Abend zuvor in einem Konzert von einer Stones Coverband, die richtig gute Stones Vibes versprüht hat, was vornehmlich an dem Sänger lag, der ohne Hemmungen die ganze Spannbreite von Jagger Moves drauf hatte und auch vom Gesicht her ähnlich wie Mick aussah. Auch schon ein älteres Modell, aber noch viel Spannkraft. Es war keinen Moment peinlich oder Möchtegern. Die Band heißt Brown Sugar und hat sogar schon auf einer After Show Party der Stones gespielt und schon dreimal bei Vernissagen von Ron Wood, der seit langem malt. Das sind ja allerhöchste Weihen. Gehe ich gerne wieder mal hin. Wir haben wild getanzt, danach ließen wir uns im Rickenbackers noch von Freunden aufgabeln, die die Cover-Stones auch gut fanden, und die weiter zum Silver Wings wollten, wo diesmal aber nicht Mainstream à la Ma Baker Party geboten wurde, sondern schwere dunkle Techno, Elektro und Gothic-Sachen, die extrem basslastig waren, was ich sehr animierend fand. Wahnsinnig schöne Menschen im Publikum, total durchgestylte schwarze Outfits, Aufwändige Frisuren, gute Tänzer. Es war eine Augenweide. Ein Publikum, das man auch bei Rammstein Konzerten trifft. Freundliche Menschen. Ich verließ unsere kleine Gruppe wieder mal gegen zwei Uhr morgens, da ich nicht den ganzen nächsten Sonntag verschlafen wollte. Habe fleißig gemalt. Lydia hat ein paar Filmsequenzen von dem Brown Sugar Sänger gemacht, er war sehr kamera-affin. Da tat es mir ein bißchen leid, dass ich keine Kamera dabei hatte. Wären bestimmt tolle Bilder geworden. Die für Lydia gewählte Postkarte habe ich schon viele Jahre in meiner Schachtel, ich habe sie selber auch. Das ist der versteinerte Urvogel, eine Mischung aus D̶i̶̶n̶̶o̶̶s̶̶a̶̶u̶̶r̶̶i̶̶e̶r Reptil und Vogel, bei uns im Naturkundemuseum in Berlin. Ich mag Versteinerungen sehr.

30. Oktober 2019



Die erste Wunschpostkarte ging nach Berlin zu Marc. Ich hoffe doch, er freut sich. Ich finde sie selber sehr schön. Man sieht darauf das Dach vom U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof in Kreuzberg. Wie ich schon auf der Karte schreibe, finde ich die Dachkonstruktion von vorbildlicher Schönheit und wünsche mir sehr, dass Architektur wieder einen Sinn für Gestaltung entwickelt, die nicht nur von statischen Berechnungen gesteuert wird. Mein Auge freut es, wenn virtuos mit Formen gespielt wird. Und bestimmt nicht nur meines.

26. Oktober 2019

Wer sich noch eine Postkarte von mir wünscht, soll als Kommentar hier drunter schreiben: "ICH ICH ICH"! Habe noch ganz tolle in meiner Schachtel, mit Blumen und Berlin usw. usf.!

26. Oktober 2019



Bei der dritten Postkarte aus meiner alten Schachtel ist eine kleine Steigerung zu verzeichnen. Der Empfänger hat die Karte aber besonders verdient, da er mir im Laufe der letzten Jahre mehr als eine Postkarte zukommen hat lassen. Vor allem aus dem schönen Wien! Ich hingegen habe aber immer nur mit preisgünstigen E-Mails geantwortet. Jetzt schäme ich mich ein bißchen dafür und hoffe, strebe danach, mich mit dieser ersten Karte zu rehabilitieren.

26. Oktober 2019



Die zweite Postkarte aus der alten Schachtel geht nach Berlin. Derselbe Wohnort sollte kein Hinderungsgrund für den Versand einer Postkarte sein. Das wäre eine Benachteiligung der Berliner Bevölkerung, die ich nicht unterstützen werde. Die Postkarte geht von Ostberlin nach Westberlin. Ohne Mauer endlich kein Problem!

26. Oktober 2019



Meine erste alte Postkarte aus der Schachtel geht nach MUC! Aber mit schöner, ebenfalls recht alter Briefmarke. Ich verschicke zuerst die einfachen Karten, später dann die schöneren, wegen der Steigerung. Dramaturgie ist wichtig, in allen Lebenslagen! Auch beim Text mache ich mir viele Gedanken, ich hoffe, es kommt an!

23. Oktober 2019



Heute gehe ich früh schlafen, damit ich morgen ausgeruht bin. Ich schlafe nämlich unter der Woche immer zu wenig, weil ich bis in die Puppen aufbleibe. Manchmal nicke ich dann am frühen Abend kurz weg, der Fernseher läuft nebenher und gerade hat sich die Gruppe vom Perfekten Dinner noch begrüßt und ich falle plötzlich in Narkose. Dann blinzle ich kurz und schon werden die Karten mit den Bewertungen hochgehalten und ich weiß nicht, ob es nur 5 Punkte gibt, weil der Wein nicht nachgeschenkt wurde. Kann man dann ja in der Mediathek noch mal anschauen. Mache ich manchmal. Morgen möchte ich gerne nicht um 19 Uhr einschlafen. Ich habe nämlich eine Einladung zur Eröffnung der Van Gogh Ausstellung bekommen, und da will ich mich nicht daneben benehmen, indem ich einschlafe, wenn die Kuratoren was erzählen. Die Gefahr ist ja mitunter auch gegeben, wenn man kein Schlafdefizit hat. Also ich werde mich benehmen und aufrecht sitzen und zuhören. Hoffe, es gibt auch Getränke. Die Eröffnungen im Museum Barberini in Potsdam sind offenbar so gefragt, dass die Museumsleitung eine Art Losverfahren unter den Barberini Freunden macht. Wenn man Glück hat, kriegt man eine Mail mit einer Einladung, und darf eine Begleitung mitnehmen. Vincent Van Gogh hat schon einen einmaligen Blick auf die Welt gehabt. Das ist immer wieder magisch und ergreifend, weltberühmte Bilder zum ersten mal im Leben in Wirklichkeit, ganz aus der Nähe zu sehen. Ich freue mich sehr darüber. Und jetzt gehe ich schlafen.

23. Oktober 2019



Liebes Tagebuch,

heute ist ein besonderer Tag. Ich habe eine handgeschriebene Postkarte bekommen. Auf der Vorderseite ist ein Foto von einer Wand mit Efeu, und in der Mitte ist ein gelber Postbriefkasten mit Schlitzen. Auf der linken Klappe steht "Rechnungen", auf der rechten Klappe steht "Liebesbriefe". Ich habe mich sehr über die Postkarte gefreut. Sie kommt aus MUC! Die Absenderin fliegt dauernd um die Welt und sieht bestimmt öfter die Aufschrift MUC als Ortsschilder auf Straßenschildern.

Wenn man von oder nach Tegel fliegt steht da glaube ich immer TXL, ich weiß gar nicht, woher das X kommt. Ich bin auch schon von und nach Schönefeld und Tempelhof geflogen, habe aber vergessen, wie da die Abkürzungen sind, zu lange her. Viel zu lange. Na ja, von Tempelhof kann man ja nicht mehr fliegen. Und wie der neue Flughafen irgendwann mal heißt, weiß ich nicht, da war ich noch nie. Ich fliege total gerne, ich warte aber nicht gerne auf den Abflug. Aber wenn der Flieger auf der Startbahn Tempo aufnimmt, werde ich immer ganz aufgeregt und euphorisiert. Ich habe richtige Glücksgefühle. Angst habe ich noch nie gehabt, über den Wolken.

Mir tun die Menschen leid, die Panik kriegen beim Fliegen. Sie sagen immer, es wäre die Angst vor dem Kontrollverlust. Ich verstehe das nicht, weil man ja auch in anderen Zusammenhängen keine technische Kontrolle hat. Zum Beispiel habe ich keine Kontrolle über Schwachstellen im Stromnetz von meiner Wohnung. Ein Kabelbrand könnte sich entwickeln und die Bude abfackeln. Es könnte schon brennen, wenn die Sicherung rausgeflogen ist. Man könnte als Gast im Taxi fahren und ein Geisterfahrer kommt einem entgegen und rumms und aus und vorbei.

Mir sind Straßenbahnen viel unheimlicher als Flugzeuge. Wenn man träumt und über die Straße geht und die Tram schafft die Bremsung nicht rechtzeitig, das ist kein schönes Bild. Das quietscht auch so furchtbar. Mir ist das einmal fast passiert. Ich habe geträumt, bzw. war ich in Gedanken, nicht schönen, traurigen. Und bin wie ein Roboter am Hackeschen Markt Richtung Rosenthaler über die Straße, von rechts kam gerade die Tram und hat eine Vollbremsung hingelegt. Ich bin so erschrocken und habe mich geschämt. Weil ich fast einen Menschen ins Unglück gestürzt hätte. Den Fahrer meine ich. Die Menschen, die mir nahe stehen natürlich auch.

Seitdem warte ich immer ganz artig und aufmerksam bis es grün wird, da wo Straßenbahnschienen sind. Es ist eine unübersichtliche Ecke, da am Hackeschen Markt. Da habe ich großen Respekt. Aber Fliegen ist bis jetzt noch nicht durch dumme Erlebnisse belastet.

Ich will auch eine Postkarte zurück schreiben. Es ist so etwas Besonderes geworden. Ich habe eine Schachtel mit ganz vielen unbeschriebenen Postkarten, ich werde eine davon auswählen. Briefmarken hab ich auch.

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