09. Dezember 2015



Haben andere auch Einträge in Warteschleifen? Die darauf warten, geschrieben zu werden? Ich meine, zu wissen, dass man etwas festhalten will, das einem widerfuhr. Irgendein Erleben, Erlebnis. Aber es angemessen einzufangen, geht nicht nach Stundenplan. Und manchmal weiß man auch gar nicht, worauf die Sache hinauswill. Manches muss noch ein bißchen ruhen. Reifen ist ein zu großes Wort. Es sind ja keine derart historischen Ereignisse... nur für meine Historie. Sobald Bilder entstanden sind, denen ich einen Wert zugestehe, lege ich mir eine Verpflichtung auf, etwas Angemessenes dazu zu schreiben. Aber alles nicht mehr chronologisch.. Nicht mehr eilig. Irgendwann. Wenn es einen Wert hat, geht er nicht in ein paar Wochen verloren. So selten ich in diesen Tagen Einladungen wahrnehme, so intensiv erlebe ich sie. Und suche nach Intensität. oder mache einen Abgang. Ohne Erklärung. Geschieht nicht mehr so häufig. Der Instinkt ist geschärft, was sich lohnen könnte. Aber auch bin ich nicht mehr so genügsam. Zumeist gibt es eine Interaktion, die ich entweder provoziere oder zulasse. Keine Angst vor großen Tieren. Lange nicht mehr. Aber große Tiere müssen auch ihre Größe bestätigen, sonst vergeht mir die Lust. Das ist jetzt wirklich kryptisch und so war es nicht beabsichtigt. Ich trinke einen sehr guten Haut-Médoc und muss auch schlafen gehen. Fast hätte ich das in eine Bildstrecke geschrieben, die in der Schleife ist. Aber nur weil man trunken und müde ist, muss man nicht fahrlässig werden. Auch nicht in unbezahlten Blogeinträgen. Außerdem lausche ich mit halbem Ohr mir neuer Musik. Und darum höre ich jetzt lieber auf.

06. Dezember 2015

Wer hätte gedacht, dass mir ein algorithmischer facebook-Vorschlag in der rechten Seitenleiste das heute (bis zu dieser Stunde) größte Amusement beschert.

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Sie sind aber ganz herzlich eingeladen, das zu übertrumpfen. Meine Erheiterungskapazitäten sind noch nicht erschöpft.

30. November 2015












Da capo Ernst Fuchs. Im Bett. Noch niemals, nicht in zwöf Jahren, habe ich aus meinem Bett gebloggt. Ich habe den Rechner heruntergefahren, nach einem Sonntag, der in den letzten Stunden ganz Ernst Fuchs gewidmet war. Total. Auf youtube noch einmal zwei wunderbare Dokumentationen gefunden, eine davon die Urversion des Zusammenschnittes, den der ORF unlängst mit dem Label "Eros und Mystik" gesendet hat. Im Original blumig betitelt "Mit den Augen der Seele". Viel ausführlicher, viel stimmiger, unkastrierter. Vieles, was Fuchs erzählt, gibt in der epischen Ausführlichkeit erst Sinn, man begreift. Es lohnt sehr, die zehn Sequenzen anzusehen. Und ein weiterer Dokumentarfilm, der anhand des Titels "Die phantastische Kunst" den Eindruck erweckt, es handele sich lediglich um eine kunsthistorische Abhandlung, aber nein. Wir erfahren viel, ganz Wesentliches über Ernst Fuchs und sein Verständnis vom Schöpfungsakt und seine Liebe zu Kindern, die auch zu Wort kommen (nicht alle sechzehn, aber einige). Eine fulminante, gegenseitige Liebeserklärung. Dann fand ich auch noch ein dreigeteiltes Video, in dem dokumentiert wurde, wie Ernst Fuchs in den Achtziger Jahren, 1987, seinen jungen Freund Falco portraitierte, der während der Sitzungen ein Gedicht nach dem anderen rezitiert. Was für ein Schöngeist. Da hatten sich zwei gefunden. Alles im Großen Salon der Fuchs-Villa. Damals stand auch schon die Jugendstil-Dame am Fenster. Der Salon war Atelier. Eines der Fuchs-Kinder, ein kleines Mädchen (oder ein Enkelkind?) springt ins Zimmer, will den Pinsel greifen, mit väterlicher Güte verwehrt er sanftmütig den Pinsel und schlägt dem kleinen Nackedei vor, ein eigenes Bild zu malen, auf schönem großen Papier! Also auch sehr sehenswert. Und zuguterletzt spazierte ich durch die facebook-Alben der Familie und der Trauergäste. Dabei fand ich ein Album, in dem all die Bilder zu sehen sind, die ich mir bislang nur vorstellte, weil es kein offizielles Bildmaterial gibt, nicht von der Beisetzung und dem Empfang, dem Agape, wie es genannt wird, danach in der Fuchsvilla. Die Bilder sind öffentlich einsehbar und deswegen meine ich, es ist kein Verbrechen, wenn ich wenigen freundlich Interessierten den Zugang ermögliche, hier lesen ja eh nur ein paar handverlesene Exoten mit, die meine Spezialinteressen halbwegs nachvollziehen können. Ich erinnerte mich in den letzten Tagen immer wieder daran, wie es war, durch diese Räume der Fuchsvilla zu schreiten und immer wieder fassungslos fasziniert vor der Gewalt dieser Werke innezuhalten. Dass das ein einziger Mensch erschaffen haben kann. Immer wieder heißt es, er habe altmeisterlich gemalt. Ja. Anders kann man es nicht sagen. Wer kann das noch. Wie Arik Brauer sagt, niemand hätte das gekonnt, außer ihm, ganz unvorstellbar heutzutage. Unersetzlich. Kaum zu fassen. Er konnte selbst darüber staunen. In dem einen Film sagt er, dass er bei manchem, was er so früh geschaffen hat, ein Empfinden hat, dass es von einer derartigen Genialität war, dass ihn eigentlich besser gleich der Schlag hätte treffen sollen, was sollte da noch kommen? Und was er danach zum Teil für einen Blödsinn fabriziert hätte, am besten gleich vergessen. Das war nicht kokett. Es stimmt ja auch, unter Abertausend Zeichnungen, Radierungen, Gemälden ist fürchterlicher Kitsch. Aber die Gewalt seiner genialsten Werke stellt alles in den Schatten. So dermaßen. Ich musste dem großen Fuchs jetzt noch einmal die letzte Ehrerbietung zollen. Zwar war ich am Mittwoch nicht in Person und Verkörperung bei seinem Requiem im Stephansdom und seiner Beisetzung, aber in Gedanken. Bei meiner Seel. Und deswegen habe ich noch einmal den Rechner genommen, in mein Bett, um das zu schreiben, ihm zu gedenken, ihn und all das, was er erschaffen hat, zu erinnern.

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Margarete 1. September...
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