09. Dezember 2015



Haben andere auch Einträge in Warteschleifen? Die darauf warten, geschrieben zu werden? Ich meine, zu wissen, dass man etwas festhalten will, das einem widerfuhr. Irgendein Erleben, Erlebnis. Aber es angemessen einzufangen, geht nicht nach Stundenplan. Und manchmal weiß man auch gar nicht, worauf die Sache hinauswill. Manches muss noch ein bißchen ruhen. Reifen ist ein zu großes Wort. Es sind ja keine derart historischen Ereignisse... nur für meine Historie. Sobald Bilder entstanden sind, denen ich einen Wert zugestehe, lege ich mir eine Verpflichtung auf, etwas Angemessenes dazu zu schreiben. Aber alles nicht mehr chronologisch.. Nicht mehr eilig. Irgendwann. Wenn es einen Wert hat, geht er nicht in ein paar Wochen verloren. So selten ich in diesen Tagen Einladungen wahrnehme, so intensiv erlebe ich sie. Und suche nach Intensität. oder mache einen Abgang. Ohne Erklärung. Geschieht nicht mehr so häufig. Der Instinkt ist geschärft, was sich lohnen könnte. Aber auch bin ich nicht mehr so genügsam. Zumeist gibt es eine Interaktion, die ich entweder provoziere oder zulasse. Keine Angst vor großen Tieren. Lange nicht mehr. Aber große Tiere müssen auch ihre Größe bestätigen, sonst vergeht mir die Lust. Das ist jetzt wirklich kryptisch und so war es nicht beabsichtigt. Ich trinke einen sehr guten Haut-Médoc und muss auch schlafen gehen. Fast hätte ich das in eine Bildstrecke geschrieben, die in der Schleife ist. Aber nur weil man trunken und müde ist, muss man nicht fahrlässig werden. Auch nicht in unbezahlten Blogeinträgen. Außerdem lausche ich mit halbem Ohr mir neuer Musik. Und darum höre ich jetzt lieber auf.

arboretum - 10. Dez, 19:46

Haben andere auch Einträge in Warteschleifen? Die darauf warten, geschrieben zu werden?

Oh ja, die habe ich, und wie. Aktuell sind es schon wieder 116.

Geschichten mit Bildern dauern bei mir immer sehr lange, allein schon die Bildauswahl und -bearbeitung. Ich bewundere Sie dafür, wie zügig und regelmäßig Sie Ihre veröffentlichen.

g a g a - 10. Dez, 20:23

Hundertsechzehn. Und Nummer Eins bezieht sich auf ein Erlebnis aus welchem Jahr? Das würde mich ja doch nervös machen. Vielleicht wäre ein Ausflugsverbot für die nächste Zeit sinnvoll. Nur noch absolut unverzichtbare Ereignisse in Betracht ziehen. Oder strenger durch die Bilder gucken und noch mehr reduzieren. in meiner Warteschleife sind ungefähr zehn Bildstrecken, ich bin da schon auch sehr langsam. Die älteste ist aber immerhin vom 30. Mai 2015, also noch dem Jahr, in dem wir uns befinden. Das klingt vielleicht für manchen zwanghaft, der weniger Aufwand damit betreibt, aber ich kann da keine Abstriche machen, nur um aktuelle Ware zu liefern. Und man muss ja doch zugestehen, dass das überwiegend nahezu instant gepostete Bildmaterial in Blogs entweder von der Anzahl her sehr reduziert ist oder Abstriche bei der Bildqualität gemacht werden. Ich meine nicht nur die Aufnahmetechnik. Ich zappe da dann so annähernd durch. Bin da aber auch sehr eigen. Je mehr man mit Menschen zu tun hat, die Fotografie auch aus einem künsterlischen Blickwinkel beurteilen, umso mehr denkt man auch selbst über solche Maßstäbe nach. Kann natürlich nicht für jeden gelten. Ein ästhetisches Gesamtkunstwerk zu erschaffen, ist bei wenigen Bloggern, die mir bekannt sind, das Ziel. Ich bin aber auch exorbitant visuell orientiert, ich weiß nicht, warum das so stark in mir angelegt ist.
arboretum - 10. Dez, 20:48

Das älteste Maulwurfsloch ist vom Sonntag, 24. Dezember 2006, 14.47 Uhr - das Datum erklärt, warum ich damals nicht gleich dazu kam, die Geschichte zu schreiben. Weil sie emotional nicht ganz einfach ist, steht da immer noch der Platzhalter. Immerhin weiß ich da aber noch, was ich damit machen wollte. Bei etlichen anderen nicht mehr so genau, vor allem, wenn als Überschrift nur "xy" oder "Platzhalter" oder gar nur ein . steht. Die älteste noch fehlende Bilderstrecke dürfte die vom 18. September 2006 sein, dabei handelt es sich um die Fortsetzung des Ausflugs am "Tag des offenen Denkmals", der uns erst zur Katze, die die Kohlen holt, führte und anschließend zu Falada. Danach waren wir noch im Schnapspalast. Und irgendwann zeige ich den noch und erzähle davon. Ganz bestimmt. :-)

Ich bin aber auch exorbitant visuell orientiert, ich weiß nicht, warum das so stark in mir angelegt ist.

Sie haben nicht umsonst so große, schöne Augen. :-)
g a g a - 10. Dez, 21:33

Bilder vom September 2006... da ist es dann aber doch schade, wenn (falls...) keine persönlichen Aufnahmen darunter sind... in fast zehn Jahren entwickelt man sich. Ich bin immer sehr interessiert, wie man Aufnahmen von Menschen mit zeitlichem Abstand neu betrachtet, auch von sich selbst natürlich. Ich beurteile heute manche ältere Aufnahme von mir ganz anders als früher. Bilder, die ich furchtbar fand, kommen mir heute akzeptabel vor, ich sehe eher die jüngere Frau, das auf eine schöne Art Jugendliche. Schon interessant. Im Zeitalter der Selfies ist zwar keine Gefahr, dass jemand zu wenig Bilder von sich hat, oder besser kaum Gefahr, dass jemand GAR KEINE BILDER von sich hat, aber interessanter als Gebäude sind Gesichter immer dann, wenn jemand kein absoluter Ausnahmefotograf in Sachen Landschafts- oder Architektur- oder Naturfotografie ist. Später wird man sicher eher bedauern, dass man zu viele Häuser und zu wenig die Menschen in seiner Umgebung dokumentiert hat. Tausend Bilder von Venedig aber nur zwei von sich mit dem oder der Liebsten. Die Bilder, die kein anderer machen kann, weil kein anderer so nah dran ist, die muss man machen. Nicht tausendmal ein Denkmal. Ich fotografiere schon auch Denkmäler, versuche aber einen persönlichen, sehr persönlichen Kontext zu dokumentieren, damit kein 'neutrales' Bildmaterial dabei herauskommt, wo man nicht mehr weiß, ist es von dem oder dem oder der oder wem. Ist aber natürlich auch meine Lieblingsbaustelle, das ist nicht von der Hand zu weisen.
arboretum - 11. Dez, 21:05

Sie wissen ja, dass ich in meinem Blog wie auch sonst im Netz keine Fotos von mir zeige. Es gibt von mir auch gar keine Selfies, ich lasse mich eh nicht so gerne fotografieren. Die Fotos waren damals von vornherein fürs Blog gedacht, ich fand den historischen Kran und die anderen Orte interessant und wollte davon erzählen. Nicht zuletzt für meine eigene Erinnerung an diesen Tag. Leid tut es mir, dass ich meine Mutter an dem Tag nicht fotografiert habe. Vielleicht hatte ich es auch und das Bild war nichts geworden. Ich übe ja immer noch.
g a g a - 12. Dez, 00:50

Je sais bien. (aber trotzdem ein Verlust für die Menschheit, ich dachte ja, bevor wir uns seinerzeit trafen, dass es sich bei Arboretum tendenziell eher um eine Erscheingung mit einer zergrübelteren Ausstrahlung handeln könnte, dunkler, härter, komplizierter... und dann kam ich in dieses Berliner Café und traf ein heiteres Wesen mit einer ganz lichten, leichtfüßigen und sehr weiblichen Aura - ich war ein bißchen perplex. Auf eine außerst angenehme Art) Aber das geht niemanden was an! Selbstverständlich ist und bleibt das Privatsache! Aus irgendwelchen Gründen fällt mir gerade ein, dass es mir immer gefallen hat, dass auf italienischen und griechischen Friedhöfen gerne Portraitfotos im Grabmal zu sehen sind. Das hat mich immer berührt. Gerührt. Berührt.
g a g a - 12. Dez, 00:53

P.S. ich will die Relevanz der Dokumentation eines Ortes nicht schmälern, eher hinzufügen, dass das Hinzufügen des persönlichen Zusammenhangs, Erlebens und dessen Dokumentation einen Wert darstellt, der wohl darin besteht, dass es damit filmischer nachvollziehbar wird, was ein Mensch gesehen hat und was ihn bewegt hat. Und wie es ihn oder sie bewegt hat. Nicht 360 Grad aber ein Versuch in die Richtung. Multidimensionaler zu werden, umfassender.
arboretum - 12. Dez, 22:48

Ich verstehe schon, was und wie Sie es meinen. Ich finde es auch sehr schön, wie Sie das machen und schaue mir die Bilder von einem Ort mit Ihnen sehr gern an und freue mich daran. Mir ist das aus mehreren Gründen leider nicht möglich, die Anonymität bietet einen gewissen Schutz, um nicht Schwierigkeiten zu bekommen.

Dass ich gut daran getan habe, zeigte sich als die persona non grata von blogger.de wieder einmal massiv ihr Unwesen trieb. Vielleicht sind Sie schon einmal über ihn gestolpert. Ab und an kotzt er mir noch ins Blog, weil er glaubt, ich hätte seine Poesie löschen lassen, dabei hat er sich genügend Feinde gemacht.
arboretum - 12. Dez, 22:58

Das passende Foto für den Grabstein hätte ich dank Ihnen ja schon. Fragt sich bloß, ob ich einen Grabstein bekommen werde. Oder ob es mangels Geld und Erben doch kein Erdgrab wird und mir nur ein Platz unter einem Baum bleibt.
g a g a - 12. Dez, 23:11

Jene persona non grata kenne ich nicht. Jedes Blog hat so seine eigene Heimsuchung. Manche haben allerdings die Kapazitäten, um sich breiter gestreut bemerkbar zu machen. Neulich habe ich einen screenshot von einem Spamordner gesehen. Ich wusste nicht. ob ich lachen oder weinen soll. Er war ganz ordentlich auschließlich dem Troll gewidmt. Ich könnte das nicht aufheben. Die Vibrations, das würde mit meinem Bedürfnis nach einer gewissen atmosphärischen Reinheit in den Räumen meines virtuellen Zuhauses kollidieren. Das wäre ja fast, als ob man einen Stalker hat, der einen mit Ansagen auf dem Anrufbeantworter belästigt und man brennt davon eine CD. Zuviel der Ehre.
arboretum - 13. Dez, 10:24

Mailkontakt mit einem Troll? Wie gruselig. Nee, davon blieb ich verschont, andere ließen sich aber wohl ahnungslos darauf ein oder antworteten auf seine Kommentare in ihren Blogs oder wurden einfach so von ihm heimgesucht, und das hatte zum Teil schlimme Folgen. Ich lösche sowas bei mir immer sofort, gehöre aber altersmäßig ohnehin nicht zu seiner bevorzugten Zielgruppe. Außerdem weiß ich, wie der Kerl heißt und wo er wohnt.
Darum jenes Posting.
g a g a - 13. Dez, 12:23

"Mailkontakt" im Sinne von unaufgeforderten Mitteilungen, die niemals nicht beantwortet werden, aber dennoch über Jahre fortlaufend geschrieben werden. Ich stelle mir das demütigend vor. Weniger als Empfängerin, vielmehr als Schreiber/in. Inhaltlich handelt es sich wohl um eine Art Kommentartätigkeit, die im Blog nicht mehr stattfindet. Als Troll würde ich mich ja sehr geschmeichelt fühlen, dass sich die Mühe indirekt doch irgendwie lohnt, gewissermaßen. Wenn das Objekt der intellektuellen Aufmerksamkeitsbegierde sich doch mit einem gewissen Ordnungssinn meinen Aktivitäten widmet. Wenn die Botschaften auch nicht gelesen werden. Das muss man noch hinzufügen. Die Betreffzeilen sind schon aussagekräftig genug. Vielleicht kann man es noch einmal für einen Bloggerroman oder ein Drehbuch verwenden. Vielleicht ist es doch nicht so dumm, das aufzuheben. Aber ich werde diesen Roman voraussichtlich nicht schreiben oder verfilmen.

(Was für "schlimme Folgen" waren denn das? Vielleicht wäre das auch was für das Drehbuch, der potenzielle Regisseur liest hier eventuell mit und freut sich möglicherweise über zusätzlichen Input.)
arboretum - 15. Dez, 10:33

Ich vermute einmal, der Troll weiß nicht, dass die Mails, die in dem Spam-Ordner landen, aufgehoben werden. Möglicherweise dient diese Sammlung potenziell als Beweismittel. Oder halt als Stoff für einen Blogroman, wie Sie schon sagten.

Berufliche Schwierigkeiten. Man kannte in diesen Kreisen keine Trolle und vermutete, die betroffene Person müsse irgendetwas getan oder selbst dazu beigetragen haben.
kid37 - 17. Dez, 19:01

Wobei so was ja mit zwei, drei Mausklicks schnell als Filterregel angelegt ist - und, schwups, geht das automatisch. Ich stelle mir ja vor, also mal angenommen, ich wäre betroffen, man könnte daraus mal eine Lesung machen. So wie diese "Hate Poetry"-Runden von Journalisten, die Leserbriefe vortragen.
g a g a - 17. Dez, 20:21

Darf ich mich zum lesen bewerben? Ich bin da sehr einfühlsam. Ich weiß ja nicht, ob man das Geschlecht zuordnen kann bei diesen Trollen, aber ich würde gerne den weiblichen Part übernehmen. Eine schöne Performance-Idee. Es könnte auch gefilmt werden, damit diejenigen, die nicht dabei sein können, teilhaben können. Wir können uns beim Lesen auch abwechseln.
kid37 - 18. Dez, 13:46

Oberste Regel heißt ja "Dokumentieren - nicht Reagieren". Deshalb wird es wohl nur eine Idee bleiben. Ich finde diese Distanzlosigkeit solcher Leute auch eher wenig lustig. Erst im Nachhinein entwickelt solches krudes Zeug ja einen gewissen Reiz. Von daher würde ich - wäre ich betroffen, was ja extrem unwahrscheinlich ist - auch alles aufbewahren. Vielleicht Material für die kargen, kreativen Rentenjahre. Kann man dann alles Collagieren. Oder wir machen wirklich so eine Lesung.
arboretum - 18. Dez, 20:04

Die Stuttgarter Künstlerin Stefanie Reling hat 2007 einmal eine Spam Collection von Betreffzeilen angelegt: Re: Haha, Help is here und Spam auch collagiert.

Wobei man sich in dem konkreten Fall schon fragt, ob das eher ein Fall für die Psychiatrie denn für ein Museum wäre. Dem betroffenen Blogger kann man nur wünschen, dass der Haustroll sich nicht noch zahllose Pseudonyme und alternative E-Mailadressen zulegt, wie es eine gewisse Unperson zu tun pflegt, sondern dass die Filterregel weiterhin gut funktioniert.
g a g a - 18. Dez, 22:51

So allgemeiner Spam ist ja psychologisch nicht so interessant, weil keine gefühlsintensive Obsession dahinter steckt. Kennt man nun auch alle Varianten, da ist das Amusement doch mittlerweile begrenzt. Troll ist glaube ich auch gar nicht das richtige Wort, denn wir meinen hier glaube ich eher eine Variante von Internet-Stalking. Es steckt ja keine Abneigung dahinter oder Zerstörungswut, sondern starke Attraktion und Zuneigung. Einseitige. Bei dem Beispiel, an das ich denke. Aber da haben Sie wahrscheinlich keine Erfahrungen, weil es ja extrem unwahrscheinlich ist, dass Sie von so etwas betroffen sind. Obwohl man natürlich schon auch im Hermetischen Café über Jahre beobachten konnte, dass in den Kommentaren viel Bewunderung geäußert wird, auf eine Art, die schon den Eindruck vermittelt, dass da Neugier oder Interesse an intensiverem Austausch wäre.
arboretum - 19. Dez, 16:12

Diese Arbeit ist ja auch schon einige Jahre alt und deshalb im Museum.

Was solche einseitige, unerwünschte Obsessionen angeht, so erinnere ich mich noch an die Ergüsse eines Bloggers, der jedes Posting von mir in seinem eigenen Blog aufgriff, um sexuelle Anspielungen und Schwurbeleien loszuwerden. Dass er das ohnehin schon dauernd in seinen Kommentaren unter den Bäumen tat, hatte ihm wohl nicht gereicht. Da musste ich schon sehr deutlich werden. Zum Glück ist das lange her.

Die oben erwähnte persona non grata stalkte übrigens auch einige Leute, beschaffte sich in mindestens einem Fall sogar auf Umwegen Fotos vom Objekt seiner Begierde, um dann die betroffene Person in deren Blog wissen zu lassen, dass er sie besitzt. Außerdem schrieb er massenhaft "Gedichte" oder/und Anzüglichkeiten sowie Schmähkommentare. Ein Blog wurde deshalb auch aufgegeben.
g a g a - 19. Dez, 16:36

Ein enormer Strang. Habe nicht alles gelesen, aber den initialen Kommentar und die von Ihnen und von Mark und hier und da. Da wurde sich ja noch richtig leidenschaftlich aneinander abgearbeitet. So ein schwarzes Schaf ist mitunter auch nützlich und belebend, wie man an den eifrigen Kommentaren bemerkt. Besonders dieser Teil von Marks Kommentar hat mich gerade doch sehr amüsiert:

"Das kann die Dame natürlich auch als Kompliment empfinden, wenn sich ein hochgelehrter und feinsinniger Exeget wie Sie an ihren Einlassungen so profund abarbeitet"..

Es gibt doch wenig Schöneres, als wenn in einem Blog auch im Kommentarbereich so wohlgesetzte Worte zu finden sind. Ich erinnere mich ganz dunkel (tatsächlich schon wieder zehn Jahre her) an dieses Bartleby-Blog, das ich immer nur dann angeklickt hatte, wenn einer seiner prätentiösen Kommentare wieder meine Aufmerksamkeit erregt hatte. Ich hingegen habe seinerzeit die exquisite Aufmerksamkeit jenes Oberstudienrates nicht erlangen können. Es beschäftigt mich doch ein wenig. Vielleicht habe ich zu wenig mit subtilen Andeutungen gearbeitet, die seine Phantasie hätten beflügeln können und ausschweifende Kommentar-Aufsätze hätten gebären können. Die Wahrheit ist aber vermutlich eher, dass ich nie zur Oberliga in Sachen Zugriffszahlen gehörte und damit der Mulitplikatoreffekt eines Kommentars und damit das Selbstmarketing des Kommentators begrenzt gewesen wäre. Wobei ich gestehen muss, dass ich mich immer freue, wenn jemand im Kommentar ausschweifend wird und vom Hundertsten ins Tausendste kommt. Mich amüsiert das. Aber natürlich nur, wenn die Erörterungen eine gewisse Qualität haben und auch mit einer gewissen Empathie daraufhin zugespitzt sind, mich oder die anderen Leser damit amüsieren oder anderweitig bereichern zu wollen. Ich möchte schon im weiteren Sinne als Empfängerin der Botschaft gemeint sein. Aber natürlich nicht belästigt Ich habe ein (einziges) mal die Erfahrung von einer Kommentartäigkeit gemacht, die ich als grenzüberschreitend empfand, vor allem im Tonfall. Eine Art versteckt überheblicher Dauer-Belehrungs-Duktus. Was man diesem Herrn Bartleby auch nicht absprechen kann, insofern verständliche Genervtheit. Man denkt sogleich, da hört sich jemand gerne reden und nutzt die Präsenz eines anderen Blogs, das vermutlich mehr Leser hat als das eigene, Aufmerksamkeit für die eigene Eloquenz zu erzwingen. Kann mir kaum vorstellen, dass der Herr nicht anderswo weiterschreibt. Es musste doch offenbar etwas raus, jemand der so gerne fabuliert...
arboretum - 19. Dez, 18:15

Ich habe keine Ahnung, was die erotischen Phantasien jenes Herrn so beflügelte, die er dann in seinem Blog verarbeitete. Die Zugriffszahlen meines Blogs können es nicht gewesen sein, da geben andere mehr Leser her, er machte sich ja damals auch in einem bekannten Café breit. Möglicherweise hielt er mich für eine Studentin - eine Illusion, der man sich bei Ihnen nicht hingeben kann.
g a g a - 19. Dez, 18:46

Na gut, ich war damals ja auch schon vierzig und schrieb nie, dass ich für Klausuren lernen müsste oder eine Vorlesung schwänzen würde. Das ist wahr. Aber das taten Sie ja auch nicht. Die Selektion erfolgte vielleicht auch nach dem Schema "viel von viel gelesenen Blogs verlinkt", "ausreichend gebildet" und "ausreichend gebildete" Leser-Klientel. Whatever. Ich erinnere mich (ebenfalls sehr dunkel), dass ich einmal, als wieder viel gestritten wurde, versuchte zu eruieren, ob es irgendwo eine Abbildung der Person gibt, um eine Einschätzung des Charakters zu bekommen, der sich da so aus dem Fenster lehnt. Ich finde es psychologisch interessant, wie sich die (auch gedankliche) Lebensenergie in den Gesichtszügen manifestiert. War aber nichts zu finden. Ich stellte mir dann weiterhin einen eher unattraktiven Zeitgenossen vor, der im stillen Kämmerchen viel Energie darauf verwendet, angelesenes Wissen zu sammeln, um das dann virtuell zu präsentieren. Kann mich natürlich irren. Ich weiß, dass das Unterlassen eines Fotos oft mit einer Vorsichtsmaßnahme zu tun hat, um nicht mit seiner beruflichen Existenz in Kollision zu kommen, was ja in Einzelfällen nachvollziehbar ist. Dennoch ist die Unterstellung von äußerlicher Unattraktivität ein Reflex bei mir, den ich nicht völlig abstellen kann.
arboretum - 19. Dez, 20:48

Von Ihnen gibt es Fotos, dadurch kommt keiner auf die Idee. Bei mir tun sich die Leute ja mitunter schon schwer, das Geschlecht richtig zuzuordnen, ich wurde schon öfter einmal für einen Mann gehalten. Und ich bekam auch schon einmal eine Mail von einer bekannten Bloggerin - sie und ihre ebenfalls viel gelesene Blogger-Freundin rätselten, wie alt ich sei, von Studentin bis Frau von 40 Jahren sei ihrers Erachtens alles drin. In Wahrheit bin ich ja ein altersloser Bot, aber das ist natürlich streng geheim.

Schmierige Kommentatoren stelle ich mir aber äußerlich auch immer unattraktiv vor. Bei der eingangs erwähnten Person, die bei blogger.de Hausverbot hat, bewahrheitete sich das übrigens. Er hatte damals noch eine eigene Website, auf der er außer seiner "Lyrik" ein Foto von sich veröffentlicht hatte.
g a g a - 19. Dez, 22:40

Geschlechtsindifferent war mein Eindruck nie. Auch nicht, was die Generation anbelangt. Da reicht schon die Erwähnung eines Musikstückes aus den Achtzigern und man weiß, welche Altersgruppe man ungefähr vor sich hat. Aber ich habe vielleicht auch eine stärkere Intuition. Hat ja fast ein bißchen Verhör-Charakter, jemanden mit solchen Fragen anzumailen. Ulkig. Ich weiß nicht, ob ich einmal die Episode erzählte, wie ich jemanden real traf, der mit Fotos auch ein großes Geheimnis zelebrierte, (nur partielle Gesichtspartien zeigte, der Rest gemorpht, verdeckt, vehüllt.) Ich glaube, hier habe ich es nicht gepostet, aus Diskretion. Man lernt über sich selbst, dass die Phantasie in der Lage ist, die fehlenden Puzzleteile auf eine Art zu ergänzen, die einer ohnehin vorhandenen Erotisierung zuarbeitet. Die fehlenden Teile zu sehen, die komplexe Wahrheit, kann allerdings den Effekt haben, wie wenn man mit einer Stecknadel in einen sehr prallen Ballon piekst.

"Lyrik" in Gänsefüßchen wäre auch nicht die Kategorie, mit der ich in zehn Jahren in einem Kommentar erwähnt werden wollte.
arboretum - 22. Dez, 21:25

Ja, man bekommt schon ziemlich viel mit, wenn man aufmerksam liest. Machen aber nicht so viele. Sie natürlich schon. Die Frage war nett formuliert, zuvor schrieb sie auch die entsprechenden Infos über sich und die Freundin - nur wusste ich das mehr oder weniger eh schon, denn ich lese beide Blogs regelmäßig und hatte mir das zusammengereimt.

Ich kann mich nicht daran erinnern, von der verhüllten Person und dem lauten Platzen gelesen zu haben.
g a g a - 22. Dez, 23:57

Ich habe nie darüber geschrieben, um niemanden zu kompromittieren. Nur ganz wenigen unter vier Augen davon erzählt.

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