28. Mai 2014




Der Abend war der einzige, über den ich noch in Wien etwas geschrieben habe. Dass wir nach dem Rüdigerhof im Motto am Fluss (leider keine Fotos) zum Essen waren, wo es sehr lauschig war, und danach im Philosoph (leider keine Fotos). Lange. Wo ich nach langer Zeit wieder einmal Tabak geraucht habe (l. k. F.). Mein letztes Erlebnis mit Rauchen war zuvor irgendwann im Februar glaube ich, als ich mir alte Graskrümel zu einem kleinen Spliff, wie wir User früher gesagt haben, gedreht habe. Und dazu Williamsbrand getrunken. Was mir schon da nicht gut bekommen ist. Und auch da war Victor involviert, nämlich sein Buch Philosoph auf Reisen, wo ich gerade bei einem Kapitel war, wo dem Alkohol und auch dem Marihuana stark zugesprochen wurde. Eine nicht empfehlenswerte Kombination, wie man ja eigentlich schon immer weiß. Und auch an jenem Abend in Wien hat mich die Gegenwart von Victor gewissermaßen spielerisch in den Abgrund des Lasters gelockt. Dabei gab es nur Bier und Schnaps und starken Tabak. Das mit dem Absinth haben wir uns anders überlegt. Wer weiß, ob ich dann überhaupt noch einmal am nächsten Tag aus der Wohnung gekommen wäre. Der Rüdigerhof (hier Erwähnung, vierter Absatz, neuntes Wort) hat mir gut gefallen, ich habe auch schnell gelernt, dass ich mich dort mehr noch als anderswo zusammenreißen muss, um nicht plump herumzufotografieren. Weil ich in Wien ja nun leider noch nicht weltberühmt genug bin, dass jeder Gast die Ehre und einmalige Chance begreifen würde, von mir und meiner Kamera eingefangen zu werden. Ich habe mich also sehr beschränkt, daher gibt es nur fünf Motive, zweimal die Decke im Eingangsbereich und einmal über die Tische hinweg und noch zweimal ich selber mit ein bißchen Victor. Allerdings hätte ich ihn gerne adäquater getroffen. Er sieht in echt eindeutig jünger und weniger streng aus. Er guckt auf dem einen Bild schon sehr skorpionisch eindringlich, was aber ja auch wieder passt. Bevor er ganz pünktlich um 19:30 Uhr geklingelt hat, hatte ich mich schon ein bißchen eingelebt, nur die Lichtschalter bereiteten mir Kopfzerbrechen. Ich war noch nie in einer Wohnung mit so vielen Varianten von Beleuchtung und zugehörigen Schaltern incl. Dimmfunktion. Zur Begrüßung haben wir am Küchentisch den Rest Williamsbrand aus meinem sehr schönen Flachmann getrunken. Man möchte ja auch etwas anbieten. Im Schnelldurchlauf habe ich noch alle Räume vorgeführt, so weit mir bis dahin bekannt, und die Bemerkung geerntet "Ah ja, du bist also kein Luxusweib." Was eine Anspielung auf irgendein Geplänkel per Mail im Vorfeld war. Weiß ich aber nicht mehr. Also gut! Bin ich eben ein Luxusweib! Ich bekenne mich schuldig! Mea maxima culpa! Aber der Vorteil von so einem Luxusweib ist natürlich, dass es auch Mittel findet, den Luxus zu finanzieren. Und sei es durch ein ausgefuchstes Sparprogramm. Also das war in groben Zügen, wie es kam, dass ich in der Nacht von Sonntag auf Montag mit Victor versackt bin und am nächsten Tag schwer verkatert gegen Mittag aufgestanden bin, was mir nicht leicht fiel. Aber schön war der Abend schon. Er ist mir auch überhaupt nicht fremd vorgekommen. Kein bißchen. Und im Rüdigerhof, wo man sich sehr gut unterhalten konnte, weil die Musik nicht so auffällig war, falls überhaupt welche weil keine gespielt wurde, haben wir auch über ganz viele gemeinsame Freunde von früher gesprochen und zu wem man noch Kontakt hat oder wann er abgebrochen ist. Was einem so in den Sinn kommt, wenn man sechsundzwanzig Jahre kein Wort miteinander mehr gewechselt hat. Ich war sehr froh zu sehen, dass es ihm gut geht, er gesund ist, obwohl er zügig raucht. War schön. Und wieviel wir geredet haben. Und gelacht. Ganz viel. Dafür kann man auch gerne einen Kater in Kauf nehmen.




: : alle Wiener Geschichten : :

28. Mai 2014








Ankommen. Angekommen. Das Taxi fährt durch ein bißchen Nieselregen nach Wien, in den vierten Bezirk. "Auf der Wieden" sagt man, hat mich Victor noch per Mail gebrieft, nicht "in Wieden". Duke, mein Reisegefährte für die kommenden Tage, wird erst am nächsten Tag eintreffen. Am Abend bin ich mit Victor verabredet, den ich zuletzt Neunzehnhundertachtundachtzig gesehen habe. Ich weiß von ein paar facebook-Fotos, wie er jetzt ungefähr ausschaut. Es ist Nachmittag, als ich ankomme, in der schönen Wohnung. Ich mache ganz angetan ein paar erste Schnappschüsse, die zum Teil arg verwackelt sind. Da denke ich noch, dass ich im Laufe der Tage, gerade wenn die Sonne mal scheint, bestimmt noch Gute machen werde, die einen besseren Eindruck wiedergeben. Aber da weiß ich noch nicht, dass ich nicht dazu kommen werde, weil wir viel unterwegs sind oder frühstücken oder im Aufbruch oder es schon wieder dunkel ist. Deswegen habe ich auch die verwackelten Bilder dringelassen, die ich normalerweise weggeschmissen hätte, wegen ihrer qualitativen Unzulänglichkeit. Später, gerade auch am nächsten Tag, habe ich die schöne Terrasse in strahlender Sonne erleben dürfen. Und weil ich so mit meinem kleinen Kater zu tun hatte, auch wieder nicht angemessen abgelichtet. Aber egal - man hat einen Eindruck, dass es keine Bruchbude war. Im Gegenteil. Ich habe mich anfänglich sogar ein paar mal verlaufen, so weitläufig war die Wohnung. Treppe rauf, Treppe runter... ach ja, das ist ja die andere Ebene. Es gab auch noch ein zweites Schlafzimmer mit einem genauso großen Bett, das stand in dem Zimmer mit den besonders unscharfen Bildern, mit den gerafften Vorhängen. Ich habe also erst ein mal ausgepackt und mich umgezogen und bin in Ruhe angekommen. Und dann war es auch schon so weit, dass mich Victor abholen würde. Was er auch getan hat. Übrigens sind die Bücher nicht von mir mitgebracht. Die liegen so in der Wohnung herum. Neben vielen schönen Bildbänden. Ich habe mir selber nur einen kleinen Reiseführer Wien mitgenommen und eine Art Kaffeehaus-Lexikon, weil ich wusste, dass ich sowieso nicht zum Romane lesen kommen würde. Ich habe also keine Ahnung, was in dem nicht unbekannten Buch EAT PRAY LOVE steht, obwohl es sogar einen Film davon gibt, den ich ebenfalls nicht gesehen habe. Aber das Uschi Obermaier-Buch auf dem Fenstersims, das kenne ich. Das habe ich nämlich auch. Als ich das entdeckt habe, war mir mein Gastgeber gleich noch mal so sympathisch, wie vorher schon. Ich habe ihn gar nicht persönlich getroffen, weil wir das alles über Mail ausgecheckt haben und ich auch keinen Schlüssel für die Wohnung brauchte, weil sie ganz modern mit einem Code zugänglich ist. Hier also ein paar Eindrücke meiner Bleibe in Wien.

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26. Mai 2014










Erst mal hinkommen, ohne das Speibsackerl zu gebrauchen! In Wahrheit ist da bei mir keine Gefahr, ich bin vielleicht nicht hochseefest, aber in luftigen Höhen geht es mir ausgezeichnet. Am schönsten ist es, wenn der Flieger losdüst, noch auf der Startbahn. Und wenn er dann abhebt, bin ich wirklich im Himmel. Ich müsste viel öfter in einen Flieger steigen, so wie früher. Aber kann ja wieder kommen. Alles war eilig und knapp bemessen, also zeitlich. Bis ich dann am Gate war, da war auf einmal Zeit. Und was mache ich, wenn ich nicht am Internet hänge? Mit der Kamera spielen. Es hatte geregnet. Als der Flieger abhob, lag Berlin plötzlich in der Sonne, und die Regentropfen an der Scheibe glitzerten wie so Swarovski-Steinchen. Ist, glaub ich, auch eine österreichische Firma. Kaum eine Stunde in der Luft, schon landet der Flieger wieder. Wie meine globetrottenden Leserinnen wissen werden ist: der Vienna Airport in Wahrheit gar nicht in Vienna, sondern in Schwechat, einem Ort in Niederösterreich, wie ich von der Taxifahrerin gelernt habe. Ich habe mich nämlich nach ungefähr zwanzig bis dreißig Minuten Taxifahrt gewundert, dass es auf einmal ein Ortsschild "Wien" gab. Man lernt nicht aus! Also von Niederösterreich mit dem Taxi nach Wien, in den vierten Bezirk, in die Lambrechtgasse. Aber vor dem Taxi noch auf die Damentoilette. Sehr schick! Auch das Publikum. Und beim Warten auf meine ebenfalls schicke Reisetasche, die schicke, von hinten beleuchtete Wanddekoration mit dem Kuss von Herrn Klimt gewürdigt. Schon schön. Mal sehen, ob es so weitergeht, war meine kurze Überlegung. Aber eigentlich war ich mir bereits sicher, wenn es schon so ein Entrée gibt. Aber erst mal ankommen. Lange nicht mehr Taxi gefahren. Früher bin ich in Taxis gestiegen, wie andere in die U-Bahn. Da ist also auch das Geld geblieben, das mir so lange abhanden gekommen war. Aber nun war ich bereit, mein Erspartes auf den Kopf zu hauen, und die Wiener Wirtschaft anzukurbeln! Wofür sich ja auch unheimlich gut der Besuch von möglichst vielen Wiener Wirtschaften anbietet. Ja, so ein Kalauer muss auch mal sein. Noch war ich allein unterwegs. Aber das sollte sich noch am Abend des elften Mai 2014 ändern. Bleiben Sie dran! Bleiben Sie mir gewogen! Fortsetzung folgt! Bald.

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