29. Januar 2014

(Internet-)Haushaltstipp: Sie möchten das Layout bzw. den Content der um die Ohren gehauenen Werbebanner aufwerten? Suchen Sie einfach konsequent an Ihrem Rechner nach bekannten, Sie stark ansprechenden Motiven der Kunstgeschichte. Zum Beispiel "Man Ray" "Tears" "Noir et Blanc" etc. pp. Schon ist Schluss mit den grellen Werbebannern. Eigentlich doch ganz simpel. Gewusst wie!



Und dann - na gut - das ist natürlich nebensächlich - wer interessiert sich schon ernsthaft für Haushaltstipps - von Abflussproblemen abgesehen. Wobei: derzeit, dieser Tage zeige ich mich von einer ungewohnt kooperativen Seite. Ich konnte mir bei keiner Gelegenheit verkneifen zu erwähnen, dass Rossmann am Hackeschen Markt seit einigen Tagen (Neueröffnung der alten Filiale, nur hier! Noch bis 1. Februar!) zehn Prozent Rabatt auf alle Artikel gibt. Für mich habe ich natürlich auch schon Hamsterkäufe getätigt. Seit gestern, heute auch, bin ich für den Bekanntenkreis unterwegs. Gestern sieben Beutel Cashewkerne. (Bestellung aus Wilmersdorf, Nähe Prager Platz) Heute zehn (Bestellung aus Wilmersdorf, Nähe Südwestkorso.) Das rechnet sich einfach. Dass ich nun mit noch festerem Handschlag, als ohnehin schon in der Filiale begrüßt werde, ist mir Lohn genug. Außerdem weitere Wien-Verhandlungen. Ich halte weiterhin die Fahne der Völkerfreundschaft, Achse Berlin-Wien hoch. Lese mich ehrgeizig in das Thema ein. Soll keiner sagen, die Berliner wären ignorant und interessieren sich nicht für den Rest der Welt! Neulich war ich auch extra freundlich zu einer Touristin, Herkunft nicht genau zu verorten, aber deutsch. Ich hatte es wirklich, wirklich eilig! Und ich wusste, ich würde zu spät kommen. Aber ich sagte mir: denke an die Öffentlichkeitsarbeit, denke an den Ruf der Hauptstadt! Nicht, dass es wieder heißt, man wird eilig abgefertigt. Mit aller Zeit der Welt habe ich den Fußweg zur Synagoge erklärt. Die ältere Dame hat ihr wärmstes Lächeln aufgesetzt und ich natürlich sowieso. Wieder jemanden glücklich gemacht! Auch dachte ich mir, in aller Herrgottsfrüh, so um Fünf nach Neun, eigentlich vielleicht doch keine schlechte Idee, auf Reisen nicht bis mittags in den Federn zu liegen, sondern sich (zeitig!) etwas vorzunehmen! Dachte natürlich an Wien. Und die Ferienwohnung, wo einem keiner auf die Finger klopft. Mein Reisegefährte ist nun auch nicht der Frühaufsteher, wenn ich so sehe, dass die meisten Mail-Antworten überwiegend in den Stunden zwischen zwei und drei Uhr nachts verfasst werden. Nun, wir werden sehen. Bis Mai ist ja noch ein bißchen Spielraum, den Biorhythmus zu manipulieren. Sozusagen.

26. Januar 2014








Flashback. Neunzehnhundertfünfund-/sechundachtzig. Es gab ein Leben vor Berlin. Flashback. Aber dann Berlin. Flashback. Wilde Nächte. Flashback. Besuch. Neunzehnhundertachtundachtzig. In Büchern geblättert. Gestern. Nein, ich bin nicht sentimental in Bezug auf Vergangenheit. Es gab sehr schöne Momente. Auch in der Gegenwart. Und in der Zukunft. Ich glaube, ich bin eher sentimental in Bezug auf die Zukunft. Vergangene Gefühle sind gut, um alte Bilder besser erinnern zu können. Dreidimensionaler. Ich bereite nur meinen kleinen Wien-Aufenthalt vor. Ist doch wunderbar, einem wertvollen Menschen aus der Vergangenheit in der Zukunft wiederzubegegnen. An einem anderen Ort, einem besonders schönen dazu. Davon gehe ich aus. Als ich blätterte, stieß ich auch auf eine Horoskopzeichnung, die mein Bruder angefertigt hatte. Darauf steht als Geburtsdatum achtundzwanzigster Oktober. Wieso dachte ich immer 27. oder 29. Oktober? Ich weiß es nicht. Er hatte noch ein zweites Horoskop erstellt, ein Composit. Ich glaube, es war eine Übung für ihn, er hatte gerade gelernt, wie man Horoskope berechnet und er mochte ihn. Sonst hätte er es nicht gemacht. Und da war diese Eintrittskarte aus Zelluloid. Für die Filmpremiere in unserem anarchistischen Kunstverein. Am liebsten erinnere ich mich daran, wie es war hinter dem Tresen zu stehen, und bestimmen zu können, welche Musik lief. Ich liebte es abwechselnd Ramones- und Frank Sinatra-Platten zu spielen. Und die autonomen Jungs fuhren schwer auf My Way ab. Nicht von Sid Vicious gesungen, das Original. Das war mein Verständnis von Punk. Sich das herauszunehmen. Aber ich wollte noch mehr. Ich wollte mir noch mehr herausnehmen. Deshalb bin ich gegangen. Was mich am meisten freut, außer dass er noch lebt, was mir lange Zeit nicht klar war, ist dass ich Recht hatte, mit meiner Vermutung, dass er seinen rebellischen Geist bewahren würde.





Ich werde das überprüfen, am elften Mai. Die abfotografierten Tagebuchseiten rühren daher, dass Victor einfiel, dass wir uns 1988 noch einmal kurz begegnet waren, in Berlin. Ich lebte schon mehr als zwei Jahre dort, seit April sechsundachtzig. Mir war der Besuch entfallen und ich konnte es nicht von der Hand weisen, als ich es selbst im Tagebuch aus diesem Jahr fand. Ich habe nicht alles hier für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht, es gibt drei, vier, zehn Seiten, die nur für ihn sichtbar sind. Von wegen Beweisführung. Mein Gott, wenn ich alles abfotografieren würde, was ich seit meinem elften Lebensjahr auf Papier gekritzelt habe... bis Zweitausenddrei. Ich wäre für die nächsten Jahre beschäftigt. Wie alt war ich Zweitausenddrei...? Achtunddreißig. 27 Jahre Gefühle auf Papier. Und seit Zweitausendvier in dieses Fenster. Ein Wunder, dass ich keine Schriftsteller-Ambitionen habe. Nur bewahren möchte ich es gerne. Aber Eintritt braucht keiner zu bezahlen. Das ist also die grobe Erklärung für die Bilder. Das letzte Zitat ist nicht von mir. Es ist von einem gewissen André Heller, eine Zeile aus einem schönen alten Liebeslied "Auch wenn du nachts betrunken weinst, dann hast du meine Sympathie..." [...] Das ist amüsant, man klebt so eine Fotografie mit einem Zitat unter einen Eintrag, und suggeriert, das hat sicher mit dem im Eintrag Erklärten zu tun. Kann, muss aber nicht. Man kann auch einfach eimal etwas in den Raum stellen. So ganz und gar unzementiert.

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