17. August 2011

Mein Freund, der Heizungsableser hat sich für morgen kurz vor Sieben angekündigt. Ich wollte ihm eine ganz andere Uhrzeit, ja einen anderen Tag für unsere kleine Verabredung vorschlagen, aber er wollte nicht länger warten. Dann lieber früher, "ich kann kurz vor Sieben da sein!", meinte er kess.

Ursprünglich wollte er zwischen Acht und Elf kommen, aber ich habe bereits eine andere Verabredung, früh um Acht, ausgerechnet! "Um Sieben Uhr fünfzehn muss ich aber los!" hab ich ihm durch den Telephonhörer gedroht. Stimmt zwar nicht ganz, aber mein kühner Plan, ihm dieses arg frühe Rendezvous durch diese Behauptung zu verleiden, ging leider nicht auf. "Ich schaffe das, Sie können ja schon mal alles freiräumen, dann geht es ganz schnell!" In Wahrheit will er gar nicht meine Heizung ablesen. Ich weiß das genau. Ich bin doch nicht blöd. In Wahrheit will er nämlich an was ganz anderes ran. Meinen Kaltwasserzähler, den er neulich vergessen hat auszuwechseln!

Muss schlafen gehen, damit ich morgen früh einen passablen Eindruck hinterlasse, wenn ich ihm meine Wohnungstür öffne. Und nicht vergessen: "alles schon mal freiräumen". Vor zwei Wochen war er schon mal da, wegen Warmwasserzähler austauschen. Dann hat er gemerkt, er hat den Kaltwasserzähler in seiner Werkstatt vergessen und sich so seltsam familiär verabschiedet. "Na, dann! Bis zum nächsten Mal!" Nun ist es also so weit. Der große Tag des Wiedersehens steht vor der Tür. Unter der Spüle, wo der eine Zähler in der Küche ist, muss ich freiräumen. Staubsauger, die Müllsäcke-Rolle, leere Flaschen für den Container, Glühbirnen, Putzmittel. Was man in einem ordentlichen Haushalt eben so im Spülschränkchen hortet.

Dann noch Zähneputzen und Gesicht waschen und Gute Nacht! Und Wecker stellen nicht vergessen. Wann steht man denn da am Günstigsten auf? Vielleicht sechs Uhr? Na ja. Wird schon klappen.

16. August 2011

"Mahatma Gandhi hat die sieben Todsünden der modernen Welt wie folgt definiert: Reichtum ohne Arbeit. Genuss ohne Gewissen. Wissen ohne Charakter. Geschäft ohne Moral. Wissenschaft ohne Menschlichkeit. Religion ohne Opferbereitschaft. Politik ohne Prinzipien" Wikipedia



Dann bin ich ja doch nicht so niederträchtigen Charakters, wie ich hin und wieder insgeheim von mir denke. Denken alle sicher, man meint das komplett kokett. Ob die anderen immer alle gute, züchtige Gedanken schieben, Licht und Liebe-Trallala? Frage ich mich schon. Auf jeden Fall wird meistens Empörung signalisiert, wahrscheinlich wegen der anerzogenen Korrektheit, wenn ich abgründige Phantasien zugebe. Obwohl man in der Situation auch sehr schön den Grad an Humor und Leidenschaft am Gegenüber ablesen kann. Rache- und Mord* (*s. u.) Foltergelüste sind mir nicht fremd (nicht aus Sadismus oder Irrsinn, wohlgemerkt), aber aus rein komplett egoistischen Gründen des Selbstschutzes habe ich keinerlei Lust, da ernsthaft etwas in Auftrag zu geben oder mir womöglich selbst die Finger schmutzig zu machen. Wie man in den Wald usw. usf. Auch aus ästhetischen Gründen. Und womöglich ist an dem Karmakram doch was dran. Im Grunde glaube ich letztlich an eine höhere Gerechtigkeit, die langfristig alles regelt und ausgleicht.

Und dann bin ich ja auch eine Anhängerin von Instant Karma. Bedeutet: Strafe folgt bei Fuß. Mehr oder weniger "instant". Im selben Leben. Fertig, erledigt! Ich habe es gerne sauber und aufgeräumt, was das Leben ja mal gerne nicht ist. Also muss etwas nachgearbeitet werden. Prinzipiell empfinde ich psychische Einwirkung als tiefere Genugtuung als physische Zerstörung. Letztere ist eher langweilig und auch nicht wirklich zielführend. Selbstverständlich geht es hier ausschließlich um Notwehr. Ich bin zum Beispiel auch gegen die Todesstrafe für perverse Mörder und überhaupt alle. Der Täter soll schon leiden. Gerne lange, dem Dämmern der Selbsterkenntnis ausgeliefert, was bei kurzfristigem tödlichem Ende ja nun nicht gewährleistet ist. Womöglich vorzeitig erlöst ins Paradies. Kommt gar nicht in Frage. Der Zerstörer soll ausgiebig Gelegenheit haben, sich mit seiner verdrehten Psyche und den Auswirkungen seiner Tat vertraut zu machen. Bis er auf die Knie fällt und winselnd Abbitte leistet. Nicht - oder nicht nur vor Gott. Dann kann man gerne weitersehen. Ich hänge zutiefst der Idee von Genugtuung durch wahrhaftige, demütige und vor allem tätige Reue an. Nicht so ein kleines, vernuscheltes Entschuldigungssprüchlein im stillen Kämmerlein. Man ist ja auch kein Unmensch und meistens zur Vergebung bereit. Sofern die Voraussetzungen gegeben sind. Der Preis ist tatsächlich Reue. Vergebung ohne Wiedergutmachungszeichen empfinde ich als unangemessen. Ein unverhältnismäßiger Deal. "Reichtum ohne Arbeit", wie Ghandi sagt. Ich mag Menschen, die arbeiten. Am Ende des Tunnels ist Licht. Aber vorher nicht.

14. August 2011



Ach so, dass ich es nicht vergesse! Heute zweite Apfelernte eingeholt! Endlich hat sich mein innigster Wunsch erfüllt, dass es gegen Abend regnen soll. Ich weiß, ich weiß, alle verfluchen den Regen, aber ich bin begeistert von der supergrünen Wiese unter meinem Fenster und dass mein Apfelbäumchen ordentlich Wasser kriegt. Aber meistens zur Unzeit, in Sachen Ernte. Es ist nämlich so, dass mir nach der ersten Ernte von acht Äpfeln, die hervorragend geschmeckt haben und ich in meiner grenzenlosen Großzügigkeit sogar zum Teil prahlend ("von MEINEM Apfelbaum!") verschenkt habe, die Äpfel knapp geworden sind und ich hinzukaufen musste. Ungern! Das Problem ist nämlich, dass immer wenn ich Zeit und Lust auf das erneute Einholen der Ernte habe, Liebespärchen auf der Bank unter meinem Baum herumlungern und Intimitäten austauschen. Das nervt! Ich krabble doch nicht vor denen im Gras herum und klaube Äpfel auf. Das ist mir peinlich! Dabei ist es doch mein Apfelbaum. Die Leute haben einfach keinen Respekt! Deswegen wünsche ich mir seit einigen Tagen innig, es möge zur bevorzugten blöde-Liebespärchen-auf-der-Bank-unter-meinem-Apfelbaum-Stunde bitte ordentlich duschen! Und vorhin war es so weit. Juchhuu! Einundzwanzig Stück von der Wiese geholt! Bäumchen schüttel dich, Bäumchen rüttel dich, ist aber noch nicht. Ich hab's versucht. Die bleiben hängen. Aber ich bin bereit für die nächste Ernte! Von den 21 Äpfelchen aus der Wiese hatte die Hälfte Besuch, also Untermieter. Ich nicht faul, das Gute in Töpfchen, das Schlechte ins Mülleimerchen. Hab die guten Apfelschnitzchen in eine große Schüssel geschnippelt, viel Zimt drüber und Holunderbeersaft und in den Kühlschrank. Und morgen kann ich mich wieder beliebt machen mit Äpfel verschenken. Die Menschen wissen das wirklich zu schätzen. Kann ich nicht anders sagen. Ich überreiche meine kleinen Äpfel mit großer Geste, so flach auf dem Handteller vor die Nase gehalten, als wäre es pures Gold! Ist es ja auch. Der Rolls Royce unter den Äpfeln! Mal gucken, wie mein Zimtholunderapfeltöpfchen jetzt nach ein paar Stunden schmeckt. Mache ich Joghurt drüber. Bestimmt super!

14. August 2011

Gut bin ich! Bis auf 5., 6. und 9. August lückenlos Blogeinträge verfasst. Ich muss mich loben. Wahrscheinlich die Merkur-Konjunktion. Meine Güte, habe ich gestern viele Bilder gemacht. So viele bringen andere aus einem dreiwöchigen Urlaub nach Hause. Aber dafür mache ich das nicht mehr so oft. Hat sich alles ein wenig beruhigt. Man hat ja auch schon so viel gesehen und fotografiert. Manche Motive sind so reizvoll, dass man sogar Lust hat, wissentlich ein Bild noch einmal zu machen, obgleich es schon sehr ähnlich existiert. Diese kleine interessante, reizvolle Abweichung zu sehen. Demzufolge ist es recht unwahrscheinlich, dass ich irgendwann davon abkomme, mich selbst festzuhalten. Da ist ja doch immer Veränderung. In alle Richtungen. Innerlich, äußerlich. Ha! Blogeintrag vom 14. fertig. Zack!

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