schwül ist ja wohl mehr so untertrieben. ich esse
gerade das dritte gleich das vierte
champion-eis mandel aus dem hause
cassie und höre mir meine
neuen schallplatten an.
g a g a - 12. Juni 2007, 23:04

KEINE BRATWURST
ja, das ist keine bratwurst. in meinem alter leiste ich mir schon mal vier dicke biobratwürste. heute. mit viel senf. früher hätte ich genauso viele schrippen dazu verdrückt, aber die zeiten sind vorbei, meine lieben. nur an hohen kirchlichen feiertagen.
man muß die sache ganz schön schlau angehen, wenn man so unsportlich ist wie ich und nicht in größe vierundvierzig herumwackeln will. groß ist daher die freude, wenn ich das tanzbein schwingen kann. das ist bewegung nach meinem geschmack. die anderen sachen gehen ja alle auf die gelenke, was man so hört. dauerlauf und hüpfgymnastik. schwimmen ja, aber am liebsten an einem recht leeren meeresstrand. ein paar krabben dürfen mich schon besuchen.
ich weiß auch nicht, woher das kommt, dieses ständige rückzugsbedürfnis. kaum war ich mal vor der tür und habe mich ein wenig unter menschen vergnügt, habe ich das dringende bedürfnis, das alles erst mal ordentlich abzuspeichern. und ich meine nicht fotos.
das zwölfte haus, sagt die astrologin in mir, nicht wahr. mond im skorpion ende zwölf im haus von neptun, anfang eins. da hauchen esoterisch geschulte
"du bist ja so durchlässig!". ach ja der mond. der mond, der mond. der gute alte mond. ich gucke alle jubeljahre, wo der überhaupt steht und verpenne sämtliche vollmonde.
dann muss ich schlafen. viel schlafen. viele
tage nächte viel schlafen. das dauert dann eine ganze weile, bis ich wieder lust habe, mich mit irgendwem zu treffen. noch ist ja das andere große erlebnis nicht vollständig verarbeitet! nicht, dass ich im anschluss permanent über meine spektakulären ausgeh-erlebnisse nachgrübeln würde. och nö.
ich warte eigentlich eher darauf, bis die grobe leinwand im kopf wieder frei ist. und die eindrücke bis zum horizont gespült sind. platz für neue tage und nächte. immer alles auf anfang. immer.
g a g a - 11. Juni 2007, 23:59
heute war ja wieder eine
lesung, bei der ich nicht war. fast hätte es geklappt! heute sogar erst beginn 21:00 uhr. für mich jedoch leider zu früh. schade, schade! bei den querverweisen waren zum teil fotos und da war einer dabei, der eigentlich recht fotogen war und den ich noch nicht kenne! tja. hätte interessant werden können. es hat wieder einmal nicht sollen sein! man muß sich in sein schicksal fügen!
g a g a - 10. Juni 2007, 23:59

S-BAHN 7
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g a g a - 9. Juni 2007, 22:29
seit ich mich schreibend im netz tummle, habe ich immer das gefühl, überwiegend mit menschen zu tun zu haben, die sich der jungen generation zurechnen. wahrscheinlich kommt mir das irgendwie bekannt vor. jegliche altersidentifikation wird noch virtuos in koketterie verpackt. noch geht es. ich nicht ausgenommen.
was mich hin und wieder geradezu verstört ist, wenn irgendwer über irgendwelche musikgruppen schreibt, hinweise gibt, von denen ich noch nie gehört habe, und da ich froh bin, wenn man bequem an neue eindrücke herangeführt wird (ich höre ungern wortlastige radiosendungen, überhaupt mag ich kein gerede zwischen musik, das über die genaue ansage des interpreten und des titels hinausgeht und ausgerechnet das wird gerne vernuschelt, wenn es überhaupt erwähnt wird.
musiklastige sender wiederum spielen mir zu viel zeug von richtungen, die mir nicht gefallen, zu einseitig, zu modisch, zu spartenmäßig, zu wenig queerbeet, zu mainstream, zu independent, zu wenig independent; also radio ist nicht mehr meins, deswegen höre ich seit jahren kein radio mehr.
ich kenne keinen radiomacher, der meinen kraut- und rüben-geschmack durch alle richtungen und epochen teilt. jürgen kuttner sollte vielleicht lieber musiksendungen machen, seinen geschmack verstand ich damals, als ich immer wieder mal versuchte, mich an fritz zu gewöhnen, noch am ehesten; aber der spielte in seinen gesprächssendungen mit jugendlichem publikum auch allzu oft dasselbe. und ich meine nicht den abspann mit der winterreise - ich weiß nicht mal, ob es die sendung noch gibt.
in den achtzigern mochte ich alan bangs nightflight und mora morenz' sendung auf dem anarchischen radio einhundert. das war's seitdem mit regelmäßigem interesse an radioprogramm) -
was mich also verstört, (abstößt wäre ehrlicher, klingt aber brutaler) ist, was da so alles hochgejubelt wird, dann klicke ich mal auf ein demo und mir klappen gleich wieder die ohren zu. ich bin ja u. a. eine britpop-hasserin. bübchen-pop-gruppen. gesang kurz nach dem stimmbruch. pilzköpfiger easy-listening-dreck, der nicht begreifen will, dass john lennon anders inkarnieren wird. was es da alles gibt. da tritt bei mir immer eine art spontanverachtung ein, die durchaus auf diejenigen abfärbt, die jene empfehlung gegeben haben. dann kommt mein kleiner hass. warum hören menschen freiwillig musik ohne witz und drama? ohne tod und teufel? ohne narben und risiko? ohne schwanz und eier?
kennt wer eine neuere gruppe, die man nicht unbedingt kennt, wenn man sich nicht hauptberuflich durch den ganzen independent-kram hören kann, die schöne, dreckige musik macht und dennoch zu filigranerem fähig ist? mit echtem männergesang? stimmen, die nach erwachsenen männern (oder wenigstens einem) klingen und nicht nach blassen buben mit ponyfrisur in schlafanzugartigen klamotten? weiß auch nicht, wie ich jetzt gerade darauf komme. schwelender unmut! vielleicht sollte ich mich mal durch diese hunderttausend metalrichtungen hören. da blicke ich ja auch nicht durch. wann und wie soll man sich durch das ganze zeug denn durcharbeiten.
dass keiner mit madrugada kommt. mit der ersten platte hatte ich es und rannte neunundneunzig? zum konzert in ein kellerartiges etablissement. das war nicht verkehrt. ein zweites konzert, vielleicht ein dreiviertel jahr später in einer größeren halle, im kesselhaus war derart gelangweilt und lieblos dargebracht, mit einem vor überheblichkeit strotzenden sänger mit verendetem charisma, abgedroschendsten und altbackensten zitaten aus der ära der psychedelischen musik (die aber das sehr junge publikum sehr zu beeindrucken schien), dass ich mit meiner begleitung nach der hälfte ging. aber ich mochte die stimmung von industrial silence, der platte. die gitarren und auch die stimme von dem demutsfernen arschloch.
die radiosendung von bob dylan, der alten gießkanne würde ich vielleicht ab und zu hören, wenn ich wüsste, wo die läuft und ob es einen stream gibt. seine sprechstimme ertrage ich gerade noch. und er legt bestimmt spannende sachen auf. bin ich mir eigentlich sicher.
g a g a - 8. Juni 2007, 02:49
noch ein stündchen lesen. bei funzelbeleuchtung, auf der alten matratze. bis die augendeckel zuklappen und das buch seitwärts aus der hand rutscht. auf den teppich. wenn das buch fertig gefallen ist, merke ich dann manchmal noch, dass ich die lampe ausmachen könnte. mal schauen.
g a g a - 4. Juni 2007, 22:46