22. Oktober 2014






Hier bitte ansprechenden Text imaginieren. Wissen die Götter, warum bei mir ein Eintrag über eine fünf Minuten-Passage durch eine Wiener Gasse so viel Zeit braucht und Bilder hat, wie bei anderen ein einwöchiger Aufenthalt. Hat vielleicht mit Gründlichkeit zu tun. Was ich mache, mache ich richtig. Exzessiv. Bis zum Anschlag. Die Domgasse heißt auch nicht komplett zufällig so. Durch das geschnitzte Portal kann man eine Ecke vom Stephansdom sehen. Ein paar Hotels sind da. Wie zum Beispiel das "König von Ungarn". Sieht man ja. Aber es gefällt mir auch, fast schon bis zu einem Grad der Provokation, das Diktat der virtuellen Live-Dokumentation zu unterwandern. Einer Art nostalgischer Langsamkeit in der Verarbeitung zu huldigen, als würde es so lange dauern, bis das belichtete Material in großen alten Koffern mit der Postkutsche von Wien nach Berlin transportiert wird. Wo es dann erst entwickelt werden muss. Und wenn es geglückt ist, endlich betrachet werden kann. Dann besieht man die alten Aufnahmen noch einmal in Ruhe, im mittlerweile goldenen Herbstlicht. Und erinnert sich, wie schön es in Wien doch war. In der Domgasse, da Ecke Schulerstraße. Dann haben die Bilder wieder den Wert, den sie früher hatten, als man noch voller freudiger Erwartung auf die Abzüge der entwickelten Filme gewartet hat. Und Herzklopfen dabei war. Ich weiß es noch genau.













: : alle Wiener Geschichten : :

20. Oktober 2014


►watch on youtube
Home sweet home. 19. Oktober 2014, Auguststraße. Kleine Liebeserklärung an mein kleines Nest. Nur achtundfünfzig Meter im Quadrat. Vielleicht ein bißchen mehr. Weil die Flächen unter den Schrägen nicht ganz mitgerechnet werden. Wie lange es gebraucht hat, bis ich vergessen habe, fast, dass hier jemand durchgelaufen ist, der nicht hier hingehört. Was macht ein Tier, wenn sich ein anderes seinem Nest, seinem Bau annähert? Verbarrikadieren? Fauchen? Krallen zeigen? Eckzähne? Von allem ein bißchen. In der Tierwelt gibt es keine Mieten. Wer zuerst da ist, dem gehört das Fleckchen Erde. Ein ganz einfaches Gesetz. Aber kann einem anderen etwas ganz gehören, das er nicht bewohnt und belebt? Einem Vermieter? Das ist ein Beruf mit menschlicher Verantwortung. Nicht nur ein Mittel, bequem Geld zu verdienen. Sollte es nicht nur sein. Finde ich. Wenn ich reich wäre und Häuser hätte, in denen Menschen wohnen, würde ich ihnen in den Vertrag schreiben, dass die Wohnung nicht wegen Eigenbedarf gekündigt werden darf, sondern nur, wenn sie keine Miete zahlen oder alles kaputt machen. Aber solche Mieter hätte ich ja nicht. Ich hätte ja ganz liebe. So welche wie mich. Und wenn ich reich wäre, hätte ich schon deswegen keinen Eigenbedarf, weil ich mir extra was selber nur für mich gekauft hätte und die Mietwohnungen wären welche, die ich sowieso nicht bewohnen wollen würde. So wäre das nämlich bei mir. Nicht, weil die Wohnungen schlecht wären, sondern weil sie zwar ziemlich prima wären, aber meine wäre eben noch primaerer. Ja, genau. So wäre das nämlich. Seit Oktober Zweitausendzwölf habe ich lernen müssen, dass mein Nest jemand anderem gehört. Ich wollte es nicht wahrhaben. Aber seither genieße ich jede einzelne Minute noch mehr, als sowieso schon. Deswegen habe ich mir den kleinen Film gemacht. Als Erinnerung. Und als Liebeserklärung an mein kleines Nest in der Auguststraße, von dem aus ich alle meine Blogeinträge geschrieben habe, seit ich Blogeinträge schreibe. Und alle Opusse geschnitten und hochgeladen habe. Und viele auch da gefilmt. Eigentlich die meisten. Da steckt so viel von meinem Leben drin, in diesen Wänden. Und heute, also eigentlich gestern, hat die Sonne so schön geschienen. So ein wunderschöner Herbstsommertag. So schön, dass ich mein Nest gar nicht verlassen wollte, weil ich so viel hier mitbekomme. Von den Jahreszeiten. Und dem Leben hier. Und da unten am Gipsdreieck, wo die Picknickdecken ausgebreitet waren. Deswegen gibt es mein kleines Opus 104. Mit der schönen Klaviermusik von Felix Mendelssohn-Bartholdy, seinem Opus 104.

19. Oktober 2014



















Wien, du hohe Schule der Typographie. Nicht nur am Hohen Markt. Mir geht langsam ein bißchen das Pulver aus, die Bilder mit launigen Erläuterungen zu unterfüttern. Es ist halt ein Straßenzug im ersten Bezirk, der so eine berühmte Uhr, die Ankeruhr hat, die als wichtiges Werk des Jugendstils in Wien gilt. Alles was ich hier an Fachwissen ausbreite, so auch diese Information, habe ich mir erst nach der Rückkehr nach Berlin mit Hilfe des Internet angelesen. Ich wusste überhaupt nicht, wo ich herumlaufe oder herauskomme oder was es da zu sehen gibt. Gefallen hat es mir trotzdem. Auch das angekokelte Haus, ein Neubau(!) hat mich fasziniert. Ich habe noch nie ein frisch ausgebranntes Mietshaus gesehen. Interessant auch, dass man sieht, aus welcher Etage der Brand gekommen ist, wo sich der Rauch nach oben gearbeitet hat, an der Fassade entlang. So ein mittelmäßiger Neubau steht eben unter keinem guten Stern in Wien. Da muss es schon etwas besonderes sein, dass der liebe Gott seinen Segen gibt. Wie zum Beispiel so extravagante Bauwerke, wie das supermoderne Hotel Topazz. Aber dazu später. Das steht ja auch ganz woanders. Also nicht weit von da, aber eben nicht am Hohen Markt. So genug Text.



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17. Oktober 2014

Ich habe mir heute Abend die Mühe gemacht, mir einen Überblick über Abendroben zu verschaffen. Falls die Kaltmamsell demnächst zum großen Bloggerball einlädt. Ich weiß nicht genau, woran es liegt, aber ich kann es drehen und wenden wie ich will, das Motto scheint Schwarz-Weiß werden zu wollen. Ich habe nun zwanzig Kleider gefunden, die ich mir für mich vorstellen könnte. Aber natürlich auch für die anderen Bloggerinnen. Wenn ich mir vorstelle, dass diese von mir gewählten Kleider versammelt von zwanzig Bloggerinnen getragen werden, gäbe das schon ein sehr schönes Bild. Dass sich auch die Herren in Schwarz-Weiß kleiden, versteht sich von selbst. Bei der Herrengarderobe ziehe ich allerdings eine dunkle Krawatte oder ein offen getragenes, weißes Hemd zum dunklen Anzug, einer Fliege vor. Männer mit Fliege sind für mich immer gleich bedeutend mit Oberkellner. Ich finde den Propeller am Hals auch einfach nicht sexy. Bei niemandem. Mir fällt kein einziges Beispiel ein (Edit). Deshalb den Smoking bitte äußerstenfalls mit ungebundener Fliege tragen, das hat schon wieder etwas. Man denkt an ein kleines Techtelmechtel, bei dem die Schleife im Eifer des Gefechts usw. Meine Lieblingsroben sind die von Ralph Lauren, aber auch 1, 4, 7 und 18. Die sind in der engeren Wahl. Es ist wirklich für jedes Portemonnaie etwas dabei.

No. 01 Vintage style Dave and Johnny 8637 long black nude mesh

No. 02 Sexy and free with this Dave and Johnny 7600 jersey dress

No. 03 This Atria 23306 will surely make you the fairest of them all

No. 04 BG Haute G3307 will surely rock this coming prom season

No. 05 R. Lauren, black silk embroidered art deco evening dress

No. 06 Oscar de la Renta, 62nd Emmy Awards, Mermaid Dress

No. 07 Donna Karan Sleeveless Embroidered Bateau Gown

No. 08 Donna Karan, Sleeveless Turtleneck Dress

No. 09 Ralph Lauren 2013, black-white gown

No. 10 Sexy white evening dress with long V

No. 11 Oscar de la Renta, striped ball gown

No. 12 Bonprix, schwarz, U-Bootausschnitt

No. 13 Asos Jerseykleid mit Guckloch

No. 14 Schwarz, schlicht, schulterfrei

No. 15 Bonprix, Federkleid, schwarz

No. 16 Otto APART, Jerseykleid

No. 17 Asos Vintage Maxi

No. 18 Valentino, Velvet

No. 19 Versace 2010

No. 20 Op-art Sun

13. Oktober 2014



So war das gerade. Ich schummle ein bißchen. Mein Foto ist vom Februar Zweitausendacht, also sechseinhalb Jahre alt. Aber als ich gerade in die Joachimstraße gebogen bin und an meiner Kreuzung zur Auguststraße ankomme, sehe ich das Naturschauspiel von unten und muss auch gebannt nach Westen gucken. Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, es zu fotografieren. Früher schon. Heute nicht mehr. Als ich die Straße überquere, auf dem Weg zu meiner Haustür, liegt eine besondere Stimmung über den Köpfen der Gäste der Milchbar und vom Hackbarths und vom Al Contadino. Sie müssen auch nach Westen schauen, es geht gar nicht anders. Die Konversation ist mehr oder weniger verstummt. Man könnte glauben, es gab eine Anweisung zu kollektiver Meditation. Und eigentlich ist es ja auch so. Der Sonnengott hypnotisiert die Menschen für eine halbe Stunde. Als ich oben in meiner Wohnung bin, denke ich, wie wohl in diesem Augenblick die instagram-Accounts mit Uploads von diesem Sonnenuntergang explodieren, dem orange-rosa HImmel. Und denke mir, dass bestimmt einige extra darunter schreiben werden: "nicht bearbeitet" oder "kein Filter". Und denke weiter, dass diese vielen Bilder fast nur mit Smartphones gemacht werden. Im quadratischen Format hochgeladen. Innerhalb kürzester Zeit. Nur ich habe keinen aktuellen Content zu bieten, als wäre die Sternstunde an mir vorbeigerauscht. Ich hätte es noch geschafft, ein gutes Bild davon zu machen. Aber ich weiß, ich habe das schon fotografiert. Wenn auch nicht exakt denselben Farbverlauf von Rosa und Orange. Aber doch sehr ähnlich. Und wer würdigt das überhaupt noch. Noch ein Bild von einem Sonnenuntergang. Das ging mir so durch den Kopf als ich, inzwischen oben angekommen, noch einmal zum Fenster gehe und mich auch daran erfreue. Als ich nach unten schaue, sehe ich, dass sich zwei der Kellner vom Al Contadino unterhalten, auch nach Westen schauen und einer von beiden sein Smartphone hebt. Es sind noch nicht viele Gäste da. Auf dem Spielplatz steht ene junge Frau und hebt ebenfalls ihr Smartphone. Lange. Der Kellner hat genug Bilder eingefangen. Er setzt sich zu einem der wenigen Gäste auf die gepolsterte Fensterbank und zündet sich eine Zigarette an. Und schaut weiter in den Sonnenuntergang.

12. Oktober 2014























Der ein wenig frivol anmutende Name Stoß im Himmel ist nicht nur eine kleine Gasse im ersten Bezirk, sondern mittlerweile auch ein Buchtitel eines deutschen, seit langem in Wien lebenden Radiomoderators (das ich nicht gelesen habe). Allerdings hatte ich wegen des Buchtitels ein déjà-vu, als ich das Straßenschild las. Ach. Guck. Weil Stoß im Himmel an der Ecke zur Wipplingerstraße war und meinen Weg kreuzte, habe ich es im Untertitel der Bildstrecke erwähnt. Das spektakulärste Bauwerk in der Wipplingerstraße ist die ehemalige Böhmische Hofkanzlei. Ich wusste aber als ich davor stand und die schöne schmiedeeiserne Balustrade des Balkons bewunderte, nicht worum es sich handelt. Nur dass es etwas Staatstragendes sein wird, habe ich mir schon gedacht. So ein goldenes Wappen ist ja auch nicht an jedem Barockbau. Ich habe trotzdem herumphantasiert, dass man darin bestimmt prachtvolle Empfänge mit festlicher Kleiderordnung abhalten könnte. Ich würde schon eine passende Robe finden. Vielleicht etwas in Rot. Aber bitte ohne österreichische Bauunternehmer über Achtzig auf der Gästeliste. Heute ist das österreichische Verfassungs- und Verwaltungsgericht da drin. Es gibt auch noch einen Eingang vom Judenplatz her. Also: eine Seite zur Wipplinger, andere Seite zum Judenplatz, für die geographische Orientierung. Ziemlich genau schräg gegenüber ist der Magistrat für den ersten Bezirk. Ich nehme an, so etwas wie bei uns das Bezirksamt. Da war ein geblümtes Pferd auf dem Innenhof, der zu einem dieser häufigen Durchgänge zu einer anderen Straße geführt hat. Und da war auf einmal die Sonne da und ein paar Lieferanten haben ihre Lieferung ausgeladen und fröhlich dabei gepfiffen. Gesichter, wie man sie oft im Straßenbild finden kann. In Wien leben und arbeiten sehr viele Menschen aus aller Herren Länder. Mehr Prozent als in Berlin. Was viele überrascht, die noch nicht da waren. Hat mich auch überrascht, angenehm. Ich höre gerne viele Sprachen in einer Stadt. Das ist immer der Beweis, dass ein Ort in der großen Welt bekannt und beliebt ist, und für erstrebenswert als Ort zum Leben und Arbeiten gilt. Eine Auszeichnung. Deswegen bin ich auch so gerne nach Berlin gegangen, weil ich vermutet habe, dass da die meisten Nationalitäten in Deutschland zu finden sind. Das war schon immer meine Vorstellung von Weltläufigkeit. Nicht nur die Verfügbarkeit internationaler Warenimporte. Wien ist schön international. Der Rest von Österreich soll aber wohl ein kleines bißchen anders sein.

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12. Oktober 2014













Ein Vierteljahr habe ich meine Reiseberichterstattung über Wien ruhen lassen. Zum Erinnern: da habe ich aufgehört, in der Kurrentgasse. Und heute mache ich weiter, mit meinem Spaziergang durch den ersten Wiener Gemeindebezirk. Es ist immer noch der dreizehnte Mai Zweitausendvierzehn. Da war ich überall vorher. Am Stephansplatz, Tuchlauben, Seitzergasse und in der Kurrent. Die endet da, wo ich jetzt bin, auf den Bildern da oben, am Judenplatz. Ein großer Platz! Leer war er. Schön leer. Man sieht, dass die Lokale die Stühle und Tische draußen aufgestellt haben, die Gastwirte haben schon bemerkt, dass die Sonne herauskommen wird. Aber es war so gegen Mittag, und vorher war es ein bißchen regnerisch, wolkig-bedeckt. Deswegen sitzt da kaum noch wer. Ein, zwei Stunden später war es sicher schon ganz anders. Ein Tag unter der Woche. Da, bei ELLAs, stehen richtige Olivenbäume, in großen Kübeln. Das war meine liebste Ecke. Am Judenplatz ist auch ein Jüdisches Museum, wo eine Amy Winehouse-Ausstellung war. Da war ich aber nicht drin, weil mir nicht nach Museum war. Ich kam ja gerade aus der Ernst-Fuchs-Villa und hatte schon reichlich Eindrücke von Innenräumen zu verarbeiten und wollte recht viel Wien von Außen sehen. Wenn ich länger da gewesen wäre, hätte ich das Museum schon auch besucht. An dem Ella-Schild sieht man sehr schön, was den ersten Bezirk so besonders schön macht. Die vielen eleganten Schilder an den Lokalen und Geschäften. Das macht viel aus für die Atmosphäre. Und natürlich die Patina, das nicht alle zehn Jahre Überpinseln von Fassaden. In der Mitte vom Judenplatz ist ein Lessing-Denkmal. Das habe ich jetzt aber nicht fotografiert.



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10. Oktober 2014


►watch on youtube
Gaga Nielsen, channeling Vienna. 9. Oktober 2014, Auguststraße.

07. Oktober 2014



Gefällt mir. Ich mag alles, was Danielle de Picciotto fabriziert. Alles. Ihre Bilder, ihre Filme, ihre Musikvideos, ihre Statements. Ihr Mann, Alexander Hacke (links), gefällt mir in den Video zu 133 Prozent. Der andere Sänger rechts, von den Sternen, überzeugt mich von der Gesangsperformance nicht so richtig, daher Punktabzug, aber meinethalben noch 67 Prozentpunkte. Aber das Video, die Idee: sehr schön und einfach. Ich hätte eigentlich von Danielle Picciotto wieder mit einem Film gerechnet, in dem ihre Zeichnungen und Animationen eine Rolle spielen, aber sie konnte das eben einfach auch mal weglassen. Sie weiß wirklich, was sie tut. Die beiden sind für mich ein Vorzeigepaar, wie es sie nur ganz selten zu geben scheint. Ich bin gespannt, wie lange sie noch um die Welt ziehen und ob sie sich vielleicht doch wieder einmal niederlassen. Und vielleicht sogar nach Berlin zurückkehren. Nach einer Zwischenstation in Hamburg vielleicht. Wer weiß. Sie sind so alt wie ich, Jahrgang Fünfundsechzig. Ich habe die beiden mal fotografiert, bei mir um die Ecke, im Haus Schwarzenberg. Wo sind denn die Bilder, Moment - ah ja, hier. Waren wirklich gut drauf, die beiden. Später hat sich Danielle bedankt und mich in so einen Verteiler aufgenommen, wo ich mitkriege, wo sie herumschwirren und was sie gerade schönes Neues gemacht haben. (kam gestern)

06. Oktober 2014

Ich erlebe gerade eine kleine Fernseh-Renaissance, scheint mir. In den letzten Einträgen kommen lauter Fensehsendungen vor. Wundere mich selber. Aber es ist gar nicht so viel. Am Abend zappe ich auch oft mal schnell nur zehn Minuten durch und schalte dann ab, und der Rest des Abends ist fernsehfrei, wie früher. Als die Leute noch mehr gebloggt haben, und das Ganze noch neuer war, habe ich mehr nach Einträgen Ausschau gehalten, und es gab auch fast immer neue. Langer Einleitungssatz für die Beobachtung, die ich gerade gemacht habe. (Fernseher ist übrigens jetzt wieder aus) Ich habe das Dinner auf Vox vorbeirauschen lassen, während ich selber gekocht und gegessen habe und nach der Sendung kommt immer eine Viertelstunde "Prominent", das lasse ich auch noch laufen. Gucke aber auch nur so aus dem Augenwinkel, ob jemand durchgenommen wird, den ich interessant finde. Da war auf einmal Ute Lemper im Bild, die so ungefähr Mitte Fünfzig ist, und auf ihre Meinung zu Facelifting angesprochen wurde, nehme ich an. Ich habe nur ihre Antwort gehört und daraus die Frage rückwirkend abgeleitet, weil ich eben nur so halb zuhöre. Mit einer gewissen fachmännischen Häme erklärt Frau Lemper, dass sie das nicht gut findet, weil das meistens so auf der Seite zu sehr gezogen wird, und das würde irgendwie hilflos aussehen. Was ja durchaus stimmen mag. Nicht so passend finde ich so ein Statement allerdings, wenn man bei dem schadenfrohen breiten Grienen, die aufgespritzte Oberlippe erkennt. Wie blöd ist das denn. Dann sind mir die noch lieber, die sagen: wenn es gut gemacht ist, warum nicht? Es gibt ein paar Beispiele, wenn auch nicht so viele, wo die Schnippelei im Rahmen ist, wo man das Gesicht noch bestens erkennt. Bei Sophia Loren wurde doch recht gut gearbeitet. Aber dass die Lemper nun auf reine Lehre macht und von ihren Unterspritzungen ablenkt, indem sie ähnlich motivierte, andere Schönheitsoptimierungsversuche und -techniken durch den Kakao zieht, ist mir zutiefst unsympathisch. Soll jeder machen, wie er denkt. Also wirklich. Was mir persönlich missfällt, bei solchen Eingriffen ist, wenn die Physiognomie irgendwie verschoben wirkt, die Muskulatur nicht mehr den organischen Spielraum zu haben scheint. Dann wirkt die Strafferei wirklich wie ein Spannbettuch und leider sehen dann irgendwann alle sehr ähnlich aus und auch vom Alter her nicht mehr einschätzbar. Ich tendiere zum Beispiel dazu, Gesichter, bei denen man einen Eingriff erkennt, für älter einzustufen, als sie es laut Ausweis sind. Joan Rivers sah mit über Achtzig ganz ähnlich aus wie Frau Thomalla senior. Obwohl ungefähr dreißig Jahre Altersunterschied dazwischen liegen. Alle für mich augenfällig operativ behandelten Gesichter um Ende Vierzig, Anfang Fünfzig, könnte man auch für operierte Mittsechziger halten. Das finde ich ein bißchen tragisch.

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ANH 19. APRIL 2024...
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17.04.24, 13:33
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