Wann hat es eigentlich in gut situierten Schichten aufgehört, die künftige eigene Grabstätte oder die von nächsten Angehörigen als Statussymbol zu sehen? Mir fällt kein einziges Beispiel ein, wo eine wohlhabende, eventuell sogar prominente verstorbene Person jüngerer Zeit ein monumentales oder sonstwie, z. B. bildhauerisch, bemerkenswertes Grab erhalten hätte, das auch für Nicht-Angehörige sehenswert, und damit einen Besuch wert wäre. Außer F.C. Gundlach - der Fotograf hatte sich bereits zu Lebzeiten eine spektakuläre Würfel-Skulptur auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg erschaffen. Und Rudolf Mooshammer. Aber die geradezu königliche Grabstätte des aus sehr einfachen Verhältnissen stammenden Modeschöpfers Mooshammer ist ein historisches Grabmal, das er für seine verehrte Mutter und sich gekauft hatte. In der jüdischen Sepulkralkultur ist verankert, dass Gräber nicht, niemals aufgelöst werden dürfen. Sie werden tatsächlich für die Ewigkeit angelegt. Das ist in der christlichen Bestattungskultur leider anders, dort "laufen" Gräber "ab". Bedauerlich und auch etwas pietätlos, wie ich finde. Diese schöne Grabstätte von DR. HERRMANN - er scheint da alleine zu residieren - ist ihm also auf ewig sicher, es sei ihm gegönnt. Und ich habe sie gerne gesehen.
