23. März 2024





Ein paar Eindrücke von der gestern mit Jenny und Fabian in der Wabe gesehenen Performance "Nachtschatten" von Enno Kraus. Ich mochte die expressionistisch anmutende visuelle Darbietung. Er singt und erzählt, begleitet von einer sehr guten Pianistin, bekannte Chansons und eigene Werke. Wir drei hatten teilweise verschiedene Eindrücke und Empfindungen, wie das nun war. Darüber haben wir uns noch eben ausgetauscht. Aber dieser Samurai-Kimono und die Mephisto-hafte Erscheinung mit den großen Gesten war schon eindrucksvoll. Bei einem (mutmaßlich) selbst komponierten Chanson habe ich mich sehr amüsiert. Es ging sinngemäß darum, dass bei einer amourösen Begegnung der Eine darum bittet, er möge doch bitte von Liebesgefühlen verschont bleiben, da es hier nicht um Liebe sondern - nun ja - ginge. "Verschone mich mit Deinem Lebenslauf!" Er wolle auch nicht wissen, ob das Objekt des nächtlichen Begehrens Geschwister, Neffen und Hobbies habe und welche Städte schon im Urlaub bereist wurden. Da habe ich mich tatsächlich richtig gut unterhalten gefühlt. Jenny hat sich ein bißchen durchgängiger amüsiert, ich neide ihr ein klein wenig ihre fast kindliche Begeisterungsfähigkeit. Meine ich ganz ernst. Ich bin schon auch begeisterungsfähig, habe aber wohl immer einen recht aktiven inneren Kulturkritiker am Start, der Vergleiche mit Nonplusultra-Performances anstellt. Finde ich eigentlich gar nicht nötig. Man kann auch mal einen schönen Abend ohne Superduperstar haben.





05. Juli 2020



PAPILLON. Irina u. B.B. gewidmet.Batist, Kordel, Bambus, Schmuck-Libelle, Acryl, Leinwand, 100 x 71 cm, (...) Juni/02. Juli 2020, Staatliche Museen v. Gaganien,

Ich habe mich gegen dieses Tier gewehrt, diese Kreatur, dieses Wesen aus der Ordnung der Lepidoptera. Und man fragt sich warum nur. Weil Schmetterlinge als ernst zu nehmendes Motiv verbrannt sind. Auf Kitschpostkarten, als Nippes auf einem Holzspieß für den Blumentopf, als dekoratives Frühlings- und Sommersymbol für den kleinen Geldbeutel. Tatsächlich sollte aber nicht die mittelmäßige Interpretation eines Symbols, eines Motivs davon abhalten, eine darüber erhabene Spezies der Ordnung Lepidoptera zu züchten oder wenigstens zuzulassen. Dieses geflügelte Wesen war stärker als meine erlernte Zensur. Jetzt, wo es auf der Welt ist, verstehe ich, dass es so gedrängt hat, das Licht der Welt zu erblicken und möchte es um Entschuldigung bitten.

„(…) Groß sind selbst die kleinsten Dinge, löst Du sie vom Alltag frei. Auch der Rost an der Messerklinge und der kleinen fliegenden Ameise Schwinge reden laut vom Weltenfleiße. Tat bei Tat schafft Blatt bei Blatt. Singt im Busch die kleinste Meise, kommt die Sehnsucht ins Geleise, Sehnsucht, die ein gläsern Auge und ein hinkend Holzbein hat."

Max Dauthendey, Schatten der Schmetterlinge
aus der Sammlung Lieder der Vergänglichkeit


Die Widmung für Irina und B.B. auf der Rückseite ist mit Bedacht gewählt und aus vollem Herzen. Dieses Wesen ist für mich fast ein Portrait von Irina, meiner verstorbenen Freundin. Bevor ich wusste, was sie für Bilder malt, hätte ich gedacht, dass es Bilder sein müssten, die eine Ausstrahlung haben, wie sie selbst. Wäre dieser Papillon nicht von mir, ich hätte ihn gesehen und hätte gedacht, er ist vielleicht von Irina. Aber sie hat ganz andere Wesen gemalt, ich habe mich geirrt. Und dennoch sehe ich die Verwandtschaft. B. B. hat für mich eine ganz ähnliche Ausstrahlung, es ist auch ein Portrait von B. B., nicht weil sie den Tieren so verbunden ist. Es ist ihre Aura. Ich muss das nicht erklären, für mich ist es so und nicht verhandelbar. Vielleicht mache ich davon eine Postkarte und schicke sie ihr nach La Madrague. Ich glaube, das ist eine gute Idee. An Irina schicke ich die Postkarte hiermit. Geht ganz nach oben, auf Deine lila Wolke im ich-weiß-nicht-wievielten Himmel.

14. August 2015

Gratuliere, lieber Wim Wenders. Schon siebzig Jahre, allerhand. Wie schnell die Zeit vergeht, man dreht sich um, fährt sich gerade noch schwungvoll durchs Haar und schon sind wieder zehn Jahre vorbei. Weder habe ich alle Filme von ihm gesehen, noch habe ich die, die ich gesehen habe, alle verstanden. Manche Bilder sind hängen geblieben. Natürlich aus dem Himmel über Berlin. Neulich kam auf arte "Der amerikanische Freund" mit Bruno Ganz und Dennis Hopper. Ich konnte rein gar nichts damit anfangen. Weder mit den Dialogen noch mit der verworrenen Geschichte, noch den Figuren. Trotz Respekt für die Schauspieler. Hat mir nicht gefallen. Den Himmel über Berlin finde ich stellenweise auch unerträglich pathetisch, dann wieder zu Herzen gehend. Starke Bilder der Stadt. Das wechselt sehr. Ich mochte teilweise das Video, das er mit Frau Minichmayr und diesem Sänger aus Düsseldorf zu dem sehr schönen Song Auflösen gedreht hat. Vor allem, weil ich das Lied mag und man spürt, dass zwischen den beiden echte Energie herrscht. Aber eigentlich gratuliere ich Wim Wenders viel mehr wegen meiner Eindrücke von ihm aus der Nachbarschaft und manchen kurzen Momenten auf roten Teppichen, wo er befragt wird. Wo ich nebenbei noch niemals dabei war, das hört sich jetzt ja fast so an. Auch haben wir uns noch nie unterhalten, aber ich sehe ihn manchmal mit wehendem Haar und sehr jugendlich wirkend, auf dem Fahrrad hier herumradeln, mit ziemlich viel Tempo. Bestimmt nicht wie ein älterer Herr, der das Eintrittsalter in den Ruhestand überschritten hat. Manchmal sitzt er auch da unten, vor meinem Fenster, beim Al Contadino, wo ich mich nie trauen würde, ihn zu fotografieren. Und wenn er einem mal entgegenkommt, passiert nicht dauernd, aber schon mal, dann schaut er sehr wach und aufmerksam. Ich habe den Eindruck, er interessiert sich für die Welt und was ihn umgibt. Keine Arroganz geht von ihm aus, viel mehr eine außerordentlich komplexe Wahrnehmungsfähigkeit. Er ist mir einfach sympathisch und ich freue mich, dass er auch hier wohnt und dabei so gut geschnittene Anzüge trägt und so interessante Brillen, und immer noch die Haare wirft, als wäre er gerade mal dreißig. Das steht ihm gut und er sollte das unbedingt weiter so halten. Und immer schön Fahrrad fahren und dabei freundlich gucken. Ich wünsche gute Gesundheit und noch viele vergnügte Jahre. Vielleicht ergibt es sich ja doch irgendwann einmal, dass wir ein Schwätzchen halten. Mit Löwen verstehe ich mich ja schon immer sehr gut!

01. Januar 2015
















ohne Worte









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