22. März 2014



Fünfzehn Stunden geschlafen. Um fünf nach Acht aufgestanden. Wann bin ich zu Bett gegangen? Kleine Rechenaufgabe. Lesen, Schreiben, Rechnen. Rechnen kommt im Internet eindeutig zu kurz. Unsere schönen Synapsen aus der Schulzeit werden vertrocknen und verkümmern. Ich rechne manchmal ganz gerne. Aber nur praktische Berechnungen, nichts Abstraktes! Nach dem Aufstehen und Duschen habe ich Kaffee gekocht und die Waschmaschine vollgestopft. Und angeschaltet. Vorher noch Waschmittel ins Waschmittelfach gegeben - das ist wichtig! Es hat geregnet. Im Internet waren keine neuen interessanten Sachen, also fast gar keine. Ich habe den Computer wieder ausgeschaltet. Auf dem Balkon im Regen war der halbrunde Balkontisch, den ich für 19,99 Euro geholt habe. Den habe ich grau und weiß angestrichen, aber nicht im Regen, sondern drinnen, an der offenen Balkontür. Unter den Tisch habe ich Reklame gelegt, wo die Farbe drauftropfen kann. Dann habe ich den Tisch ein bißchen trocknen lassen. Weil es immer noch geregnet hat und ich eigentlich doch einkaufen wollte, habe ich zur Überbrückung ein Telefongespräch geführt. Dabei war mein Blick immer auf die Regenrinne unterm Dach gerichtet, da kann man am besten sehen, ob es noch vom Himmel tropft. Wo es heller geworden ist und nicht mehr geregnet hat, habe ich ins Telefon gesagt: "Oh, jetzt kommt die Sonne! Es hat aufgehört zu regnen. Dann kann ich jetzt ja einkaufen gehen! Tschüs!" Ich bin aber nicht gleich einkaufen gegangen, weil ich ausprobieren wollte, wie der Tisch auf dem Balkon ausschaut, da wo ich ihn mir gedacht habe. Also habe ich ihn dahin gestellt. Dann habe ich gesehen, dass meine Rechnung nicht aufgegangen ist! Das Weiß-Grau hat nicht so gut ausgesehen wie gedacht, das Weiße war zu hell und zu grell und unnötig. Dann habe ich den Pinsel und die graue Farbdose wieder genommen und andere Reklame geholt und wieder druntergelegt und direkt auf dem Balkon weiter gepinselt. Alles Grau. Also so Hellgrau. Das macht den Tisch einfach unauffälliger, weil die Balustrade aus so einem Blech ist, in auch so einem Grau. Das hat schon noch mal ein halbes Stündchen gedauert. Und dann habe ich mich endlich auf den Weg gemacht. Nicht ohne den Müll runterzubringen, die Reklame mit den Farbtropfen habe ich auch gleich mitgenommen und weggeschmissen. Dann bin ich zu dem Biosupermarkt am Rosenthaler Platz und habe Mayonnaise gekauft. Die Hausmarke. Mehr habe ich von da nicht kaufen wollen. Es waren zwei sehr attraktive Männer in der Schlange an der Kasse. Der Kassierer war auch recht hübsch. Also schon drei. Wobei - als ich reingekommen bin, war da auch noch ein Mitarbeiter, der einen guten Eindruck bei mir hinterlassen hat. Da dachte ich so bei mir: wenn man jetzt auf Männerfang wäre, könnte man beim Einkauf im Biosupermarkt schon ein paar recht passable Exemplare treffen. Es sind auch alleinstehende Männer unterwegs! Das betone ich deswegen extra, weil es ganz schön viele Männer in den besten Jahren zwischen Mitte Dreißig und Ende Vierzig dort gibt, die ein oder zwei Kleinkinder im Gepäck dabei haben. Da es Samstag ist, kann ich schlecht beurteilen, ob die Herren in Elternzeit sind, das also quasi beruflich machen, oder einfach mal allein mit den Kindern unterwegs sind, damit die zugehörige Mutter sich mal in Ruhe die Wimpern tuschen kann. Oder was anderes machen, wo man sehr gerne auf Gesellschaft verzichten kann. Auch denke ich immer: wenn man praktisch veranlagte Männer treffen oder zumindest studieren will, ist der Baumarkt ein sehr guter Ort, um sich in diesem Genre weiterzubilden. Man kann davon ausgehen, dass dort Männer sind, die wissen wo der Hammer hängt. Also zumindest die Fachverkäufer. Danach bin ich weiter zur U-Bahnhaltestelle Rosenthaler Platz und die Treppe runter. Eine Station weiter gefahren und wieder ausgestiegen. Da kommt man dann immer an der Mauergedenkstätte in der Bernauer Straße raus. Über die Kreuzung, nur ein paar Meter, und links kommt dann mein Aldi. Dort habe ich gleich Blumentöpfe im Sonderangebot gesehen. Rhododendron in drei Farben. Rosa, lila und weiß. Ich habe einen weißen mitgenommen. Ganz schön schwer! 4,99. Dann noch Äpfel und Suppengrün und Gurken und Hüttenkäse und Weintrauben und Tiefkühl-Lachs und Porree und Butter und Williamsbrand geholt. Hat alles gerade so in meine zwei Taschen gepasst. Dann zurück zur U-Bahn. Heim! Und so weiter und so fort. Später bißchen kommentiert und gebloggt. Ist ganz schön viel!



P.S.: selbstverständlich habe ich auch noch die Waschmaschine ausgeräumt und Wäsche aufgehängt und mich zurecht gemacht, bevor ich die Wohnung verlassen habe. Hätte ich fast vergessen! Und sogar noch ein Kapitel in einem Buch gelesen. Ganz schön was geschafft! Den Feierabend habe ich mir aber wirklich verdient!
arboretum - 22. Mär, 21:28

Aber wirklich!

Wie macht sich der weiße Rhododendron auf dem Balkon mit der Blechbalustrade und dem frisch gestrichenen Tisch?

g a g a - 22. Mär, 21:38

Der Rhododendron darf auf den rückwärtigen Balkon, da wo auch die blaue Hortensie wohnt. Die beiden können gut mit dem Schatten umgehen, der dort meistens ist. Der andere, wo der Tisch trocknet, ist zu sonnig und zuweilen auch windig. Das wäre zum Scheitern verurteilt, es sei denn er wäre in einer schattigen Nische. Ich hatte überlegt, die Hortensie dort hinzustellen, aber dann ist mir wieder eingefallen, dass das schon vor Jahren mal nicht geglückt ist. Auf der Südseite hab ich jetzt einen großen Lavendel-Topf, drei mit Rosmarin, die adoptiere Yucca und einen kleinen Gummibaum und eine Handvoll Agaven-Ableger, die ich letzte Woche von der Mama getrennt habe, weil sie ihr den Platz genommen haben. Die sind jetzt flügge! Und dann noch ein bißchen Gestrüpp und der Porree steht auch dort im Wasser, vielleicht pflanze ich ihn ein, wenn die Wurzeln größer sind.
zuckerwattewolkenmond - 22. Mär, 23:23

Sehr fleißig!

Auf meinem Balkon ist noch überhaupt nix los, bis auf die Blaumeisen, die wieder verdächtigen Flugverkehr in und aus dem Nistkasten an den Tag legen. Die sind wahrscheinlich froh, daß ich dort noch nicht einmal aufgeräumt habe. Da ich zu Zeit wie eine Süchtige Mangos verschlinge, hatte ich überlegt, ob ich mal versuchen sollte, aus den Kernen ein Bäumchen zu ziehen, aber da ich sowieso nicht viel Sonne habe, im Hochsommer vielleicht gerade knapp ausreichend, brauche ich mir die Mühe eigentlich nicht machen.

g a g a - 22. Mär, 23:37

An Mangos bin ich auch schon erfolgreich gescheitert! Einmal den kompletten Kern in einem Wasserglas zum Keimen bewegen wollen. Dann einmal die äußere Schale geknackt und den Keim direkt ins Wasser. Dann mal direkt in die Erde. Alles nix. Was bei mir aber über Jahre zuverlässig immer wieder sprießt, sind kleine Orangen- und Grapefruitbäumchen. Da sie immer nur Blätter entwickeln, konnte ich bislang nur Artenbestimmung anhand der Blattformen und Stacheln am Stamm betreiben. Ja, ein Grapefruitbaum hat Dornen. Wie eine Rose! Sehr interessant. Aber ich mache keine Wissenschaft aus der Zucht und Pflege. Was kommen will, kommt und was bleiben will, bleibt. Ich achte einfach nur auf feuchte Erde und hüte mich vorm zu oft Gießen. Dünger gebe ich keinen. Standortwechsel ist zu vermeiden. Schlimmste Veränderung für eine Pflanzenkreatur, meiner Erfahrung nach. Vorausgesetzt, der Ursprungsstandort war zuträglich. Was mich immer sehr rührt ist, dass die Pflanzen, die ich vor der Mülltonne gerettet habe, am prächtigsten blühen, also sich von der schönsten Seite zeigen. Ich glaube, die sind wirklich dankbar. Na ja, sie haben es ja auch gut bei mir. In meiner Wohnung werden keine unangenehmen Beziehungsdiskussionen geführt, die die Atmosphäre beeinträchtigen könnten. Also nur ein Beispiel jetzt!
speedhiking - 22. Mär, 23:49

Das klingt alles außerordentlich aufgeräumt und sozusagen frühlingsgelüftet, innen wie außen!

g a g a - 22. Mär, 23:57

Wir Blogger sind ja sowie multitaskingmäßig ganz vorne mit dabei! Lesen und parallel schon gedanklich den Kommentar skizzieren! Mein Credo ist freilich von Hause aus (Jungfrau...!), dass äußere Ordnung der inneren Aufgeräumtheit zuträglich ist, bzw. die äußere Aufgeräumtheit zumindest keinen zusätzlichen Irritationsfaktor fürs empfindliche Gemüt liefern wird. In dem Sinne, wie man gerne auf die wunderbar gerade Linie am Horizont an einem weiten Meer blickt. Schöne, weite Flächen mit Platz für neue Gedanken, die man selber noch nicht kennt.
speedhiking - 23. Mär, 00:18

Das klingt gut!

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Isabel Bogdan Aber...
24.04.24, 21:55
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Margarete 24. April...
24.04.24, 19:35
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Margarete 22. April...
22.04.24, 23:39
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Margarete 22. April...
22.04.24, 22:18
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Margarete 22. April...
22.04.24, 20:27
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MARGARETE 21. APRIL...
22.04.24, 14:27
g a g a
Im Grunde ist Sonne...
22.04.24, 14:19
kid37
Hier entpuppte sich...
22.04.24, 14:06
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P.S. Das Album Stubete...
20.04.24, 16:25
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