05. Dezember 2011

Warnung - sehr langer Eintrag

Mit Vernunft (...) wird die Fähigkeit des menschlichen Geistes bezeichnet, von einzelnen Beobachtungen und Erfahrungen auf universelle Zusammenhänge in der Welt zu schließen, deren Bedeutung zu erkennen und danach zu handeln – insbesondere auch im Hinblick auf die eigene Lebenssituation (...) Wikipedia



Ich bemühe mich sehr um Vernunft. Mehr als je zuvor. Vernunft kann aber auch sein, über die Stränge zu schlagen, wenn die Kraft einen oben auf der Welle trägt, zu ungeahnten Horizonten. Jetzt ist eine andere Zeit, ich erkenne das. Die Wellen sind nicht furios, nicht sensationell, eher gleichmäßig, unspektakulär. Was war eher da, die Henne oder das Ei? Die Reduktion der Ereignisse oder die Reduktion der Motivation?. Oder beides parallel. Ich glaube ja, mehr oder weniger gleichzeitig. Die Welle zog sich zurück und ich mich mit ihr. Ich kümmere mich um Dinge, die mir sehr lange keinen Gedanken wert waren. Unerwarteterweise erfahre ich bei meiner relativ jungen Beschäftigung mit Preisen für Lebenshaltungskosten eine Art Forscherglück. Ach, das klingt so beschönigend. Es ist vielleicht auch nur deshalb wahr, weil ich es nur aus einem vorübergehenden Engpass betreibe. Vor etwa fünfzehn Jahren hatte ich das auch mal, da war es aber schlimmer und schwieriger in den Griff zu bekommen. Es ist nicht existentiell, das muss man hinzufügen. Wenn man innerhalb einiger Monate mit knallharter Disziplin wieder in den grünen Bereich kommt, ohne außerordentliche Zuwendungen, ist es noch kein Desaster.

Ich war einfach sehr leichtsinnig in den letzten Jahren. Bequem auch, viel unterwegs, viele Taxifahrten, um schneller im Bett zu sein. Ich habe mir allen Ernstes Holunderbeersaft aus der Privatkelterei van Nahmen zu Butter Lindner in der Rosenthaler Straße liefern lassen, vom Catering Service. Eine ganze Kiste. Damit ich möglichst bequem, im Vorbeigehen (ich laufe jeden Tag an dem Laden vorbei) immer mal wieder ein Fläschchen holen konnte. Dass die Flasche zum Preis von knapp sieben Euro mehr als einen Euro oder sogar noch mehr teurer war als in der Feinschmecker-Abteilung von Galeria Kaufhof am Alexanderplatz, war mir die Bequemlichkeit wert. Man muss vielleicht wissen, dass der Kaufhof am Alex nur eine sehr, sehr kurze Haltestelle von dem Butter Lindner-Laden in der Rosenthaler entfernt ist. Aber: hin und zurück inclusive an der Kasse anstehen bestimmt ein halbes Stündchen Lebenszeit.

Aber was ich mache, mache ich ganz. Über die Stränge schlagen oder Klausur. Mit großem Sportsgeist habe ich mir also seit Anfang November auferlegt, mit fünfzig Euro Wirtschaftsgeld pro Woche auszukommen. Bis jetzt hat es prima geklappt. Das Wirtschaftsgeld ist für Lebensmittel und Hygieneartikel zu verwenden. Alles andere wird, bis auf meine BVG-Monatskarte, vom Konto abgebucht. Für den ganzen Dezember habe ich insgesamt 220 Euro zur Verfügung. Ich packe die fünfzig Euro-Scheine für eine Woche immer in einen Umschlag, den ich beschrifte. Ich darf nur noch einmal pro Monat zum Geldautomaten gehen und da hebe ich das ganze mir zustehende Wirtschaftsgeld in einer Transaktion ab. Was für ein Gefühl neulich, nach längerer Zeit keinen Minusbetrag mehr auf der Kontostand-Zwangsanzeige des Sparkassen-Geldautomaten zu sehen. Neuerdings hole ich mir sogar freiwillig Kontoauszüge, was ich in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren tunlichst vermieden habe.

Wenn ich dann also das Bargeld habe, gehe ich freudig meine vier bis fünf Briefumschläge für den jungfräulichen Monat beschriften. Und zukleben! Das hat mir vor vielen Jahren schon einmal aus der Misere geholfen. Die Hemmschwelle ist viel, viel größer, als wie wenn das Geld so offen Kraut und Rüben griffbereit im Portmonnaie liegt. Ich würde mich vor mir selber schämen, wenn ich vor der Zeit einen neuen Umschlag öffnen würde. Lieber verzichte ich auf etwas! Es ist ja meistens nur ein paar Tage, bis der nächste Umschlag dran ist. Und wie groß die Freude dann ist! Unter anderem bin ich ja bis vor kurzem mehr oder weniger jeden Tag in dem einen oder anderen gastronomischen Betrieb zu Gast gewesen. Und wenn es nur die durchaus preisgünstige TU Mensa war. Kleinvieh macht auch Mist. Das läppert sich!

Um auf die oben erwähnte Welle zurückzukommen: da trifft es sich ganz gut, dass meine Verfassung im Moment sowieso etwas Klösterliches hat. Das passt eigentlich alles ganz gut zusammen. Schauen, was man wirklich braucht. Ich habe noch nie zuvor einen derartigen Genuss bei einer Tasse Lavazza-Cappuccino mit einer doppelten Portion Espresso oben drauf gehabt, wie in diesen Tagen. Mein größter Luxus nunmehr! Früher: gewöhnlich! Ich habe früher nicht mitgezählt. Was für eine Vorfreude auf kleine Dinge sich entwickeln. Es ist furios. Ich bin in kürzester Zeit eine Top-Fachkraft in Sachen Preisvergleich im Lebensmittelhandel geworden. Noch vor acht Wochen hätte ich nur vage beantworten können, was ein Stück Butter kostet, wenn es preisgünstig ist. Ich habe die Sachen einfach nach Appetit, Qualität und Schönheit der Verpackung ausgeguckt, in den Wagen gelegt und an der Kasse bezahlt. Hat immer einwandfrei geklappt. Bis ich nun doch dahinter gekommen bin, dass ein signifikanter Zusammenhang zwischen meinem Desinteresse am Preisvergleich und meinem unverändert homöopathischen Kontostand bestehen könnte.

Nun habe ich zwar kein Auto aber zwei Mieten zu bezahlen. Das haut schon ganz schön rein. Über die Höhe wollen wir hier nicht sprechen. Des weiteren bin ich seit vielen Jahren im Naturschutzbund stilles, zahlendes Mitglied, damit ordentlich viele Hektar Landschaft für Biosphärenreservate gekauft werden können. Dann habe ich einen Kabelanschluss, obwohl ich seit ungefähr vier Jahren nur noch zweimal im Jahr den Fernseher anschalte. GEZ, Ehrensache. Schließlich höre ich zu gerne die Internetkonserven von Bettina Rusts sonntäglicher Radiosendung. Ob meine zwei Greenpeace Energy-Verträge für die beiden Mietobjekte nun sonderlich preisgünstig sind, weiß ich gar nicht, aber das ist für mich eher ein Politikum, eine Frage, was und auch wen man unterstützen will mit seinem Schotter. Eine Frage der Vernunft.

Sehr wohl allerdings in Frage zu stellen ist mein Vertrag für den Internetzugang. Und hier muss ich endlich Schritte einleiten. Dieser mein Vertrag widerspricht nun jedweder Vernunft. Es ist direkt peinlich zuzugeben. Ich kriege es kaum über die Tasten. Ich habe vor vielen Jahren, zu vielen Jahren, eine Flatrate für Internet und Telefon gebucht, die seinerzeit quasi der Rolls Royce unter den Internetzugängen war. Aber die Zeiten ändern sich! Damals wollte ich einfach nur das schnellste Internet wo gibt, Geld spielt keine Rolle. Sehr freundlich war der Kundendienst zu mir, schon damals waren alle möglichen Extras drin, die ich gar nicht genutzt habe. Hauptsache schnelles Internet! Nun wurden aber alle Internets auf einmal ganz schnell, nicht nur meins mit dem teuren Vertrag. Und auf einmal kam ein Anruf, dass jetzt noch ein Extra dazukommt und ob ich das haben will, der Preis wäre der gleiche.

Oder so ähnlich. Oder nein, es war noch anders, es hieß glaube ich, es gibt jetzt noch ein schnelleres Internet und da ist auch gleich automatisch so ein Entertaiment-Paket dabei, irgendwas für den Fernseher, was mich aber gar nicht interessiert hat, weil ich wollte ja immer noch nur schnelles, schnelles Internet! Also hab ich ja gesagt, mir doch egal, ob da was für den Fernseher dabei ist. Auf einmal liegt irgendwann kurz nach diesem Anruf ein Paketzusteller-Zettel im Briefkasten, ich sollte bei der Schauspieleragentur in der ersten Etage ein Paket abholen. Ich hab mich erstmal gefreut, weil man weiß ja nie, Überraschung, Überraschung! Und bei der Schauspieleragentur im ersten Stock war ich auch noch nie, vielleicht geht die Tür auf und lauter tolle prominente deutsche männliche Schauspieler stehen vor mir, die in echt unerwartet attraktiv und sympathisch ausschauen. Also nichts wie hin und das Paket geholt.

Was soll ich sagen: die Agentur-Inhaberin öffnet die Tür, hinter ihr an der Wand sehe ich lauter Schwarzweiß-Portraitfotos von Schauspielern, sie ist aber leider alleine in den Räumlichkeiten, wie es scheint, da man keine Stimmen hört. Eine sehr attraktive Brünette, die mich angetan anlächelt. Schade, dass ich keine Schauspielerin bin, bestimmt könnte sie viel für mich tun. Aber um zur Sache zu kommen: ich zeige ihr meinen Paketzettel und sie hat das Ding schon gleich griffbereit neben der Tür. Ein nicht zu kleiner Karton. Ungefähr so groß wie die Verpackung für einen ziemlich großen Videorecorder. Also DVD-Player für die Jüngeren. So Stereoanlagen-Receiver-aus-den-Achtzigern-Größe. Um es kurz zu machen: es stand unverkennbar der Name von meiner Internet-Zugang-Firma drauf. Sehr verwirrend. Ich habe es ihr aus der Hand genommen und mich mit einem besonders verbindlichen Lächeln verabschiedet. Man weiß ja nie.

Oben, im fünften Stock mache ich den Karton vorsichtig auf, obwohl ja schon drauf stand, was drin ist. Ich wollte mich nur von der Größe des gewichtigen Objekts überzeugen. Ein großer, schwerer schwarzer Kasten, mit einem eingeschweißten Umschlag mit persönlichen Zugangsdaten für dieses Entertainment-Paket. Kann man irgendwie an den Fernseher anschließen, vorausgesetzt vermutlich, man hat ein besonders neuzeitliches Modell, was ich aber bestimmt nicht besitze. Mir eigentlich auch völlig schnurz. Das Ding hat nichts extra gekostet, weil ich den Vertrag in der Einführungswoche gemacht habe, wo der Kasten umsonst dabei war. Ein Receiver quasi für Fernsehprogramme auf Abruf. So ähnlich, wie man wahrscheinlich jetzt schon seit geraumer Zeit in den Internet-Mediatheken alles mögliche anschauen kann, nur halt weltweiter und unbegrenzter, was weiß ich. Egal. Wohin mit dem Kasten? Nun hat er seit einigen Jahren seinen Platz in der Bettwäschetruhe im Schlafzimmer.

Unangeschlossen. Ich brauche das alles nicht. Es interessiert mich nicht. Ich wollte den Kasten schon verschenken, aber dann bräuchte ja derjenige so einen blöden teuren Vertrag wie ich, so eine Scheiße! Ich zahle also seit ich-weiß-nicht-wann diesen Entertainment-Quatsch für den Fernseher und habe über Jahre überhaupt nicht das immense Spar-Potenzial realisiert, wenn ich den Vertrag nur etwas schlichter halten würde. Nun fällt es mir wie Schuppen aus den Haaren! O.k. ich habe damit Arbeitsplätze gesichert, so was sage ich mir dann immer. Ist auch wichtig! Aber nun sind mal andere dran, ich habe mein Scherflein lange genug dazu beigetragen. Somit ist eines meiner nächsten Lebensziele, diesen komischen Entertainment-Internet-Vertrag meinen tatsächlichen Konsumgewohnheiten anzupassen. Damit könnte sich mein wöchentliches Wirtschaftsgeld glatt um zehn Euro erhöhen, wenn nicht mehr. So viel also zur Haushaltslage. Der Haushalt ist im Prinzip bereits konsolidiert, nun geht es darum Überschuss zu erwirtschaften.

Dann könnte ich vielleicht sogar mal wieder, so wie früher, die eine oder andere extravagante Fernreise in Betracht ziehen. Ich denke, das wird sich alles zur rechten Zeit finden. Im Moment wüsste ich sowieso noch nicht, wo ich als nächstes hinwollte. Es gibt also kein echtes Fernwehproblem. Ich habe noch so viele Bilder von früheren Reisen in mir. Das will alles wohl überlegt sein. Meine Prognose ist, wenn ich genug Extra-Geld auf dem Konto habe, und damit meine ich so viel, dass ich mir auch noch qualitativ hochwertigen Zahnersatz nach der Rückkehr leisten könnte, ohne in den roten Bereich zu kommen, ist es so weit. Dann wird sich alles fügen und plötzlich wird es einen fernen Ort geben, zu dem es mich unweigerlich zieht, ihn zu entdecken. Aber erst mal nicht.

Und das Gleiche gilt für die anderen Dinge. Menschen zu treffen, freiwillig. Mit ihnen zu sprechen. Im Moment muss ich verstehen und begreifen und sortieren. Das braucht viel Zeit. Es ist nämlich so, wenn man wie ich keine Lust auf Geplauder hat, in der Begegnung den Tiefgang sucht, kann das Gegenüber zu Recht erwarten, dass man um diese Qualität zu erreichen, von sich wesentliche Dinge preisgibt, sich offenbart. Was einen im Tiefsten bewegt. Und genau das kann ich im Augenblick nicht bieten. Es ist mir kein Bedürfnis, aus einem Schutzbedürfnis. Über manche Dinge, die man laut aussprach, denkt man später - ich hätte es gar nicht sagen sollen, nicht laut aussprechen. Ich habe es stark damit gemacht. Dem Unwürdigen dadurch Raum und Gewicht geschenkt.

Darum geht es. Darum ist es nicht immer gut, sich auszusprechen. Ich wünschte, ich hätte mich in einiger Hinsicht in den letzten Jahren weniger offenbart. Und ich wünschte, manche hätten mir manches nicht erzählt. Dinge, die ich nicht richtig fand, dass sie mein Ohr erreichten. Indiskretion aus Vertrauen. Nur gut gemeint, aber nicht gut, nicht richtig bei mir angekommen, auf einer filigranen, schwer greifbaren, vielleicht ätherischen Ebene mir nicht gut bekommen. Ich glaube, das ist ein fürchterlich langer Blogeintrag. Ich muss bestimmt ein paar Absätze reinmachen, bevor ich ihn veröffentliche. Die letzten Tage fühlte ich mich zu schwach etwas zu schreiben. Auch physisch. Deswegen ist es jetzt so viel geworden. Man muss die Gunst der Stunde nutzen. Auch beim Bloggen. Beim Schreiben. Immer. Auf der Welle reiten.
Frau Klugscheisser - Di, 6. Dez, 11:11

Warnung: bis zum Schluss gelesen

Das mit den Umschlägen ist eine feine Idee. Fast wie ein Adventskalender für jede Woche. Denn die Freude beim Öffnen ist doch die gleiche, ob nun jeden Tag oder einmal die Woche, ob nur im Dezember oder auch in anderen Monaten.

Das Aussprechen der Gedanken ist nicht ohne. In meinem Hirn sind ja oft sehr viele Gedanken. So viele, dass es manchmal dort ein wenig durcheinander geht. Wenn ich dann was ausspreche, wird es so konkret. Es bekommt eine Gestalt - erst nur in Form von akustischen Wellen aber wenn die auf ein anderes Gehirn treffen oder auch nur in der Rückkopplungsschleife meine eigenen Trommelfelle wieder treffen und sich dann als Impuls durch die Nervenbahnen bis in die Schaltzentrale schlängeln, wo sie wiederum ein Bild hinterlassen, ist es nur schwer zu revidieren. Ich mache das aber manchmal auch ganz bewußt, um etwas zu begreifen. Dann kann ich nicht mehr aus. Keine faulen Ausreden. Es ist nämlich so, dass das Selbstgespräch kein Privileg alter Menschen ist.

walküre - Di, 6. Dez, 12:00

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g a g a - Di, 6. Dez, 13:38

Den Punkt kann ich nur bestätigen. Das ist sehr gut beschrieben. Ich erinnere mich, dass es ein sehr aufregender und entscheidender Augenblick war, als ich vor fünfundzwanzig Jahren kurzerhand entschied, nach Berlin zu ziehen. Als ich es zum ersten mal jemandem gegenüber laut aussprach, wusste ich dass ich mich damit selbst verpflichtet habe, es wahr zu machen. Ich hörte mir beinah etwas ungläubig selbst zu, wie entschieden ich mich anhörte. Nun mussten den Worten Taten folgen. Unwiderbringlich. Ein großartiger Augenblick, diese schicksalshafte Manifestation durch laut ausgesprochene Worte zu spüren. Großartiges Gefühl. Und ebenso kann man erschrecken, ob der Macht des Ausgesprochenen, der Dimension der Manifestation, wenn es sich um etwas Unwillkommenes handelt.
g a g a - Do, 8. Dez, 17:53

Ziel erfüllt.

Heute Internet- und Telefon-Vertrag geändert, zahle nur noch die Hälfte wie bisher, aber erst ab irgendwann im Januar 2012 wirksam. Gut, dass ich den Kasten nicht verschenkt oder ausgesetzt habe. Der gehört mir gar nicht. Der ganze Krempel gilt als 'gemietet". Genauso mein schnelles Router-Kästchen. Aha. Somit erhöht sich das Wirtschaftsgeld um ca. 7,50 pro Woche. So, liebe Kinder: wieviel Wirtschaftsgeld hat Tante Nielsen nun ab Januar pro Woche im Portemonnaie? Und welchen Idiotenpreis hat sie vorher pro Monat ungefähr bezahlt? Wendet eure Kenntnisse im Multiplizieren, Addieren, Subtrahieren und Dividieren an. Viel Erfolg!

Frau Klugscheisser - Do, 8. Dez, 20:48

Ist die Antwort das neue Kennwort für Januar 2012? Das wäre arg schade, weil ich gerade wieder feststellen musste, dass Mathe nicht mein Lieblingsfach ist und ich mich darin doch recht schwer tu. In Intelligenztests bin ich ja schon immer an den Textaufgaben gescheitert, obwohl ich das dann wieder mit anderen Teilen wettmachen konnte. Und Statistik entwickelt sich zu einem Hassfach. Sonst könnte ich Ihnen womöglich ausrechnen, wie stark Ihr Haushaltsgeld mit dem täglichen Wetter korreliert.

Ach, ich erinnere mich gerade, dass ich ja einen sog. Zauberzugangscode besitze. Dann ist ja alles gut.
g a g a - Do, 8. Dez, 21:00

Genau, das kleine Klugscheißerchen muss keine schwierigen Textaufgaben ausrechnen. Das ist nur für die anderen Kinder. Ich habe einen Geheimauftrag von der Regierung, einen großen Blogger-PISA-Test durchzuführen, in dem aber nur die Altersgruppe 37 - 57 berücksichtigt wird. Schon alleine deswegen können jüngere Kinder nicht mitmachen.

Also können schon, aber es wirkt sich bei den kleineren kids nicht auf die Zensuren und das Ansehen von Deutschland in Europa aus.
Frau Klugscheisser - Do, 8. Dez, 21:45

Der Blogger-PISA Test muss aber unbedingt was mit Wortwitz und Fragen über HTML drin haben. Ausserdem wären Fragen über StrickenKochen und Fotografie nicht schlecht. Ich kann Ihnen sowas konstruieren. Ganz wissenschaftlich und kommerziell. Dann machen wir damit den grossen Reibach auf der nächsten Republika. Das würde sich direkt auf das Wirtschaftsgeld auswirken.
g a g a - Do, 8. Dez, 21:51

Also pass auf Klugscheißerchen, mit der "Republika"-Schreibweise kommen wir aber nicht in den Pitch. Das muss man irgendwo mit so einem Doppelpunkt mittendrin schreiben. Und c glaub ich. Von wegen Trademark und Gedöns. Ein hübsches Banner haben sie ja, für das Dings. Anfang Mai hab ich gesehen. Womöglich geh ich sogar hin (ich war da aber noch nie, bisher zu wenig Musikacts für meinen Geschmack). Die Vorträge interessieren mich nicht, nur Sehen und Gesehen werden! Champagnertrinken und Anziehsachen ausführen. Und ein bißchen angeben! Das wäre doch was für uns zwei Hübschen! Aufmischen! Fachsimpeln verweigern und solche Sachen! Das weckt meine rebellische Ader! Vielleicht bin ich bis dahin wieder umfassender und dauerhafter übermütig, nicht nur beim Kommentarschreiben.
g a g a - Do, 8. Dez, 22:01

!!! An das Wirtschaftsgeld hab ich noch gar nicht dabei gedacht !!!
Sie sind da schon ganz auf der richtigen Spur. Das wird eine ganz große Sache, wir kommen groß raus! Der Blogger an sich ist ja ein (Verzeihung, das ist jetzt wirklich keine Anspielung) Klugscheißer und demonstriert gerne, was er weiß. Also an Beteiligung wird es nicht mangeln! Sollte man dann auch in Betracht ziehen, Hochbegabte zu prämieren? Ich weiß ja immer nicht genau was das ist, ob das Oberstreber sind oder welche, die nur eins können, das aber super.
Frau Klugscheisser - Do, 8. Dez, 22:10

Oh, im Champagnertrinken und Angeben bin ich richtig gut. Da braucht's auch keine Tests für. Da habe ich bestimmt das richtige Outfit. Nur das mit dem rebellieren, das überlasse ich einfach Ihnen. Ich mache lieber schmückendes Beiwerk. Das hat schon manchen StrebernSternchen zur Berühmtheit verholfen.

Der Test muss natürlich so konzipiert sein, dass soziale Erwünschtheit darin am Ende mitverrechnet wird. Da gibt es so indirekte Tests, wo die Getesteten nicht wissen, auf was es ankommt. Oder dann eben die Tests, in denen sie es sich zusammenreimen können. Das ist aber bei Eignungstests kein Problem, sondern zeugt von sog sozialer Intelligenz, denn die können sich auch gut verkaufen. Dann muss ich dieses Semester aber nochmal höllisch gut aufpassen, damit das was wird.
g a g a - Do, 8. Dez, 22:33

Ja super, ich habe schon richtig Lust! Es gibt nur einen Haken: ich habe Grund anzunehmen, dass dort jemand bzw. mehrere Personen anzutreffen sein werden, denen ich aktuell eher nicht unbedingt leibhaftig (wieder)begegnen möchte. Keine altgedienten Blogger im Übrigen. Das könnte irgendwie seltsam werden. Ich könnte mich natürlich verkleiden. Aber vielleicht habe ich mich ja auch in den letzten zehn Jahren aufgrund des natürlichen Alterungs Reifeprozesses hinreichend verändert, dass ich überzeugend behaupten könnte, "ich bin's nicht! Du äh Sie müssen mich verwechseln - ich bin eine Andere!"
kid37 - Do, 8. Dez, 23:27

Ich bin ja von Natur aus der genügsame Klausner. Käsebrot und gut. Ein schönes Selbstgespräch und dann aber Licht aus! (Champagner ist mir derzeit sowieso verboten. Nur Ärzte sind noch langweiliger als ich.) Aber wenn es Sie tröstet, ich habe auch bestimmt zwei Jahre mit einem alten, völig überteuerten Vertrag mein Internet betreten, ehe ich mich aufraffte, das mal auf den günstigeren, neuen umzustellen. Soviel verschenktes Potential! Hätte alles nach Afrika gehen können. Ich finde solche Rituale gut, Grenzen setzen (damit man auch was zum Übertreten hat), Fastentage, sich selber testen. Leider scheitere ich schon daran, mal tagsüber weniger Schokolade zu essen. Aber sich selber eine Form geben, den Schweinehund zähmen, halte ich für eine gute Übung. Sei es aus äußerer oder innerer Notwendigkeit. Ich könnte Ihnen zu Weihnachten neue Briefumschläge schenken. Größere vielleicht, wenn das Wirtschaftsgeld sich ab Januar erhöht.

g a g a - Do, 8. Dez, 23:47

Ach wissen Sie, das mit dem Champagner sind ja auch nur wirre Zukunftsphantastereien. Ich glaube nicht ernsthaft, dass es auf der RE:p!uBL?!c:ka: für Undercover-V.I.P.-Gäste wie Frau Klugscheisser und mich Qualitäts-Champagner auf Kosten des Hauses gibt. Außerdem besteht auf meiner Seite nach wie vor kein Drang, dem vollmundig angekündigten Ende der Prohibition praktische Konsequenzen folgen zu lassen. Mit anderen Worten: ich habe immer noch keinen Tropfen Alkohol zu mir genommen. Seit 25. November 2010 nun. Es ist also mehr so ein Fernziel. Und da komme ich zu Ihrem Punkt: "Aber sich selber eine Form geben, den Schweinehund zähmen, halte ich für eine gute Übung." Ich bleibe dran. Ich zeige mich willens. Zuerst die Worte, dann die Taten. Wenn ich erst wieder unter Leuten bin, kann ich mich ja schlecht davor drücken und muss zu meinen Ankündigungen stehen.

Auch meine Gedanken waren, als ich die unnützen Ausgaben der letzten zwei bis vier Jahre überschlug: was für eine herrliche Fernreise hätte man machen können! Afrika! Ach so - Sie meinten wahrscheinlich man hätte spenden können. Ja, man hätte spenden können. Aber andererseits: so habe ich eben für Deutschland gespendet. Wir beide haben durch unsere uneigennützigen Spenden dafür gesorgt, dass Arbeitsplätze in der Kommunikationsbranche gehalten werden konnten.

Ich habe einen geschmähten Vorrat an Briefumschlägen entdeckt, die keiner haben will und seit fünfzehn Jahren unbenutzt in einer Ecke liegen, weil das Sichtfenster für die Adresse auf der falschen Seite ist. Aber wenn die Umschläge größer werden müssen, komme ich gerne auf das zauberhafte Angebot zurück.
Frau Klugscheisser - Fr, 9. Dez, 12:11

Frau Gaga, jetzt bin ich aber ehrlich enttäuscht. Ich hatte in Ihrem Falle mehr Kreativität vermutet. Wenn die Sichtfenster auf der falschen Seite sind, steckt man den Brief einfach andersrum hinein. Und der Postbote hat auch nochmal was zum um die Ecke gucken. Das fördert die Flexibilität und bildet neue Nervenverbindungen im Gehirn.

Nach Afrika schicke ich immer meine Essensreste. Die scheinen dort immer alles aufzuessen, da ist das Wetter nämlich schöner als bei uns (politically incorrectness is the secret).
g a g a - Fr, 9. Dez, 21:03

Ich habe nicht geschrieben "ich habe einen Vorrat an ..." sondern "habe (...) Vorrat (...) entdeckt". Sie sind der Meinung, ich sollte mich zum Fundort begeben und dafür plädieren, dass die Ware endlich aufgebraucht wird, indem die demnächst zu versendenden Briefe mit Adresse in genormter Position des Fundstellen-Inhabers anders gefalzt werden, damit die Höhe wieder stimmt? Bei normaler Falzung wäre dann nämlich nur der Name zu sehen. Aber das sollte sich einrichten lassen. Jeden Tag eine gute Pfadfindertat. Und meine Wirtschaftsgeld-Umschläge kann ich ja auch selber basteln, aus Aldi-Prospekten. Ich habe halt immer noch diese Schwäche für luxuriöse Kleinigkeiten, wie neuwertige Tütchen für mein kleines Spielchen. So einen neuen Umschlag beschriften und zukleben, ist ein bißchen wie Kaufladen spielen. "Darf's ein bißchen mehr sein? Macht Fünfzig Mark! Danke schön, auf Wiedersehen!"

Wie geht Essensreste nach Afrika schicken? Ich habe natürlich keine Reste, weil ich meinen Teller immer leer esse. Aber immer schon, nicht erst seit neulich! Interessiert mich aber trotzdem. Dass das Wetter nicht durchgängig schön ist, liegt nur an den anderen. An mir nicht! Wenn alle wie ich wären, gäb es ganz viel Sonnenschein. Ich weiß auch wer die Sünder sind. Es sind nämlich die Studenten. Immer wenn ich in der Mensa von der HDK oder der TU essen war hab ich gesehen, dass sich die jungen Leute ganz viel auf den Teller packen und dann die Hälfte wieder zurück gehen lassen. Kommt alles in den Mülleimer. Kann ich gar nicht hinschauen. Dabei ist das Essen so lecker in den Berliner Hochschulen. Eins A! Sogar mit Biofleisch und hastenichgesehen. Ein echter Geheimtipp! Und die Nachtische! Ich darf gar nicht dran denken!
zuckerwattewolkenmond - Fr, 9. Dez, 21:25

Und das alles

ohne Rettungsschirm! Du solltest als Finanzministerin kandidieren.
Internetverträge sind in meinem Haushalt glücklicherweise keine Geldschleuder, aber mir geht es ähnlich, wenn ich in meinen Kleiderschrank schaue und all die ungetragenen Klamotten sehe. Was für eine unnütze Verschwendung!
Für die Kleidung, die ich gekauft und ungetragen wieder weggegeben habe, hätte man locker mehrere Quadratmeter Regenwald retten können. Nun ja...

g a g a - Fr, 9. Dez, 21:41

Genau! Ganz ohne Rettungsschirm.

Ich hab auch nie angezogene Anziehsachen! Aber die werden ja nicht schlecht. Ich warte zum Beispiel noch auf die Gelegenheit für ein Etuikleid aus reinen Silberpailletten. Also jetzt nicht reines Silber, sondern so durchgängig mit Pailletten. Mein altes Party-Problem! Ich erhalte die falschen Einladungen. Weggegeben hab ich bis jetzt nur Sachen, die zwar alt waren und oft getragen, aber sehr gut erhalten und aus irgendwelchen Gründen nicht mehr attraktiv. Kaputte, nicht mehr schöne, irreparable Klamotten schmeiße ich weg. Aber so richtige Fehlkäufe... na ja, bis auf das erwähnte Kleid. Wenigstens hab ich alle anderen Kleider mindestens schon ein, zweimal angehabt. Aber eine Handvoll auch nicht viel öfter. Wenn man Kleider weggibt, in diese Tonnen vom Roten Kreuz zum Beispiel, werden Sie ja meistens wieder weiterverkauft, nicht nach Afrika verschenkt, sondern dort zum Kauf angeboten. Das war ja neulich so ein Skandal. Aber besser als im Mülleimer finde ich.

Als Finanzministerin würde ich als erstes einen professionellen, heiteren Fernsehwerbespot drehen, wo ich zeige, wie ich das mache und Spaß dabei habe und die Bevölkerung auffordern, es mir gleichzutun! Ich stelle mir gerade vor, wie ich Angie, Sarkozy und Herrn Ackermann zeige, wie man die Geldscheine auf Briefumschläge verteilt und damit haushaltet und entsprechend sparsam wirtschaftet, damit nicht mehr auf hohem Niveau beim Steuerzahler gebettelt werden muss. Die werden Bauklötze staunen! Ich schenke Angie auch meinen Filzstift zum Beschriften, wenn sie mitmacht.

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