26. Oktober 2012



Heimweg, bißchen weiter oben in der Linien, Linienstraße. Ob das womöglich ein Selbstportrait ist? Ich mag den Ausdruck eigentlich nicht so besonders von dem Jungen, aber nichtsdestoweniger: das Ding rockt. Ziemlich groß das Bild, ziemlich alt das Haus, die alte Hütte, so ein bißchen nach hinten versetzt. Ich fotografiere selten Streetart, wobei es nicht gerade wenig davon gibt. Na, du cooles, kleines Arschloch mit deiner schwarzen Sonnenbrille, ein bißchen arrogant, das passt doch zu mir, wenn ich meine Brille aufhabe. Ich bin immer wieder selber erstaunt, wie unterschiedlich man rüberkommt, wenn man so ein Ding aufhat oder nicht. Es kommt mir vor, als ob so eine Sonnenbrille wie ein Bodyguard wirkt, ich brauche gar keinen neben mir, ich bin mein eigener. Wenn ich mich aus dem Augenwinkel in der Spiegelung einer Scheibe erwische,



sehe ich mich komplett furchtlos. Bin ich auch. Ha! Mir machen so kleine Proleten wie der da keine Angst. Große auch nicht, ich kann, wenn ich will, auch ohne Brille gucken wie Charles Bronson, wenn Blicke töten können! Aber es ist zum Glück so gut wie nie nötig. Wenn ich die Brille dann absetze, sobald ich einen Raum oder die S-Bahn betrete, merke ich oft eine kleine Überraschung in den Gesichtern. Bei Karl Lagerfeld ist das ganz ähnlich, ich weiß, wie weich er ohne Brille guckt. Karl hat einen Blick wie Bambi, ganz zart und warm. Tjaja. So ist das. Ich trage die Brille nicht wegen cool-wie-Sau-aussehen, oder sagen wir: nicht vorrangig, sondern weil mir immer ganz schnell das rechte Auge zu tränen anfängt, sobald es ein bißchen windig oder kälter ist. Es ist meine Wind- und Kälteschutzbrille, streng genommen. Sogar wenn ich die Brille aufhabe, dringt der Wind manchmal seitlich ein bißchen durch, ich habe immer ein Taschentuch griffbereit, meistens habe ich es sogar in der Hand und tupfe dann alle paar Minuten unter Anhebung der Brille ein paar Tränen weg. Wenn ich im Warmen bin ist alles wieder okay. Wenn ich die Brille leicht anhebe, um das Auge zu trocknen, sieht es aus, als ob ich weine und meine Trauer verstecken will. Oh je. Und dann auch noch die vielen schwarzen Anziehsachen. Man weiß nicht, ob man lachen oder weinen soll. Lieber lachen! Ich lache gerne. Und viel! Gerade habe ich mich fast kaputtgelacht beim Voice of Germany von gestern gucken, wo der letzte Sänger, der Ältere, der 58-jährige gesagt hat, er geht mit "Chris". Wegen Verwechslung mit Chris Rea. Muss man selber gesehen haben, echt lustig. Ich hab schon wieder keine Lust zu verlinken, aber das ist ja einfach zu finden. Das Gute bei der Voice of Germany-Mediathek ist, dass die kompletten Folgen ohne Zeitbegrenzung drin bleiben, man kann es also ganz in Ruhe angehen - bei Bedarf - mit dem Hinterhergucken. Blogeintrag fertig.

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