23. April 2011

Tag konsequent vertrödelt. Später sogar noch ein zweites Mal das Telefon benutzt, ganz gegen meine Gewohnheit. Mein guter Freund Jan war als ich anrief dabei, sich auf eine Verabredung, eine Einladung zum Essen einzustimmen, indem er herumkramte. Näheres darf ich leider nicht berichten, das wäre indiskret. Aber sie sieht gut aus, ist mir sympathisch, auf dem einzigen mir zugänglichen Foto. Ich habe mich noch verstiegen anzumerken, dass eventuell die Schaufel Dreck fehlen würde, die er gut findet, worauf ein interessiert zuhörendes "aha..." aus dem Hörer kam. Das geht ja schon alles wieder viel zu weit, was ich hier schreibe. Dabei bin ich doch sonst so diskret. Besonders wenn es um mich selbst geht. Nur über meine Leiche bzw. in den launigen Memoiren, die ich dann mit rüstigen 87 Jahren verfassen werde, wird alles aufgedeckt, was gegenwärtig nur nebulös verschwurbelt angedeutet werden kann. Furchtbar, immer diese Warterei auf später. Bis man 87 ist. Noch einundvierzigeinhalb Jahre. Jedenfalls wird da wahrscheinlich noch so viel passieren, dass man späer Mühe haben wird, die Ursachen der verblichenen Befindlichkeiten den jeweiligen Personen einwandfrei zuzuordnen.

Mir geht es teilweise schon so mit der jüngeren Vergangenheit. Besonders die letzten zehn Jahre in Betracht gezogen. Da gibt es teilweise derartige dramaturgische Parallelen zur gegenwartsnahen Vergangenheit, auch was gewisse Eckdaten der Protagonisten angeht, dass ich im Alphazustand durcheinanderkomme, mit wem wann was passiert ist. Man hört oft, dass Menschen ein Muster in ihrem Leben identifizieren, in der Art der Verbindungen, die sie eingehen, die Konstellationen, Familienverhältnisse, Affinität zu Berufsgruppen. Da bin ich keine Ausnahme. Man hört auch, es gäbe Wiederholungen von Biographien, Schicksalen innerhalb bestimmter Familien. Als ob sich ein Thema vererbt. Ganz seltsam. Ich sehe zwei Schicksals-Parallelen bei mir, die mich in zentralen Aspekten an Familienmitglieder erinnern. Einer schön, einer eher schwierig. Ich versuche das Ganze zu drehen, zu wenden, ins Positive, das mit dem schwierigeren Aspekt. Weil ich inzwischen auch zunehmend glaube, dass die Schwierigkeit eher im gesellschaftlichen Status liegt, nicht so sehr in der Sache an sich. Ist aber nicht so ganz ausgereift, der Gedanke. Ich will hier auch nicht noch mehr geheimnisvolles Geschwurbel produzieren, der Ruf eilt mir ja schon seit Jahren voraus.

Als man die anderen Blogger noch nicht von Angesicht zu Angesicht kannte, und allenthalben die ersten Verabredungen bei Lesungen und sonstigen Kennenlerntreffen getroffen wurden, kam mir von meinem liebsten Bloggerkommilitonen in Hamburg zu Ohren, von mir würde man sich erzählen, ich sei ja so geheimnisumwittert und deswegen würde mich viele unheimlich gerne mal treffen. Ich musste lachen, einerseits, weil es mich nicht gewundert hat, und meinem eigenen Bild von mir entgegenkommt. Andererseits meine ich mich zu erinnern, dass er sich wunderte, dass dieses diffus wabernde Interesse mir kaum angetragen wurde. "Die trauen sich wahrscheinlich nicht" hat er abschließend analysiert. Nur er war todesmutig. Na gut, gibt noch ein paar andere, die es überlebt haben, mich dann gelegenheitshalber bei irgendwelchen Geselligkeiten zu treffen. Ich kann es aber auch verstehen. Bin ich mir doch selber in Teilen noch immer ein Rätsel. Das ist nicht einmal kokett gemeint. Deswegen bin ich auch noch nicht aus dem Fenster gesprungen, weil ich wissen will, was es mit dieser Gaga Nielsen letztlich auf sich hat. Ich komme noch dahinter. Und wenn ich Hundertsieben werden muss.

kid37 - 24. Apr, 13:14

Wie wenn jemand eine ganz eigene Welt zeichnet, rund, stimmig und ohne erkennbare Bedürftigkeit. Ich in da scheu, weil durch Nähe und Teilhabe ja auch ein Stück weit das Gleichgewicht verändert wird.

(Ich denke oft, daß sich Biografien vererben, stückweise wenigstens, auch unter Familienmitgliedern, die sich kaum kennen.)

g a g a - 24. Apr, 13:29

ja

(ja)

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