03. Juni 2023



Im Heilkräutergarten wird gerade gegossen, jemand mit Strohhut wässert die Stauden. Es gibt Bänke und ich finde eine an der rückwärtigen Mauer, im Schatten. Bei zweiunddreißig Grad sehr erholsam. Ich lege eine Rast ein und hole meinen Proviant aus der Tasche. Schöner Platz, sehr idyllisch. Ich frage mich, wie lange es den Garten gibt. Ich kann es nicht verifizieren, aber es ist wohl eine neuere Nutzung. Mir ist auch nicht bekannt oder klar, ob der Neutorzwinger bereits in den Achtziger Jahren geöffnet und begehbar war. Und selbst wenn, hätten wir als Jugendliche urbanere Ziele fokussiert und bevorzugt. Eine schöne Entdeckung.







03. Juni 2023



Eine Treppe nach oben, beim Zugang Neutormauer 3 zum Heilpflanzengarten im Neutorzwinger in der Altstadt von Nürnberg. Wikipedia erklärt Zwinger in der Architektur: "Der Zwinger vor einem Stadttor ist ein befestigter Raum zwischen Haupttor und Vortor einer mittelalterlichen Stadttoranlage. Die Stadttore waren oft in Form eines Torturms gestaltet, wobei dem Haupttor ein zweites, manchmal auch ein drittes Tor vorgelagert war. Vor den Stadtmauern wurde im Bereich der Stadttore in der Regel dabei ein zweiter Mauerzug vorgebaut, in dem sich das Vortor befand." Aha.





03. Juni 2023





Am Ende der Neutormauer - für mich - aber eigentlich am Anfang, bei der Hausnummer 3, ist der Zugang zum Neutorzwinger, wo sich ein Heilpflanzengarten versteckt. Nicht gewusst. Schaue ich mir an.



02. Juni 2023



Letzte Meter Neutormauer. Und dann entschwand ich. An einen überraschenden Ort. Kleiner Cliffhanger! Das wird die nächste Strecke von meinem völlig planlosen Nürnberg-Spaziergang.





02. Juni 2023



Wuchtig, wuchtig, die Nürnberger Mauer! Dagegen war die Berliner Mauer eine Pappkulisse. Hat ja auch nicht gehalten. Zum Glück.



02. Juni 2023





Neutormauer, Neutorstraße, Neutorgraben, Neutorbastion... uff. Verwirrend, diese ähnlichen Straßennamen im derselben Ecke. Also ich bin die Neutormauer entlang, mit diesen rosa Sandsteinquadern, dann ging davon eine Seitenstraße ab, die hieß Neutorstraße. Da war dann der abgeschrabbelte Bäckersladen, der den Betrieb aufgegeben hat. In meinem Mittelaltertaumel hielt ich es schon für möglich, dass der Bäcker inclusive der verblichenen, leicht zerfledderten Markisen auch noch aus Albrecht Dürers Zeiten stammt. Bei soviel Liebe zu Relikten des Mittelalters und der Renaissance. Aber das ist Unfug, schätze ich mal. Der Bäcker hat wohl vor wenigen Jahren sein Geschäft aufgeben müssen, die Konkurrenz von Backwaren aus dem Discounter war zu groß. Auch denkbar, dass in einer solchen Premium-Wohnlage anderweitig gespart wird, bei der Miete hat man ja keine billigere Alternative à la "Ach, ich gebe meine Mietkosten diesen Monat mal Aldi". Wohnraum-Discounter in Spitzenwohnlage wurden nicht erfunden.



02. Juni 2023









01. Juni 2023





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