14. Juli 2011



Eines weiß ich sicher. Wenn ich Angst vor etwas hatte, war es nie substanzlos. Und das Pfeifen im Dunkeln war nur Pfeifen im Dunkeln. Es hat die Nacht nicht zum Tag gemacht. Ich glaube nicht mehr an die als helfend kolportierten Notfall-Rituale von positiven Affirmationen, schönreden, schönsaufen, schönkiffen, schönmeditieren. Ich glaube an Durchhalten und versuchen stark zu bleiben, so stark wie unter schwierigen Umständen möglich. Damit rechnen, dass man fürchterlich durchgeschüttelt wird, erschüttert wird, Schmerzen haben wird, bluten wird, weinen wird. Bis man damit durch ist. Es nicht hochkochen, zelebrieren, aber sich auch nicht einreden, schwarz wäre himmelblau. Denn man glaubt es sich selber sowieso nicht. Man spürt das, dass man versucht zu verniedlichen, abzuschwächen, weil es einem angetragen wird, so wird man erzogen. Es wird still geweint. In hingebungsvollem Lamento drei Tage laut weinende afrikanische Witwen werden als theatralisch belächelt. Ja vielleicht. Ich bin auch nicht der Typ für drei Tage lautes Schluchzen, aber leise schon. Und manchmal, ja meistens auch länger als drei Tage. Aber wenn die vorbei sind, brauche ich keine Affirmation mehr. Dann sehe ich wieder echte Sonne aufgehen. Das Auf und Ab. Es ist gut, zu wissen, wie sich dunkel anfühlt. Lange Dunkelheit. Es ist gut, weil die Dunkelheit dann eine Information in den Zellen ist. Tief im Herzen. Die das Licht stärker spüren. Viel stärker als zuvor.

14. Juli 2011

Muss ein bißchen nachdenken, bis zum nächsten Eintrag. Die Gefahr haltlosen Geplappers ist stets gegeben. Wenn sich die Finger auf der Tastatur verselbständigen, obwohl man gar keine neue Partitur einstudiert hat. Ach na ja. Ich bin halt der Typ für Improvisation, der im Grunde selber nicht weiß, welches Lied am Ende gespielt worden sein wird. Was für eine vedrehte Grammatik. Nein, heute ist einfach kein Tag für große geisteswissenschaftliche Entdeckungen von meiner Seite. Ich muss mich erst wieder sammeln. Das Bild hat rein gar nichts mit dieser Randnotiz zu tun.



Hab gerade kein anderes zur Hand, das noch weniger nicht zum Eintrag passt. Aber der Leser liebt Bildmaterial. Ich ja auch! Stets geht einem das Herz auf, wenn man eine Abbildung vom Schreiber oder der Schreiberin sieht. Immer wieder halte ich Fürsprache für mehr persönliches Bildmaterial, aber die Kollegen sind oft immer noch sehr schüchtern. Wer wagt, gewinnt! Also meistens. Oft. Na gut, nicht immer. Aber man hat sich dann nichts zu Schulden kommen lassen, in dieser Hinsicht. So, Schluss für heute. Wird nicht gehaltvoller, die nächtliche Ansprache. Historisches Datum auch noch, sehe ich gerade. Über die französische Revolution schreibe ich heute bestimmt auch nichts mehr, zumal bei meinem Halbwissen. Aber André Heller hat einmal einen mir unvergesslichen Satz in einem uralten Siebziger Jahre-Liebeslied gesungen, das ich vielleicht auch nur deswegen so beeindruckend fand, weil ich es zum ersten mal in einer schummrigen Bar in Schöneberg hörte, irgendwann Mitte der Achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts. "Und du kommst so über mich, wie der 14. Juli über Paris". Wenn man es so geschrieben liest, nicht sehr originell. Oder vielleicht eher betont originell wirken wollend. Wurscht. Mir hat es damals gut gefallen, in der schummrigen Domina-Bar. Gute Nacht.

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