10. Januar 2011

"Ernst Rowohlt (...) war 1938 wegen einer Liebesaffäre nach Südamerika gegangen, an den brasilianischen Rio Grande, wo er als Pferdekäufer und -zureiter, auch als Häutehändler, lebte - dort, wo sein Autor Robert Musil sich weigerte, das Exil zu suchen, mit den Worten "Da ist schon Stefan Zweig."
F. J. Raddatz, Unruhestifter, S. 185

10. Januar 2011




Ja. Nun ist es raus. Ich ernähre mich ausschließlich von Kürbissen. Geht doch! Mit ein bißchen Phantasie bekommt man mindestens dreieinhalb verschiedene Gerichte zusammen. In letzter Zeit entdecke ich neue Freude am Schwindeln. Aber meistens steht hier die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit, so wahr mir Gott helfe. Interessant, dass ich vor siebzehn Jahren aus der Kirche ausgetreten bin, hindert mich nicht, den lieben Gott gelegentlich anzurufen. Man weiß ja nie. Ich fand nur die Klubregeln nicht so attraktiv und nehme gerne beim Kochen verschiedene Gewürze aus aller Welt in mein Religions-Süppchen. Oder besser alles und nichts. Mir fällt eigentlich kein religiöser Wahn ein, der nicht auch ein interessantes Detail hätte. Letztlich ist meine kultischste religiöse Handlung ein erhebendes, erhabenes, ja irgendwie heiliges Gefühl bei der Essenszubereitung.

Ich muss mir immer vorstellen, dass das Zeug in der Bratpfanne mal ein Teil meines Fingers wird, der gerade die Zwiebeln schneidet. So Sachen stelle ich mir vor. Und dann wird mir ganz feierlich. Deswegen rede ich auch immer viel und gerne von Zellschutznahrung, Zellbaustoff. Das wird alles mal ein Teil von einem selber und wenn man möglichst schöne neue Zellen fabriziert haben will (will ich), muss man schöne, gute Sachen essen. Da scheiden sich dann wieder die Geister, was schön und gut ist. Ich nenne das gerne Powerfood, insbesondere, was ich mir in den jüngeren Jahren einverleibe. Unformatiertes Essen. Mit der böhmischen Küche meiner Vorfahren hat diese Art des Essens rein gar nichts mehr zu tun. Ich habe in meinem Leben genug Mehlspeisen verdrückt, das reicht für den Rest des Lebens. Obwohl das freilich auch eine Küche ist, die bestimmte Geschmacksnerven sehr reizvoll kitzelt.

Aber das ist nicht mehr meine Priorität. Ich glaube, Heroin hat auch interessante sinnliche Erfahrungsmöglichkeiten, aber ich halte den Konsum nicht für konstruktiv. Aus dem Ursprung in die Pfanne, das finde ich sehr vertrauenerweckend. Übrigens habe ich erst in letzter Zeit entdeckt, dass es zwei Sorten Tiefkühlgemüse gibt, das sehr viel Kraft in sich trägt, nämlich Broccoli und Blattspinat. Erntefrischer Tiefkühl-Broccoli hat mehr Power als der schon länger im Supermarkt herumliegende, 'frische'. Blattspinat gibt es selten frisch, daher den gefrorenen. Große Überraschung für mich, weil ich sonst keinerlei Tiefkühlprodukte benutze. Gestern gab es so eine ähnliche Kraut- und Rübenpfanne wie da oben, nur mit Broccoli und Blattspinat. Auch Käse drüber. Und Paranusskerne. Ein bißchen Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer, Cayenne. Auf niedriger Flamme gedünstet, nicht totgebraten. Sehr delikat. Nur wenn ich Kürbis in der Pfanne habe, fällt mir immer ein, dass man eigentlich ein Foto davon machen sollte. Aber jetzt ist Schluss. Außerdem hab ich auch schon anderen Zellbaustoff abgelichtet, bevor er einverleibt wurde. Hier Beweisfotos.

10. Januar 2011




Hin und wieder ist es an der Zeit, dem Publikum den Content zu bieten, den es wirklich begehrt. Immer wollten Sie doch schon einmal wissen, von welchem inspirierenden Ort meine brillanten Blogeinträge ins Internet gestellt werden. Daher sehen Sie heute eine kleine Bilderschau, die wieder einmal meine Sendestation zeigt. Jawohl, ähnliche Bilder gab es bereits vor einem guten halben Jahrzehnt hier zu sehen. Das hatte zur sehr schönen Folge, dass auch andere Blogger ihren privaten Arbeitsplatz herzeigten, was natürlich toll ankam. Es ist ja zum Beispiel bekannt, dass Sendungen wie das perfekte Promi-Dinner ausschließlich wegen der Besichtigungsmöglichkeit der Wohnungen geschaut wird. Das Essen interessiert im Prinzip keine Sau. Wenn ich meine alte Homestory so anschaue, merke ich doch, dass ich ein konservativer Typ bin, was Wohnungseinrichtung angeht. Die Wohnung wird bezogen, die Sachen eingeräumt und beim nächsten Umzug wird ordentlich aussortiert, aber das meiste wieder eingepackt und mit dem Auto abtransportiert. Dazwischen passiert praktisch nichts. Außer frischer Bettwäsche und der gelegentliche Wechsel eines zerschlissenen Kissenbezuges. Gedanken über meine eigenen Möbel kommen in meinem Kopf praktisch nicht vor. Wenn mir nach räumlicher Veränderung ist, ziehe ich um. Aber noch gefällt es mir hier recht gut. Neue Fotos von den anderen Räumen gibt es momentan noch nicht, denn ich brauche ja noch attraktiven Content in der Hinterhand. Liest eigentlich wer Bunte, also ich meine die gedruckte Version? Sind da noch so Homestories drin? Oder war das eher in der Neuen Post? Oder Frau im Spiegel? Ich gehe ja so selten zum Arzt, man ist gar nicht mehr auf dem Laufenden. Homestories haben mir persönlich immer sehr gut gefallen, toller privater Content eben!

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