31. Dezember 2017



Kommt gut rüber, mit einem Lieblingsstück von meiner Playlist, Cousteau, "Last Good Day of The Year". Und einem Lieblingsbild, das als großer Abzug an einer der Zellenwände klebte. Ich wurde oft darauf angesprochen, was es eigentlich ist. Es ist ein Selbstportrait. Mein vernarbtes Herz. Nein, Scherz. Bin zwar ein bißchen lädiert, aber wird schon wieder. Es ist ein Riss in einem Blatt. Einer schönen großen Agave im Tierpark Friedrichsfelde.

24. Dezember 2017



Abgehärtet. Dieses Jahr hat mir Herausforderungen beschert, die ich angenommen habe. Ich hätte sie auch ablehnen können. Aber ich wollte die Grenzen erfahren, wie weit die Leistungs- und Leidensfähigkeit geht. Wo das eine aufhört und das andere anfängt. Die Komfortzone ein bißchen verlassen. Teilweise hat es mich sehr strapaziert, aber ich kenne die Grenze jetzt weitaus besser und kann künftig besser, schonender agieren. Es hat mit allen Lebensbereichen zu tun. Die Pflanzen auf meinem Nordbalkon sind widerstandsfähriger, als diejenigen auf der gegenüberliegenden Seite, die Sonnenverwöhnten. Ich hatte vor vielen Jahren zwei Oleander, einen im Norden, einen im Süden. Als der erste Frost kam, überlebte der im Norden, der gepamperte auf der Südseite überstand die eine Frostnacht nicht. Ich bin ganz sicher der Oleander im Norden. Ich spüre ein dickes, dichtes inneres Fell, das mich auch in der nächsten eisigen Sturmnacht wärmen wird. Wenn es dann milder wird, und die ersten Sonnenstrahlen zu mir durchdringen, fährt das ganze System mit Riesenkräften hoch. Wenn die Blüte kommt, wird sie besonders schön. Und langlebig. Man kann die Blüten dann ins Poesiealbum legen und sanft trocknen. In schönem Gedenken für die Ewigkeit.

23. Dezember 2017

Noch knapp vierundsiebzig Stunden.

22. Dezember 2017

Am Freitag Abend um dreiundzwanzig Uhr ins Bett?
(also jetzt... nur so ein Gedanke!)

19. Dezember 2017

SZ: Wie finden Sie den Vergleich, der immer wieder kommt: die deutsche Doris Day?

Pulver: Ein Kompliment. Eine hervorragende Schauspielerin, die ja auch hinreißend singt. Und sie sieht gut aus.

SZ: Doris Day war sicherlich die amerikanische Schauspielerin, die am meisten für Züchtigkeit stand.

Pulver: Kann sein, aber sie war auch an erster Stelle, was die Beliebtheit angeht. Daran sieht man doch, dass das ganze Sextheater überhaupt keine Rolle spielt!

SZ: Sie meinen in den prüden Fünfzigern?

Pulver: Immer. Auch heute. Die Leute wollen das in Wirklichkeit nicht. Sie wollen sich amüsieren, sie wollen sich schon angezogen fühlen von einem Mann, sie wollen sich auch was dabei denken...

SZ: Aber?

Pulver: Aber sie wollen nicht unbedingt nackte Frauen und nackte Männer sehen, sie wollen eben: interessiert sein. Mein Lehrer Paul Kalbeck hat mal gesagt: Ein Schauspieler muss weder gut noch schlecht sein. Er muss interessieren!

Liselotte Pulver, SZ-Interview 2010

18. Dezember 2017


►watch on youtube

Gaga Nielsen liest ein pikantes Kapitel aus dem Roman "Senatsreserve" von Thilo Bock, nämlich Seite 89 bis Seite 97, in dem sich die heimliche erotische Hingezogenheit des zwanzigjährigen Protagonisten zu Christel, der Mutter seiner Freundin Simone offenbart. Christel arbeitet in einem Frisörsalon, wo sich der erste Körperkontakt mit ihrem jungen Verehrer ergibt.

15. Dezember 2017

17-12-07 Verbrecherversammlung (23)

Ich muss es leider sagen, die Ästhetik und Farbwelt von Weihnachtsdekoration ist halt auch nicht meins. Grüner Baum, rote Kugel, goldenes Lametta. Alleine dieses Trio: Grün, Rot und Gold. Das spricht mich einfach nicht an. Ich bin da sensibel. Gut dagegen gefallen mir Mistelzweige. Einige Jahre gab es die Tradition, dass in einem der Durchgänge der Hackeschen Höfe ein Mistelzweig hing. So ein schöner großer, kugeliger. Von mir aus könnte man die Deko darauf und auf ein paar dicke weiße Kerzen beschränken. Meine Playlist ändert sich im Dezember auch nicht thematisch. Vielleicht fehlt mir da irgendein Gen. Geschenke gibt es von mir zum Geburtstag, sofern ich eingeladen bin und ansonsten auch ohne besonderen Anlass. Man kann die Erwartungstradition seiner Umgebung, das ganze Feiertags-Ritual mitzuspielen, auch erzieherisch beeinflussen, indem man mal auf den Tisch haut und sich sperrt. Das muss ja nicht in einen Streit ausarten. Ich habe tatsächtlich seit ich im Jahre 1985 aus dem Elternhaus ausgezogen bin, in meinen Wohnungen weder Adventskränze, noch Nussknacker, noch Weihnachtsbäume noch Weihnachtsbescherung noch Gänsebraten gehabt und auch nicht vermisst. Allerdings gehe ich mit dieser Verweigerungs-Anmutung auch nicht hausieren. Ich gestehe allen, in allem Respekt zu, das schön und heimelig zu finden, ich muss da ja nicht mitspielen. Kerzen gibt es bei mir immer, das ist nicht an den Kalender gebunden. Sentimental bin ich auch, aber leider gibt es da bei mir keine Verbindung zu diesen Feiertagen, das spielt sich ausschließlich im Bereich von sehr privaten und persönlichen Ge- und Berührtheitserinnerungen ab. Was ich durchaus auch gerne mal mache, wenn irgendwo ein Tannenzweig herumfliegt, damit herumkokeln, das riecht gut. Mal ausprobieren! Was mir aufgefallen ist, seit ich in dieses Blog im Internet schreibe, also seit 2004, dass sich wenige Tage vor den Weihnachtsfeiertagen und auch danach, zwischen den Jahren, die virtuelle Kommunikation, damit meine ich vor allem in Blogs und Kommentaren, reduziert, am sogenannten Heilig Abend grenzt es schon an ein Gefühl von Stromausfall. Zumindest war es vor ungefähr zehn Jahren so. Jetzt, wo alle Smartphones haben (außer mir natürlich), kann ich mir gar nicht vorstellen, dass die unterm Weihnachtsbaum ohne das Ding sitzen, ich nehme an, dass zumindest bei jedem Gang aufs Klo mal eben ein Blick darauf geworfen wird, bevor es wieder ins Bescherungszimmer geht. In zwei Wochen ist alles wieder vorbei und in den Schokoladenfabriken werden die Weihnachtsmänner zu Osterhäschen eingeschmolzen. Hauptsache, es schmeckt. Ich wünsche allen, die diese Zeit als besonders besinnlich empfinden, schönes Sinnieren. Ich mache das ja das ganze Jahr, insofen wäre es Eulen nach Athen zu tragen, Gaga Nielsen besinnliche Tage zu wünschen. Ich glaube, kurz nach Weihnachten werden in den Drogeriemärkten die Preise für einige Kerzenmodelle reduziert. Da schlage ich zu. Ich mag offenes Feuer. Bis vor einigen Jahren hatte ich sogar mal eine Art Lagerfeuer-Installation auf dem Teppich im Wohnzimmer. Hölzchen und Stöckchen so drapiert, wie man das beim Feuermachen hinlegt und dazwischen versteckt, dicke Kerzen. Hat auch manchmal ein bißchen gekokelt, war aber sehr schön. Beim Renovieren vor ein paar Jahren abgebaut. Der Teppich darunter war auch ganz leicht angekokelt. Seither liegt an genau der Stelle ein Kissen auf dem Teppich. Hat bis jetzt noch keiner entdeckt.

14. Dezember 2017



Jörg Sundermeier, Ludwig Lugmeier und Daniel Richter auf der Spur von Käpt’n Bilbo, Verbrecher Verlag-Versammlung Fahimi Bar

11. Dezember 2017



Wunderschöne Joni Mitchell-Doku. Bestimmt zehn Jahre ihre Musik aus meinem Regal nicht mehr so intensiv gehört. Erwärmt kalte Wintertage und Nächte wie diese. Blue, Little Green, River und A Case of You, meine allerliebsten Songs von Joni. Beauty.

Und The Tea Leaf Prophecy und Let the Wind Carry me und Cherokee Louise und Urge For Going und Paprika Plains

I awoke today and found the frost perched on the town
It hovered in a frozen sky, then it gobbled summer down
When the sun turns traitor cold
and all trees are shivering in a naked row
I get the urge for going but I never seem to go
I get the urge for going

When the meadow grass is turning brown
Summertime is falling down and winter is closing in
I had me a man in summertime
He had summer-colored skin
And not another girl in town
My darling's heart could win

But when the leaves fell on the ground
And bully winds came around pushed them face down in the snow
He got the urge for going and I had to let him go
He got the urge for going

When the meadow grass was turning brown
And summertime was falling down and winter was closing in
Now the warriors of winter they gave a cold triumphant shout
And all that stays is dying and all that lives is getting out
See the geese in chevron flight flapping and racing on before the snow

They've got the urge for going and they've got the wings so they can go
They get the urge for going
When the meadow grass is turning brown

Summertime is falling down and winter is closing in
I'll ply the fire with kindling and pull the blankets to my chin
I'll lock the vagrant winter out and I'll bolt my wandering in
I'd like to call back summertime and have her stay for just another month or so

But she's got the urge for going so I guess she'll have to go
She get the urge for going when the meadow grass is turning brown
And all her empires are falling down
And winter's closing in

And I get the urge for going when the meadow grass is turning brown
And summertime is falling down

Joni Mitchell, Urge for Going

09. Dezember 2017



Daniel Richter

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