19. Juni 2014





Im Stiegenhaus. Die Tapete. Ja, ich wiederhole mich: dennoch: die Tapete. Eine ganz herrliche Tapete. Ich wusste bis zum Besuch bei Ernst Fuchs überhaupt nicht, dass mir Tapeten gefallen könnten. Insofern könnte man im esoterischen Sinne von einer Initiation sprechen. Mein Besuch in der Fuchs-Villa hat mir die Augen für die Schönheit und Relevanz von Seidentapeten mit filigraner Musterung geöffnet. Doch daheim in Berlin denke ich keine Sekunde darüber nach, die Wände mit Seidentapeten zu tapezieren. Alles zu seiner Zeit und an seinem Ort. Mein Boudoir ist ja auch so opulent genug, mein eigenes kleines Ernst Fuchs-Museum. Mein Gaga Nielsen-Museum. Wir dürfen allerdings nicht vergessen, dass es in dem Anwesen am Rande von Wien noch Gemächer gibt, geben dürfte, die ich nicht betreten habe. Etwa eine Küche oder ein veritables Schlafzimmer. Oder eine Bibliothek. Die Mutter muss ja seinerzeit auch irgendwo gewohnt haben. Die Treppe, also die Stiege, wie es in Österreich heißt, führt zu einer oberen Etage, die kleine Galerie genannt wird. Dort ist auch ein römisches Bad. Da war ich natürlich auch. Oder genauer wir. Ich war ja nicht alleine unterwegs. Wahrscheinlich ist das so in mir drin, dass ich im Zusammenhang mit fremde Orte besuchen, automatisch an mich alleine denke, wie ich mich ohne Abstimmung oder Unterstützung orientiere und zurechtfinde. Weil ich es seit Ewigkeiten, bis auf ganz wenige Ausnahmen, so gewohnt bin. Und wenn dann der Begleiter auch mehr so ein Flaneur ist, der die Dinge auf sich wirken lässt, ohne richtungsweisend einzuwirken, fühlt man sich - also ich mich - nahezu unbehelligt. Was mir aber auch nicht unlieb war. Jetzt kommen nur noch zwei Etappen innerhalb der Villa. Und dann noch das Nymphaeum Omega, draußen im Park. Und dann ist auch gut.



: : alle Wiener Geschichten : :
kid37 - 20. Jun, 10:37

Tapeten sind ja die haute couture der Räume. Die müssen sowas natürlich auch tragen können. In den Nissenhütten von Geringverdienern, die es nicht mal in den VIP-Bereich von Pferderennsportveranstaltungen schaffen würden, wirkt so was natürlich nicht.

g a g a - 20. Jun, 19:32

Nissenhütte

Wieder was gelernt: "Vier bis sechs Soldaten benötigten rund vier Stunden, um eine solche Hütte aufzubauen."
http://de.wikipedia.org/wiki/Nissenh%C3%BCtte
Wenn das Ganze dann noch tapeziert werden soll, kommen wir mit vier Stunden oder vier bis sechs Soldaten nicht mehr hin. Insofern werde ich meine Nissenhütte eher schlicht halten. Guter Hinweis!
kid37 - 20. Jun, 21:21

Guter Link, ich habe auch was gelernt, dachte ich doch, "Nissenhütte" bezöge sich im Volksmund auf die behauptete erhöhte Verbreitung von Läusen dort. Aber das ist ja üble Nachrede!
g a g a - 20. Jun, 22:25

Ach - ! Nissen. Also doch nicht die vemeintlich gemeinte kleine Schwester der Hornisse:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nissen
Was für ein lehrrreicher Freitag.
Und nun Wochenende. Morgen schulfrei!

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