04. juli 2005

rose

vierter juli. eine rose für meinen bruder und meine freundin. er starb am vierten juli vor achtzehn jahren. an ihrem geburtstag.
quichi - 4. Jul, 01:03

O das tut mir leid!
Schön das du an ihn denkst

a.more.s - 4. Jul, 13:05

Voller Poesie.

Schon Ihre Bilder vom Land. Und jetzt das. Habe einfach mal so angenommen, dass das dann wohl die trauernde Schwester auf dem Grabstein ihres Bruders ist. Leer geschluckt.

g a g a - 4. Jul, 14:00

lieber a.more.s

das ist nicht das grab meines bruders. seine asche ist in einem familiengrab, weit entfernt (ich habe kein bild davon und würde es auch nicht veröffentlichen). aber mich berührte dieses fremde grab mit der trauernden mädchenfigur sehr. es hat eine kindlich wirkende inschrift aus der hervorgeht, dass um eine mama getrauert wird. es ist sehr liebevoll bunt bepflanzt, was man auf dem bild nicht sehen kann, gänseblümchen zwischen heiteren wilden blumen und kräutern.
Modeste - 5. Jul, 13:03

Vor dem Grab der La Jana stand ich im letzten Jahr einmal, ohne dass die Tote mir etewas gesagt hätte. Im Winter habe ich sie dann wiedergetroffen: In Walter Hasenclevers Autobiographie "Irrtum und Leidenschaft", sehr lebendig und seltsam verwandt.

g a g a - 5. Jul, 20:08

la janas ehrengrab

begegnete mir auch, ohne dass ich es gesucht hätte. ich sah den schriftzug aus dem augenwinkel und blieb stehen, erfreut. sie hat keine innige bedeutung für mich, eher als auslöser an einen moment der erinnerung an meine großeltern. ich kann nicht einmal mehr sicher sagen, ob es meine oma alma war, die von la jana schwärmte, oder einer meiner großväter. aber ich erinnere dunkel die kindliche faszination wegen des schönen ungewöhnlichen, nach einem fernen land klingenden namens und alte grobkörnige filmbilder in einem wohnzimmer. den tanz eines schlangenhaft geschmeidigen, kaum bekleideten körpers. das wirkte ungewöhnlich frivol für so einen alten film am sonntagnachmittag. ich weiß auch nicht mehr, welcher film das war. vielleicht das indische grabmal. es ist zu lange her. la jana muß einen tiefen eindruck auf diese generation, die um die jahrhundertwende geboren war, hinterlassen haben. vielleicht war es auch der plötzlich veränderte ausdruck in den augen meiner groß- mutter oder meines großvaters. das wiedererwachte flackern zu sehen, ein plötzlich durch erinnerung zurückgekehrtes, jugendliches feuer. eine begeisterung, die sie sonst zeigte, wenn sie von zarah leander schwärmte und mir hingebungsvoll ihre lieder vorsang.

als ich jetzt das sorgfältig bepflanzte ehrengrab sah, die inschrift las, dachte ich aufgrund des frühen sterbedatums, sie sei möglicherweise jüdin gewesen und in diesem zusammenhang so früh ums leben gekommen. als ich etwas darüber wissen wollte, fand ich nur, dass sie an einer lungenentzündung gestorben war und hinweise, die eher vermuten lassen, dass sie versucht hat, innerhalb des naziregimes nicht anzuecken. aber viel weiß ich nicht über la jana. unabhängig davon, bin ich jetzt neugierig auf dieses buch von walter hasenclever geworden.
Modeste - 6. Jul, 11:27

"Irrtum und Leidenschaft" gehört zu jenen Büchern, die man nicht ihrer Vorzüge, sondern fast noch mehr ihrer erheblichen Fehler wegen liebt: Die Konzeption ist fast lächerlich wenig gesucht, und die meisten männlichen Charaktere wirken angesichts von Werk und Bedeutung der Portraitierten ein wenig flach. Die Frauenfiguren wirken dafür um so plastischer, und zwar in einem Maße, dass man nach der Lektüre das Gefühl hat, der Untertitel möge nicht "Erziehung durch Frauen", sondern "Ruin durch Frauen" heißen, allerdings scheint dies dem Autor in weiten Teilen nicht besonders aufgefallen zu sein, und wo er die nicht besonders konstruktive Wirkung der Frauen seines Lebens (bis auf Edith, die Ehefrau) bewusst registriert hat, hat er sich ein wenig sonderbare Theorien über Wesen und Erscheinung der Frauen zurechtgelegt, wie viele Männer das ja gerne tun. Ich habe das Buch - leider seit Ende der Siebziger nicht mehr aufgelegt - irgendwann vor so zehn Jahren antiquarisch geschossen, und es lange nicht gelesen. Soffern ich in nächster Zeit einmal zum Wiederlesen komme, schreibe ich vielleicht einmal drüber, es ist in all seiner Bitterkeit ein großartiger Roman.

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