15. September 2017



Beim Abbau in der Tykwerzelle. Jetzt ist jemand anders darin. Das war schon mein Ding, eigene Räume zu haben, ein Universum ohne Kompromisse - im Rahmen der Gegebenheiten. Man lernt mit jedem Schritt, mit dem man sich in die Welt bewegt. Dass ich mich wacker schlage, dachte ich schon. Aber dass ich gerade in den letzten Wochen davor so einen Energiepegel mit tausend Ideen bekomme, war eine interessante Erfahrung. Jetzt könnte ich nach einer Pause so weitermachen. Ich habe ja auch so viel, und es lässt sich immer wieder verwerten. Später, danach, fiel mir mitunter auf, was ich nicht gezeigt habe, weil keine Zeit war, oder weil ich Bilder, die auch das eine oder andere Aha ausgelöst hätten, schlichtweg selbst nicht mehr auf dem Schirm hatte. Nach dem Abbau kam wieder der Fahrer mit griechischem Hintergrund, der als Sechsjähriger nach Berlin kam und hier aufwuchs, mit seinem GO-Transporter. Er hatte einen Freund und Kollegen dabei, die beiden halfen mir tatkräftig, meine Projektionswände und die schweren Taschen mit dem Equipment in die zweite Etage von meinem Atelier in der Schierker Straße hochzutragen. Wir haben uns geduzt, es war regelrecht familiär. Dann habe ich drei Stunden alles ausgepackt und halbwegs verräumt, den Regiestuhl in den großen Raum gestellt, auf die Sitzfläche mein altes Vaio-Notebook mit dem dritten Setup, das nicht zum Einsatz kam, wäre vielleicht auch untergegangen. Oder auch nicht. Dann zuhause ein innerlicher Cut, als hätte ich alles nur geträumt. Die letzten Tage die Lücke im Blog geschlossen, vorhin. Den letzten fehlenden Eintrag hier eingefügt. Alles nachgetragen. Bei zwei besonders langen Kommentarsträngen musste ich lachen und da war klar, dass das doch nicht so idiotisch ist, wie ich selbst manchmal zu mutmaßen geneigt bin. Es ist einfach zu amüsant. Das muss dann jeder selber entscheiden, ob so etwas einen zu archivierenden Wert hat. Wenn meine treuen Blogleser sehen, was ich in gewisser Weise mehr als ein Jahr unterschlagen habe, könnten sie sich vernachlässigt fühlen, aber ich habe ja nun alles getan, um es wieder gutzumachen. Schreibt man das so? Bei der Rechtschreibung bin ich seit langem verunsichert. War ich früher nie. Aber das geht vielen so. Ich denke, man versteht es. Ich versuche immer, verständlich zu schreiben. Wenn ich kryptisch bin, ist es eine Notlage. Noch gar nicht so spät, erst ein Uhr neunzehn. Dachte, es wäre schon später. Ich mochte den Sommer übrigens, mit seinem untypischen Wetter. Da bin ich alleine auf weiter Flur. Es war nie so heiß, dass ich meinen Adlerhorst vor der Hitze dämmen und abdunkeln musste, das ist immer ein gewisser Aufwand. Bei jeder Sonnenstunde war mir wie Frühling. Auch gestern Nachmittag wieder. Gegen Mittag hatten wir Regen, am Nachmittag brach eine Sonne mit einem Licht aus, das etwas von Mai oder März hatte. Dann wieder Wolken. Da mein Leben nicht aus Freibad-Plänen besteht, ist diese wilde Mischung für mich völlig in Ordnung. Nur das eine lange Sommerkleid hätte ich gerne einmal ausgeführt. Aber manchmal gibt es ja auch drinnen Gelegenheiten, keinen Rollkragenpullover zu tragen. Ich kriege heute keinen furiosen Schluss bei diesem Eintrag hin. Manchmal habe ich da ein Händchen dafür, heute nicht. Heute trinke ich nur noch etwas. Ich mache schon genug.

12. September 2017

Ich mochte Heiner Geißler, Partei hin oder her. Im Grunde wäre es ohnehin eine exzellente Strategie, Parteien, die sich im Rahmen unseres Grundgesetzes bewegen, aber Verkrustung, Verhärtung und Optimierungsbedarf erkennen lassen, mit Freigeistern zu unterwandern anzureichern. Seine Einschätzungen wirkten immer unabhängig und besonnen. Ruhe in Frieden, Heiner Geißler.

09. September 2017

ganz wunderbares Cello.



Adrian v. Ribbentrop

08. September 2017

darf im Regiestuhl sitzen

07. September 2017



Sonntags-Besuch in Zelle vier. Ina und Lee auf meiner Pritsche. Ina erzählt mir etwas und sitzt vor dem Projektorstrahl, der das Sentimentale Archiv beamt, Album "Unterwegs mit Jan". Lee guckt sich die 127 Foto-Postkarten der "Cosmic Gaga Collection" an.

07. September 2017

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Im Kuppelsaal, nach Albans Lesung. Ein Lieblingsmodell von Jan, Lee. Oben, in diesem Saal war auch Jans Ausstellung, sein Königreich. Meines war unten. Viele Treppen lagen dazwischen. Allerdings waren meine beiden Zellen leichter zu finden. Einige Besucher wussten gar nicht, dass oben auch etwas war, wenn sie es nicht von anderen gehört hatten. Unser Konzept war sehr unterschiedlich. Er hatte großfomatige Abzüge, schön gerahmt, großzügig gehängt, in diesem stillen, eindrucksvollen Saal. Ich zeigte Reliquien, mit Erinnerungen behaftet, in einem so privat wirkenden Szenario, dass ich die sehr respektvollen, interessiert wirkenden Besucher ausdrücklich ermuntern musste, näher zu treten, und auf dem Bett, der mit einem weißen Laken bezogenen Pritsche, gerne Platz zu nehmen. Nebenher liefen in beiden Zellen Projektionen auf einer großen und kleineren Wand, untermalt von Lieblingsmusik von mir. Wenn ich gerade in einer der beiden Zellen war, und das war ich eigentlich immer, war irgendjemand da, der mir Fragen stellte, nicht nur, ob ich da auch schon einmal geschlafen hätte. Erstaunlich viele sagten, sie hätten große Lust, in der kleinen Zelle zu übernachten. Es waren amüsante drei Tage, und das war auch mein Ziel. Ich empfing zum Teil wildfremde Besucher, als wäre ich in meinem Wohnzimmer. Allerdings bereitwilliger, als ich das privat tue. Ich glaube, mir fehlen nur die Räume, meine Wohnung ist nicht großzügig genug, um einen Salon für Gott und die Welt zu führen. Schade eigentlich.

06. September 2017

liest Der Engel Ordnungen

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06. September 2017

Adrian, Alban

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06. September 2017

Schwestern im Knaste. Schuster Nielsen Eimann (Foto: Maria)

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05. September 2017



Gefällt sich in der Rolle der Rädelsführerin: Insassin Kittmann. Die ehemalige Schauspielerin lässt keine Gelegenheit aus, die Mitinsassen gegen die Gefängnis-Direktion aufzuwiegeln, indem sie den täglich angeordneten Hofgang (der ausschließlich zur stillschweigenden Körperertüchtigung gedacht ist), dazu missbraucht, die anderen Gefangenen durch lautstarkes Agitieren auf ihre Seite zu ziehen, um durch diese beständige Provokation eine vorzeitige Entlassung zu erlangen. Besonders auffällig ist, dass Kittmann auch nicht davor zurückschreckt, Bündnisse mit den Verwaltungsangestellten zu suchen, wobei ihr die genossene Schauspielausbildung zugute kommt. Wahlweise gibt sie die Dame oder das leichte Mädchen, um zum Ziel zu kommen. Die Kameraüberwachung hat diese Aufnahme zutage gefördert, die belegt, wie Kittmann vor den anderen Insassen damit prahlt, bereits ihren Koffer gepackt zu haben, und es sich nur noch um wenige Tage handeln könne, dass sie wieder auf freiem Fuß ist. Trotz ihrer beträchtlichen Intelligenz hat sie die Möglichkeiten moderner Kameraüberwachung offenkundig unterschätzt. Das Gefängnis in Lichterfelde steht zwar baulicherseits unter Denkmalschutz, ermöglicht aber durchaus das Anbringen diskreter Überwachungskameras, die sich mit doppelseitigem Klebeband und modernen Powerstrips zuverlässig befestigen lassen. Die Gefängnisdirektion ist sich noch unschlüssig, ob das unausgesetzte Fehlverhalten von Kittmann mit Haftverlängerung oder Entlassung (wegen schlechter Führung) am geeignetsten zu ahnden ist. Möglicherweise ist die vorzeitige Entlassung sogar die härtere Strafe, da sich das im Vollzug verfügbare, dankbare Publikum in der Freiheit kaum in vergleichbarer Menge und Beständigkeit einfinden wird.

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Isabel Bogdan Aber...
24.04.24, 21:55
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Margarete 24. April...
24.04.24, 19:35
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Margarete 22. April...
22.04.24, 23:39
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Margarete 22. April...
22.04.24, 22:18
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Margarete 22. April...
22.04.24, 20:27
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MARGARETE 21. APRIL...
22.04.24, 14:27
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Im Grunde ist Sonne...
22.04.24, 14:19
kid37
Hier entpuppte sich...
22.04.24, 14:06
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P.S. Das Album Stubete...
20.04.24, 16:25
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Klaus Ungerer Gaga...
20.04.24, 16:10
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Gaga Nielsen 20. April...
20.04.24, 14:57
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Margarete 20. April...
20.04.24, 14:54
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Lydia G. Jan Sobottka:...
20.04.24, 14:50
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Jan Sobottka wie war...
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ANH 19. APRIL 2024...
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Ina Weisse Wusstest...
17.04.24, 13:33

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