13. Juli 2025







Gestern kleines Bloggertreffen bei Doro. War aber nicht als solches avisiert, sondern privates Stelldichein anlässlich ihres Geburtstages am Tag zuvor, daher keine öffentliche Ankündigung. In der Runde links von mir, angeschnitten, Wortschnittchen, auch dabei Modeste, gegenüber von mir Mequito, neben ihm Frau Gedankenträger. Unsere Doro saß derweil nebenan im zweiten Salon ihres Refugiums, um sich weiteren (nicht bloggenden) Gästen zu widmen, deswegen Gruppenfoto Fehlanzeige. Aber man kann es sich aus den Einzelaufnahmen irgendwie zusammendenken. Angenehm war auch, dass Doro vorher ausgab: "Keine Geschenke!". Ich beließ es daher beim Mitbringsel von flüssigem Proviant und kurz vor meinem Weg zum Taxi im Hinterhof gepflückten Blumen, einer Schneeballhortensie Annabelle und lilablassblauen Malven. Wir sprachen u. a. über Erfahrungen bzw. Nicht-Erfahrungen mit Tinder und Bumble, den Kampf gegen Alterserscheinungen und noch vieles, vieles mehr. Wortschnittchen und ich brachen als Erste auf, aber nicht wegen Langeweile, sondern anderweitiger Vorhaben, so kann ich nicht beurteilen, wie lange die Sause noch ging. Vermutlich bis die Wunschgetränke zu Ende gingen. Mek hat auch was geschrieben.

12. Juli 2025

Aus einem Traum.



12. Juli 2025



Hier sind alle Bilder von Jennys Auftritt aus meiner Kamera. Danach waren wir noch bei einem stylishen Italiener ums Eck, da habe ich aber leider keine Fotos von den Kronleuchtern und den Stoffservietten gemacht. Schade eigentlich, war bißchen müde. Dort ein Pils vom Fass bestellt, Jennys Mann war auch dabei, er Wein für sich und eine andere Freundin von Jenny. Stellt der Ober ihm das Pils hin. Wir mussten lachen. Glaubenssatz im kollektiven Kellner-Unterbewusstsein: Mann trinkt Bier, Frauen trinken Weißwein.

11. Juli 2025



Aus Gründen der Bequemlichkeit (die ansteigende Luftfeuchtigkeit beeinträchtigt meinen Schaffensdrang) poste ich folgende Anmerkung von mir in einem Gruppenchat zu diesem Foto: "Jenny gestern Abend bei ihrem Auftritt, ist mein Lieblingsfoto, hab noch ein paar andere. In sw schon sehr elegant... Jenny war natürlich auch elegant, sowieso! Bei einem Foto, dachte ich, das wäre ein großer Wurf, draußen der Aufsteller mit dem Plakat von Jenny, dahinter ein älteres Liebespaar. Beim heutigen Betrachten zeigt sich, sieht aus, als ob ein älterer Mann eine Besoffene hält."

10. Juli 2025



Heute Abend zu Jenny, Zimmer 16, Florastraße 16. Ob sie ihre Hackenschuhe wieder ausziehen wird, kann ich nicht sagen, aber sie wird Ihre eigenen Chansons singen, die durchweg von Erlebtem handeln. Entweder von ihr persönlich oder von Anderen. Zum Beispiel von mir. Natürlich verbrämt, verschleiert, ausgeschmückt und aufgebauscht, was dem Unterhaltungswert keinen Abbruch tut. Geht um 20 Uhr los, Eventuell Regen, wird uns nicht bewegen, davon abzusehen. Tickets an der Abendkasse.



09. Juli 2025





Sein Liebstes. Es ist entweder ein Selmer Mark VI. oder VII. Die Baureihe VI. begann 1954 und endete 1973/74. Leider habe ich die Seriennummer nicht fotografiert. Der alte Koffer spricht auch eher für ein Mark VI oder frühes Mark VII. Aber das kann ich alles noch untersuchen. Bin gespannt, da ich beim Recherchieren gesehen habe, dass unter Saxophonisten viel Aufhebens um die Baureihe Mark VI. gemacht wird, geradezu ein Mythos. Ich weiß gar nicht, ob es vielleicht sogar noch ein zweites Saxophon gibt. Würde mich nicht so sehr wundern, wenn mein Vater ein Alt- und ein Tenorsaxophon gehabt hätte, Noten für beide hatte er ja auch. Bei einigen Vintage-Saxophonen aus der Mark VI.-Reihe ist schon der Lack ab. Aber es gab auch eine Version mit 24 Karat-Vergoldung.



Womöglich ist das so ein Modell? Ich kenne mich zwar mit Blattgold aus, aber da fehlt mir die Expertise. Mein Vater neigte gar nicht zum Protzigen, wenn es allerdings um sein Zubehör als Musiker ging, sollte es schon das Allerbeste und Langlebigste sein, insofern. Aber wahrscheinlicher ist, dass es nur besser gepflegt und regelmäßiger poliert wurde, als andere betagte Saxophone.





09. Juli 2025



Die schönen alten Köfferchen aus den Fünfziger Jahren. Die Instrumentenkoffer müsste man ja mit dem Instrument überlassen, das wäre Frevel, den zu unterschlagen. Aber was nur lose in einem Koffer liegt, kann auch anders archiviert werden. Nicht, dass ich Koffer bräuchte, aber da merke ich so kleinere Begehrlichkeiten bei mir, die sich sonst sehr in Grenzen halten. Ich bin ja momentan auch weit weg von diesem alten "Archiv". Aber irgendwann wird es anderen Lebensräumen und Lebensträumen Platz machen. Es fühlt sich aber besser, richtiger an, nicht sofort nach dem Ableben eines Menschen, alles ratzeputz aufzulösen und zu bereinigen und damit auch eine Art atmosphärische Hinterlassenschaft auszuradieren. Ich konnte mich die letzten vier Jahre nicht unbefangen mit diesen Fotos beschäftigen, jetzt bin ich aber immerhin so weit, dass ich sie ohne Herzklopfen hier posten kann.



Mir kommt der Nachlass von Ingeborg Bachmann gerade in den Sinn, weil ich vor knapp zwei Wochen intensiv verfolgt habe, wie das ehemalige Elternhaus von Ingeborg Bachmann, wo sie aufgewachsen war, zum "Ingeborg Bachmann Haus" umgebaut wurde, einem ihr gewidmeten Museum. Dafür waren viele innenarchitektonische Umbauten erforderlich. Trotz unseres zunehmend digitalen Zeitalters wird museumspädagogische Aufbereitung immer noch weitgehend mit fest installierten Schautafeln gemacht, die Wandfläche benötigen. Dafür mussten viele Möbel weichen, auch aus dem Nachlass aus Rom. Einzelne Stücke wurden beibehalten. Aber zum Beispiel war kein Platz mehr für ihre Bibliothek mit rund 5000 Bänden, die vorher unter dem Dach war. Dort steht jetzt ihr Schreibtisch und ein Klavier. Auch ihre Garderobe ist nur vereinzelt im Museum, es sollen wechselweise immer besondere Stücke - ich habe drei Modelle auf Kleiderpuppen gesehen - gezeigt werden. In einer Vitrine ist Schmuck von ihr. Was nicht gezeigt werden kann, lagert im Archiv vom Kärnten Museum. Und die gesamte Bibliothek, vermutlich auch Manuskripte, wurden der Universität Klagenfurt überlassen, wo sie einen eigenen Raum erhielt und eingesehen werden kann.



Vorher lagerte all ihr Hab und Gut seit ihrem Tod 1973 in ihrem Elternhaus. Fünfzig Jahre. Selbst ein ganzes Reihenhaus mit drei Stockwerken reicht also nicht zum Archivieren des Hausstandes einer Person aus, wenn die Räume museumsgerecht für die Öffentlichkeit gemacht werden. Es gibt immer Verstreuung, Verlust oder Risse. Das ist wohl der hinzunehmende Lauf aller Dinge.

08. Juli 2025





Gut, dass der Keller nie feucht war. Die vielen Noten, das viele Papier. Heute benutzen viele Musiker, wenn sie überhaupt nach Noten spielen, Tablets. Vor ein paar Jahren habe ich hier mal eine Aktion im Auftrag meines Vaters gemacht, Noten von ihm an interessierte Musiker weiterzugeben. Eine lange Liste war das, die er dafür geschrieben hatte. Es hatten sich auch Interessenten gefunden. Aber das war sehr aufwändig. So ist es ja immer, wenn man Sachen weitergeben will, das Organisieren, Sichten, Dokumentieren kostet viele Stunden Zeit, dann die Logistik. Eine Aufgabe für Ruheständler. Am besten, man macht es selbst, wenn man es noch kann, die Unmengen ein bißchen zu reduzieren, die sich im Laufe eines Lebens so ansammeln. Es sei denn, es handelt sich um begehrte Schätze für die Nachkommen. Aber das ist ja meistens nur sehr vereinzelt der Fall. Die Kinder und Kindeskinder stehen dann davor und sind auch gehemmt, die Dinge einfach so wegzugeben. Aber würde das nie passieren, hätte man noch den ganzen Wahnsinn an Hinterlassenschaften sämtlicher Vorfahren einer Familienlinie, sofern materiell langlebig genug. Wären natürlich auch interessante Dinge dabei, aber dann hätte jeder Privathaushalt ein gigantisches, persönliches DHM, nur leider ohne Ausstellungsräume wie im Zeughaus am Lustgarten.



08. Juli 2025



Tonbandgerät (vermutlich Grundig TK20, gebaut 1959 - 1962), Trompete, Tamburin. Durchweg tadelloser Zustand. Sieht man ja, da mein Vater mit seinen Siebensachen immer sehr pfleglich war. Ist aber kein Basar, wird nicht von mir verhökert - ich zeigs nur mal. Ich kann mich erinnern, dass er das Tonband meistens im Wohnzimmer benutzt hat, jedenfalls zum Abspielen. Aber auch für Aufnahmen, zum Beispiel die Kinderstimmen von meinem Bruder und mir. Ich kann mich noch recht gut an den Schrecken erinnern, als ich mit sechs oder sieben meine Piepsstimme gehört habe, weiß nicht, ob geplappert oder gesungen. Jedenfalls hatte ich von da an nicht mehr den Berufswunsch Mireille Mathieu zu werden. Es hat sich ganz, ganz furchtbar angehört, ich war traumatisiert!







08. Juli 2025









Das ist - oder war die Kellerwerkstatt meines Vaters. Dort hat er in den Siebzigern mit seiner Combo geprobt, Tonleitern geübt und herumgebastelt und gewerkelt. In alten Schränken bewahrte er Noten für verschiedene Instrumentierungen und seine Instrumente. Seine Klarinette, seine Trompete und sein geliebtes Selmer-Saxophon. Auch ein Horn sieht man auf einem Foto an der Wand. Und an der Decke baumelt die Ledertasche mit der Mandoline meiner Mama. Darauf hat sie aber nur in ihrer Jugend gespielt. Die Fotos sind vom Juli 2021, nach seiner Beisetzung aufgenommen. Ich ging noch einmal auf Entdeckungsreise. Hier unten war er ungestört, zurückgezogen. Ich habe dort manchmal heimlich Schule geschwänzt. Die Schränke sind meist aus den Fünfziger Jahren, manche selbst von ihm gebaut. Dort unten ist ein ganz eigener Geruch, nicht typisch Keller, sondern nach alten Noten, altem Holz und Instrumentenkoffern. Eben nach meinem Vater.





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Sebastian Rogler Ich...
08.08.25, 21:43
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Margarete 8. August...
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Au ja! :-) (Danke...
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Hm, da hilft nur ein...
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P.P.S. Display der...
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Oh ja... dabei hat...
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