07. Juli 2024









Streich-Sanierung à la bonheur! Na ja... besser als vorher allemal!



06. Juli 2024







Gruß aus Rom. Römische Hitze in Berlin. Die Dinge ganz langsam angehen, wenn überhaupt. Es ist Samstag und ich muss nichts. Nirgendwo hin, nichts erledigen. Was gemacht werden könnte, geht auch ein andermal. Sonnenbad genommen. Gerade einen Handstaubsauger mit Kabel bestellt. Fürs Atelier. Ohne Batterie und Akku. Reinstecken und unbegrenzt loslegen, ist mir lieber, als alle zwanzig Minuten aufladen. Ist ja auch nur für eine staubige oder krümelige Ecke hier und da, nichts Aufregendes. Klein und unauffällig. Den bröckelnden Anstrich der Holzverschalung in der Balkongaube zu streichen, habe ich bislang nicht die geringste Lust, aber immerhin schon Farbe und Pinsel. Dann liegt noch eine Bahn eines zweckentfremdeten weißen Rollos auf dem Teppich im Wohnzimmer. Ich habe ein Muster hineingeschnitten, dann wieder von hinten verklebt. Ich will noch weitere Cut outs machen und dies und das. Format 80 x 200 cm, kommt vor einen blinkenden Serverschrank mit einer verglasten Tür, der exakt die Größe hat.

05. Juli 2024

Deutschland im Viertelfinale gegen Spanien gescheitert. Also am 14. Juli kein deutsches Fanfest im Olympiastadion... aber vielleicht ein türkisches. Die machen ja auch Stimmung. Kann morgen Abend beim Viertelfinale Türkei gegen die Niederlande schon mal studiert werden, ist auch im Berliner Olympiastadion. Wenn die Türkei gewinnt, ist auf den Straßen die Hölle los, der Kudamm und die Hermannstraße ein Riesenkonvoi mit Hupkonzert. Ich verfolge diesmal gar kein Fußballspiel, nur heute bißchen was mitgekriegt. Deutschland hat neben Schottland den ältesten Kader, der türkische Kader ist der jüngste. Hatte mich schon gewundert, dass ich überhaupt noch drei Spielernamen (von früher) kenne. Kroos, Müller, Neuer. Muss auch komisch sein für Kroos, bei seinem letzten Spiel für die deutsche Nationalelf ausgerechnet gegen den Kader seiner Wahlheimat Spanien zu verlieren. Bestimmt wird er von den Kollegen von Real Madrid getröstet, wenn er zurückkommt. Weinende Fans finde ich immer herzig. Wenn die dicken Tränen über die Backen mit der Kriegsbemalung kullern. Wenn große, starke Männer wegen einem verlorenen Fußballspiel weinen. Frauen dito. Einfach schön. I like. Intensive Gefühle, aber kein wirklich tragischer Anlass. Wenn hingegen wegen schlimmer Katastrophen geweint wird oder wegen Tod oder existentieller Verluste, finde ich das gar nicht schön. Lieber wegen Fußball!

04. Juli 2024

Der Maler, der den Auftrag hat, den Schaden im Mauerwerk vom Atelierkämmerchen zu spachteln und dann neu zu streichen, war gerade bei mir an der Wohnungstür, um sich die Schlüssel zu holen. Er sieht die Bilder hinter mir, an der Wand vom Flur, und hält mir eine Predigt: "Da sin ja ooch überall Bilder!!! Sie solln die verkoofen! Nich allet selber behaltn!" Ich: "Jaja, kommt schon noch dazu..." Er war neulich zur Besichtigung des Schadens in meiner Werkstatt und hat sich im Wortsinne ein Bild gemacht.

Gestern im sehr hörenswerten Spotify-Podcast von Tanja Valérien (hatte Beate mal empfohlen) das Gespräch mit Bibi Johns angehört. Bibi ist schon 95 und immer noch ziemlich fit. Sie malt auch schon sehr, sehr lange und Tanja sprach sie darauf an, woran es läge, dass sie bei ihren Ausstellungen nur Lithographien verkauft, keine Originale. Sie kann sich schwer trennen und antwortete "Aber das sind meine Kinder! Ich verkaufe doch nicht meine Kinder!". Einmal hätte sie es gemacht, fünf Bilder, die alle von einem Ehepaar gekauft wurden und es hat sie traurig gemacht, obwohl das Paar die Bilder in Ehren hält.

Tanja Valérien outete daraufhin, dass sie ebenfalls lange malt und bei einer Ausstellung befremdet von den Gesprächen über ihre Bilder war. Seither hält sie alles unter Verschluss. Ganz so ist es bei mir ja nicht - mich amüsieren Gespräche über meine Bilder, egal, was da geäußert wird. Und ganz unzugänglich sind sie ja auch nicht alle. Dann kam das Gespräch auf Museen, im weitesten Sinne den öffentlichen Raum. Da zu hängen, ist natürlich klasse, da kann man dann ja auch selbst immer hin. Also wir waren uns recht einig, auch wenn ich an dem Gespräch nur in Gedanken beteiligt war.

Und für alle, die es noch nie gehört haben: Picasso hat seine Bilder nur äußerst ungern veräußert. Seine Lieblinge hat er für sich behalten und auch immer wieder Bilder zurückgekauft. Ebenso Françoise Gilot. Sie hat oft fleißig mitgesteigert, wenn ein Bild von ihr bei Christie's oder Sotheby's unter den Hammer kam. Weil sie Sehnsucht danach hatte, es wieder um sich haben wollte, zu jeder Zeit betrachten... Also so eine Exotin bin ich nicht, wenn ich die Kinderschar zusammenhalte. Der Abschied ist ja sowieso irgendwann unvermeidlich. Aber Reproduktionen - immer gerne.

04. Juli 2024



Fast übersehen...! Die eine Aloe blüht wieder - die einzige von ca. ungefähr siebzehn Exemplaren und dieselbe wie im letzten Jahr. Das ist mir einen morgendlichen Eintrag wert! Zumal ich eine recht faule Gärtnerin bin. Am liebsten hab ich Pflanzen, die nicht viel Aufmerksamkeit brauchen, eigensinnig vor sich hinwachsen und sich ohne mein Zutun vermehren. Daher meine kleine Aloen-Farm. Wie die Ringeltäubchen, die brauchen mich auch nicht, ich gucke nur zu und lasse sie ansonsten in Ruh. Ist wohl der Hippie in mir!







03. Juli 2024



Gras am Nachmittag

03. Juli 2024

Bislang nichts von Belang.

02. Juli 2024

Statt in den Baumarkt zu fahren, weiße Holzlasur und ein Pinselset zum Anstreichen online prime bestellt. Ich gehe ganz gerne ab und zu in den Baumarkt, aber bei der Regenprognose, die mich hindert, das gleich heute zu verarbeiten, doch nicht. Der Südbalkon hat bröckelnde Farbe auf der Wetterseite. Ich streiche lieber selber drüber, als den Handwerker zu bestellen, ist entspannter und keine Wissenschaft. Der eine Balken sollte schon vor bald fünf Jahren mal ausgewechselt werden, ist nie zum Ausführungstermin gekommen, jetzt ist es mir auch langsam egal. Irgendwann kommt wieder der Rundumschlag-Termin für Außenanstrich und dann wird es neu aufgegriffen, nehme ich an. Bei Dachgeschoss, also Balkontüren- und Gauben-Holzverschalungs-Außenanstrich, müssen die Handwerker immer durch die Wohnung. Die Wohneinheiten unter mir haben sowas nicht, da gibts nur Außenfenster, die übers Gerüst gestrichen werden können. Nachteil einer Wohnung unterm Dach.

Apropos Baumarkt, beim Bachmannwettbewerb war ein Text dabei, der im Baumarkt spielt, den fand ich recht gut. "Die Möglichkeit einer Ordnung" von Dennis Pfabe. Außerdem arbeitet der Autor tatsächlich drei Tage die Woche im Baumarkt. Die Jury hatte auch Lobendes vorzutragen, meine Aufmerksamkeit wurde auch recht gut gehalten, aber den Bachmann-Preis hat er nicht gekriegt. Schade.

Ich hatte sogar mitgevotet, aber nicht für den, weil ich dachte, der ist eh eine Erfolgsgeschichte, sondern für einen Text einer Österreicherin, der für mein Empfinden zu sehr unterging. "Schwestern" von Ulrike Haidacher. Da ging es um den Besuch einer Enkelin bei der sterbenden Oma im Krankenhaus, dort trifft sie auch auf ihre Mutter. Der ganze Prozess wird minutiös beschrieben, was ihr da durch den Kopf geht, Ängste, schlechtes Gewissen, die Beziehung zur eigenen Mutter, die auch nicht einfach ist. Gefiel mir, weil glaubwürdig, dicht und unaffektiert. Auch der Vortrag war packend, im österreichischen Alltags-Duktus.



Ich konnte nicht verifizieren, wie das Ranking des Publikums-Votings war. Gewonnen hat den Publikumspreis ein vielgelobter, satirischer Text der Österreicherin Johanna Sebauer um "Das Gurkerl", eine Posse in volkstümlichem, leicht zugänglichem Schreibstil. Ein Unfall eines Zeitungsreporters mit einer Essiggurke, bei dem ihm der Essig schmerzhaft ins Auge spritzt, wird von ihm zu einem Drama von Weltrang hochstilisiert, was ihm als Pressevertreter möglich ist. Woraufhin alle Welt Position pro oder contra Gurke (Gurkenverbot) beziehen muss und leidenschaftlich bezieht. Ein Sinnbild für Aufregungsmechanismen in unserer Zeit, Thema fast schon wurscht. Ich bin mir allerdings recht sicher, dass viele, die dem Text und dem Vorführen der zuweilen grotesk ausufernden Empörungsdynamiken Beifall zollen, auch nicht frei von Beteiligung an diesen Dynamiken sind.

Sei es pro oder contra Impfen, Maske, Gendern, Zuwanderung, Klimapolitik. Dezidierte, schulmeisternde Rechthaberei ist halt offenbar für viele ein befriedigendes Element der Äußerung und des sich Positionierens in der Welt. Thomas Strässle von der Jury (übrigens einer der vier Herausgeber des Bachmann-Frisch-Briefwechsels), bemängelte, dass sich der Text nicht mit Ursachenforschung dieser Dynamik befasst, sondern nur das Phänomen vorführt.

Ich ganz persönlich glaube, dass es vielen Menschen Sicherheit gibt in einer unsicheren Welt, sich auf eine Seite zu schlagen und an der Zementierung einer bestimmten Sichtweise zu bauen. Zudem spürt man sich intensiver, wenn man eine leidenschaftliche Äußerung vorbringt, auch die Reibung belebt, sorgt für erhöhte Intensität in einem langweiligen Alltag. Außerdem bietet es die Möglichkeit von Gruppensolidarität, sich eingebunden fühlen in die Gruppe, die den vermeintlich richtigen und einzigen Weg für das Menschheitsglück und damit das eigene kennt. Also ist es ein Beruhigungsmittel für alle, die Angst vor dem Verschwommenen, Diffusen, Unklaren und Unwägbaren haben. Vermute ich mal. Und die halt noch nicht die Weisheit der Queen haben, die als Alterserkenntnis wissen ließ: "Life is full of contradictions."

Der zuletzt im Wettbewerb vorgetragene Text "Luft nach unten" von Tamara Stajner konnte meine Aufmerksamkeit auch noch einigermaßen fesseln. Abermals das Thema Mutter-Tochter-Beziehung. Die Autorin hatte schon beim Lesen eine Körperhaltung, dicht über das Papier gebeugt, die klarmachte, wie autobiographisch es im Text zugeht, gegen Ende konnte sie stellenweise kaum weiterlesen, musste Tränen wegdrücken. Aber das war ihr persönliches Risiko, sie wusste ja selbst wie aufwühlend das Ganze für sie ist. Ich sehe nicht, dass man sie da hätte vor der Kamera-Situation schützen müssen und womöglich abbrechen, wie es auch z. T. Stimmen gab. Sie ist erwachsen und mündig und nicht gezwungen, derart filigrane Bekenntnisse in einem im Fernsehen übertragenen Wettbewerb darzulegen.

Außerdem fand ich "Eine Treppe aus Papier" von Henrik Szanto über die Autobiographie eines Mietshauses über Jahrzehnte recht gelungen. Hat überraschenderweise auch keinen der Preise erhalten.

Zu den übrigen Texten und Vorträgen mag ich mich nicht äußern, weil sie entweder durchgerauscht sind oder mein Nervenkostüm strapaziert haben. Manches ist gehypt worden, was mir zu modisch und prätentiös daherkam, sowohl inhaltlich als auch stilistisch. Der Preisträger des ultimativen Bachmann-Preises hatte wohl auch einen ganz guten Text, ich konnte aber nicht die erforderliche Konzentration aufbringen, um ihn vollständig zu verfolgen.

02. Juli 2024

Kraut und Rüben-Wetter.

01. Juli 2024

Auf dem Heimweg in der S-Bahn links von mir eine Urberlinerin, die mit ihrem erwachsenen Sohn telefoniert. Ich habe ihr so gerne zugehört, dass ich mich nicht auf mein Buch konzentrieren konnte. Es ging drum, dass Oma, also ihre Mutter, ein Problem mit dem Fernseher hat, die Batterien von der Fernbedienung sind wohl alle und keiner weiß, ob irgendwo in der Küche noch welche liegen. Auf jeden Fall sieht man sich ja morgen bei Oma - er soll bitte Batterien mitbringen, "dicke und schlanke! Dann kann Oma heute eben mal nicht fernsehen! Denn isset eben so. Und nu guck weiter Fußball!"

g a g a
ANH 10. April 2025...
10.04.25, 18:12
g a g a
g a g a
g a g a
Imke Arntjen Oh, da...
07.04.25, 13:41
g a g a
Highland Cattle |...
02.04.25, 23:11
g a g a
Lydia Gebel Ahhh,...
01.04.25, 22:28
g a g a
Lydia Gebel Warst...
01.04.25, 21:59
g a g a
Margarete 29. März...
29.03.25, 19:44
g a g a
Christoph Martius Was...
29.03.25, 19:43
g a g a
Margarete 28. März...
29.03.25, 01:04
g a g a
Margarete 24. März...
24.03.25, 21:20
g a g a
Margarete 23. März...
23.03.25, 13:35
g a g a
Margarete 18. März...
18.03.25, 18:33
kid37
g a g a
Saskia Rutner Danke...
18.03.25, 10:25
g a g a
Gaga Nielsen Foto:...
18.03.25, 08:37
g a g a
Der blaue Salon
17.03.25, 23:11
g a g a
P.S. Trivia, aber...
15.03.25, 21:53
g a g a
Ina Weisse Oh no,...
15.03.25, 21:36

21.47
a
April
april 2004
april 2005
april 2006
april 2007
april 2008
April 2009
April 2010
April 2011
April 2012
April 2013
April 2014
April 2015
April 2016
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren