11. Februar 2013



Flashback, heute vor zehn Jahren, 11. Februar 2013, ein Montag. Das Oberteil mit dem Tribal-Muster gibt es nicht mehr, nur die gemusterten Stoffteile davon. Sie befinden sich in einer meiner Material-Schachteln in meiner kleinen Werkstatt. Ich habe so viel Material! Meistens kommt es von ausrangierten Anziehsachen oder Verpackungen oder Zeitungsschnipseln oder Fotos aus Zeitschriften, alte Eintrittskarten, Flyer und und und. Das Oberteil war nach mehrmaligem Waschen so eng geworden, dass ich es nicht mehr anziehen wollte. Außerdem war es dann auch irgendwie out und durch. Eines Tages werden sich die Reste davon auf einem Bild finden. Ich habe eine Materialschachtel in der nur schwarz-weiße Sachen sind, da ist es drin. Ich fahre alsbald zu meinen Schachteln! Noch schön aufhübschen, Müll runter und los.

10. Februar 2023



KLEINES GLÜCK. Kugelschreiber auf Brotkörbchendeckchen, 12. Oktober 2000, 29 cm x 37 cm, Staatliche Museen von Gaganien. Aus meiner Serie "Ausrangierte Tisch- und Bettwäsche". Das war eines dieser kleinen Fransendeckchen aus Leinen, die man in Brotkörbchen legt. Wo die Schildkröte ist, waren hartnäckige Flecken von irgendeinem Salatöl. Wie die da auch immer hin gekommen sind. Mein ultimativer Haushaltstipp gegen Flecken auf Tisch- und Bettwäsche: kleine Tiere drauf malen. Hilft immer!

09. Februar 2023

Burt Bacharach - In memoriam.
12. Mai 1928 - 8. Februar 2023



Close To You
Do You Know The Way To San Jose?
Magic Moments
Raindrops Keep Fallin' On My Head
I Say A Little Prayer
What's New Pussycat?
Tower Of Strength
I Just Don't Know What To Do With Myself
I'll Never Fall In Love Again
Anyone Who Had A Heart
A House Is Not A Home
You'll Never Get To Heaven If You Break My Heart
The Look Of Love
Walk On By
Don't Go Breaking My Heart
Always Something There To Remind Me
What The World Needs Now Is Love
Reach Out For Me
Wives And Lovers
Make It Easy On Yourself
Don't Make Me Over
Trains And Boats And Planes
Wishin' And Hopin'
This Guy's In Love With You

So viele Gefühle und Erinnerungen in dieser Musik. Eine meiner ältesten Erinnerungen in Verbindung mit Musik ist für mich, dass Raindrops Keep Fallin On My Head eines meiner Lieblingslieder aus dem Radio war. 1969, ich zwischen Drei und Vier. Ich konnte es nicht oft genug hören und noch heute liebe ich es. Und Walk On By. Und What The World Needs Now. Und The Look of Love. Und This Guy's In Love With You. Und Say A Little Prayer. So ein bezauberndes musikalisches Lebenswerk. THANK YOU FOR THE MUSIC, Burt Bacharach.

09. Februar 2023

Führt jemand von Euch ein ganz privates Tagebuch, das niemand sonst je sieht und liest, außer Euch selbst? Handschriftlich in einem schönen oder auch profanen Notizbuch oder Taschenkalender oder als fortlaufende Datei? Einträge, in denen schmerzhafte oder erfreuliche Begebenheiten festgehalten und erörtert werden, mit Gefühlen und Daten und Namen? Besondere Begegnungen, Liebesleid und Liebesfreud, so privat, dass es niemand sonst zu Lebzeiten lesen soll, darf?

Ich habe mich vor zwanzig Jahren konsequent davon gelöst, als ich zu öffentlichen Einträgen, die auch immer persönlicher und ausführlicher wurden, überging, woraus sich mein Blog entwickelte. Ich hatte gar nicht das Gefühl, dass mir etwas fehlt, obgleich ich bis zu diesem Wendepunkt sehr regelmäßig hochemotionale Dinge handschriftlich auf Papier festhielt, die auch heute noch für mich erkennen lassen, wer oder was gemeint war. Namen konnten im Schutz des Privaten vermerkt werden, ohne Aufruhr auszulösen.

Eher selten dachte ich später, als ich im Internet nur noch mit sehr bedachter, großer Diskretion schrieb, und eher Andeutungen machte, dass ich gerne viel deutlicher erzählen würde. Merkwürdig, diese Zäsur.

Heute, rückblickend, bin ich geradezu mitgenommen und oft auch schockiert, durch welche tiefen Abgründe ich emotional gegangen bin, und mit welcher Deutlichkeit ich Vieles von meinem elften bis zu meinem 37. Lebensjahr dokumentierte. Sehr detailliert, noch beim Lesen später bis heute schmerzhaft. Das Wiederaufleben eines abgeschlossenen Empfindens durch die schiere Lektüre. Schönes auch, aber so viel Schmerz.

Davon musste ich mich wohl auch erholen. Mir wurde klar, dass ich das Schmerzhafte durch die Niederschrift gar nicht loswerde, sondern verewige. Ja, das war der Grund.

Wenn ich – allerdings selten – davon höre, dass jemand wie ich ein persönliches Blog schreibt und zusätzlich ein privates Tagebuch, fühle ich mich als Leserin irgendwie betrogen. Als ob noch größere Schätze vorhanden sind, die mir vorenthalten bleiben. Ich weiß, das ist unsinnig, denn ich verschließe ja auch Einiges tief in mir. Manches ist engen Freunden teilweise oder auch weiter gehend bekannt, manches mache ich nur mit mir aus. Es gibt ja keine Berichterstattungspflicht zum Privatleben.

Aber es ist immer wieder auch eine Gratwanderung für mich, weil viel und leidenschaftlich und kontinuierlich schreibende Menschen auch um das Potenzial als interessante und inspirierende Lektüre für andere wissen, das eben vor allem intime Bekenntnisse haben. Wenn ich in mich hineinhöre, spüre ich, dass sich weiterhin kein Drang abzeichnet, sehr viel mehr zu offenbaren. Ich versuche die Grenze aber auch nicht zu hart zu setzen. Mitgefühl wäre immer zu erwarten, das ist nicht die Befürchtung, eher Verletzung, Preisgabe von Beteiligten durch unerwünschte Offenbarungen. Was nur meine Abgründe angeht, darf ich frei entscheiden, zu offenbaren.

08. Februar 2023

Talentierte, ambitionierte TraumdeuterInnen bitte lesen.

Mir träumte letzte Nacht, ich kaufte einen Blumentopf, eventuell auch ein Töpfchen Küchenkräuter, im Supermarkt, stellte es in meinem alten Kinderzimmer unterm Dach ans Fenster, und stellte fest, dass ein süßer kleiner Gecko rauskrabbelte. Ich war ganz aus dem Häuschen, weil das Tier so süß und liebenswert war - und gratis! Knallgrün und zum Verlieben. Es war wie ein Glücks-Omen.

Ich beobachtete das süße Tier und schwelgte. Auf einmal kamen noch andere kleine Echslein dazu, es wurden immer mehr. Faszinierend! Ich fand es immer noch toll. Ich nahm wahr, dass die kleinen Geckos wuchsen, ich konnte zusehen. Der erste, den ich entdeckt hatte, wagte nun einen Sprung vom Fensterbrett auf einen Ast von der Pflanze. So geschickt, so süß, ich war ganz stolz auf ihn. Wie hübsch er auf dem länglichen Blatt landete. Eine Wonne!

Ich drehte mich um, Richtung Bett, auf einmal sah ich, dass aus allen Ecken immer größer werdende Echsen kamen, alle quietschgrün und auch ein bißchen unheimlich. Sie konnten zubeißen, das konnte ich sehen. Sie wurden immer größer und ich hatte plötzlich Panik, wo das enden sollte und wie ich die Tiere halten könnte und durchbringen und es wurden immer mehr und mehr, oh je oh je.

Ich hatte Angst und fand das alles gar nicht mehr süß. Ich überlegte schnell, ob es in Ordnung wäre, bei einem Tierheim oder so anzurufen, ob man die Echsen da abgeben könnte. Ich dachte noch, wie erkläre ich das denn, dass ich so viele grüne Echsen habe, die ich auf einmal loswerden will. Ich war ganz durcheinander und bin dann zum Glück aufgewacht!

07. Februar 2023



Heute gratuliere ich Alban Nikolai Herbst auf das Allerherzlichste zu seinem Geburtstag. Das Foto habe ich am 14. September 2016 gemacht. Man könnte denken, es sei im Rahmen einer Verabredung entstanden, wo man dem zu Fotografierenden kleine Vorgaben macht, wie, sich auf einen Stuhl zu setzen, etwas mehr in die oder die Richtung zu drehen, ein wenig in die Ferne zu blicken. Aber ganz anders. Ich mache weder Vorgaben, noch gebe ich Anweisungen. Es gibt von mir maximal Vorschläge für einen Bereich im Raum. Dieses Bild ist bei einer Lesung entstanden, die Alban moderiert hat und dazwischen hörte er einfach zu. So sieht er aus, wenn er aufmerksam zuhört. Ich musste nur abdrücken. So habe ich es immer am liebsten gehalten: die Lage sondieren und mich in eine entsprechende Position zu bringen, die mir Fotografien ermöglicht, die ich interessant genug finde, sie zu verewigen. Bei mir bewegt sich also nicht "kamerabewusst" das fokussierte Subjekt in meine Richtung, sondern ich bewege mich. Ohne merkliche Kommunikation, ein stillschweigender Vorgang.

06. Februar 2023







Winterliche Grüße von Gaga Karenina! Schon ist der herrliche Schnee, der in der Nacht mein kleines Städtchen weiß gemacht, geschmolzen. Aber zur Morgenstunde konnte ich guter Dinge meine modisch ambitionierte Reihe "Schick durch den Winter" mit Mützenmodenschau weiter zelebrieren, ohne mich allzu großer Exaltiertheit verdächtig zu machen. Ein besonders warmes Modell, echt Webpelz. Da mich mein belesener junger Kollege als Anna Karenina begrüßte, greife ich es gerne auf. Gaga Schiwago wäre auch noch in petto gewesen, aber Doktor Schiwagos Lara hieß ja gar nicht Schiwago, sondern Antipowa. Das weiß doch kaum einer. Ich bin für gut verständliche Einträge. Wünsche eine gute Woche!







05. Februar 2023



Sophienkirchturm. Jetzt, im kahlen Winter, sehe ich den Turm noch besser. Er gehört zu den vertrauten Bauten, wenn ich aus dem Wohnzimmerfenster schaue. Tatsächlich ist er auf der Sichtachse, von wo ich meine Einträge tippe. "Der filigran gestaltete Westturm ist in der frühen Barockzeit hinzugebaut worden und gilt inzwischen als der einzige erhaltene barocke Kirchturm in Berlin." Die Grundsteinlegung für die Sophienkirche war 1712. Sie hat alle Kriege unbeschadet überstanden. Bemerkenswert. Deswegen auch der schöne satte, alte Grünspan.

04. Februar 2023







Bevor ich in meine Werkstatt entschwinde, zeige ich Euch mein ultimatives Ernst-Fuchs-Käppi. Wenn ich später mal Malerfürstin bin, habe ich schon verschiedene Outfits in petto und bin für den großen Auftritt vorbereitet! Das Modell habe ich bei Amazon geschossen und nennt sich Kufi und wird gerne von Herren der islamischen Welt getragen, gerade auch zum Gebet - und von mir! Da ich mein ganzes Leben als Gebet betrachte, ist sie auf meinem Kopf gut aufgehoben. Es gab noch andere herrliche Modelle, die ich schon im Einkaufskörbchen hatte, dann hab ich aber ausnahmsweise mal das Kleingedruckte gelesen und gesehen, dass die aus Ländern geliefert werden würden, wo wieder jede Menge Zoll anfällt, und dann kostet das Häubchen auf einmal siebzig statt zwanzig Euro unterm Strich, wenn dann die Rechnung vom Zoll dazukommt. Und nun werde ich mich aufmachen. Ich bearbeite gerade acht Bilder gleichzeitig, liegen alle auf dem Boden. Hab ich noch nie gemacht, so viele parallel zu behandeln. Macht auch Spaß, wenn ich bei einem gerade nicht weiter weiß, schau ich auf eines der anderen, und mir geht ein Licht auf, was der nächste Schritt ist. Sehr überraschend. Ich weiß ja nie, was am Ende dabei rauskommt. Die Untergründe sind diesmal bis auf eine kleine, gefundene Leinwand durchweg selbst gemacht, also mit Resteverwertung. Ich hatte ein paar Stoffreste und abgeschrabbelte Frotteetücher, auch große Badetücher, die eine schöne Textur als Bilduntergrund haben, zum Abtrocknen sind sie nicht mehr flauschig genug, ich bin da empfindlich. Ich habe die aussortierten Frotteetücher und Stoffreste ausgemessen und dann auf der kurzen und langen Seite je 10 Zentimeter abgezogen und mir dann aus großen Versandkartons passende Teile zurechtgeschnitten, und die Stoffteile draufgeklebt, an den Seiten nach hinten umgeklappt. Das sind interessante Maluntergründe, funktioniert! Und fast gratis, vom Klebstoff abgesehen. Ich habe die gemessenen Endformate immer auf gängige Maße reduziert, falls ich Rahmen dafür besorge, kann ich Standardmaße nehmen, ist günstiger. Z. B. 40 cm x 80 cm für gängige kleinere Handtücher.

03. Februar 2023



EUKALYPTUSASTGABELTERMITE. Kugelschreiber auf Bettlaken 28 x 36 cm, 11. Oktober 2000. Das Bild korrespondiert zeitlich mit dem Foto, das ich im vorigen Eintrag von mir gepostet habe. Ich habe das Tierchen fünf Wochen davor, daheim auf ein Stück Bettlaken gemalt.

Zur Jahrhundertwende, also im Jahr Zweitausend, hatte ich eine vorübergehende Phase, in der ich Musik der Ureinwohner von Australien hörte, ganz Archaisches, aber auch Crossover, fast immer mit Didgeridoo, der Klang beruhigte mich. Das Instrument wird aus Eukalyptusstämmen- und Ästen gebaut, die von Termiten ausgehöhlt wurden. Meine musikalisch gebildeten Leser wissen das bestimmt, aber ich erwähne es noch einmal extra, um den Zusammenhang mit dem abgebildeten Tier herauszustreichen!

Ich hatte ein zerschlissenes Bettlaken und kam auf die Idee, es zu bemalen. Vielleicht habe ich dabei auch Didgeridoo-Musik gehört. Das Tier hat sich von selbst gemalt, mir war sofort klar, dass es sich eindeutig um eine Eukalyptusastgabeltermite handeln muss!

Auf die anderen Reste vom Bettlaken habe ich andere Sachen gemalt, z. B. eine große Wasserschildkröte. Ich merkte dann, dass es mir sehr gut gefällt, auf Stoff zu malen, was ich lange vorher, 1982, nur zweimal gemacht hatte, auch auf Bettlaken. Einmal ein Portrait von Romy Schneider, nachdem sie gestorben war, und ein weiteres Portrait, das die junge Patti Smith zeigt.

Als ich dann vor rund zwanzig Jahren alle Laken- und Stoffreste bemalt hatte (z. B. eine fleckige Leinenserviette und einen zerschnittenen Baumwolleinkaufsbeutel, eine fleckige gelbe Leinentischdecke und ein großes Stück Jute, in das mal ein Geburtstagsgeschenk eingewickelt war), holte ich mir ein paar kleinere Leinwände und bemalte sie mit den wenigen Farben, die ich daheim für den Hausgebrauch hatte. Ein Rest Wandfarbe war auch dabei.

Da hatte ich meine Werkstatt noch nicht. Als ich Lust bekam, immer größere Leinwände zu bemalen, habe ich mir die kleine Werkstatt gesucht, um nicht den Teppichboden in meiner Wohnung zu versauen, und auch um Platz für große Leinwände zu haben. So kam das alles. Aber wieder angefangen hat der Drang mit dem Bildermalen mit der niedlichen kleinen Eukalyptusastgabeltermite!

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Lydia G. Wow. Also...
19.05.24, 00:51
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Margarete 16. Mai...
16.05.24, 19:42
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Jan Sobottka Dieser...
16.05.24, 11:16
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Cosima Wald Herrlich...
16.05.24, 08:35
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Cosima Wald Na dann...
15.05.24, 15:16
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Für Mansarden gibt...
13.05.24, 18:46
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Lydia G. Das feine...
13.05.24, 16:35
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Da blutet mir ja das...
13.05.24, 11:25
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Ah! Kochschinken,...
12.05.24, 21:05
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Saskia Rutner Danke...
12.05.24, 13:09
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Gerade gelernt: "Zur...
11.05.24, 13:41
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P.S. gerade gelesen,...
08.05.24, 13:10
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Margarete Vielen sehr...
08.05.24, 10:50
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Jenny Kittmann Oh...
07.05.24, 20:52
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Saskia Rutner Danke...
07.05.24, 20:45
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ANH 6. MAI 2024 UM...
06.05.24, 15:08

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