27. Dezember 2021

Liebe Marlene,

heute ist Dein hundertzwanzigster Geburtstag, wozu ich Dir recht herzlich gratuliere. Du musst keine Angst haben, dass wir Dich hier unten vergessen haben. Du hast Dich so angestrengt, dass Dich alle lange in guter Erinnerung behalten, sogar versteckt hast Du Dich dafür, das ganze letzte Drittel Deines Lebens, in Deiner Wohnung in Paris, in der Avenue Montaigne. Ich möchte Dir aber trotzdem sagen, dass mich am allerallermeisten bewegt hat, wie Du bei Deinem letzten Filmauftritt "Schöner Gigolo" gesungen hast. Ich habe geweint. Da war Dein ganzes Leben darin, so schön. Ewig. Zur Feier des Tages habe ich ein anderes Chanson gewählt, welches mir auch sehr gut gefällt, weil es auch mit viel Gefühl vorgetragen ist. Und das ist ja das Wichtigste. Wir gehen nicht von Dir fort, mach Dir keine Sorgen, da oben auf Deiner weißen Wolke.

27. Dezember 2021

Ich hätte da mal wieder einen Gourmet-Tipp. Wer kennt sie nicht die Merci-Schokoladenriegel in Goldpapier und Zellophan, beliebtes Mitbringsel zu hohen kirchlichen Feiertagen. Da ja viele verschiedene Sorten in den Geschenkpackungen sind, nehme ich mir stets zwei. Dabei achte ich auf korrespondierende Geschmacksnuancen. Grundsätzlich gilt: Vollmilch- Nuss- und Mousse-Sorten werden achtsam mit dunklen und der Marzipan-Sorte kombiniert. Wir packen beide Riegel aus und legen sie wie eine Klappstulle aufeinander, wickeln das Goldpapier wieder um eine Hälfte und beißen rein. So vermeiden wir Schokoladenfinger und können uns die zweite Hälfte für (ca. 5 Minuten) später aufheben - bon appétit!

26. Dezember 2021

Christmas in Britain! ❤

26. Dezember 2021



Jetzt
. 26. Dezember 2021, 15:30 Uhr, Berlin Mitte. Blick Südwest. Bin sehr ausgeschlafen. Hauptbeschäftigung bis jetzt: am offenen Fenster (mit drei Meter Abstand) Gesicht in die Sonne halten. Dann hab ich meine Lieblingskaffeetasse zerbrochen und mich in den Daumen geschnitten. Brauchte sogar ein Pflaster. Gestern gab es auch einen Küchenunfall bei mir. Als ich von einem Kürbis ein dickes Stück mit meinem größten Messer abschneiden wollte, bin ich ausgerutscht und die Spitze bohrte sich leicht in mein Handgelenk, ungefähr einen halben Millimeter neben der Pulsader. Da bin ich etwas erschrocken. Hab aber kein Pflaster gebraucht, weil ich die Pulsader ja nicht erwischt habe, ein Glück! Mein Schutzengel war wieder sofort zur Stelle. Danke, Schutzengel! Von dem Kürbis hab ich noch ein großes Stück, da werde ich mir wieder ein Süppchen zubereiten, immer schön frisch. Aufgehellt mit einem ordentlichen Schuß Sahne. Farblich passend zum Sonnenuntergang und einer Handvoll Cashewkerne. Übrigens finde ich, dass sich aus Cashews mit Mayonnaise und Cayenne und frisch gemahlenem Pfeffer etwas zubereiten lässt, das wie Krabbencocktail schmeckt. Nach einer Weile werden die Cashewkerne weich und schmecken wie Krabben. Vorausgesetzt, man mag Krabben und Shrimps und so Zeugs. Ich ja! Nur Muscheln und Schnecken sind nicht so meins. Glibberige Sachen finde ich unangenehm. Auch glibberiges Eiweiß in einem nicht richtig weichgekochten Ei und so weiter und so fort. Ich habe gerne Essen mit Biss! Menschen auch! Mit einem labbrigen Charakter kann ich so wenig anfangen wie mit einem labbrig gekochten Ei!







25. Dezember 2021

divine

25. Dezember 2021

"Weißt du, was mir am meisten zum Hals raushängt? Das ist das ganze verdammte Herumgehacke auf dem, was wir tun sollen, was wir tun müssen, und was wir berücksichtigen müssen. Was wird deine Mutter denken, was werden die Kinder sagen? Sollten wir nicht lieber die Soundso zum Abendessen bitten und wird es nicht höchste Zeit, meinen Vater einzuladen? Wir müssen an die Westküste fahren. Wir müssen in die Berge fahren. Wir müssen nach Sankt Moritz fahren. Wir müssen Weihnachten feiern, Ostern, Pfingsten. Namenstage, Hochzeitstage, Geburtstage - diese ganze gottverdammte Scheiße."

Minute 17:57, Szenen einer Ehe 3/6, Arte

24. Dezember 2021











Baby-Adler. Für König Ludwig II., Passepartout-Fragmente, Spiegelscherben, Klebstoff, Reparaturspachtel aus der Tube, Acryl, Lackmalstift, Goldacryl, Flambierbrenner, Blattgold, Leinwand, Rahmenrückwand, Schattenfugenrahmen, 29. Dezember 2019 und 6., 7., 13., 14., 15., 17., 18. November und 1. Dezember 2021, 43 x 53, Staatl. Museen von Gaganien, Privatsammlung Fasanenstraße

24. Dezember 2021



Ich will ein paar Gedanken einfangen, die mir zu dem Buch durch den Kopf gingen (und gehen), das Romy Schneiders Tochter Sarah Biasini über ihre (verlorene) Beziehung zu ihrer Mutter schrieb. Es heißt in der deutschen Eins-zu-Eins-Übersetzung des Titels des französischen Originals, "Die Schönheit des Himmels". Diese Neuerscheinung las ich vor etwa zwei, drei Wochen. Ein eher schmales Buch. Auf dem Cover ein zauberhaftes Foto, wo Romy die kleine Sarah im Swimmingpool hochhält und liebkost. Sarah ist jetzt so alt wie Romy, als sie starb, dreiundvierzig. Das Buch schrieb sie, als sie eher spät, schon Anfang Vierzig schwanger mit ihrer Tochter wurde. Wobei das heutzutage ja nicht mehr wirklich spät oder bedenklich ist, fast die Normalität.

Das Buch ist so angelegt, dass man nach dem Eingangskapitel, das spannenderweise mit einer Grabschändung an Romys und Davids Grab beginnt, einen Dialog mit dem im Bauch von Sarah wachsenden Töchterlein liest. Eine Zwiesprache, wie sie sicher viele werdende Mütter halten, was nur deshalb für eine Veröffentlichung relevant scheint, weil hier Romys Tochter schreibt und die geneigte Leserin hofft, recht viele Gedanken zu erhaschen, die sich auf ihre für alle Zeiten faszinierende Mama Romy beziehen. Wäre der prominente familiäre Zusammenhang nicht da, hätte Sarah, so sympathisch sie auch sein mag, kaum einen Markt für ihre Gedankengänge gefunden.

Schon auf den ersten Seiten lässt sie die Fangemeinde ihrer Mutter wissen, dass sie in besitzergreifender, ja eifersüchtiger Weise ein Problem damit hat, dass Romy wie ein Allgemeingut von jedem vermeintlich gekannt und verehrt wurde. Aber dann gesteht sie auch wieder zu, dass sie selbst kaum Erinnerungen hat und diese eher atmosphärisch sind, Frühstücken auf dem Bett, sie war drei oder vier. Eine gemütliche Situation im Schlafzimmer.

So leid es mir für Sarah tut, dass sie ihre Mama nicht länger hatte und nicht wirklicher erinnern kann, sondern aus nebulöser Erinnerung und Fragmenten von Filmen ein Mutterbild zusammenbauen muss, so unverhältnismäßig empfinde ich es, dass sie der Generation, die Romys Weg verfolgen konnte, nicht zugesteht, ebenfalls etwas Wahrhaftiges von ihrer Mutter erkannt zu haben. Regelrecht wütend wird sie über das deutsche Biopic "Drei Tage in Quiberon". Das Schlimmste für sie ist daran, dass Romys Alkohol- und Tablettenkonsum gezeigt und thematisiert wird. Offenbar hat Sarah eine große Not, es bis zur Unkenntlichkeit abgemildert betrachten zu wollen, dass Romy - so berichten es durchweg alle ihr sehr zugetanen Zeitzeugen, keinen Tag ihres erwachsenen Lebens ohne Bordeaux, Champagner, Stimmungsaufheller und keine Nacht ohne Schlafmittel verbracht hat. Und wer weiß, was sonst noch alles.

Es ist davon auszugehen, dass in den frühkindlichen Erinnerungen wenig Situationen gespeichert sein können, die mit dem Entkorken von Flaschen und Herunterspülen von Stimmungsaufhellern verbunden sind. Das wird nur offen praktiziert, wenn es nicht grenzwertig ausufert. Dass es schwierig ist, eine reale, nahe Person durch einen Schauspieler nachgeahmt zu sehen, liegt wohl in der Natur der Sache. Aber ich gehe davon aus, wenn Sarah nicht biographisch verstrickt wäre, hätte sie "Drei Tage in Quiberon" zumindest schauspielerisch würdigen können.

Weil die sensible, aber immerhin sehr von der Familie ihres Vaters behütete und geliebte Sarah noch keine Großzügigkeit walten lassen kann und ihre Mutter und deren Leben nicht mit dem Rest der Welt teilen will, geizt sie leider mit Mitteilungen, die den Wert einer Neuigkeit hätten.

An zwei Stellen reißt sie Begegnungen an, die einen neugierig machen, man freut sich gerade schon auf etwas Fleisch und Blut in der schmalen Kost der Erzählungen. Einmal trifft sie Michel Piccoli und erzählt die Vorgeschichte der Begegnung bis zu ebendieser. Was dann aber gesprochen und erinnert und mitgeteilt wurde, enthält sie den Lesern vor. Ebenso bei einer sehr spannend aufgebauten Beschreibung der Begegnung mit einem der wichtigsten Regisseure für Romy, Claude Sautet. Man trifft sich in einem Pariser Restaurant, das immerhin namentlich genannt wird. Dass er sie, Sarah, ergriffen anblickt (sie kannten sich nicht), dürfen wir noch erfahren. Alles weitere bleibt Sarahs Geheimnis. Schade.

Liebe Sarah, du wirst das hier nie lesen und kannst ja auch gar kein Deutsch, aber ich hoffe, dass du mit den Jahren etwas großzügiger wirst und tolerierst, dass viele Menschen deine Mutter verehrt und geliebt haben, egal ob sie getrunken hat oder nicht, ob sie sich mit ein paar Mittelchen über den Tag geholfen hat oder eben auch nicht. Ihre Qualität war seelischer Natur. So hat sie sich schon als junges Mädchen verströmt, in jedem noch so trivialen Heimatfilm. Das spielt die Rolle für die Nachwelt. Wer so einen Empfindungsreichtum in sich trägt, muss sich manchmal mit Hilfsmitteln dämpfen. Das virtuos zu handhaben, ist eine der größten Herausforderungen überhaupt. Mich würde heute schon interessieren, wie du dein Buch in zehn oder zwanzig Jahren beurteilst.

In den Amazon-Bewertungen ging es einigen so wie mir, wenn ich die Kritiken lese. Es ist nicht völlig irrelevant oder wertlos, aber man klappt es zu mit dem Gefühl, dass einem das, was zu teilen gewesen wäre, vorenthalten wurde.

23. Dezember 2021





SCHILDKRÖTE. neu geordnete Teile von kaputtem Strickponcho aus der "Who Killed Bambi?"-Boutique hinterm Hackeschen Markt (wegen mir zu kompliziert zu stopfendem, frontalem Motten- oder Waschmaschinenloch), Kleber, Goldacryl, Flambierbrenner, Grundierung, Acrylstifte (Königsblau, Türkisblau, Lindgrün), Blattgold, auf 2020 von Jenny geschenkter leerer Leinwand Nummer zwei von zwei, 44 x 64 cm, 20./21./28. November und 04./12./14. u. 15. Dezember 2021, Staatliche Museen v. Gaganien.






22 Dezember 2021

"Wie früher von einem Seligen gesagt wurde:
Er durfte den Himmel sehen
so würde ich mir wünschen,
immer die Erde sehen zu dürfen."

Peter Handke, Das Gewicht der Welt, Januar 1977
(Notizen, Aufzeichnung zweckfreier Wahrnehmungen)

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Jon Tinic Ein Setup...
26.04.24, 08:42
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Christoph M. und? Gaga...
26.04.24, 01:13
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:-)
26.04.24, 01:02
NeonWilderness
Yay, es muss auf den...
25.04.24, 23:49
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Isabel Bogdan Aber...
24.04.24, 21:55
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Margarete 24. April...
24.04.24, 19:35
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Margarete 22. April...
22.04.24, 23:39
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Margarete 22. April...
22.04.24, 22:18
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Margarete 22. April...
22.04.24, 20:27
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MARGARETE 21. APRIL...
22.04.24, 14:27
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Im Grunde ist Sonne...
22.04.24, 14:19
kid37
Hier entpuppte sich...
22.04.24, 14:06
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P.S. Das Album Stubete...
20.04.24, 16:25
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Klaus Ungerer Gaga...
20.04.24, 16:10
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Gaga Nielsen 20. April...
20.04.24, 14:57
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Margarete 20. April...
20.04.24, 14:54
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20.04.24, 14:50

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