08. August 2024

Ausruhen

07. August 2024



bin auf dem Weg

06. August 2024



Das erwähnte Oberteil für morgen. (ok...? Ist das gut so, Mama?)

06. August 2024







Eine neues Kapitel in meinem fortgesetzten Fotoroman. Heute: von Amts wegen. Einblicke in meine heimische Amtsstube. Den abgebildeten Ordner mit feinsäuberlich alphabetisch beschriftetem Register gab es bis gestern noch nicht. Zuerst hatte ich die wichtigen Dokumente, die teilweise unbedingt im Original aus Büttenpapier mit Notar-Siegel und Kordel vorzulegen sind, in einer losen Pappmappe mit mir geführt.

Obwohl keine Notwendigkeit besteht, jegliche Kündigung und deren Bestätigung auszudrucken, beruhigt mich das. Es gibt dann dadurch nämlich bereits jetzt Registerabteilungen, die ich mit einem kleinen Erfolgserlebnis überblättere, weil sie (voraussichtlich - hope so...!) als abgeschlossen gelten dürfen, wie das Register zur Hansemerkur-Zahn-Zusatzversicherung. Ich fühle mich dadurch auch angenehm tatkräftig, was ein besseres Gefühl ist, als ohnmächtig und leicht verwirrt, weil ohne Ein- und Durchblick in den Bürokratiekram.

Ein Register ist noch komplett leer, nämlich "Steinmetz". Außerdem fehlen im Register "Sterbeurkunden (...)" noch die Sterbeurkunde meines Vaters (von der ich wohl nie ein Exemplar hatte - oder habe ich es damals angegruselt extra weit hinten in ein Regal geschoben?) und die Eheschließungsurkunde, aber die musste ich beide bislang nicht vorlegen. Bisher reichte immer die Sterbeurkunde meiner Mutter und die Vorsorgevollmachten beider Elternteile.

Was bin ich dankbar und froh, dass sie die beim Notar beurkunden ließen, formvollendet, mit Wirkung über den Tod hinaus. Warme Empfehlung für Alle in Richtung ihrer Eltern: Vorsorgevollmachten ausfertigen lassen, notariell beglaubigte. Vor ein paar Tagen hatte ich mich doch mal auf die Suche nach einer eventuell bei mir vorhandenen Sterbeurkunde meines Vaters gemacht, aber nur noch nicht abgelegten Bürokratieschriftwechsel von mir selbst gefunden. Auch da mal wieder Ablage gemacht.

Ich habe meine eigenen amtlichen Angelegenheiten betreffend, nur einen einzigen superdicken Ordner, schwarzbraun mit goldenem Schriftzug "Harley Davidson". Ich brauchte mal so einen Ordner und den fand ich schick. Also da sind meine eigenen Sachen wie Mietverträge und Stromverträge und Krankenversicherungszeug und Bankkonten etc. abgeheftet. Steht in meinem Schlafzimmer oben auf dem einen Kleiderschrank mit dem Spiegel, wo auch die vielen Bücher stehen, ganz links. Eigentlich ist der Ordner so dick, dass man drei draus machen könnte, aber darauf habe ich keine Lust. Bei Bürokratie habe ich es gern griffig und überschaubar.

Das Register mit zwanzig Abteilungen für den Nachlass meiner Mama ist im übrigen das "kleine Besteck". Wenn das Elternhaus noch nicht an Valerian überlassen worden wäre, kämen da wohl nochmal so viele Abteilungen dazu - und der Nachlass von meinem Vater ist da eigentlich auch nicht mit drin, auch wenn ich es so beschriftet habe, damit war ich vor drei Jahren nur insofern konfrontiert, als mir durch den Notar die Endergebnisse mitgeteilt wurden. Und da ist auch das gemeinsame Testament meiner Eltern in Kopie dabei.

Sie hatten das vielzitierte und gern praktizierte "Berliner Testament", wo der erstversterbende Ehepartner dem hinterbliebenen Ehepartner alles vermacht, unabhängig davon, ob Kinder oder "Abkömmlinge" existieren. Wenn dann der andere Ehepartner stirbt, erben die Kinder bzw. Abkömmlinge zu entsprechenden Anteilen. Sofern es etwas zu erben gibt.

Die erwähnte Vorsorgevollmacht über den Tod hinaus ist auch deswegen so wertvoll, weil man sich vor Testamentseröffnung einen Überblick verschaffen kann, was in etwa vorhanden ist, falls man sich da nicht ständig auf dem Laufenden halten konnte oder wollte, als die Verstorbenen noch lebten. Wenn man erst einen sogenannten Erbschein beantragen muss, um Einblick in Konten zu bekommen, hat man das Erbe bereits angenommen - und im Zweifel die Erblast von Schulden. Also Vorsicht vor dem voreiligen Beantragen eines Erbscheins.

Für mich ist der bürokratische Akt jetzt für ein paar Tage im Ruhemodus. Ich konzentriere mich heute nur noch aufs mentale Kräftesammeln für morgen, wenn der letzte Weg ansteht. Um vierzehn Uhr beginnt die Trauerfeier. Meine Zugverbindung hat einen guten Puffer einkalkuliert, falls der ICE irgendwo eine Verzögerung haben sollte. Und ich habe sicherheitshalber die Musik noch mal auf zwei USB-Sticks gezogen, falls irgendwer irgendwas vergessen haben sollte. Die Musik-Dateien habe ich schon vor längerer Zeit per Mail an die Bestatterin und die Pfarrerin übermittelt.

Und dann will ich noch anprobieren, was ich morgen anziehe. Ich hab eigentlich schon eine recht klare Idee vor Augen. Morgen, am 7. August, ist es genau elf Jahre her, dass mein Neffe beigesetzt wurde. Damals trug ich ein aufwändig mit Ornamenten besticktes, schwarz-weißes, indisches Oberteil. Meine Mama sah sich damals nicht in der Verfassung mit zur Beisetzung zu kommen, aber wir besuchten sie davor und danach und sie wurde nicht müde, mein Oberteil zu bewundern, immer wieder sagte sie, wie sehr es ihr gefiele, sie kriegte sich gar nicht ein deswegen. Ich hatte ihr noch dazu erklärt, dass in Indien die Trauerfarbe Weiß ist. Sie fand das aber gar nicht erklärungsbedürftig und bei der Trauerfeier für meinen Vater habe ich dann ohnehin mitbekommen, dass sie kein Fan von komplett schwarzer Kleidung bei Trauerfeiern ist. Sie trug damals schwarz und rosa. Ich auch. Und mein Vater im Sarg übrigens auch, aber er war da schon eingeäschert.

Obwohl ich keine besondere Beziehung zu Indien habe (vom Gefallen an Kunsthandwerklichem abgesehen), fand ich es damals schön, angemessen und passend. Das würde ihr also ganz sicher gefallen, wenn ich es morgen auch anziehe, ihr zur Freude und zu Ehren. Da oben, wenn sie auf ihr Edel-Hippie-Küken runterguckt.

05. August 2024







Auch das Adressbuch von Mama und die Memory Box haben einen schönen Platz gefunden, im Schlafzimmer, neben der Tür.

05. August 2024





Auch einen Platz gefunden. Zwei kleine Bilder. Als wären sie schon immer da. Zu schade für's Verstecken in der Memory Box.

05. August 2024





Platz gefunden. Meine kleine Karin-Bibliothek in meinem Gaga-Museum im Flur. Schön, dass sich eine kleine Lücke aufgetan hat.





04. August 2024







Notizen Karin. 1976, 1999, 2006, 2014, 2015, 2021, 2023. All die Jahre dazwischen sind vielleicht noch in Kartons auf einem Dachboden oder Keller (hoffe ich..) - oder entsorgt, weil der Wert (den sie nur für mich haben) nicht offensichtlich schien. Taschenkalender, Gratis-Zugaben, Werbegeschenke. Keine edlen Büchlein aus einer Papeterie.

Ich habe sie gestern aber in sehr edles Papier gebunden und beschriftet. Auf den ersten Blick banale, triviale Alltags-Notizen. Beim genaueren Hinsehen existentielle Dinge. In früheren Jahren waren es für sie auch kleine Haushaltsbücher, wo sie ihre Einkäufe und Ausgaben notierte. Damit hat sie in späteren Jahren aufgehört.





Dazwischen auf einmal eine private Notiz "Theater mit Hans". Und was er gesagt hatte. Da ging es nicht um ein gemeinsam besuchtes Theaterstück, sondern einen Streit, der sie so beschäftigt hatte, dass sie es festhielt. Was mich auch berührt, dass sie im September 1999 - ich glaube am 7. notierte: "1987 Urne Andi gekommen" Die Urne ihres Sohnes, meines Bruders, die überführt werden musste, da sein Autofunfall in der damaligen DDR passierte. Das Datum muss sich ihr so eingebrannt haben, dass sie es zwölf Jahre später einfach abrufen konnte und eintrug. Und darunter "Wäsche gew." und "nachmittags schön geregnet."





An anderer Stelle Kleinigkeiten wie "nachmittags herrliches warmes Wetter. Belians mit Rädern gekommen. Tranken außen Kaffee. Terrasse." Dann wieder eine Todesnotiz: "Tante Marie früh gestorben ca. 4.15 Krankenhaus." (Tante Marie... kannte ich sie?)



Und der Tod meines Vaters 2021, in ein neues kleines Notizheft, ließ sie den möglicherweise ersten Eintrag in dem ganzen Jahr machen. "Juni 2021. 7.6. Hans gestorben Nbg. Nordklinikum 6:30 Alles sehr schlimm! (...)" Im Anschluss an seinen Tod schrieb sie fortlaufend in das Heft, was im Zuge der Beisetzung geschah, auch wer da war oder verhindert war, wer Blumen geschickt hatte. Das half mir gestern beim Lesen noch einmal dabei, noch zwei weiteren Adressaten Trauerpost zu senden, die ich bisher gar nicht als nennenswerte Kontakte präsent hatte. Sie vermerkte auch immer exakt die Uhrzeiten, wann ich ankam oder wann wir telefonierten.









Ende 2022 erhielt sie als Weihnachtsgeschenk vom eng befreundeten Nachbarn einen neuen, großformatigen Notiz-Kalender für 2023. Darin hat sie nur ganze zwei Notizen gemacht. Ihre vielleicht letzte in einem Kalender, 9. Februar 2023, dass sie eine Unterschrift zur "Überlassung des Grundstücks" an ihren Enkel gemacht hatte. Vier Monate später hatten wir deswegen einen Termin beim Notar. Da konnte sie nicht selbst dabei sein. Ich musste dem auch zustimmen und reiste deswegen an, und wir besuchten sie danach, in ihrem letzten Zimmer. Ich hatte extra darum gebeten, den Termin auf ihren Geburtstag zu legen, was auch geklappt hatte.

Als ich die Büchlein gestern in feines Papier band, überkam mich Bedauern, dass ich ihr nie schöne Notizbücher geschenkt habe. Vielleicht dachte ich, das hätte sie ohnehin schon alles doppelt und dreifach und sie kann ja immer nur in eines schreiben. Oder mir war auch gar nicht bewusst, dass sie das immer noch pflegte. Ich hoffe, sie kriegt jetzt irgendwie mit, wie sehr ich ihre Notizen in Ehren halte.

Bei der Beisetzung meines Vaters vor drei Jahren, wir saßen in ihrer Küche, damals war sie noch in meinem Elternhaus, holte ich aus dem Fach in der Eckbank auch einen Notizkalender aus den Siebzigern, wo sie mir erlaubt hatte, auch einmal etwas hineinzuschreiben. Ich las es ihr vor. Sie lächelte. Und ich fragte sie auch, ob sie noch mehr solcher Kalender hat, weil es mich so sehr interessiert. Sie antwortete wahrscheinlich "ja, ja - bestimmt irgendwo." Für sie war das so eine alltägliche, beiläufige Sache wie Kaffeetrinken, nichts was sie als ein "Hobby" oder dergleichen bezeichnet hätte.

Aber für mich ist das jetzt wertvoller, als wenn in dem Karton eine goldene Halskette gewesen wäre. Viel, viel wertvoller. Diese knappen Notizen lösen einen Flashback nach dem anderen aus. Dinge, Namen, Orte, die ich längst vergessen hatte. Kindheitsbilder kommen hoch. Danke Mama für Deine kleinen Notizen, in denen Du mir so unendlich nah und gegenwärtig bist. Und immer bleibst.



03. August 2024



Der Bauch des Nachtfalters. Lebendig eingefangen. Er sitzt schon seit Nachmittag an meiner Scheibe, inzwischen ist es dunkel. Manchmal zuckt er, wenn ich die Balkontür sacht bewege.









Wohl ein Exemplar der "Amphipyra pyramidea" ("Pyramideneule").

02. August 2024

Gucke jetzt Nachtcafé im SWR. Thema "Liebe". Erholung nach Bürokratie-Marathon. Zusatzversicherungen, Daueraufträge, Einzugsermächtigungen gekündigt. Habe alle Unterlagen inclusive Sterbeurkunde und Vorsorgevollmachten bis Montag im Büro gelassen. Aktenfreies Wochenende. Habe soweit alles erledigt, jetzt sind die empfangenden Behörden meiner Post am Zug. Noch fünf Mal schlafen bis zur Beisetzung. Aber jetzt Nachtcafé gucken.

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