18. August 2012



Die ersten beiden Bilder in der Strecke sind gelogen. Oder genauer: man sieht nicht die Französische Straße, sondern die Straßenflucht Oberwallstraße, wenn man von der Französischen Straße aus, an eben der Kreuzung, nach links guckt. Dann aber schnurstracks weiter! Flanieren ist mein Hobby, stelle ich gerade fest. Falls mich mal jemand nach meinen Hobbies fragen sollte. Lange nicht passiert! Liegt vielleicht auch daran, dass ich noch nie ein Profil bei einer Dating-Plattform angelegt habe. Da muss man ja bestimmt solche Sachen angeben. Neulich beim Telefonat mit einem lieben Freund über meine Hobbies unterhalten. Er hat kompetent herumphantasiert, was ich zum Beispiel angeben könnte, wenn ich mich ganz modern bei einer Dating-Plattform anmelden würde: "Interessen: Leni Riefenstahl, Helmut Newton, früh schlafen gehen, Beten, kein Alkohol, Sparen". Ich hatte dann die Idee, dass ich vielleicht noch ergänzen könnte: "artig sein - oder "bin gerne artig". Aber dann hat der liebe Freund ein bißchen dreckig gelacht, und ich habe dann selber gemerkt, dass man das ggf. ein bißchen anders verstehen könnte, als ich es gemeint habe. Wir haben uns dann ordnungsgemäß verabschiedet sowie gegenseitig geruhsame Nachtruhe gewünscht. Egal! Auf jeden Fall sind in der Französischen Straße schicke Immobilien, ich habe da ein Auge dafür! Hobbies: Immobilien/Investment. Das klingt doch bedeutend dynamischer. Aggressiv-dynamisch! Helmut Newton lasse ich weg. Der ist ja nun auch schon tot. Leni Riefenstahl hingegen wäre mir schon wichtig. Über seine Interessen nachzudenken, ist doch recht interessant, stelle ich fest. Ich kann es ja mal probehalber hier schreiben. Kein Alkohol gehört übrigens seit 6.5. nicht mehr zu meinen Hobbies. Man sollte sich auch im reiferen Alter aufgeschlossen für mehr oder weniger neue Interessensgebiete zeigen. "Neugierig" gehört unbedingt ins Profil.

18. August 2012



Der kleine Film über Jan hat mich gerade inspiriert, unsere kleinen gemeinschaftlichen Filmdokumente noch einmal anzugucken. EDITION "JAN SOBOTTKA UND GAGA NIELSEN UNTERWEGS". Film ab:

OPUS 60:
Jan Sobottka und Gaga Nielsen im Al Contadino sotto le stelle.

OPUS 29:
Jan Sobottka und Gaga Nielsen in Frau Nielsens Küche in der Auguststraße.

OPUS 25:
Jan Sobottka und Gaga Nielsen auf Frau Nielsens Balkon in der Auguststraße.

OPUS 21:
Jan Sobottka und Gaga Nielsen u.v.a. unterwegs und im Café Einstein UdL.

OPUS 16:
Jan Sobottka und Gaga Nielsen im Zwiebelfisch am Savignyplatz.

OPUS 11:
Jan Sobottka und Gaga Nielsen im Strandbad Mitte.


18. August 2012

Mein lieber Freund Jan in einem kleinen Erasmus-Portrait.

18. August 2012

Berlin hat eine Mitte
und ich sitz mittendrin.
Ob Alex, ob Museum -
da kommt man prima hin!
Das Rathaus, die Regierung,
die haben hier ihren Sitz.
Berlin hat eine Mitte
und Mitte ist mein Kiez.

In Mitte gibt es Tiere.
Berlin hat einen Bär.
Die Spree ist voller Fische,
die schwimmen hin und her.
Berliner haben Mäuse
und manche eine Miez.
Und ich bin ein Berliner
und Mitte ist mein Kiez.


Leonard Wolff, 10 Jahre, Kastanienbaum-Grundschule, Klasse 4a

Cool oder? Das Gedicht hab ich gerade beim Warten auf die U 8 im U-Bahnhof Bernauer Straße gelesen. Ganz riesig auf so eine Reklame-Wand gedruckt. Der kleine Leonard hat mit dem Gedicht beim Brunnenviertel-Gedichte-Wettbewerb gewonnen. Könnte von mir sein! Und noch was Lustiges hab ich gelesen, die Schlagzeile auf der heutigen B.Z.: PENG PENG IM PUFF! Auch der Untertitel spricht mich an: "Wilder Westen in Wilmersdorf. Statt zu zahlen, zückte Bulgaren-Quartett im "Artemis" die Waffe". "Bulgaren-Quartett" klingt auch mächtig beeindruckend, irgendwie professionell! Man hat gleich so Panzerknacker und Lucky Luke-Bilder vor dem geistigen Auge. Lustig! So, ich muss jetzt auf den Balkon, ordnungsgemäß sonnenbaden und dabei kaputtes Zeug flicken. Von Hand natürlich. Und Espresso trinken. Und Berliner Leitungswasser, abgekocht. Nicht wegen der Bakterien oder irgendwelchem Ayurveda-Esokrempel, sondern rein geschmackstechnisch. Ich habe festgestellt, dass sich Geschmack und der Härtegrad revolutionär verändern, wenn das Wasser einmal gekocht hat, Es wird nicht nur weicher, sondern das leicht Bittere im Abgang ist weg. Schmeckt super, besser als jedes Wasser aus der Flasche. Mein Gourmet-Tipp! Eigentlich aber auch nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, dass ja auch alle anderen Sachen nach dem Kochen die Beschaffenheit verändern und komplett anders schmecken! Warum sollte Wasser da eine Ausnahme sein. Sage ich mal als Hobby-Wissenschaftlerin. Auch noch möchte ich festhalten, dass beim Überqueren einer Straße ohne Ampel angehalten wurde. Also extra für mich. Wie immer habe ich meinen Dank durch ein freundliches Winken entrichtet. So ähnlich wie die Royals das immer machen, das kommt gut an. Zehn Meter weiter hat ein mittelalter Mann angefangen zu brummen, also melodiös gemeint. Das hat mich zusätzlich erheitert, weil mir das schon öfter aufgefallen ist, dass viele Männer das als Reflex eingebaut haben, noch mehr als Bauarbeiter den Pfiff. Darüber habe ich noch nie eine soziologische Abhandlung gelesen. Mir gefällt das, auch weil es völlig unverbindlich ist und die Stimmung hebt. Männer dürfen gerne vor sich hinsummen, wenn sie an mir vorbeilaufen, da habe ich nichts dagegen! Ich habe mich allerdings heute auch der Jahreszeit gemäß gekleidet. Wie und was kann man dann im Herbst bewundern, wenn ich die unerbittlichen daily shots der letzten Monate hochgeladen haben werde. Das gibt dann Frühlings- und Sommergefühle. Kann man auch brauchen im Herbst! Bleiben Sie dran. Demnächst im Angebot: vierter März. Aber ohne Fleiß kein Preis, der dritte März hat noch allerhand zu bieten, was wir hier in aller Ruhe mit der gebotenen Aufmerksamkeit abarbeiten werden.



P.S. Nachtrag in Sachen Heimatkunde: die Kastanienbaum-Grundschule vom kleinen Leonard ist hier bei mir um die Ecke, in der Gipsstraße. Da muss ich immer hin, wenn Wahlen sind und mein Kreuzchen machen! Außerdem fällt mir gerade auf, dass sich das Gedicht total super rappen lässt. Hab's gerade ausprobiert! Einwandfreier Groove!

16. August 2012



Schleusenbrücke
, 10117 Berlin. Die kleinen schmiedeeisernen Wellen. Schon schön gemacht. Aber nicht das Ziel. Nur ein kleiner Schlenker. Bin ich dann nach rechts oder nach links? Verdammt, ich weiß es nicht mehr. Oder ich gucke mal bei streetview, dann fällt es mir wieder ein. Oder auch nicht. Lieber schlafen. Ist ja auch egal. Es geht jedenfalls weiter. Immer noch dritter März. Ja ja. Allerdings besteht kaum Gefahr, dass die gezeigten Motive demnächst wieder abgelichtet werden. Na gut, es kann schon immer mal passieren, dass sich der Berliner Dom doch wieder in die Sichtachse schiebt oder eine andere vielfotografierte Kuppel, aber prinzipiell bin ich da prinzipiell und achte auf die Vermeidung identischer Motive. Nur was mich angeht, muss ich das Prinzip brechen. Außerdem bin ich ja jeden Tag wie neu. Vor allem, wenn ich ausreichend geschlafen habe. Im Endeffekt. Entschuldigung, ich muss gerade blöde lachen wegen "im Endeffekt". Kann man schlecht auf die Schnelle erklären. Eine Frau hat mir von einem Anrufer erzählt, den sie nicht persönlich kennt und der versucht hat, sie von einer Sache zu überzeugen. Und im Endeffekt hat er es geschafft, diese saublöde Redewendung in ungefähr neun von zehn Sätzen unterzubringen. Sogar mehrfach pro Satz. Im Endeffekt. Hoffentlich träume ich jetzt nicht schlimm von Männern, die schlimme Redewendungen benutzen. Ich bin da sehr sensibel.

15. August 2012



Aha. Ah ja. Eine alte Klappbrücke. Was für ein Monstrum. Bildschön. Beeindruckend. Immer der Nase nach. Ich bin immer offen für Umwege, wenn es keinen festen Termin gibt. Wenn man sich auf Umwegen, auf unbekannten, ungeplanten, dem Ziel nähert, bekommt der Weg einen unerwarteten Wert. Natürlich kann es passieren, dass man an uninteressante Nebenschauplätze gerät. Egal. Hauptsache Unerwartetes. Unbekanntes. Unwägbares. Wie neu. Steht eigentlich in allen Personalausweisen der Bezirk der Stadt, wo man genauer wohnt? Oder nur die Postleitzahl und der Name der Stadt? Ich weiß das gar nicht. Ich habe in einem alten Erinnerungsalbum noch den dunkelgrünen "behelfsmäßigen Personalausweis" für Einwohner von Westberlin zum Aufklappen. Am Rand ganz ausgefranst. Man sollte ihn ja immer dabei haben. Ich habe heute noch meinen Personalausweis immer bei mir, wenn ich vor die Tür gehe. Außer wenn ich den Müll runterbringe. Ich glaube, ich bin in den letzten fünfundzwanzig Jahren erst einmal - abgesehen vom Bezahlen größerer Beträge mit Karte - unterwegs nach dem Personalausweis gefragt worden. Und das war auch nicht eigentlich unterwegs, sondern bei einer geschlossenen Gesellschaft im Willy-Brandt-Haus, diesem World Press Photo Award, soweit ich mich dunkel erinnere. Aber sonst. Interessiert kein Schwein. In den letzten Tagen ging mir oft durch den Kopf, wie frei man sich in Berlin fühlen kann, wie unbehelligt, unkontrolliert. Ich zumindest. Und ich habe keinen Diplomatenstatus. Ich fühle mich hier ungehindert und unbeobachtet. Ganz anders habe ich die Atmosphäre in London Ende der Achtziger in Erinnerung. Oder Paris Mitte der Neunziger. Dieses Gedöns mit dem kostenpflichtigen Klappstühlen in den Londoner Parks, dieses sehr aufgeräumte und kontrollierte Gefühl. Man hat Angst, man macht einen Fleck auf den geleckten Rasen. Das Gegenteil von diesem anarchischen Hippiegefühl in Berlin. Und in Paris war kurz vorher irgendeine Bombendrohung und überall wurden dauernd die Taschen kontrolliert. Gruselig. Gut, das ist nicht immer so. Aber in Berlin kann ich freier atmen. David Chipperfield hat ja auch diese Beobachtung gemacht, dass man hier stundenlang lesend in einem Café verbringen kann, ohne dass dauernd die Bedienung nach der nächsten Bestellung fragt. In London sei das völlig unvorstellbar. Wenn er das sagt, er muss es wissen. Aber vielleicht sind sie ja inzwischen lockerer, als ich es damals empfunden habe. Bei den olympischen Feierlichkeiten war ja alles betont locker und libertär. Mich hat das olympische Feuer tief beeindruckt, als es entfacht wurde, als die vielen kleinen Feuerschalen der zweihundertvier Nationen sich wie von Zauberhand erhoben und zu einer riesigen himmlischen Flamme vereinigten. Da musste ich weinen. Das war, ohne Übertreibung, eine Sternstunde der Menschheit. Kann man hier noch einmal anschauen, wer es verpasst hat, weil es doch schon Schlafenszeit war. So, wie jetzt.

15. August 2012



Kommt man vorbei. Gebäudesimulation mit rekonstruierter Ecke.

14. August 2012



Update Schlossplatz. Also neulich, dritter März. (zum Vergleich). Das Zwischenstadium. Auch wenn es unvorstellbar ist, an diesem Platz stand der Palast der Republik. Ich erinnere mich noch gut an die kupferfarben verspiegelte Fassade. Und die letzte Ausstellung. Jetzt ist es vorübergehend eine große freie Fläche und neben dem Holzsteg verläuft parallel ein Zaun, hinter dem eine Ausgrabung erstaunlichen Ausmaßes stattfindet. Ich bin immer fasziniert, wenn mitten in der dichtesten Urbanität der Asphalt aufgebrochen wird und das Unterirdische oder Irdische preisgibt. Den märkischen Stadtwüstensand. Immer wieder Sand unter den Straßen. Überall Sand. Und auch Berliner Erdgräber sind nicht braun und feucht und dunkel, sondern hell und trocken, wie an einem Strand. Vielleicht nicht alle, aber ich habe ein schönes, frisch ausgehobenes gesehen, in Dahlem. Seither habe ich Lust auf ein Erdgrab. In Berlin. Aber so sollte ein Blogeintrag nicht aufhören, die meisten haben ja Angst vor solchen Überlegungen. Ich meine auch, man kann es übertreiben mit der Beschäftigung mit den letzten Dingen.



Einmal ausloten und dann ist aber auch gut. Es färbt auf Dauer dunkel aufs Gemüt ab, wenn man sich gedanklich zu sehr in dunkle Vergangenheiten und Verlust- End- und Abschiedsthemen verstrickt. Das habe ich vor fünfundzwanzig Jahren sehr stark gemacht, nicht aus Langeweile sondern aus Forscherdrang und um irgendwie zu begreifen, warum ich so oft Abschied nehmen musste. Ich glaube gar nicht, dass der Verlust durch den Tod eines Menschen das Dunkelste ist, was einem widerfahren kann. Es ist zwar schmerzhaft, aber nicht auf eine unheilvolle Weise, wenn man im Guten auseinanderging. Wenn man mit einem Gefühl der Liebe hinterblieb. Hinterbleibt. Viel dunkler und schwerer zu verarbeiten sind Verluste, schmerzhafte Trennungen und Trauerprozesse im Zusammenhang mit Lebenden. Man erfährt eine noch einsamere Einsamkeit, weil die Illusion einer ewigen liebevollen Verbindung nicht projizierbar ist, wie es das Ende durch den Tod ermöglicht. Ja, ich glaube, wer von der Liebe verlassen wurde, dem Gefühl und von der Illusion, hat schwerer daran zu tragen, als jemand, dem der Tod jemanden in lebendiger Liebe entrissen hat. Auch das ist unendlich hart, unfassbar schwer. Aber man hat ein Grab, an das man Blumen legen kann. Oder schaut zum Himmel und spricht miteinander wie früher. Das ist dann sehr schön und trostreich. Die im Leben Verlassenen haben lange keinen Trost. Bis sie das Leben wiederfindet. Ich habe viel darüber nachgedacht, in den letzten Jahren. Das soll nicht traurig klingen. Ich denke nur oft, wenn jemand Kummer hat, Liebeskummer hat, wie schwer es so jemand hat, sich zu erklären. Niemand kondoliert, man bekommt keinen freien Tag für ein Begräbnis. Man wird nicht verschont vom Leben. Nicht von der Arbeit, nicht vom Alltag. Man hat gelernt, sich zusammenzureißen, weil alles unsagbar ist. So entwickeln sich meine Gedanken manchmal. Vom Schlossplatz zu gebrochenen Herzen. Der Schlossplatz ist auch so ein gebrochenes Herz. Gebrochenes Mitteherz. Mir fällt gerade ein altes Lied von Bernd Begemann ein, als ich es vor vielen Jahren hörte, war es zwar nicht akut, aber ich erinnere, dass ich anfing zu weinen, weil ich erkannte, dass ich auf dieser Seite stehe. Immer und wieder stand.

13. August 2012



Ist nur die auf Liebe begründete Ehe sittlich, so auch nur die, worin die Liebe fortbesteht. Die Prostitution degradiert unter den Frauen nur die Unglücklichen, die ihr verfallen, und auch diese bei weitem nicht in dem Grad, wie gewöhnlich geglaubt wird. Dagegen erniedrigt sie den Charakter der gesamten Männerwelt. Der Antisemitismus ist das Merkzeichen einer zurückgebliebenen Kultur. Leben, von seinen niedrigsten bis zu seinen höchsten Formen, ist nichts anderes als die normale Daseinsweise der Eiweißkörper. Jeder von uns wird mehr oder weniger beeinflußt von dem intellektuellen Medium, indem er sich vorzugsweise bewegt.



Die Leute, die sich rühmten, eine Revolution gemacht zu haben, haben noch immer am Tag darauf gesehen, daß die gemachte Revolution, jener, die sie machen wollten, durchaus nicht ähnlich sah. Die Befreiung der Frau wird erst möglich, sobald diese auf großem gesellschaftlichem Maßstab an der Produktion sich beteiligen kann und die häusliche Arbeit sie nur noch in unbedeutendem Maße in Anspruch nimmt. Friedrich Engels 1820 - 1895



Alle Revolutionen haben bisher nur eines bewiesen, nämlich, daß sich vieles ändern läßt, bloß nicht die Menschen. Jede Befreiungsbewegung verändert ihren Charakter, wenn sie von der Utopie zur Realität übergeht. Wer nichts achtet, ächtet sich selbst. Arbeit ist das Feuer der Gestaltung. Karl Marx 1818 - 1883

12. August 2012



Den Teufel werde ich tun, zu erklären, was mich in die Berliner Kultstätte des Totentanzes getrieben hat. Soll der Leser doch selber recherchieren, warum dort lauter Totenschädel und Menschenknochen in FC-Sankt-Pauli-Manier in das mittelalterliche Gemäuer gemeißelt sind. Ich für meinen Teil hatte meine Gründe und die gehen niemanden etwas an! Es braucht schließlich keiner zu wissen, dass ich zum siebenhundertfünfundsiebzigsten Mal an dem Bauwerk vorbeigekommen bin und aus schierer Abenteuerlust die blitzartige Eingebung hatte, spaßeshalber endlich mal hineinzugehen und zu überprüfen, ob es sich womöglich um eine Kirche handelt. Das ist ja nicht so selbstverständlich in Berlin, wie wir wissen, dass Bauwerke, die aufgrund ihrer dunklen Baugeschichte eine kirchenähnliche Silhouette aufweisen, auch noch in unserer abgespacten Ära der Huldigung der Profanisierung als solche aufrecht erhalten werden. Auf jeden Fall ist das in der Marienkirche durchaus der Fall. Der Totentanz lebt! Und jetzt aufgepasst: dieser alte skorpionische Tempel des Obskuren wird am 28. Oktober 2012 in besonderem Glanz erstrahlen. Es gibt einen Geburtstag zu feiern. Am 28. Oktober 1237 wurde Berlin geboren. Auch unser Wowi, der keine angesagte Party auslässt, wird beim feierlichen Gottesdienst dabei sein. Also alle mal im Kalender notieren. Später Feuerwerk und alles. Wenn ich mit Hundertsieben noch so fit und jugendlich wirke, wie Berlin mit Siebenhundertfünfundsiebzig, bin ich vollauf zufrieden. Ich für meinen Teil werde alles in meiner Macht stehende tun, dass St. Marien fürderhin als sakrale Kultstätte besteht und keine aufklärerischen politischen Schautafeln Einzug halten, wie man es



an manch anderer Stätte bitterlich zur Kenntnis nehmen muss. Sollte je die Gefahr bestehen, bin ich mir sicher, dass auch alle Sankt Pauli-Fans tatkräftig für die gute Sache einstehen werden. Übrigens ist in Berlin nicht das große Baumsterben ausgebrochen, wie bereits in den Achtzigern düster prognostiziert, sondern die Bäume hatten jahreszeitlich bedingt noch nicht mehr zu bieten. Auch laufe ich in diesem etwas divenhaft launisch-koketten Sommer nicht mit dickem Winterschal herum. Die Aufnahmen sind vom 3. März, und zwar 2012. Also mehr oder weniger topaktuell!

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Ina Weisse Wusstest...
17.04.24, 13:33
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🧡
17.04.24, 00:21
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Ina Weisse Oh das...
17.04.24, 00:18
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Eckart Britsch 1968...
17.04.24, 00:15
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MARGARETE 16. APRIL...
16.04.24, 14:19
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Christoph M. Haha,...
15.04.24, 10:46
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Isabel Bogdan Wow,...
14.04.24, 22:26
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iGing
Ich hoffe, das ist...
14.04.24, 11:17
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Ina Weisse Liebe Gaga,...
13.04.24, 09:22
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Eckart Britsch Rom...
13.04.24, 08:11
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MARGARETE 12. APRIL...
12.04.24, 10:09
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Lydia G. Farblich...
11.04.24, 19:41
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Maria R. White Art
11.04.24, 10:09
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Margarete 9. April...
10.04.24, 01:13
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Cosima Wald oh - das...
07.04.24, 19:35

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