06. November 2012



Shopping Queen Hamburg mit Gaga Nielsen und Fleischsalat!
Berlin, 05. November 2012

►watch on youtube
Falkin - Di, 6. Nov, 05:06

Taschen, Suff und Fleischsalat.
Was verwirrt mich nun mehr?

Aber, bitte, welch einer unsäglichen Sendung folgen Sie da? ...mir wäre wohl der Fleischsalat stande pede aus jedwelchen Körperöffnungen wieder hinaus-katapultiert. Möglicherweise. Meine Magenwände sind recht zart-besaitet, müssen Sie wissen. Forwiegels desdeweschen ich die Nahrungsaufnahme frei von medialer Beschallung bevorzuge, oder richtiger: zelebriere. Schrullig, nicht wahr? Nun ja, ich pflege meine Allüren und Marotten. Schließlich ist man ja nicht auf der Welt, gemocht, sondern möglichst mit sich vertraut zu werden. Wirres Gefasel sei der frühen Morgenstunde geschuldet...

...und ich zolle Ihnen allen Respekt. Sich beim Fleischsalat-Schaufeln abzulichten, dazu gehört schon Mut. Wahrlich. Mir gefriert allein die zuführende Hand(bewegung), wenn Frau Schwiegermutter - gerne beim Essen - ihre legendären Katastrophenshots tätigt. Sie könne mich gleich beim Sex fotografieren, ich empfände es als indiskret, teilte ich ihr mit. Aber verstanden hat sie mich nicht. Wer tut das schon. Meiner persönlichen Meinung nach gibt es tiefgreifend- wie reichend-e Parallelen. Allgemein. In diesem speziellen Falle zwischen Essen und Sex. "Zeig mir wie du isst und ich weiß, wie du.."... Was mich der Fleischsalat nun über Sie assoziieren/ halluzinieren lässt... dürfte in unabdingbar causaler Verstrickung zu meiner Verwirrung stehen.

Sie sind ja ein Tier, Frau Gaga. Und das meine ich durchaus positiv. ...erwähnten Sie es übrigens unlängst im Scherz, oder trinken Sie tatsächlich Weinbrand? Schnaps? Tatsächlich? Ich korrigiere mich: Sie sind ein Großes Tier, Frau Gaga, ein ganz großes. Oder wie es neudeutsch heißt: ein hot shot!

g a g a - Di, 6. Nov, 12:09

Danke für diesen kontroversen Beitrag! Immer schon wünsche ich mir knallharte, investigative Nachfragen, die sich leider nicht so recht einstellen wollen! Also grüble ich natürlich, womit kann ich den Leser ausreichend provozieren, damit er aus seinem warmen Ofenloch hervorkriecht!

Ich fange mal von hinten an:

Ich trinke - seit ich wieder trinke - in vertretbarer Dosierung Branntwein! Ich finde Branntwein klingt irgendwie noch härter als Obstler oder Obstbrand, wobei Obstbrände ja nichts mit Wein zu tun haben, es ist also ein bißchen verfälscht bezeichnet, um die Wirkung zu steigern. Leider sind gute Obstbrände nicht billig, aber das bin ich mir wert! Ich favorisiere Williams-Christ-Birnen-Band, den es zur Zeit u. a. in hoher Qualität von einer französischen Brennerei zum Spitzenpreis von 9,99 € bei Aldi gibt. Ausgezeichnete Qualität!

Nun zum Fleischsalat:

Die Bezeichnung Fleischsalat ist für das, was ich da in mich heineinschaufle, im Prinzip genauso verkehrt wie Branntwein für Obstbrand. In Fleischsalat ist ja immer so eine Art Fleischwurst, aber auch das stimmt nur ungefähr in diesem Fall. Ich bin ja (wie Madonna!) eine Verfechterin von "no processed food" aber bei Mortadella mit Pistazien (nicht die italienische mit den großen Fettaugen, sondern die deutsche) werde ich schwach! Nicht ständig, aber immer mal wieder. Neulich hatte ich einen derartigen Heißhunger darauf, dass ich es mir nur noch durch hormonelle Schwankungen erklären konnte. Das ist natürlich "processed" und auch nicht vom Bio-Metzger. Ja, ich habe gesündigt, ich bekenne mich! Aber immerhin kaufe ich solche Sachen sehr selten, normalerweise kaufe ich überhaupt kein Fleisch, auch nicht Bio, obwohl ich keine Vegetarierin bin, ich kaufe dann lieber eine Dose Olsardinen oder ein Stück Emmentaler, wenn ich tierisches Eiweiß brauche. Zumindest kann ich behaupten, dass der "Fleischsalat" nicht processed war, weil selber gemacht. Folgende Bestandteile wurden außer der zerschnippelten Mortadella verarbeitet:

Cashewkerne
1 Zwiebel
1/4 Chicoree
1 gelbe Paprika
Omega-Dingenskirchen-Öl
roter Balsamico
frisch gemahlener Pfeffer
grobes Meersalz
grob gemahlene Chilis
Kümmel
Fenchel- u. Anissamen

Das hat prima geschmeckt!

Nun zum Essen vor dem Fernseher:

es war ja gar kein Fernseher, sondern mein Klapprechner!
TV-Dinner ist genau mein Ding, wenn ich alleine bin. Wohlgemerkt, wenn ich alleine bin! Ich bin ja wie fast alle Frauen multitasking, deswegen ist für mich Essen allein nicht abendfüllend. Ich bin ja nun keine Buddhistin, die sich irgendsoeinen "Achtsamkeits"-Fimmel auf die Fahne geschrieben hat, ich muss nicht meinem Atem und den Kaugeräuschen nachsinnieren, um mich lebendig und im Hier und Jetzt zu fühlen. Essen tue ich schon seit meiner Kindheit, deswegen geht das praktisch bei mir wie automatisch! Ich treffe auch immer mit der Gabel den Mund, was ich natürlich auch einfach für mich persönlich einmal festgehalten haben wollte. Natürlich lichte ich hier einen hochprivaten Vorgang ab, den andere - wie ich ja sonst auch - nur im stillen Kämmerlein zelebrieren. Nun möchte ich nicht andere dazu aufrufen, es mir gleichzutun, da mich in dieser Hinsicht keinerlei missionarischer Drang bewegt. Nur weil Gaga Nielsen was macht, muss man es noch lange nicht nachmachen!

So, nun zum Punkt Leute beim Essen ablichten:

ich lege größten Wert darauf, wenn ich Leute fotografiere - und im Übrigen auch mich - dass nicht gegessen wird, also der Kauvorgang abgeschlossen ist und nichts in der einen Backe verarbeitet wird. Ich finde solche Stand-Bilder überflüssig und nicht sehr erhebend. Ich erinnere mich an irgendwelche langweiligen Fotoalben von Verwandten in meiner Kindheit, wo Hochzeitsfotostrecken und Oma wird 80 mit komisch aussehenden Leuten, die sich gerade die Tortengabel zum Mund führen dokumentiert wurden. Ich nehme an, ich habe damals einen Schock von diesen Bildern davongetragen, den ich bis heute nicht verarbeitet habe. Beim Film muss freilich mit anderen Maßstäben gearbeitet werden! Warum musste ich ausgerechnet den Essvorgang in Verbindung mit Fernsehgucken aufnehmen? (Warum müssen Blogger bloggen?) Eigentlich meine ich ja, die Sinnhaftigkeit erschließt sich beim reinen Angucken des Opus. Ich kann ja nun einen so wesentlichen Teil meines Lebens nicht permanent ausklammern. Ich habe mich bestens unterhalten und auch noch hinterher beim Schnippeln. Aber ich kann mich irren! Man muss vielleicht wissen, dass die Inszenierung nicht in dem besteht, was man sieht, sondern ausschließlich im Kamera daraufhalten. Ich hatte Hunger und das Essen stand bereit und ich hatte Lust mir eine neue Folge von Shopping Queen anzugucken und zwar in der Vox-Mediathek!

Das ist deshalb erwähnenswert, weil es einen Hinweis darauf enthält, wieso ich mir das überhaupt angucke. Die Sendung ist ewig an mir vorbeigerauscht, bis ich sie einmal in der Mediathek als Teaser auf dem Monitor hatte und draufgeklickt. Ich habe mich gleich stark gelangweilt bei den Strecken der Sendung, wo der Kleiderschrank der jeweiligen Dame inspiziert wird. Ich kann weder kreischen, wenn ich einen Riesenschuhschrank sehe, noch bei zahllosen Klamotten auf dem Bügel. Aber dann kam Guido ins Spiel und sprach im Prinzip immer das aus, was ich mir gerade dachte. Ein Seelenverwandter! Wie schwer ist es doch einen Seelenverwandten in dieser großen weiten Welt zu finden! Ich schaue das also aus quasi familiären Gründen, wegen Guido. Und unbedingt in der Mediathek, weil ich dann über die ganzen langweiligen Kleiderschrank- und Läden-Abklappern-Possen drüberzappen kann. Das bedeutet, die Sendung ist bei mir in der Regel nicht länger wie das Opus da oben, eben best of! Und: ich gucke mir auch sehr gerne wildfremde Frauen in meinem Alter oder jünger oder älter an und wie sie sich so darstellen. Billiger als ein Besuch im Zoo! Also preisgünstiger meine ich natürlich.

Abschließend muss ich natürlich abermals erwähnen, dass derartige Aktivitäten von mir keinerlei intellektuellen oder gesellschaftspolitischen Anspruch verfolgen, sondern zum größten Teil auf meinem mehr oder weniger eitlen Selbstdarstellungsdrang beruhen. Wie dieses ganze Blog eben! Und: ich bin mir wieder ein bißchen näher gekommen! Wenn ich einst auf dem Sterbebett liege, werde ich sagen können: ja, ich habe gerne gelebt, ich habe Fleischsalat gegessen und Branntwein getrunken!

(in dem Glas war übrigens abgekochtes Berliner Leitungswasser)

Für weitere Fragen stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung!


P.S.
Apropos großes Tier: ich bin 1,81 m und kann ein Kunststückchen:
http://youtube.googleapis.com/v/gFeXAjmFsws&autoplay=1
g a g a - Di, 6. Nov, 14:31

Ach, du dickes Ei!

Falkin - Di, 6. Nov, 14:57

uih, welche eine lange, ausführliche Antwort. Klasse. Diese Kommentar-unsitte, mit wenigen Worten Miß - oder Ge-fallen auszudrücken, das Miteinander mit vier Styropursatzbaudingern zu düngen, ist so garnicht meine Welt. Ich bin neugierig auf die Menschen in meinem Umfeld und möchte mich unterhalten. In den von Twitter gewährleisteten 140 Zeichen komme ich gerade mal zum Warmhüsteln.

Mein Beitrag war durchaus positiver Gesinnung. Mir gefällt das Filmchen... wohl weil es sich eben hinwegsetzt über die oftmals nach Außen mühsam arrangierten Oktruiertheiten. Zudem offeriert es etwas Scheints-Barbarisches leicht und in einer fließenden Eleganz. Also wenn Oma T von umme Ecke Fleischsalat in sich reinschaufelt, dann treibt mir - empfindsamen Wesen - dies die Tränen in die Augenwinkel. Sie brachten mich durchaus zum Lachen und überraschten angenehm - nochmal wiederhole ich jetzt aber nicht: im positiven Sinne.

...und dass eine Dame öffentlich zum Schnäpsken bekennt, finde ich ungewöhnlich und damit charmant.

Fleischsalat ist etwas Feines. Mag ich -insofern gut gemacht und nicht majonaise-überladen - sehr gerne. Müsli mit Cashewkernen ist so nicht mein Ding. Aber ich bin ja auch bekennendes Urvieh im pseydozivilisierten Gewande. ...

...und JA exakt diese "Tortengabel im Rachen"-Fotos sind es die mein fürnehmes Urvieh zu entfesseln drohen... Sich selbst zu inszenieren und in der Inszenierung die Indiskretion gezielt einzusetzen ist nicht vergleichbar mit jenem stumpfsinnigen Vojeurismus mit dem einem die Erdlinge zuweilen fortgeschritten auf den Zeiger gehen und den Drang hervorkitzeln, Köpfe abzubeißen. Da Urvieh - sicherlich nachvollziehbar. Im Januar rächte ich mich.... mißbrauchte ein familiäres Spektakel, um die Kamera auf Schwiegermutter zu halten, wie sie Gläser, Gabeln, Finger in ihr Gesicht führte. Zoom auf Wurstfinger mit keks am Zäpfchen. Empört ließ sie sich die Vorschaubilder zeigen. Ich bin mir ziemlich sicher, sie wird mich nicht mehr beim Essen fotografieren. Dass man aber auch immer erst garstig werden muss. *seufz*

Stattliche Größe - 1, 81m. Und Ihr Ei-Film samt hinreißender musikalischer Untermalung gefällt. Enorme Leistung, wie ich soeben beim Versuchsweisen Nachstellen feststellen musste...

...von mir existiert i-wo im world-wild!-net so ein 20iger Filmchen... indem ich reichlichst entgeistigt von rechts nach links und links nach rechts durch den Monitor tippsel. Wartense, ich geh mal suchen.... so. Alles eine Sache des Humors. Mit dem meinen stehe ich recht alleine da, was mich allerdings nicht tatsächlich stört und der gezielten Irritation durchaus förderlich ;)
g a g a - Di, 6. Nov, 15:46

Ich kann ja nur immer wieder feststellen, so oft ich mich und mein kleines Blog bedaure, dass wir nicht mehr Kommentare kriegen, so oft muss ich feststellen, dass die wenigen in einer Spitzenqualität kommen, um die mich jede Kommentarkönigin beneiden kann, ja muss! Möchte ich billige, austauschbare Komplimente von profillosem Klatschvieh? Gut, als Füllmaterial, meinethalben, aber hat man Lust darauf zu antworten? Die Antwortet lautet nein. Hier schreibe ich launig verpackt etwas, das ich tatsächlich meine. Natürlich hätte ich am liebsten noch viel mehr inhaltlich qualifizierte Kommentare, aber so viele geistig hochgestellten Leser gibt es wahrscheinlich gar nicht! Falls doch, Ihr stummen Leser da draußen, meldet euch gerne zu Wort. Ausführlich, kontrovers, egozentrisch, widersprüchlich aber mit bitte mit erkennbarem Profil.

Ich denke, die flächendeckende Existenz verunglückter Familienfeierbilder vor dem Tortenteller sind auf den Umstand zurückzuführen, dass Kaffeetrinken und Torteessen immer der Zeitpunkt war, wo endlich die ganze Sippschaft versammelt war und man sicher sein konnte, dass man alle irgendwie erwischt, Hauptsache drauf auf dem Bild, egal wie. Kann man dann den Daheimgebliebenen zeigen, dass alle Onkel und Tanten da waren und wie groß die Enkel geworden sind, das erkennt man ja auch mit Tortengabel im Gesicht. Dabei müsste man nur darauf aufmerksam machen, fotografiere, was du willst, Hauptsache, es wird gerade nichts in den Mund geschoben. Gilt natürlich nicht für pornographisch ambitionierte Familienmitglieder.

Nochmal zu der Kommentar-Unsitte, nur stichpunktartige Halbsätze zu hinterlassen: es könnte sein, dass einige die Erfahrung gemacht haben, dass auf anderen Blogs andere Kommentierende einen ausschweifenden Kommentar kritisiert haben und das dann für alle Zeit verschreckt hat. Man muss da Unterschiede machen, ob jemand in Kommentaren am Thema vorbeipostet, als hätte er das Kommentarfeld mit dem eigenen Blog verwechselt, oder ob jemand in die Tiefe gehend und aufmerksam antwortet. Natürlich ist nur Letzteres, was man sich wünscht. Daher ganz aufrichtigen Dank für diese schönen, umfangreichen und interessanten Kommentare, liebe Falkin.
g a g a - Di, 6. Nov, 20:15

Guteste, das Video kann ich leider nicht gucken, weil youtube mir mitteilt

"Dieses Video ist privat. Das tut uns leid."!

Hab den Nachtrag im editierten Kommentar jetzt erst entdeckt! Lieber neuen extra Kommentar schreiben, macht auch mehr her und gibt mehr traffic!

Mein "Zwanziger-(oder meinethalben Vierziger-)Jahre"-Opus (Anno 2007) hingegen ist hoch-öffentlich! Voilà:



►watch on youtube
kid37 - Di, 6. Nov, 18:27

"Sektchen im Weinglas" - das wäre ja fast schief gegangen! Aber auch im stilvollen Hamburg kann man mal fünf gerade sein lassen. Und ununterbehost im Mantel, was läge da näher als Fleischsalat? Jetzt muß ich, glaube ich, die andere Seite vom Klapprechner sehen.

(Nebenbei: Eine ausdauernde Kommentatorin hätte ich eventuell abzugeben.)

g a g a - Di, 6. Nov, 19:33

Für mich ist neben dem Wiedersehen mit Vetter Guido natürlich ganz stark im Vordergrund, in Sachen Heimatkunde stetig dazuzulernen! Da man ja viel von Hamburg hört, ich aber erst einmal sehr kurz dort aus dem Zug ausgestiegen bin, nehme ich das kostengünstige Fortbildungsangebot von Vox gerne an. Guido hat dann auch gleich wieder meine Theorie bestätigt, dass überzeugte, ja leidenschaftliche Berliner stets gut und wohlwollend über die Hansestadt Hamburg sprechen! Die heutige Folge war leider studienmäßig nicht so ergiebig, es gab gar keine interessanten Geschäfte und Verkäuferinnen (alles mehr so Beige in Beige), aber auch das ist eben Hamburg, nech! Wichtig ist mir auch die Wohnungen anzugucken - wie gesagt - mich interessiert eigentlich alles außer dem Kleiderschrank u. der Kauf-Arie. Aber das Endergebnis und die gemeinen Kommentare hinterher verfolge ich durchaus mit Interesse. Meiner Meinung nach muss Bildungsfernsehen nicht langweilig sein. Nie zuvor habe ich mehr über Geographie und Lokalkolorit in meinem Leben gelernt als bei "Mieten Kaufen Wohnen" und "Shopping Queen"! Danke Vox.

(Ähm... nein, danke! "Xy" können Sie schön behalten! Ich bevorzuge deutschsprachige Kommentatoren, die mir auch geistig Folge leisten können und dementsprechend sinnige Kommentare, also welche "mit Zusammenhang" posten.
Wo haben Sie sich DEN (oder DIE???) bloß eingefangen? Oder sind da noch mehr im Angebot?)
kid37 - Di, 6. Nov, 22:24

...meine Theorie bestätigt, dass überzeugte, ja leidenschaftliche Berliner stets gut und wohlwollend über die Hansestadt Hamburg sprechen!

Wir bezahlen die Party schließlich auch! Ich bin ja bloß ein Ent-Täuschter, der bei den Großen nicht mitspielen durfte. Aber auch ich werde sicher irgendwann mal wieder in die große Stadt kommen. Ich besitze ja jetzt einen Reiseführer und kann mir das alles selbst Stück für Stück erschließen.

(Ich habe da, glaube ich, so einen Magneten in der Tasche. Schwupps, hat man sich was gefangen. Leider fruchten subtile Hinweise oft nicht, wahrscheinlich muß man schneller konsequenter sein.)
g a g a - Di, 6. Nov, 22:45

Genau, Sie haben jetzt ja diese super Online-Reiseführer-app, täglich kostenlos zum Download auf gaga.twoday.net, wo man immer topaktuell sieht, wo man unbedingt hingehen muss und wo halt eben nicht! Ich musste mir das alles mühsam eigenständig erarbeiten und doch wird man mich niemals klagen hören! Meine vornehmste Aufgabe, Herausforderung für den modernen Sportsgeist! Ich finde jetzt aber auch nicht, dass man so tun sollte, als ob man eine Stadt doch irgendwie sympathisch findet, obwohl im Grunde starke Aversionen, ja ich möchte sagen: Eifersuchtsgefühle bestehen. Meine Theorie ist, dass das Thema Eifersucht im Zentrum steht. Beide am selben Tag im Zeichen Skorpion geboren, Berlin hat den Hauptstadtstatus erhalten, das Hermetische Café ist zwar auch das erste Kaffeehaus am Platze, aber größenmäßig eben nicht zu vergleichen, das ruft natürlich Konkurrenzgefühle auf den Plan usw. usf.! Das ist alles ganz natürlich! Wahrscheinlich lässt sich die Sache nur befrieden, indem man sich die Hand reicht und großzügig die Leistung des jeweils anderen anerkennt!

(Sie sind entweder ein Opportunist, der noch schlimmere Nachwehen bei strikter Rückweisung fürchtet, oder Sie finden die explodierende Kommentartätigkeit rein zahlenmäßig attraktiv! Oder beides! Kleine Spammer kriegen bei mir Zunder, da komme ich richtig in Fahrt. Allerdings fragt man sich bei dem ganzen fremdspachlich durchwirkten Gestammel, ob der oder die (woher wollen Sie das weibl. Geschlecht wissen?) überhaupt in der Lage wäre, die Botschaft zu verstehen. Vielleicht eine außerirdische Kreatur!)


P.S. Danke für den Fleischsalat!
kid37 - Di, 6. Nov, 23:34

Ich denke, beide Themenkreise verbindet meine teils unglaubliche Arglosigkeit. Mir kann man halt viel erzählen. Das macht mich ja so sympathisch. In gewissem Sinn ist das Leben dann ja auch spannender so. Ich kann eben noch mitfiebern und rufen "Achtung, Kasper, das Krokodil! Das Krokodil!" Und dann bin ich sehr geduldig, sag erstmal nix. Bis es zu spät ist. Manchmal auch fürs Krokodil.

Ansonsten reise ich einfach zu wenig. Derzeit aus Gründen, und dann habe ich mich ja auch in die andere schöne Stadt verliebt. Und deshalb freue ich mich auch über Gäste aus aller Welt, die ins Hauptstadtcafé strömen. Bis ich merke, das sind ja gar keine native speaker, Schauspieler! Wieder nur Schauspieler, da kann ich ja auch nach Berlin... also ich meine, da fahre ich doch lieber selbst zu guten Freunden.
g a g a - Mi, 7. Nov, 00:10

Die guten Schauspieler, die, die die Welt braucht, geben ja offen zu, wenn sie spielen. Schwindeln darf man, Lügen ist gemeiner Betrug! Der Unterschied ist, dass ein Schwindel, der auffliegt, niemandem böse weh tut, vielleicht sogar amüsant ist, eine Lüge tut richtig weh und das ist niemals lustig. (Hab ich mir gerade ausgedacht!) In Berlin gibt es bestimmt einen Haufen amüsante Schwindler, aber eine gewisse fassadenwahrende Verlogenheit als Mentalitätsmerkmal gehört für mein Gefühl eher nicht in nördliche Regionen. Ja, Klischees! Aber der Norden, zu dem man im weiteren Sinne auch Berlin zählen kann, zeichnet sich schon durch Direktheit aus. Verschwurbeltes Getue wird woanders kultiviert.

P.S. von wegen Arglosigkeit, nicht zu verwechseln mit sozialer Abwehrschwäche. Arglos bin ich nämlich selber, ich staune selber über meine ungebrochene Naivität, einmal geschlafen, schon wieder arglos! Aber eine kesse Rüstung kann man trotzdem im Schrank bereithalten. Und immer schön polieren.
kid37 - Mi, 7. Nov, 00:14

Ich denke, man müßte die Shopping Queen Hamburg gegen die Shopping Queen Berlin antreten lassen. Ach was, gegeneinander. Die sollten miteinander shoppen. (Hab ich mir auch gerade ausgedacht.)
g a g a - Mi, 7. Nov, 00:23

Die letzte Staffel der Berliner Shopping Queens war allerdings ein bißchen schräger, so charaktermäßig, sehr warmherzig alle und ein bißchen durchgeknallt. Gerade auch die eine Ältere, Wera, recht sehenswert. Verliebt habe ich mich ein bißchen in das Berliner Bondgirl vom ersten Tag. Die hätte ich eigentlich gerne als Freundin, aber ich trau mich nicht fragen! Ganz zauberhafte Puppe. Und "native"! Haare bis zum Hintern, ein Lachen wie Anna Loos:
Victoria, der Lenz ist da!

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