31. Oktober 2012




Was man in der Schule auch nicht lernt, dabei enorm nützlich: Bluffen. Oder alles Wichtige über Drogen. Gute Qualität, sehr wichtig, wie schon Keith Richards nicht müde wird zu predigen. Guter Wein etc. pp. Also gehen wir alle zwangsläufig in die Schule des Lebens, dilettieren ein bißchen oder ein bißchen sehr herum, bis man von selber draufkommt, was sich lohnt zu kultivieren oder was man lieber weglässt. Wenn ich an die ganzen sinnlosen Stunden Algebra-Unterricht denke, von denen nicht das Geringste hängengeblieben ist, außer der Erinnerung, dass es mir zu abstrakt, zu wenig greifbar und in keinster Weise für praktische Anwendung nützlich erschien. Ich habe ja auch überhaupt keinen Hang zu Mathematikern. Na gut, wenn einer fünf Minuten ein bißchen mit irgendwelchen Abstrahierungen angibt, bin ich schon auch leicht beeindruckt, aber wenn der Vortrag vorbei ist und man dann doch erkennen muss, dass es sich nicht um originäre Erkenntnisse, sondern um angelesene Bildungsware handelt, wird der vorübergehende Glanz recht schnell stumpf. Gilt nicht nur für Mathe. Im Grunde hat mich immer die Fähigkeit zu erfinderischen Denkprozessen angezogen. Bei Männern und Frauen. Man bleibt recht allein, wenn man mit so einer Vorliebe durch die Welt geht, so viel steht fest. Außer es geschieht ein Wunder. Manchmal denkt man, es wäre eingetroffen, doch nach einer Weile. Ach. Aber ich will nicht jammern. Jammern ist ausgesprochen unoriginell. Indiz stagnierender Denkprozesse. Also magisch nicht akzeptabel.


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schneck08 - 31. Okt, 01:32

Am 9.4.2012 war ich mit dem Kirschkern in Kurtschlag. Wunder gibt es immer wieder. Angeber sind blöd.

g a g a - 31. Okt, 10:31

Was gab es denn da in Kurtschlag in Brandenburg? Da war ich noch nie, zeige mich jedoch immer aufgeschlossen für neue supere Ausflugsziele. Ich war am 9. April 2012 nicht nur mit angeberischer Sonnen-, Wind- und Kälteschutzbrille vor dem heimischen Kleiderschrank, sondern auf dem Sprung zum kleinen Trödelmarkt auf der Monbijoubrücke. Im Monbijoupark guckten schon die weißen Tulpen aus der Erde, es war noch kalt aber der Frühlingswillen der Natur lag vehement in der Luft. Die nächste Bilderstrecke sind viele Bildchen von der Ecke Monbijoupark und dem Trödelmarkt vorm Bode-Museum.

Ich glaube, dass jeder Mensch in irgendeinem Aspekt auch ein Angeber ist, ja sein muss, um sein Profil zu zeigen. Unsympathisch finde ich allerdings Angeberei in Kombination mit Humorlosigkeit. Offensive Angeberei mit einem kleinen Augenzwinkern finde ich grundsätzlich sympathischer und authentischer als undercover-Angeberei auf so einer subtilen Intellektuellen-Schiene. Wenn sich eine Frau vor die Welt stellt und sagt "Ich hab die Haare schön!" amüsiert mich das, ich mag das, wenn es nicht überheblich, sondern arglos vorgebracht wird, sogar gerne, es ist einfach ein Ausdruck von Lebensfreude und unverkrampfter Entfaltung. Wenn jemand mit seinem angelesenen Wissen auf eine betont beiläufige Art hausieren geht, als gehörte Wissenserwerb aus zweiter Hand zu einem originellen Talent, geht mir das hingegen schwer auf die Nerven. Ich liebe es geradezu, wenn jemand offensiv zu seinen kleinen und großen Eitelkeiten steht. Mir ist aufgefallen, dass Menschen, die materiell weniger erfolgreich sind, keine weltlichen Statussymbole wie Karriere oder materiellen Zuwachs erreichen, oft sehr eitel und durchaus angeberisch mit ihren immateriellen Werten wie Spezialwissen, Orchideenhobbies hausieren gehen. Als Beispiel fällt mir die Verschwörungsthoretiker-Szene ein, in der man durch besonders bizarre Thesen, hohe Aufmerksamkeit erlangen kann. Oder selbstgebackene Einweihungsgrade innerhalb der Esoterikerszene. Angeberei ist da mitunter fast schon ein zu schwacher Begriff.
schneck08 - 31. Okt, 10:49

Sie haben ja recht: Langweilige Angeber (und nur diese meinte ich) sind blöd. Unsereins dagegen kann glänzen mit diversen Zirkusstückchen! (Ich zum Beispiel kann sau viele Dialekte nachmachen und ziemlich gut pfeifen! Da bin ich Weltspitze!)
g a g a - 31. Okt, 16:37

Toll!
Ich bin extrem damit zu beeindrucken, wenn wer sauviele Dialekte nachmachen kann! Meine Freundin Sabine kann das am besten von allen und muss mich immer damit unterhalten, wozu man sie aber gar nicht zwingen muss. Sie kommt von Geburts wegen aus Lübeck, spricht aber mysteriöserweise naturtalentmäßig sofort jeden Dialekt aus sämtlichen deutschen Regionen (incl. div. Einfärbungen durch Migrationshintergrund) akzentfrei nach, wenn sie ihn nur einmal kurz gehört hat! Sie channelt das irgendwie, ich bin total davon fasziniert, obwohl ich selbst über ein gewisses Sprach- und Schauspieltalent verfüge, kann ich ihr nicht im Entferntesten das Wasser reichen. Leider unternimmt sie keine Anstrengungen, mit diesem Gottesgeschenk an die Öffentlichkeit zu treten, ich bin deswegen ein bißchen sauer! Ein exzellentes Negativ-Beispiel, wie jemand seine wahre, göttliche Bestimmung einfach ignoriert. Ich geißle das aufs Allerschärfste!
Falkin from outer space - 31. Okt, 09:33

ich persönlich halte für die größte Herausforderung jene, Mensch zu werden. All jene unnützen, ungebeten aufinstallierten Zusatzmodule zu deinstalliern um dahinter zu kommen, wer man ist... in der eigentlich Auslieferungsversion. Das herkömmliche Schulsystem halte ich höchstpersönlich für den Individualisierungs-Prozess, die Individuation kontraproduktiv. Und so wissen die wenigsten, wer sie sind hinter all den oktruierten, re-agierenden Kostümierungen. Sie benutzen jene gezielt. Das gefällt mir.

g a g a - 31. Okt, 10:45

Das ist ein schönes Bild "in der eigentlichen Auslieferungsversion, ohne Zusatzmodule". Das ist ein unglaublich langer Weg, wenn man ihn bewusst beschreitet, sehr anstrengend aber auch sehr ertragreich. Wenn man ihn konsequent verfolgt, wird man mit den Jahren auf eine beglückende Weise immer authentischer, das Außen und Innen deckungsgleicher, das verstehe ich unter "Erfolg", einem erfolgreichen Leben, egal ob es auf Einsiedelei in einer Waldhütte hinausläuft oder die Freude an einer Tätigkeit in der Liga von "Weltherrschaft". Ich finde das alles gut, denn wenn ein Mensch seinen idealen Platz in der Welt gefunden hat, gibt es keine Motivation für Neid und Missgunst mehr. Die kosmische Bestimmung unserer individuellen, irdischen Existenz zu identifizieren, ist die größte Aufgabe, für manche ein Rätsel, mit vielen Irrwegen. Für viele Menschen scheint es sehr schwer zu sein, mit der vielzitierten inneren Stimme Kontakt zu pflegen. Nach meiner Erfahrung hat sie immer Recht.

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