30. September 2012




Jetzt geht hier aber die Luzie ab! Gaga Nielsen vom Dingsbums Indianapolis Racing Team! Motorsport ist ganz mein Ding. Ich habe zwar keinen Führerschein, wie der Nicht-Ostdeutsche die Fahrerlaubnis gerne bezeichnet, aber so ein rasanter Rennwagen würde mir sicher gut stehen. Ich sehe das mehr als Accessoire, wenn Sie mich verstehen. Nichtsdestoweniger habe ich als Kind mit meinem Bruder gerne Matchbox-Autos, und auch billige ohne Markennamen, rasant durch unsere orange Plastik-Looping-Bahn gejagt. Außerdem hatten wir einen schwarz-gelben, ferngesteuerten Porsche mit Batterieantrieb und aufklappbaren Türen und allem. Autos finde ich immer dann super, wenn sie super ausschauen und gut klingen. Der Sound ist wichtig! Angenehm ist es zum Beispiel, in einem Jeep zu fahren, man sitzt so leicht erhöht, King of the Road! Ich hatte ja in den Achtzigern mal einen Liebhaber, der einen dunkelroten Jeep hatte, damit über den Kudamm zu fahren, besonders an einem schönen Sommertag oder in einer lauen Sommernacht war nicht von schlechten Eltern. Alle anderen Männer, mit denen ich zu tun hatte, hatten vergleichsweise unerwähnenswerte Autos. Viele auch gar keins. Egal. Dass ich mich gerne im Taxi herumkutschieren lasse, habe ich ja neulich schon mal erwähnt. Aber ich praktiziere es zur Zeit leider überhaupt nicht. Bei Mercedes gefällt mir dieses Stabile, diese satte, leise Brummen beim Fahren und wenn die Tür so schön schwer ins Schloss fällt. Beim Fahren ist es auch so schön abgefedert, dass man eigentlich mehr gleitet. Es wackelt nicht so wie in anderen Autos! Sage ich mal als Laie. Laiin. Laiin? Sieht ja komisch aus das Wort, so geschrieben. Einen Mercedes würde ich für mich persönlich aber nicht haben wollten, außer mit Chauffeur, wo ich dann immer hinten sitze, wie die Kanzlerin. Ich habe keinen Führerschein, weil mein Bruder das Geld, das ich dafür auf einem Sparkonto hatte, damals gerade besser brauchen konnte, das heißt, ich hab es ihm geschenkt, für eine Gesangsanlage für seine Band. Ich habe es auch nie bereut. Dann war das Geld alle und alle anderen hatten einen Führerschein nur ich nicht. Ich habe aber auch nie ein Problem damit gehabt. Ich bin noch überall hingekommen, wo ich wollte, auch nach Amerika zu den Indianern! Und wenn ich wollte, könnte ich auch zum Mond fliegen, ganz ohne Führerschein. Ich müsste es nur genug wollen! Ich fände es aber schon irgendwie auch toll und schick, wenn ich Autofahren könnte, aber eigentlich habe ich hier überhaupt keinen Bedarf, mir mitten in der Stadt ein Auto zu halten. Wie die Leute immer über die Parkplatzssuche jammern und beim Fahren fluchen. Dann die Versicherung und die Reparaturen, irgendwas ist immer! Das ist nicht schön. Aber mal so hollywoodfilmmäßig über den Küsten-Highway nach Big Sur zu düsen, das könnte mir schon gefallen. Allerdings im Leihwagen ohne Fahrpraxis im Alltag, das scheint mir etwas verantwortungslos. Ich habe auch ein bißchen Angst vor dem Autofahren im Stadtverkehr und weil mein Bruder gegen einen Baum gefahren ist. Seitdem hat er keine Verwendung mehr für die blöde Gesangsanlage. Tja. Im Himmel braucht man keine Gesangsanlage. Und auch keinen Führerschein. Er ist beim Fahren eingeschlafen, übermüdet. Davon habe ich ja schon oft erzählt. Na ja, lange her. Aber ich will ja alt werden. Das kann ich mir ja alles noch überlegen. Ich würde mir auf jeden Fall ein schwarzes Auto holen, egal ob Jeep oder Jaguar oder Ford. Ford fällt mir ein, weil es in den Siebzigern eigentlich ganz schnittige Modelle gab. Die neueren aber nicht, auf keinen Fall! Oder 'n alten Cadillac. Cadillac Eldorado! So ungefähr, grob die Richtung. Ach, ich weiß auch nicht, ich kenne mich da nicht aus, aber es müsste schon was Schnittiges sein, mit rasanter Silhouette. Oder eben ein Jeep. Obwohl außer in Schwarz könnte ich mir auch noch so einen original Armee-Jeep, in so Wüsten-Beige vorstellen. Der macht auch was her! Oder mit Tarnmuster. Oder mit Zebrastreifenmuster. Das sieht auch sehr gut aus und passt zu meiner Küche. So, mein allererster Auto-Blogeintrag. Und womöglich auch mein allerletzter!


kid37 - 30. Sep, 22:49

Solange Sie keinen Astra fahren, ist mir alles gleich. Obwohl, ein alter Ford ginge schon. Udo J. hat sich vom ersten dicken Geld auch einen zwei gekauft, hatte dann aber - seiner Erinnerung nach - kein Geld mehr für Benzin. Muß man ja auch dran denken. Die vier Jungen Menschen aus der Arte-Doku, die auf den Spuren Jack Kerouacs durch die USA gefahren sind hatten auch nicht so einen erwähnenswerten Leihwagen. Leider. Ich habe es trotzdem zu Ende geschaut, weil da Anouschs Schwester mitspielt. Aber ein geiles Auto hätte es herausgerissen. In meiner Nachbarschaft ist regelmäßig Youngtimer-Treffen an einer alten Tankstelle.Wenn ich auch noch mal neu lebte, würde ich mir so einen US-amerikanischen Aufbohrwagen kaufen. Die machen wirklich sehr schöne Geräusche. Auch die Türen. Wie so oft im Leben guck ich aber nur. Schöne Jacke.

g a g a - 30. Sep, 23:03

US-amerikanischer Aufbohrwagen
(gab's den als Matchbox-Auto?)

Ja, die Türen müssen schöne Geräusche machen, Geräusche sind unwahrscheinlich apart. Ja, attraktiv. Um nicht zu sagen: sexy. Das ist wie mit Stimmen. Und manchmal auch vertrauenserweckend. Oder vertrauenerweckend? Ich bin mir in den letzten Jahren so unsicher mit der Rechtschreibung. Das war früher kein Problem.

Wie so oft im Leben gucken Viele nur. Aber nur Wenige geben es zu. Wahrscheinlich guckt man überhaupt viel mehr, als dass man seine blühenden Phantasien materialisiert. Nach innen, wo alles ins Grenzenlose wächst und blüht, ungezügelt und unbeschnitten von schnöden materiellen oder diesen ungreifbaren schicksalshaften Begrenzungen. Letztlich verwirklicht man das Zwingende, was unbedingt verwirklicht werden muss. Das andere sind vielleicht ohnehin nur Nebenschauplätze. Luftschlösser, rosa Nebel. Was auch immer. Man sollte sich viel weniger unter Druck setzen, auch in Sachen Glückssuche. Und diesem Erfolgs-Ding. Man könnte sich zum Beispiel entspannt zurücklehnen und an seinem Blogeintrag erfreuen und dem Kommentar darunter. Das würdigen, was gerade bewegt. Das ist eine ganze Menge. Ja, Udo hat sich einen Ford gekauft. Ich habe das Gespräch aufmerksam verfolgt. Ich mag ihn auch ganz gerne.
schneck08 - 1. Okt, 00:00

He, so einen orangenen Matchboxlooping hatte ich auch! Klasse war das! (Aber noch lieber hab' ich Cowboy und Indianer gespielt.) Und mein ganzes Leben immer nur irgendwie praktische Autos mit viel Platz hintendrin gefahren. R4F6 (na, das war schon ein schöner Wagen, diese lässige Handschaltung!), danach Renault Rapid, kangoo und jetzt wieder Kangoo. Nur eine Ausnahme gab es, da haben sich Kultur und Praxis vermählt: Einen Lada-Kombi in schönem Dunkelblau. War genau mein Ding. Und ganz wichtig, ohne diese unnütze blöde Dachreling. Das war noch ein richtiger Wagen. Mit dem konnte man Staus verursachen, auf der Autobahn, und bevor die Polizei kam, sprang er wieder an und fuhr weiter. Mit zunehmenden Jahresanzahlen wünsche ich mir nun einen Zweitwagen, etwas schönes kleines. Einen älteren 500er-Benz zum Beispiel, gerne auch als Coupé in Senfbraun o.ä. mit Schrammen, oder einen unspekulatären 3er BMW aus 1995 in Leuchtrot. Ganz wichtig ist, dass ein Auto nicht zu sehr glänzt. Verstaubte 80er-Porsches, die hinter zeitgenössischen LKWs herfahren, das hat was.

g a g a - 1. Okt, 00:16

Aus Ihrem wie immer hochprofessionellen Kommentar lese ich sofort den Cineasten, lieber Schneck. Besonders in der letzten Einlassung. Überrascht bin ich von der Silhouette des Lada-Kombi, den Kasten würde ich glatt für eine neue Miss Marple-Folge casten. Ob da ein Sarg hineinpasst? Auf jeden Fall die Leiche! Ein alter Benz ist natürlich auch immer ein Klassiker, den ich als Beifahrerin niemals verachten könnte. Jetzt nicht für mich persönlich als eigener Wagen, aber als Auto eines irgendwie originell verschrobenen Liebhabers mit Sinn für solide Wertarbeit, gepaart mit solider Eleganz der früihen Siebziger.

Cowboy und Indianer hat man eigentlich immer gespielt, das war seinerzeit ja praktisch unser Kerngeschäft. Ich meine, der Looping war nicht von Matchbox, aber ideal für Matchbox-Autos geeignet! Außerdem konnte man die Bahn ratzfatz in die Einzelteile zerlegen und ab in den Karton. Ich habe mir immer vorbehalten, das Looping-Segment eigenhändig zusammenzustecken!
g a g a - 1. Okt, 00:25

P.S.
Hatte eben einen schönen Verleser bei nochmaliger Lektüre Ihres Kommentars zum Lada:

"Mit dem konnte man Status verursachen, auf der Autobahn"
schneck08 - 1. Okt, 00:37

Na ja, Frau Gaga, "Status"...? /Ich habe selten so geschwitzt! Ausgerechnet ich, und dann noch als Stauverursacher! Das war noch eine Zeit, in der ich rudimentär die Motorenvorgänge in Kfz überblickte, also haute ich irgendwann irgendwo drauf, mit QI, und dann sprang der Wagen wieder an, sie hatte mein Innerstes wohlwollend verstanden. Wir waren ein schönes Paar seinerzeit!
g a g a - 1. Okt, 00:55

Aber denken Sie doch nur an den Status. Gerade bei Stauverursachung ist ein statusträchtiges, dunkelblaues Fahrzeug statusstabilisierend! Denken Sie sich nur, das Missgeschick wäre Ihnen mit einem Citroën 2CV (vulgo Ente), hellgrün mit Prilblumendekor unterlaufen. Nein, das denken wir lieber nicht aus.
arboretum - 1. Okt, 10:15

Mein Vater hatte auch mal einen ockerfarbenen Lada, einen Jeep. Das war sehr praktisch, als er sich unverhofft auf der Straße einem Rhinozeros gegenüber sah. Er hat sich tierisch gefreut, Nashörner sind seine Lieblingstiere. Dieses Exemplar war aus einem kleinen Zirkus abgehauen.
g a g a - 1. Okt, 19:29

Hm... ein Lada-Jeep - womöglich mein Auto! Hatte ich bisher noch gar nicht auf dem Schirm, aber ich zeige mich offen! Wichtig wäre bei Ocker, dass die Lackierung matt ist, nicht glänzend! Solche Sachen sind immens wichtig. Es soll ja auf den Fotos immer ein bißchen ausschauen, als wäre ich gerade wieder in der Wüste unterwegs, globetrottermäßig. Die ewigen Sandstürme haben die Lackierung nach Jahren meiner erfolgreichen Teilnahme an der Rallye Paris-Dakar aufgeraut. Das macht Eindruck beim Leser und ist der Bild-Dramaturgie zuträglich. Super! Wird Lada eigentlich noch gebaut? Ich glaube im Osten war das schon ein Luxusauto oder? Ich nehme jederzeit auch gerne ein altes Auto, Patina ist unheimlich fotogen. Alles für das Bild!

Die Sache mit dem Rhinozeros ist ja ein Ding. Das war sicher einer der Lebenshöhepunkte von Ihrem Vater! Ich kann da mitreden, weil es einer meiner Lebenshöhepunkte war (wenn nicht DER überhaupt), unverhofft Auge in Auge in einem Wald in der Schorfheide einem großen Elchhirsch zu begegnen, der mir wie der König aller Wälder direkt in die Augen geblickt hat.Unvergesslich. Ganz, ganz tolles Erlebnis.
arboretum - 1. Okt, 21:21

Er fuhr ihn Mitte der 1980er, das war also noch ein richtiges Sowjetauto, also ganz normale Lackierung, aber auffällig war es trotzdem. Die Patina kam dann schon von ganz allein, mein Vater gehörte noch nie zu denen, die wöchentlich ihr Auto in die Waschanlage fahren, das macht er nur alle Jubeljahre. Ob es Lada Jeeps auch in der DDR zu kaufen gab, weiß ich gar nicht.
schneck08 - 1. Okt, 21:33

Das ist bestimmt der Lada Niva, den es schon lange auch im Westen zu kaufen gibt und dessen äußere Erscheinung sich in 25 Jahren nur ca. 3 mal verändert hat, unwesentlich (wie mir ein Händler neulich mitteilte). Das Auto ist nach wie vor sehr gefragt bei Förstern, Jägern und Waldbesitzern, da es wohl unverwüstlich sei.
g a g a - 1. Okt, 21:39

Sieht ein bißchen wie ein Spielzeugauto aus, nur größer! Ich hätte gerne ein offenes Verdeck, das sich bei Wüstensturm schnell zuklappen lässt. Jetzt fällt mir gerade ein, Farin Urlaub hat auch ein super Auto, auch so ein jeepmäßiger Geländewagen in wüstenbeige mit zusammenklappbarem Zelt auf dem Dach. Supercool. Eventuell Suzuki. Sonderanfertigung allerdings. Eine Frage des Portemonnaies. Die größte Auswahl an super Geländeautos gibt es auf Island, wegen Notwendigkeit. Auch lauter isländische Sonderanfertigungen mit raffiniertem Gletscherschmelzwasser-Abpump-System. Bin ich mal durch einen Fluß damit gefahren, ganz schön abenteuerlich. Natürlich nur als Beifahrerin!
g a g a - 1. Okt, 21:56

P.S. und alle Autos bei Daktari!

arboretum - 1. Okt, 23:27

Genau, der Niva wars. Als ich damals meiner russischen Liebe erzählte, mein Vater fahre auch einen Niva, mochte er mir das kaum glauben. Am liebsten hätte mein Vater einen der Jeeps mit richtiger Tür im Heck gehabt, aber der war nicht drin.

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