14. September 2012



Gott weiß, ich würde lieber andere Einträge schreiben! Tippe ich hier mit der halb geleerten Bordeauxflasche, auf Sichtachse linker Augenwinkel. Ah! Muss schon wieder schlafen. Ich finde, die Einträge hier müssten irgendwie wieder opulenter werden, spritziger, glamouröser. Ach ja, das wäre schön. Heute mit einem Herrn telefoniert, der mir vorab schrieb, per Mail. Manchmal würde man gerne Namen fallen lassen. Er klagte mir ein interessantes Leid, es hat mit dem Phänomen zu tun, dass aus seiner Perspektive uferlos viele junge, hochtalentierte Menschen in kreativen Berufen tätig werden wollen, sogar unbezahlt, aber ganz schwer jemand für den alltäglichen, verwaltenden Arbeitsanteil zu finden ist. Sehr interessant. Ich hätte gedacht, selbst darum reißen sich junge Menschen, die gerne was mit Film zu tun haben wollen. "Irgendwas mit Medien". Der Herr betreibt eine nicht ganz erfolglose Filmproduktionsfirma. Immerhin war sein Anruf nicht ergebnislos. Vielleicht sollte ich mich mal bei ihm bewerben. Hatte eine angenehme Stimme. (...aber die Miete...)
Falkin - Fr, 14. Sep, 12:14

Romantik und Realität lassen sich kaum vereinbaren. Und Glamour... ja nun, ist nett, aber nicht immer reicht die Kraft, glamouröse Rüschen an den Alltagsarbeitskittel zu heften.

...was den Ehrgeiz der nachwachsenden Generationen anbelangt, denke ich, von den Medien wird ein in Gänze absurdes Karriereding suggeriert: bei weitesgehender Talentfreiheit, umfassend gering gehaltenem Arbeitseinsatz sei durch profane Existenz Lorbeere, Ruhm und monetäre Bereicherung erfahrbar. I-wo las ich eine JC-Mitarbeiterin klagen, bei Berufswunsch werde vermehrt wie abwegig Topmodell und Popstar angegeben. Tellerwaschen ist out und wird unter unnötige Energieverschwendung abgebucht. I-wie so.

...im Hinblick auf Ihre Mieterhöhung würde ich aus meiner beschränkten Vogelperspektive umgehend zum Kauf raten. Was die dadurch eingeschränkten Freiheiten anbelangt, sind sie weitaus nicht so beschnitten wie die einer von Mieterhöhungen und Eigenbedarf existentiell irritierten Mieterschaft. Und die Option zu vermieten, oder ebenfalls zu verkaufen, falls die Villa in Saint Tropez zum Bezuge ruft, ist stets gegeben. Ich habe mir vor zwei Jahren Haus und Grundstück gekauft, nachdem mich die Berliner Mieterrumschubsereien nachhaltig derangierten. - und diesen Kauf bis zum heutigen Tage nicht bereut.

....mal den Luxus, machen, tuen und lassen zu können, wonach einer so spontan zumute (ich bin z.B. u.a. Verfechterin des überaus lauten Musikhörens, sowie Befürworterin opulenter Wandmalereien..)....im Detail verschluckend.

g a g a - Fr, 14. Sep, 14:19

Danke für diesen schönen, detaillierten Kommentar, liebe Falkin. Ich denke, dass wir seit geraumer Zeit mit einer Generation zu tun haben, die dank der modernen Erziehungsweise, die den Schwerpunkt setzt, den persönlichen Neigungen zu folgen, was sicher auch ein guter Rat ist, um später einen passenden, zufriedenstellenden Beruf zu finden, mehr in sehr kreative, schöngeistige Berufe tendiert, mit geringer Antenne für die Relevanz einfacherer, pragmatischerer Tätigkeiten. Letztendlich regelt Angebot und Nachfrage die Möglichkeiten gemäß der schöngeistigen Ausbildung überhaupt tätig werden zu können. Wenn es um die Verteilung der wenigen Jobs geht, wird sich zwangsläufig die talentiertere Elite durchsetzen. So, wie es schon immer war. Egal, welche großartigen Studiengänge und schicken Praktika absolviert wurden.

Ich habe keine Neigung mich an eine Immobilie zu binden, von der ich weiß, dass es nicht meine letzte Wohnung sein wird. Nur noch ein paar Jahre möchte ich gerne da bleiben dürfen und dann irgendwann Wohnung und mein Atelier zusammenführen, in größeren Räumlichkeiten. Aber ganz ohne Zeitplan. Ich habe weder einen Bausparvertrag noch nennenswertes Eigenkapital, insofern ist über eine Viertelmillion ohnehin eine zu große Nummer für mich. Ich bin schon fasziniert, dass ich es in den letzten Monaten geschafft habe, durch einen knallharten Sparplan dauerhaft ein paar Tausend Euro auf dem Konto zu haben. Ich merke jedesmal, dass ich mich mit der Summe auf dem Konto gar nicht richtig identifizieren kann, als wäre es der Kontostand von jemand anderem.

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