19. November 2012




Indianer spielen. Was habe ich eigentlich die ganze Zeit gedacht - dass mich der Frühling und der Sommer vergessen hat - - ? Wie ich beinah neidisch die Einträge anderer las, zeitlich passend, "zeitnah" wie es so blöd heißt, instant-fertig im Frühling und Sommer, die vor Licht und Schlagschatten gleißenden Bilder anschaute, und wenn es nur ein einziger Schnappschuss war. Man kann darin baden. Das merke ich jetzt. Jetzt können alle anderen,



die in der Dunkelheit und im Herbst leben und über Geschenkpapier und Schleifen nachdenken, in meine bis zum Rand gefüllte Sonnenbadewanne eintauchen. Ganz bestimmt nicht die letzte, die ich mir einlasse. Ich bin fasziniert, wie das funktioniert. So kann man den Dezember und auch noch den Januar rumkriegen. Die Monate, die ich nicht so sehr liebe. Wenn ich mir eine Zeit wegwünschen könnte, wären es die letzten drei Dezember- und die ersten drei Januarwochen. Heute erschließt sich mir völlig der Sinn von diesem Anachronismus, den ich hier betreibe. Wozu instant-Bilder? Keine Ahnung. Ich habe es vergessen. Es muss irgendeinen Grund gegeben haben, warum es attraktiv wurde, sofort zu posten, wie ein Augenblick, den man gerade erlebt hat, ausgesehen hat. Vielleicht verstehe ich es wieder, wenn ich die Zeit eingeholt habe. Kann ich mir gut vorstellen. Ich kann mir überhaupt alles mögliche gut vorstellen. Auf jeden Fall war der Zeitrutsch eine gute Idee von dir, lieber Gott! Du hast doch immer wieder neue Taschen-Tricks auf Lager, um mich zu überraschen. Danke! Deine Indianer-Gaga, mit Frühlingsgrüßen.


Falkin - Mo, 19. Nov, 05:58

obwohl - oder weil? - ich wintergeboren, sind die Monate November, Dezember und Januar meines Erachtens überflüssig. Nein, richtiger: eine Zumutung! Mir erschließt sich bis zum heutigen Tage auch nicht die Begeisterung, die die Erdlinge für das Begaffen sterbender Natur bei eisigem Wind zzgl Regen (umgangssprachlich: Herbst), oder das Durchlatschen von Schneepampe (bei indiskutablen meinen Biorhythmus nachhaltig, gravierend, wie disharmonisch erschütternden Temperaturen) aufbringen. Seltsames Gevölks diese zweibeinigen Nacktlurche.

Umso mehr verzücken mich natürlich Ihre fotogenen Sonnenrituale.

Schon ist mir danach, mich in knappsten Bikini gewandet in den Pool zu werfen, einen kühlen Cocktail zu schlurfen und dem jahreszeitlichen Affront einen mentalen Mittelfinger zu zeigen. Ich persönlich bin eine bekennende Fan.in des klimawandelnden Ozonlochs. Täglich verballer ich wahllos Stickoxide und Kohlenmonoxid, um den Treibhauseffekt voran zu treiben. Bislang bin ich leider die einzige Mitgliedin des von mir begründeten Vereins Pro-Treibhaus. Große Leute mit revolutionierenden Ideen stehen oft allein. Ich lasse mich dadurch nicht irritieren.

g a g a - Mo, 19. Nov, 19:25

Tjaja. Climategate. Die einen sagen so, die anderen sagen so. Wer auch immer recht hat, ich sitze hier im November immer noch nicht im Bikini. Die letzten beiden Winter waren doch recht ordentlich, mit Eiszapfen und allem Drum und Dran. Ich habe auch recht viel davon fotografiert, nun ist die Sache aber im Kasten und mehr als ein bis drei Demo-Tage zur Erinnerung und Dekoration braucht es meinethalben auch nicht. Das einzige Supere daran ist freilich, den Kontrast auf dem Tablett serviert zu bekommen. Man möchte ja auch keinen vierundzwanzig-Stunden-Orgasmus erleben, nichts, was nicht bei unendlicher Wiederholung langweilen würde. Schwarz und Weiß ist schon richtig, Polaritäten muss man eben egoistisch auskosten lernen. Ich drehe die Heizung auf und verweigere Spaziergänge in der Kälte, bis es wieder über siebzehn Grad hat. Wenn dauernd warm und schön und sonnig wäre, könnte ich ja die Bildqualität hier gar nicht mehr identifizieren, das geht nur im Schatten. Also meine nächsten Wochen sind bestens mit Ablenkungsmanövern abgesichert. Mich nervt eigentlich noch mehr als die Kälte und das Wetter (ich bin ja - außer beim Gang von A nach B - nur in der Wohnung bzw. in gut geheizten Räumen), die langweilige Berechenbarkeit der Jahresendzeitrituale. Da ist so gar keine Überraschung oder Dynamik drin. Immer dasselbe! Das kann ich leider so ganz schlecht mit meinem uranischen Naturell vereinbaren. Auch wenn ich nicht mitbastle usw., also die Rituale einfach weglasse und auch niemanden treffe, sieht man ja doch gezwungenermaßen was draußen in der Welt getrieben wird, im Supermarkt und überall. Grün-Rot-Gold. Weihnachten ist halt leider so gar nicht meins - aber wem's gefällt! Heid und Heidi müssen dann ja immer ihr Jul und ihre tatenlosen Rauhnächte abarbeiten, auch nicht einfach! Erinnert mich immer ein bißchen an dasselbe in Grün. Aber ein bißchen Räucherwerk von Zeit zu Zeit kann schon lauschig sein. Ich sehe das mehr wie variable Filmrequisiten, anarchistisch ohne Ritualkalender im Einsatz. Der eigene Lebensfilm braucht natürlich auch immer mal wieder Dynamik in Sachen Ausstattung. Lange Kommentarantwort! Halleluja. Amen.

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