09. September 2024

Gut in Athen gelandet! Mich gleich in ein Taxi geschmissen, ich kenne mich ja überhaupt nicht aus hier! Ich muss das Schnellboot kriegen. Das schicke kleine, blau-gelbe, das ist es. "Flying Dolphin". Hat auch prima geklappt. Vorbei an Hydra, schon sind wir da, auf der Insel Spetsai. Mir ist die genaue Fahrzeit entfallen, aber heutzutage ist die Rede von 2 Std. und 5 Minuten. Kam mir kürzer vor, unter zwei Stunden. Die kleinen Flying Dolphins gibt es nicht mehr, wie ich gerade sehe. Am Hafen stehen adrette Einspänner-Pferdekutschen als Taxi, weil es keine Autos auf der Insel gibt.



Das war mir bekannt und sehr recht. Jetzt aber erst mal zu meinem kleinen Ferienhäuschen. Bin bestimmt hingelaufen, ist auch nicht weit vom Hafen entfernt. Hatte einen Plan aus Papier mit, den mir das griechische Reisebüro in der Kantstraße spendiert hatte. Der Inhaber hat mich auch überhaupt drauf gebracht, nach Spetses zu reisen. Ich wollte eigentlich nach Skorpios, aber der Onassis-Clan hat es mir leider nicht erlaubt. Aber anderen auch nicht. Da kam dem Herrn vom Reisebüro Ilios die Idee, dass Spetses für mich interessant sein könnte, ich hatte noch nie davon gehört und war interessiert, nachdem ich hübsche Bilder gesehen hatte und er mir die Geschichte erzählte, warum Spetses und die kleinere Insel Spetsopoula eine besondere Bedeutung für Stavros Niarchos hat, seit Onassis Skorpios gekauft hatte. Der Hahnenkampf der beiden Reeder-Titanen musste immer auf Augenhöhe bleiben. Als Onassis Anfang der Sechziger Jahre Skorpios erworben hatte, brauchte Niarchos dringend auch eine eigene schicke Insel. Daher kaufte er 1962 Spetsopoula, die kleine Insel vor Spetsai, um die High Society dorthin einzuladen und tolle Feste zu feiern. Da Spetsai mit seinem schönen Jachthafen ganz nah war, konnten dort die herrlichen Schiffe seiner vornehmen Gäste ankern und auch ein Fünf-Sterne-Hotel gab es auf Spetsai. Damals nicht selbstverständlich für eine nicht so sehr große griechische Insel.



Spetses war zudem seit langem ein beliebtes Feriendomizil für die wohlhabenderen Athener Familien, so auch für die Familie von Melina Mercouri. Ihr Vater war der Bürgermeister von Athen und so verbrachte die kleine Melina jeden Sommer ihrer Kindheit auf der Insel mit den vielen Pinien und lauschigen versteckten Buchten.

g a g a - Mo, 9. Sep, 10:56

Lydia G.
Ahhh! Wie schön, du kennst dich aus und lieferst immer so verliebtes Detail- und Hintergrundwissen! Melina Mercouri. Woher weißt du immer diese Details?

Gaga Nielsen
Das mit Onassis und Niarchos hat mir bei erster Gelegenheit ein Skipper auf Spetsai erzählt, der oft auf den Jachten der noblen Herrschaften arbeitet, es ist aber dort Allgemeinwissen. Und Melina Mercouri hat ausführlich in ihrer Autobiographie über die Sommer ihrer Kindheit auf Spetsai geschrieben. Du weißt ja, ich verschlinge Autobiographien am laufenden Meter 🙂

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