02. Mai 2024
Wieder unten, draußen angekommen, habe ich mir etwas Flanieren im Grünen verordnet. Der auf dem Weg zur U-Bahn gelegene Anita-Berber-Park hat sein maigrünes Kleid angezogen und ich konnte friedliche 1. Mai-Aktivitäten beobachten, die es wohl nie in die Tagesschau schaffen werden: Dösen in der Hängematte. Schließlich ist der Tag der Arbeit nicht zum Arbeiten da! Für meinen Geschmack auch nicht zum Randalieren, aber da hat jeder so seine eigenen Vorlieben. Ich war noch nie auf einer 1. Mai-Kundgebung in Berlin. Als ich vor achtunddreißig Jahren nach Berlin zog, musste ich meiner besorgten Mama viele Jahre am Tag danach am Telefon versichern, dass ich weder verhaftet noch verletzt wurde, weil es ihre Vorstellungskraft sprengte, dass die Randale nur in einer bestimmten Ecke von Berlin über die Bühne ging, wo es mich definitiv nicht hinzog. Was nichts an der Tatsache ändert, dass ich ein riesiger Fan von Ton Steine Scherben und Rio war und bin. Das ist kein Widerspruch. Wie Rio hatte ich auch immer ganz große Solidarität mit der Rebellion der Jung-Arbeiter.
g a g a - 2. Mai 2024, 12:43