10. September 2024



Neunzehnhunderteinundneunzig hätte ich vielleicht noch als Postkartenfotografin durchstarten können. Aber heute... daher: hier und heute Gratis-Postkarten aus meiner analogen Kamera von Annoknips. Der junge Mann mit Besen stand vor dem Eingang vom "Byzantino", das heute anders heißt. Das Restaurant gehört auch der Familie, die mein Apartment bewirtschaftete, dem Orloff-Clan. Und er ist einer der Söhne oder Neffen gewesen. Die sind alle in das Geschäft hineingewachsen. Heute haben sie daraus ein noch schickeres Resort gemacht, es ist das umgebaute, frühere Familienanwesen, wo auch mein Häuschen stand, und haben Studios auf Hydra. Das ehemalige Byzantino Restaurant trägt heute den Namen der Familie. Sieht alles sehr einladend aus. Die Geschäftsführer sind die Söhne der Familie, die mich damals in die Hotspots des Nachtlebens von Spetsai begleiteten. Gentlemenlike.

09. September 2024





Schlafzimmer mit kleiner Terrasse mit gemauertem Bänkchen. Zu Fuß zum Strand über das Schlangen-Mosaik von Agios Nikolaos.



09. September 2024









Die Reise im Juli 1991 nach Spetsai war meine erste Bekanntschaft mit Griechenland. Später, als ich auch andere griechische Inseln besucht hatte, konnte ich erkennen, was besonders an Spetsai war. Der Grieche im Berliner Reisebüro war so Feuer und Flamme, als er mir zu Spetsai riet, dass ich mich einen Moment fragte, ob es sein besonderes Verkaufsgeschick sein könnte, derart viel Enthusiasmus zu zeigen. Zum Geschäftsabschluss gab es einen Metaxa. Ich beschloss, ihm zu vertrauen und sogar ein bißchen zu glauben, dass er selbst am liebsten Urlaub auf Spetsai macht, wie er sagte. Da sich vor Ort alles als sehr vertrauenswürdig erwies und mich die Gastgeberfamilie wie eine ferne Nichte willkommen hieß, hatte sich mein Vertrauensvorschuss als richtig erwiesen. Wenn ich gegen Mittag mein kleines Ferienhäuschen verließ, um zum Strand zu kommen, musste ich einen längeren Weg durch den Garten gehen, vorbei an der Familienvilla, entlang einer Säulenallee über Kieselmosaike. Schöner hätte ich es mir nicht ausdenken können.



09. September 2024

Gut in Athen gelandet! Mich gleich in ein Taxi geschmissen, ich kenne mich ja überhaupt nicht aus hier! Ich muss das Schnellboot kriegen. Das schicke kleine, blau-gelbe, das ist es. "Flying Dolphin". Hat auch prima geklappt. Vorbei an Hydra, schon sind wir da, auf der Insel Spetsai. Mir ist die genaue Fahrzeit entfallen, aber heutzutage ist die Rede von 2 Std. und 5 Minuten. Kam mir kürzer vor, unter zwei Stunden. Die kleinen Flying Dolphins gibt es nicht mehr, wie ich gerade sehe. Am Hafen stehen adrette Einspänner-Pferdekutschen als Taxi, weil es keine Autos auf der Insel gibt.



Das war mir bekannt und sehr recht. Jetzt aber erst mal zu meinem kleinen Ferienhäuschen. Bin bestimmt hingelaufen, ist auch nicht weit vom Hafen entfernt. Hatte einen Plan aus Papier mit, den mir das griechische Reisebüro in der Kantstraße spendiert hatte. Der Inhaber hat mich auch überhaupt drauf gebracht, nach Spetses zu reisen. Ich wollte eigentlich nach Skorpios, aber der Onassis-Clan hat es mir leider nicht erlaubt. Aber anderen auch nicht. Da kam dem Herrn vom Reisebüro Ilios die Idee, dass Spetses für mich interessant sein könnte, ich hatte noch nie davon gehört und war interessiert, nachdem ich hübsche Bilder gesehen hatte und er mir die Geschichte erzählte, warum Spetses und die kleinere Insel Spetsopoula eine besondere Bedeutung für Stavros Niarchos hat, seit Onassis Skorpios gekauft hatte. Der Hahnenkampf der beiden Reeder-Titanen musste immer auf Augenhöhe bleiben. Als Onassis Anfang der Sechziger Jahre Skorpios erworben hatte, brauchte Niarchos dringend auch eine eigene schicke Insel. Daher kaufte er 1962 Spetsopoula, die kleine Insel vor Spetsai, um die High Society dorthin einzuladen und tolle Feste zu feiern. Da Spetsai mit seinem schönen Jachthafen ganz nah war, konnten dort die herrlichen Schiffe seiner vornehmen Gäste ankern und auch ein Fünf-Sterne-Hotel gab es auf Spetsai. Damals nicht selbstverständlich für eine nicht so sehr große griechische Insel.



Spetses war zudem seit langem ein beliebtes Feriendomizil für die wohlhabenderen Athener Familien, so auch für die Familie von Melina Mercouri. Ihr Vater war der Bürgermeister von Athen und so verbrachte die kleine Melina jeden Sommer ihrer Kindheit auf der Insel mit den vielen Pinien und lauschigen versteckten Buchten.

08. September 2024



Bitte nicht erschrecken. Ich weiß, meine Leser/innen sind nicht gewohnt, dass ich verreise. Ich hoffe auch inständig, dass das Flugzeug nach Athen nicht abstürzt, weil ich als mittlerweile etwas ungeübte Passagierin drin sitze. Der British Airways-Flieger ist bereits gestartet - toi toi toi! Mein Ferienziel ist Spetses, eine Insel im Saronischen Golf. Wir schreiben den 13. Juli 1991. Von Athen muss ich weiter nach Piräus und von da mit dem Schnellboot nach Spetses, manchmal auch Spetsai genannt. Ja ja, 13. Juli 1991 - ich habe mich nicht vertippt! Nachdem ich immer wieder im sehr viel älteren Familienalbum geblättert habe, um anhand von Fotos, aber auch Briefen und Tagebucheinträgen dem Vorleben meiner Mama auf die Spur zu kommen (fast geschrieben "Schliche"...), kam mir nun in den Sinn, ich könnte ja auch einfach mal was von meinem Vorleben preisgeben. Also meinem Vorleben vor der Erfindung des Internets. Es ist immer noch Sommer, Urlaubszeit, hier in Berlin geradezu griechische Temperaturen. Da stünde es meinem Blog doch ganz gut, wenn ich auch mal ein paar Reise- und Urlaubsbilder präsentiere. Dass sie schon etwas älter sind, macht sie ja nicht schlechter. Zusätzlich - oder sogar ursächlich inspiriert hat mich die Konversation der vergangen Tage mit Lydia. Die weilt nämlich gerade auch im Saronischen Golf, auf der Nachbarinsel von Spetses, Hydra. Die Insel, wo Leonard Cohen viele Jahre verbracht hat und seine Initiation als Songwriter hatte. Wir tauschen uns täglich aus - und da kam mir in den Sinn, ich könnte ihr doch mal ein paar Bilder von früher aus dieser Ecke der Welt zeigen. Ich bin zwar nur an Hydra vorbei, aber auf Spetsai war ich dafür umso intensiver. Ich habe heute Nachmittag die beiden Fotoalben teilweise abfotografiert. Da fiel mir so manche Begegnung wieder ein, die mir völlig entfallen war. So, ich muss jetzt Schluß machen, wir landen gleich! Melde mich alsbald wieder.





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