29. August 2022

Nun wird sich mancher fragen, wieso ich so lange brauche, um zur Sache, also zur Burg selbst zu kommen. Dem weiß ich zu entgegnen: gerne begeben Sie sich selbst dereinst auf den Weg zur Nürnberger Kaiserburg und werden feststellen: man fährt nicht mit dem Taxi zur Adresse "Burg 1", steigt aus, klingelt, die Tür geht auf und schon ist man mittendrin, in der guten Kaiser-Stube. Das wäre eine schlechte Burg! Die Bastion will erobert werden, strategische Annäherung ist vonnöten. Das Allerheyligste wird nicht holterdipolter wie zu später Stunde der Späti gestürmt, wenn der Kühlschrank leer ist. Die Annäherung folgt zurecht einer hochkomplizierten Dramaturgie. Diese möchte ich für die Daheimgebliegenen erlebbar machen! Nachdem wir also den äußeren Burghof durchschreiten duften, holen wir uns erst einmal einen Passierschein, ein Billet für den Zutritt der Burg, und dürfen sodann durch den inneren Burghof, von wo wir Einlass erbitten.



Aber erst einmal eine kleine Rast. Im Schatten, gegenüber des Lindenbaumes in der Mitte, steht eine Bank, die ist meine. Proviant habe ich auch dabei: sprudeliges Wasser, Nüsschen, Salamiwürstchen und einen Apfel. Hier lässt sichs gut seyn! Da fällt mir ein: schon lange nicht mehr Albrecht erwähnt! Der hatte von der Linde auch schon gehört, nämlich schreibt er in seiner Familienchronik, vom Vater überliefert: "(...) als man gezählt hat nach Christi Geburt 1455 Jahr, an St. Loyentag (25. Juni). Und auf denselben Tag hatte Philipp Birkamer (Pirkheimer) Hochzeit auf der Vesten, und war ein grosser Tanz unter der grossen Linden."



Die Besucherinformation weiß zu berichten: "Im inneren Burghof stand, bis sie ersetzt werden musste, die mehrere hundert Jahre alte "Kunigundenlinde". Sie soll von der heilig gesprochenen Kaiserin Kunigunde gepflanzt worden sein." Und Kunigunde hat sie wohl aus Dankbarkeit gepflanzt, weil ihr Kaiser Heinrich II. zu Pferd an einem Abhang von einem Baum gerettet wurde. Die Linde im Hof war ein Ableger, ein Zweiglein vom rettenden Lindenbaum, so geht die Sage. Eine gute halbe Stunde muss ich da gesessen sein und sinniert haben, es geht auf halbdrey zu! Nun aber frisch gestärkt hineyn in die große Veste! Ich erbitte nun etwas Geduld die Fortsetzung meiner ansonsten recht zügigen Berichterstattung betreffend, da mich bis in die Abendstunden anderweitige Tagesgeschäfte beanspruchen. Bleiben Sie dran, Fortsetzung folgt!

29. August 2022





Allerley Hexenhäuschen auf dem Burghof. Für die Wachleute und fürs Gesinde. Café und WC. Kastellanhäuschen klingt hübscher...! Bei näherer Betrachtung ähnelt der äußere Burghof etwas dem Anwesen von Volker in Liebenburg, wo ich im Juni zum Geburtstag war. Auch ein Gehöft mit mehreren Fachwerk-Knusperhäuschen, jedoch ohne Freiung. ABER: dafür Wiese und Hollywoodschaukel!

29. August 2022



Out of Africa auf der Kaiserburg. Allerlei Safari-Grüppchen auf der malerischen Aussichtsplattform. Da sich die Herren im Kolonialstil freudig präsentierten, löste ich ungebeten einfach auch aus. Alles politisch unkorrekt: hochherrschaftliche Burg, Männergruppe, Kolonialstil, aber so nostalgisch verspielt, ganz hübsch anzusehen!

29. Juni 2022





Der Blick von der Freiung. Über die türkisblauen Hauben vom alten Rathaus hinweg, bis zum Hauptmarkt und dahinter St. Lorenz mit den Turmspitzen der Lorenzkirche. Sind wir überall schon spaziert.



29. August 2022







Oh. Ein großer Platz! Der hoch gelegene äußere Burghof, mit Ausguck über die Mauer: die "Freiung". Da war ich nicht zum ersten mal in meinem Leben, aber es war ein paar Jahrzehnte her.

28. August 2022





Noch ein Tor u. noch ein Bogen u. noch ein Durchgang und dann...



27. August 2022







Zur Burg: da lang! Jede Etappe meines Spaziergangs wird gewürdigt. Ich bin beim Flanieren gleichermaßen gründlich wie in allen anderen Lebensbereichen. Der Mann im Schatten von hinten ist auf dem einen Bild mit der Frau missverständlich eingefangen. Es sieht auf dem Foto aus, als ob er ihr hinterherguckt und sie anstiert. Tatsächlich ist es ein Saxophonspieler, der die Besucher der Burg mit Swing Standards empfängt, daher auch die ungewöhnliche Haltung. Der Hall im Vestnertor ist beeindruckend.





27. August 2022











Man läuft kreisförmig am Burggraben entlang und dann, rechter Hand, blitzt wieder die versteckte Burg hervor und ein paar Schritte weiter der putzige runde Sinwellturm. Die untere Bastei endet am Vestnertorgraben, so heißt auch eine große Straße, nicht mehr autofrei. Linker Hand (kein Bild), schaut man durch wucherndes Grün verschwommen Richtung Plärrer, das ist eine stark befahrene Kreuzung und dahinter liegt der Stadtteil Gostenhof, in dem ich 1985 bis 1986 in meiner allerersten eigenen Wohnung (zur Miete) in der Kernstraße 37 gewohnt habe. Jetzt ist es doch schade, dass ich die Blickrichtung nicht als Bild habe. Ich hatte ein Foto gemacht, das auch ganz gut war, aber als ich dann aussortierte, dachte ich mir, dass sich in Unkenntnis nicht erschließt, wieso ich Richtung Plärrer fokussiert habe, ohne dass eine Sehenswürdigkeit erkennbar ist. Ich hätte es ja hier erklärt. Blöd. Da hinten, in Gostenhof war ich am 2. Juli aber eh nicht, also ein andermal. Ich blieb schön im Bereich der Burg, denn ich wollte ja endlich auch in die Burg hinein. Wo der Eingang ist, war mir entfallen, als Bewohner von Nürnberg spaziert man auch nicht mehrmals jährlich zur Burg - schade eigentlich. Es war klar, dass der Zugang irgendwann kommen wird, also immer weiter der Nase nach, im Uhrzeigersinn. Und nach ein paar Metern am Vestnertorgraben entlang, gibt es eine neue Holzbrücke auf hohen Stelzen, die Vestnertorbrücke, vorbei am kleinen Hexenhäuschen, einem trubeligen kleinen Gartenlokal, und danach kommt dann wieder so ein Tunnel, das Vestnertor, der Zugang zur Burg. Ich guckte wieder zum Sinwellturm, der mich abermals stark anzog und den ich besteigen wollte. Ich wollte auch einmal aus so einem Fenster gucken, ich war fest entschlossen. Aber nun endlich zum Burghof!

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