05. Dezember 2021



LIFE ON EARTH. Kaffeemaschinenteil, Puderdosenspiegel, Nägel, Silberpapier von geschäftlichem Briefumschlag, Goldpapier von Jenny-Geburtstagsgruß-Kuvert, beim Umzugskartonpackenhelfen geerbte Disco-Make up-Glitzersternchen aus den Siebzigern, DIVA-Lindt-Pralinenschachtelanhänger, Visitenkarte, Pappkarton, Kleber, 25 x 36 cm, 1. Mai 2018, Staatliche Museen von Gaganien



Es gibt Leben auf der Erde! Das ist der Beweis. Die Erdlinge machen Sachen wie Kaffeeautomatentassenabstellwärmeplatten und kleine Schminkspiegelchen und Glitzersternchen für Siebziger-Jahre-Disco-Make up und dicke kurze Nägel und Schachteln und Silber- und Goldpapier, aus denen die Erdbewohnerin Gaga Nielsen dann detailgetreue Abbildungen von den anderen Erdbewohnern macht! Mit Armen und Beinen und Bauch und Kopf mit Hipster-Dutt und noch was Rundlichem zwischen den Beinen!







05. Dezember 2021



HOPE - Extra Brut IV. Netzadapter-Transistoren, Netzadapter-Stecker, Teelicht-Alu, Büroklammern, Spiegelmosaik, Kleber, Acryl, Papier, Rahmenrückwand, 25 x 33 cm, 23./24./28. Juli, 01./22. August 2020, 10. August 2020, Staatliche Museen von Gaganien



Hope, Hoffnung. Auf alles Mögliche. Dass aus der Pandemie eine Endemie wird. Dass ich mich nicht mehr Montag bis Freitag alle vierundzwanzig Stunden testen lassen muss. Das ist übrigens kein Weihnachtsbaum, und war nie so beabsichtigt. Im Juli und August vor drei Jahren habe ich bestimmt noch weniger als sowieso schon an Weihnachtsbäume gedacht. Aber die Teile machen was sie wollen. Geschlachtete Netzadapter. Solche Sachen sind da drin.

Was mich trotz persönlicher Weihnachtssperre immer rührt, ist der Wunsch nach Glitzer in der Bevölkerung. Dem kann ich ganzjährig entsprechen! Ich habe das Bild aber quer aufgehängt, in meinem kleinen Bad im Atelier links unterm Waschbecken, ganz diskret. Halte ich jetzt nicht für mein Meisterwerk, aber dann gefällt mir doch wieder der Eispalast-Zauber den es hat. Ich bin der Meinung, dass eine göttliche Hand meine als Verlängerung benutzt, und ich habe da nicht viel mitzureden. Also muss ich akzeptieren, dass im Juli und August vor drei Jahren ein Dings, das wie ein geschmückter Weihnachtsbaum aussieht, das Licht erblicken wollte.

Das Silly-Konzert war übrigens mit vorbildlicher Einlasskontrolle, alles wurde genau angeguckt. Wenn es überall und immer so wäre, ginge ich auch jetzt noch weiter zu irgendwelchen Veranstaltungen. Ist aber leider nicht der Fall. Das Konzert selbst war nicht so, dass ich es als Highlight meiner Konzertbesuche in Erinnerung behalte, deswegen auch kein ausführlicher Jubelbericht. Der Ton war leider nicht gut ausgesteuert, ich hab mir Tempotaschentücherfitzel in die Ohren gestopft, um überhaupt etwas zu verstehen. Die Damen haben alles gegeben und sehr artikuliert gesungen. Die Musiker sind eh gut. Aber für meinen - und auch Jennys - Geschmack zu viel nostalgische Ehrerbietung vor Tamara Danz und zu wenig Verneigung vor den Frontfrauen Julia Neigel und AnnaR, die jeweils eine nicht geringere Karriere hatten. Und noch am Leben sind!

Danach waren wir im Yo Soy in der Rosenthaler Str., Tapas und Wein. Da gibt es immer noch zu später Stunde Essen in schönem Ambiente. Aber den Impfausweis ohne Perso-Abgleich angucken, ist jetzt auch nicht so state of art. Also ich bin weiterhin gesund, wenn ich den letzten fünf Schnelltests glauben darf. Was ja auch nicht so in Beton gegossen ist. Aber fühlt sich so an.

Schönen Sonntag Allen! Besonders meinen Freundinnen, denen ich zuletzt Körbe gegeben habe. Ist nicht persönlich gemeint, wisst ihr ja. Bin nur übervorsichtig. Und last but not least einen innigen Geburtstagsgruß an Maria, die heute hat. Ich widme ihr allen Glitzer dieser Welt!



01. Dezember 2021

Lieblingsstelle. Vladimir Nabokov, Gelächter im Dunkel

»Nichts als tiefes Blau über sich, lag Margot auf dem platinfarbenen Sand ausgestreckt, ihre Glieder in Dunkelhonigbraun und mit einem dünnen weißen Gummigürtel, der das Schwarz ihres Badeanzugs unterstrich: das vollkommene Strandplakat. Der Länge nach neben ihr liegend, stützte Albinus seine Wange und schaute mit unendlichem Entzücken auf ihre geschlossenen Lider und ihren frisch geschminkten Mund. Ihr nasses dunkles Haar war aus der runden Stirn zurückgestrichen, und Sandkörner glitzerten in ihren kleinen Ohren. Wenn man sehr genau hinsah, konnte man ein schillerndes Glänzen in den Grübchen auf ihren braun glänzenden Schultern sehen. Das eng anliegende, schwarze, seehundartige Ding, das sie anhatte, war viel zu kurz, um wahr zu sein.

Albinus ließ eine Handvoll Sand wie aus einem Stundenglas auf ihren eingezogenen Bauch rinnen. Sie öffnete die Augen, blinzelte in die silberblaue Helligkeit, lächelte und machte die Augen wieder zu. Nach einer Weile richtete sie sich auf, legte die Arme um die Knie und blieb reglos sitzen. Nun konnte er ihren bis zur Hüfte bloßen Rücken sehen, auf dem entlang der Wirbelsäule Sandkörner glitzerten. Er wischte sie behutsam weg. Ihre Haut war seidig und heiß. «Himmel», sagte Margot, «wie blau das Meer heute ist. Es war wirklich blau: violettblau in der Ferne, pfauenblau mit zunehmender Nähe, diamantblau, wo die Wellen das Licht einfingen. Der Schaum überstürzte sich, rann, wurde langsamer, zog sich dann zurück und hinterließ einen glatten Spiegel auf dem nassen Sand, den die nächste Welle wieder überspülte. Ein behaarter Mann in orangeroten Hosen stand am Wasser und putzte seine Brille. Ein kleiner Junge quietschte vor Vergnügen, als der Schaum in die von einer Mauer umgebene Stadt strömte, die er gebaut hatte. Fröhliche Sonnenschirme und gestreifte Zelte schienen in der Sprache der Farben zu wiederholen, was die Rufe der Badenden für das Ohr waren. Ein großer bunter Ball wurde von irgendwoher geworfen und prallte mit einem dumpfen Ton auf den Sand. Margot grapschte ihn, sprang auf und warf ihn zurück.

Nun sah Albinus ihre Gestalt in das fröhliche Muster des Strandes eingerahmt; ein Muster, das er kaum bemerkte, so völlig war sein Blick auf Margot konzentriert. Schlank, sonnverbrannt, mit ihrem dunklen Wuschelkopf und den einen Arm mit dem Glanz eines Armbands noch immer vom Wurf ausgestreckt, erschien sie ihm wie eine köstlich kolorierte Vignette über dem ersten Kapitel seines neuen Lebens. Sie lief zu ihm hin, wie er der Länge nach ausgestreckt lag (ein Handtuch über den rosa Schultern voller Blasen) und die Bewegungen ihrer kleinen Füße beobachtete. Sie beugte sich über ihn und gab ihm mit einem berlinerischen Kichern einen ziemlich harten Klaps auf die wohlgefüllte Badehose.

«Is dit Wasser aber nass!», rief sie und lief in die Brandung. Dort ging sie mit schwingenden Hüften und ausgebreiteten Armen voran, watete in das knietiefe Wasser vor, fiel dann auf alle Viere, versuchte zu schwimmen, gluckste, krabbelte wieder hoch und ging weiter, bis zu den Hüften im Schaum. Er platschte hinter ihr her. Sie wandte sich nach ihm um, lachte, sputzte, wischte sich das nasse Haar aus den Augen. Er versuchte, sie unterzutauchen, packte sie dann am Fußgelenk, und sie strampelte und schrie.«


13, S. 57 - 59

29. November 2021



ERDE. Tinte, Acryl, Aquarellpapier, Spachtel, 30 x 100 cm, 14./15./17./18./24./25./28. November 2021, Staatl. Museen von Gaganien











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