10. Mai 2020



Die Wüstentochter hat einen neuen Gesichtsschleier gegen die Stürme in der Betonwüste. Gestern in der schönen Galerie von Michaela Binder in der Gipsstraße bei mir um die Ecke entdeckt. Etwas frühlingshafter als das schwarze Modell, das ich sonst trage.



10. Mai 2020

Sehr interessante Verhaltensempfehlung von Frau Koller:

»Als schwierig empfinde ich es bis heute, wenn ich Premierenparties von Aufführungen besuchen soll, die mir nicht gefallen haben. Ich tat mir immer schon schwer, Kollegen zu bejubeln, wenn mir das Stück oder ihre Arbeit nicht gefallen hat. Nachdem Helmut 1983 Bundesminister für Unterricht und Kunst geworden war, erlebten wir etliche solcher Situationen, die für mich eine Qual waren. Einmal erwischte uns Susi Nicoletti, die Grande Dame der österreichischen Schauspielkunst, nach einem völlig misslungenen Abend, als wir gerade dabei waren, uns möglichst unauffällig aus dem Staub zu machen. Sie stellte sich uns in den Weg und meinte: "Kommt doch gar nicht in Frage! Und wenn einer der Mitwirkenden von euch wissen will, wie es euch gefallen hat, dann sagt ihr einfach: Gratuliere, gratuliere!"

Dieses wertvolle "Gratuliere, gratuliere!" wende ich bis heute in den unterschiedlichsten Situationen an. Auf diese Weise muss ich nicht lügen und bleibe mir trotzdem treu. So klingt hohe Diplomatie. Für die Künstler meiner Generation spielt nämlich noch etwas eine wichtige Rolle: das Alter. Aus eigener Erfahrung weiß ich, was es bedeutet, in einer Hauptrolle auf der Bühne zu stehen, und welche Probleme sich manchmal ergeben können, einfach weil man keine dreißig, vierzig oder fünfzig mehr ist. In solchen Momenten lüge ich so gekonnt, dass alle glücklich sind. Weil ich Respekt vor der Arbeit habe. Ich kann lügen, dass sich die Balken biegen! Interessant ist, dass man mit zunehmenden Jahren sensibler wird und nicht abgestumpfter. Bedenken Sie immer: In einer Welt der wachsenden Unsicherheiten kann es nicht genug Lob geben. Quittieren Sie daher jede Art von Leistung immer mit einem "Gratuliere, gratuliere!" So müssen Sie nicht lügen und bleiben sich trotzdem treu.«


Dagmar Koller, Dranbleiben

07. Mai 2020



Gaga Nielsen, "Frühlingsgarten" - Greta Garbo und Mama gewidmet, April 2020, Staatl. Museen v. Gaganien, 54 x 72 cm, Papier, Wasserfarbe, Acryl, Corona-bedingt auf Verpackungskarton


Möge dieser 75. Jahrestag der Befreiung, nicht nur als der Tag der Kapitulation der abgewichsten Wehrmacht gewürdigt werden, sondern als Tag der Befreiung von sonstigem Unbill, Ängsten, Dummheit, unattraktiven Krankheiten, schlechtem Benehmen... wäre das nicht herrlich. Vielleicht muss man es sich einfach nur vornehmen und praktisch umsetzen. Das Wetter ist jedenfalls feiertagswürdig hier in Berlin. Draußen sprießen weiterhin die Frühlingsblüten und -gärten.

Dazu passend ein Bild vom April, das ich in Ermangelung einer passenden Leinwand auf einen Verpackungskarton pinselte. Das Ergebnis ist dennoch ganz passabel, aber nicht einfach. Wellpappe ist so ziemlich das ungeeignetste Medium, um darauf zu malen. Sie entwickelt ein noch welligeres Eigenleben, wenn sie von feuchter Farbe geküsst wird. Greta Garbo ist es gewidmet, weil sie die Farbkombination Grün und Pink wie keine andere liebte, und sogar selbst einen großen Teppich mit einem ornamentalen Muster in diesen Farben entworfen hat, der in einem ihrer Salons ihres Apartments am Hudson River lag. Und meiner Mama ist es gewidmet, weil sie die Farbe Grün und Blumen über alles liebt.

P.S. das war übrigens das Bild, von dem ich mit einem Blatt Papier die überschüssige grüne Farbe abtupfte, woraus dann zufällig der Baum entstand, den ich neulich als Postkarte verschickt habe.

06. Mai 2020



Gräser heute am frühen Nachmittag in Charlottenburg. Auf einem sehr, sehr großen Hinterhof zwischen Kant- und Fasanenstraße. Der Frühling lässt sich durch Corona nicht aufhalten. Auch nicht durch Krebserkrankungen, auch Masken können nichts ausrichten. Kein privates Drama hat Einfluss auf die Wucht der explodierenden Natur. Ich erinnere mich gut, dass es mir oft weh tat, wenn der Frühling besonders schön war, und ich an einem Frühlingstag unter der Woche auf einer Bank in die Sonne blinzelte, in dieses junge, verheißungsvolle Grün. Nie hat es einen Frühling geschert, nie und nie. Am besten ist, man dividiert sein privates Elend und die zauberhafte Fülle des Frühlings auseinander. Man muss versuchen, es ganz unabhängig voneinander zu erleben und wahrzunehmen, damit das schwer Erträgliche das so Schöne und Verzaubernde nicht erstickt.

Gestern - oder war es vorgestern - musste ich sehr lachen. Ich kam am frühen Abend heim und hatte Lust den Fernseher anzuschalten. Ich bin ein bißchen auf Vox eingeschossen, da kommen die meisten Sendungen, die mich einigermaßen interessieren. Es war gerade Sendezeit für eine Folge einer Datingshow - Moment - wie heißt die noch... - also Leute sind zum Essen in einem Studio-Restaurant verabredet, ein Blind Date - "First Dates... Restaurant"? So ähnlich. Unter anderem bereit für so ein Date, eine junge Dame mit langen blonden Haaren, etwa Anfang Dreißig aus Brandenburg. Burschikoser Typ, wie man so sagt, zum Pferdestehlen (zufällig hat sie auch welche). Sie erzählt, dass es bislang noch nicht so recht geklappt hat mit den Männern, und sie es nun einmal auf diesem Weg versuchen möchte: "Ick hoffe ja immer noch, dass ick mal den Deckel zu meinem Topf finde, bis jetzt war nur Frischhaltefolie dabei!"

06. Mai 2020

"Der Berliner Senat hat (...) das Soforthilfepaket IV in Höhe von 30 Millionen Euro beschlossen. Es gilt für kleine und mittlere Unternehmen im Kultur- und Medienbereich, für die es bisher kein passendes Förderinstrument gab. Diese Lücke wird nun mit der Soforthilfe IV geschlossen. Damit leistet Berlin einen weiteren Beitrag zur Sicherung und zum Überleben der vielfältigen Kulturlandschaft der Stadt. (...) Die besonders hart von der Corona-Krise betroffenen Kultur- und Medienunternehmen mit i.d.R. über 10 Beschäftigten können Zuschüsse bis zu 25.000 EUR zur Überwindung einer existenzbedrohenden Wirtschaftslage beantragen. In begründeten Ausnahmefällen können bis zu 500.000 EUR beantragt werden."

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