Schnell hinaus, die Sonne zeigt sich gerade noch. Zu Edeka in die Große Hamburger Str., dann zurück um die Ecke in meine Wohnung, die Sachen in den Kühlschrank räumen und wieder los ins Atelier. Habe mich überraschenderweise daran gewöhnt, die schwarze Auerbach'sche Maske anzuziehen, sie wärmt ein bißchen, wenn kalter Wind weht, wie in diesen Tagen der Fall, oder wenn ich durch die Nacht laufe, von der U-Bahn kommend, nach Hause. Wie vorhergesehen, ist der Anteil der Maskenträger innerhalb der Strecke der U 8, die Neukölln und Kreuzberg umfasst, eher gering. Obwohl es heißt, man schützt andere mehr als sich, empfinde ich es sogar als angenehm, innerhalb von diesem Streckenabschnitt bedeckt zu sein. Als wäre ich in meinem privaten Kokon. Da fährt niemand, den ich je näher kennenlernen wollte. Je mehr Abstand, desto lieber. Mit und ohne Corona. Ich sehe auch ein bißchen gefährlich damit aus, wie eine Terroristin, was eine ganz gute Kampfansage bei dem dubiosen, relativ aggressiven Publikum ist. Mit den dunklen Kajalaugen, die hervorgucken, wie bei einer Wüstentochter, ernte ich eher respektvoll interessierte Blicke, ohne die Vermummung sehe ich bedeutend harmloser aus. Ich benutze übrigens echtes Kajalpulver aus Mekka, also aus Saudi-Arabien, deep shit! Es wirkt!