17. Juni 2019
Aus meinem goldenen Notizbuch IV.
Was solls, ich haue noch einen raus: Eintrag vom 11. Juni 2019:
"Hackescher Markt
(gelesen) "Bio-Späti"
(eigentl. "Bis-")"
ich wollte ja wieder etwas Persönliches präsentieren, muss aber nochmal vertrösten. Dafür richtet sich dieser Eintrag an alle, die sich beruflich neu orientieren möchten. Ich stand also am 11. Juni 2019 am Hackeschen Markt am S-Bahnsteig und wartete auf die Bahn. Da ich ja kein Smartphone habe, auf das ich unablässig glotzen könnte, lasse ich gerne meinen Blick schweifen. Ich betrachte die städtebaulichen Veränderungen, lasse das Outfit der Mitfahrgäste auf mich wirken. Wenn man ein bißchen weiter hinten steht, also Blickrichtung Bode-Museum, sind da auch ein paar gastronomische Betriebe, öfter mal ein neuer Imbiss. Nun wird der Blick geringfügig, also wirklich nur ganz geringfügig, durch so ein Eisengeländer eingeschränkt, das den Schienenbereich von der Straße trennt. Da sehe ich doch (ich versuche einen Spannungsbogen aufzubauen, daher die umständliche Vorrede) ein neues Ladenschild. Und mir dünkt, da steht "Bio-Späti". Kann man mal sehen, Berlin Mitte ist wieder ganz vorne mit dabei, wenn es um trendige Angebote geht. Wer hätte ihn nicht schon lange ersehnt, den Bio-Späti! Toll! Wäre ich eine Kundin von Spätis, wäre das mein Späti! Bio-Schokoladenriegel, Bio-Zigaretten, Bio-Schnaps. Alles, was man zu später Stunde so braucht! Da hat doch jemand clever die Marktlücke erkannt. Und Mitte wieder ganz, ganz vorne mit am Start! Meine Hood! Wobei es in Mitte an sich relativ wenig Spätis gibt, zumindest im Vergleich zu Neukölln, wo ungefähr 95 Prozent aller Geschäfte den Späti zum Kerngeschäft erklärt haben. Da ist offenbar ein anderes Publikum mit anderen Bedürfnissen. Ich zum Beispiel bevorrate mich mit Essen und Getränken in Supermärkten zu regulären Öffnungszeiten. Die Späti-Sachen sind mir einfach zu teuer, da bin ich knauserig. Sonst natürlich sehr gerne.
Weil man aber ja auch nicht minutenlang auf derselben Stelle stehen kann, bin ich irgendwann einen Schritt zur Seite getreten. Plötzlich stand da gar nicht mehr "Bio-Späti", wie von mir vermutet (ich hatte das O ja gar nicht gesehen, da war die Eisenstange von der Absperrung), sondern da stand "Bis Späti". Ich war dann ein bißchen enttäuscht. Aber der Grund, wieso ich aus so einer läppischen Sache einen extra Eintrag mache, ist der Service-Gedanke, den ich einfach in mir trage. Vielleicht befindet sich einer meiner Leser gerade in einer persönlichen oder existentiellen Krise und möchte sich neu orientieren und sucht noch nach dem richtigen Geschäftsfeld. Ich wüsste da was! Wie wäre es mit der Eröffnung eines "Bio-Spätis"? Eine Start up-Idee, die nun wirklich Zukunft hat. Zumindest in Berlin Mitte. Da bin ich mir ganz sicher.
Was solls, ich haue noch einen raus: Eintrag vom 11. Juni 2019:
"Hackescher Markt
(gelesen) "Bio-Späti"
(eigentl. "Bis-")"
ich wollte ja wieder etwas Persönliches präsentieren, muss aber nochmal vertrösten. Dafür richtet sich dieser Eintrag an alle, die sich beruflich neu orientieren möchten. Ich stand also am 11. Juni 2019 am Hackeschen Markt am S-Bahnsteig und wartete auf die Bahn. Da ich ja kein Smartphone habe, auf das ich unablässig glotzen könnte, lasse ich gerne meinen Blick schweifen. Ich betrachte die städtebaulichen Veränderungen, lasse das Outfit der Mitfahrgäste auf mich wirken. Wenn man ein bißchen weiter hinten steht, also Blickrichtung Bode-Museum, sind da auch ein paar gastronomische Betriebe, öfter mal ein neuer Imbiss. Nun wird der Blick geringfügig, also wirklich nur ganz geringfügig, durch so ein Eisengeländer eingeschränkt, das den Schienenbereich von der Straße trennt. Da sehe ich doch (ich versuche einen Spannungsbogen aufzubauen, daher die umständliche Vorrede) ein neues Ladenschild. Und mir dünkt, da steht "Bio-Späti". Kann man mal sehen, Berlin Mitte ist wieder ganz vorne mit dabei, wenn es um trendige Angebote geht. Wer hätte ihn nicht schon lange ersehnt, den Bio-Späti! Toll! Wäre ich eine Kundin von Spätis, wäre das mein Späti! Bio-Schokoladenriegel, Bio-Zigaretten, Bio-Schnaps. Alles, was man zu später Stunde so braucht! Da hat doch jemand clever die Marktlücke erkannt. Und Mitte wieder ganz, ganz vorne mit am Start! Meine Hood! Wobei es in Mitte an sich relativ wenig Spätis gibt, zumindest im Vergleich zu Neukölln, wo ungefähr 95 Prozent aller Geschäfte den Späti zum Kerngeschäft erklärt haben. Da ist offenbar ein anderes Publikum mit anderen Bedürfnissen. Ich zum Beispiel bevorrate mich mit Essen und Getränken in Supermärkten zu regulären Öffnungszeiten. Die Späti-Sachen sind mir einfach zu teuer, da bin ich knauserig. Sonst natürlich sehr gerne.
Weil man aber ja auch nicht minutenlang auf derselben Stelle stehen kann, bin ich irgendwann einen Schritt zur Seite getreten. Plötzlich stand da gar nicht mehr "Bio-Späti", wie von mir vermutet (ich hatte das O ja gar nicht gesehen, da war die Eisenstange von der Absperrung), sondern da stand "Bis Späti". Ich war dann ein bißchen enttäuscht. Aber der Grund, wieso ich aus so einer läppischen Sache einen extra Eintrag mache, ist der Service-Gedanke, den ich einfach in mir trage. Vielleicht befindet sich einer meiner Leser gerade in einer persönlichen oder existentiellen Krise und möchte sich neu orientieren und sucht noch nach dem richtigen Geschäftsfeld. Ich wüsste da was! Wie wäre es mit der Eröffnung eines "Bio-Spätis"? Eine Start up-Idee, die nun wirklich Zukunft hat. Zumindest in Berlin Mitte. Da bin ich mir ganz sicher.
g a g a - 17. Juni 2019, 15:15

