28. September 2016

Heiterer Tagesbeginn, musste vorhin über meinem Kaffee lachen, als ich eine facebook-Message las. Ich habe neulich mal wieder eine - nein sogar zwei Ausnahmen von der Regel gemacht, nur Freundschaftsanfragen anzunehmen, wenn ich mit jemandem zumindest einmal persönlich Kontakt hatte, idealerweise schon mal getroffen und die Stimme und die Mimik etc. erlebt. Sich schon mal in die Augen geschaut und sympathisch gefunden. Ich verschicke ohnehin selbst äußerst selten derlei Anfragen, nicht aus Arroganz oder Desinteresse, sondern mehr aus höflicher Zurückhaltung bzw. wenn jemand dafür nach einer Begegnung in Frage kommt, sind diese überwiegend mit Smartphone bewaffneten Menschen meist schneller damit als ich. Aber nun hatte ich also neulich, vor ein, zwei Wochen einmal eine Anfrage von jemandem, den ich nur von Fotos und Videos kenne, der aber ein Dutzend gemeinsamer Freunde auf der Liste hat - so ist er wahrscheinlich über mich gestolpert. Ich war wieder einmal hin- und hergerissen, habe allen Ernstes zweimal drüber geschlafen, ob ich das akzeptieren soll. Ich finde das Rückgängigmachen ja schon immer ein bißchen peinlich. Es ist so ein negativer Akt, der mir eigentlich auch nicht so richtig gefällt. Und wirkt dramatischer als beabsichtigt. Nun dachte ich nach zwei Tagen, es könnte auch beleidigend oder arrogant rüberkommen, wenn ich mich so ziere. Hatte nach der Anfrage kurz gepostet "Du kennst mich doch gar nicht?" Kam keine Reaktion. Hm. Ich weiß, dass ganz viele wie Schmetterlingssammler alle möglichen Leute anfragen, die facebook aufgrund mehrerer gemeinsamer Freunde vorschlägt. Wahrscheinlich auch so ein Fall, der Mann. In einer milden Stunde dachte ich dann, nachdem mir die Anfrage wiederholt präsentiert wurde, zick mal nicht rum, tut ja nicht weh. Und dann war da noch so eine Anfrage von einem Berliner Musiker, der auch drei, vier gemeinsame Freunde hat, von dem ich noch nie gehört habe, der aber ein sehr sympathisches Lächeln hat und sein Profilbild ist schwarzweiß. Damit sind seine Chancen gleich um zweihundert Prozent gestiegen, dass ich eine Ausnahme von der Regel mache. Ich liebe schwarzweiße Profilbilder. Umgekehrt muss ich gestehen, dass ich etwas irritiert bin, wenn in der Sammlung schwarzweißer Profilbilder hier links in der facebook-Leiste, wo diese neun Freunde mit Bild präsentiert werden, ein sehr buntes, womöglich rot oder orange dabei ist. Ich muss da dann immer verstärkt hingucken, ich hätte es da gerne etwas ruhiger. Aber facebook funktioniert so, dass in der Sammlung der neun Freundesbilder immer die zuletzt hinzugefügten erscheinen bzw. ein paar wenige, mit denen man intensivere virtuelle Verbindungen hat. Wenn man also steuern wollte, dass da bestimmte neun Profilbilder auttauchen, müsste man die Freunde mit den neun Lieblingsprofilbildern mal kurz entfreunden, und frisch als Freunde hinzufügen, schon hat man eine selbstbestimmte Auswahl an Fotos. Habe ich neulich mal gemacht, um zu testen, ob es wirklich so funktioniert. Hat es. Nun aber durch die beiden Neuzugänge ist meine schwarzweiß-Ästhetik durch den einen Herrn mit den vielen gemeinsamen Freunden zerschossen worden. Ich kann ihm ja - unbekannterweise - schlecht mitteilen: "Du, Franz (Name von der Redaktion geändert), würdest du bitte mir zuliebe dein Profilbild nicht in rot-orange sondern monochrom s/w einstellen? Das fände ich wahnsinnig ästhetisch für meine facebook-Ansicht!" Der müsste ja denken, bei mir ist eine Schraube locker. Womöglich werde ich dann von ihm entfreundet. Wie auch immer. Ich bin immer noch nicht auf den Punkt gekommen, fällt mir gerade auf. Ich wollte ja schreiben, warum ich lachen musste. Also jedenfalls der andere, der mir eine Anfrage geschickt hat, und die ich wegen des sympathischen Aussehens und des s/w-Profilbildes bestätigt hatte, hat mir eine kurze Dankesbotschaft als message geschickt, was ich als sehr höflich empfand, ist ja auch nicht unbedingt so üblich. Daraufhin schrieb ich kurz zurück "- unbekannterweise...!" Daraufhin er: das könnte man ja ändern, ich sollte Bescheid geben, wenn ich WIEDER EINEN AUFTRITT HABE. Wenn ich wieder einen Auftritt habe. Der Gedanke gefällt mir. Endlich mal wieder ein Auftritt! Ich überlegte, woher er die Zuversicht nimmt, dass ich mich demnächst auf einer Bühne präsentiere. Die einzige Erklärung scheint mir, dass er aufgrund des hundertprozentigen Anteils sehr aktiver Musiker unter den gemeinsamen Freunden, die Schlussfolgerung zieht, dass ich auch von der Truppe bin. Um ihn nicht zu enttäuschen, stehe ich jetzt vor der Aufgabe, ein Bühnenprogramm zu entwickeln und auf die Beine zu stellen. Aber da ich ja zum Glück jede Menge Bühnenkünstler im Freundeskreis beherberge, kann ich mir da ja ein paar Tipps und Unterstützung holen. Ich weiß noch nicht genau, was es werden wird, ob eine One Woman Show im Stil von Grace Jones oder eine Tanzperformance oder eine Leseshow. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Ich zeige mich da offen.

27. September 2016

Opus 117 - Maria Schuster & Jovica Hendrix - "Who the fuck is Angelina". Maria Schuster und Jovica Hendrix singen gemeinsam am 1. Juni 2016 im Rickenbackers Berlin ein Medley aus "Wicked Game", "Weißen Leinen", "Alles wird besser" und "Angelina", mit Herzblut und viel Vergnügen improvisiert,. Anlass war das dreijährige Jubiläum von Jovis Mittwochssession im Rickenbackers, musikalisch gefeiert mit befreundeten Musikern.


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Vor zehn Jahren und zehn Tagen, am 17. September 2006, habe ich mein erstes digitales, mit "weltweit gesperrt" ausgewiesenes Opus 1 auf youtube veröffentlicht. Die weltweite Sperrung* liegt an dem darin zu hörenden Medley, nicht weil ich so furchtbar gesungen hätte (nur ein bißchen), sondern weil dieser Audiotracker diverse Hits identifiziert hat, die für meine Karaokevorstellung aus dem off im Wohnzimmer herhalten mussten. Ein bißchen Jimi, ein bißchen Iggy. All along the Watchtower, Passenger. Das hat schon gereicht. Eines von vielen Experimenten mit mir selbst als Versuchskaninchen. Der Ton war ziemlich krachig, weil ich damals noch nicht wusste, dass bei digitalen Fotokameras die automatische Justierung zu den besten Tonergebnissen führt. Jedenfalls hatte ich bald Blut geleckt, da dieser erste Versuch zu nicht geringem Amusement bei meinen Bloglesern führte, die mich bislang nur von meinen Texten und Fotos kannten. Meine relativ lebhafte Mimik schien zu überraschen. Ein Leser meines Blogs - war er zumindest damals - kommentierte allen Ernstes (nicht auf yoiutube, sondern im Blog) dass er den Bildschirm geküsst hätte. Ich war dann doch seltsam berührt. Aber auch amüsiert. Eine etwas unerwartete Reaktion. Allerdings muss man erwähnen, dass er ein bißchen in mich verknallt war. Wie auch immer. Zehn Jahre digitaler Filmdokumente. Mal privat, mal weniger. Ach eigentlich immer. Selbst wenn ich Künstler, ob Musiker oder Schriftsteller oder Fotografen filmte, gab es immer einen privaten Bezug. Dass ich nur eine Verbindung zum Kunstschaffenden, um seiner Kunst willen hatte, war eher Ausnahme. Sei es Vera von Lehndorff, sei es Helge Timmerberg. Cosmic, Duke Meyer, Farin Urlaub. Wie sie alle heißen. Zuletzt Little Annie und Tom Adams waren da eher insofern eine Ausnahme, als ich sie erstmalig auf der Bühne sah und unmittelbar den Impuls hatte, sie im bewegten Bild einfangen zu wollen. Aber selbst da ergab sich im Nachhinein ein persönlicher Austausch. Und heute Opus 117. Ich gehe nicht ganz chronologisch vor. Die Aufnahmen von Opus 115 und 116 mit Karl und Saskia sind später entstanden als diese hier. Die hier verewigte launige Session im Rickenbackers, bzw. der Teil von "Wicked Game" (ja, ich habe vorher auch eine Kleinigkeit weggeschnitten, aber das Schönste bewahrt), als Maria angeschubst von Jovica im Rickenbackers begann zu improvisieren, nachdem sie zwei, drei Strophen von Wicked Game und dem Refrain gesungen hatten, war am ersten Juni 2016. Es war eine Bombenstimmung,, wie man so schön sagt und auch mal gerne nicht Dabeigewesenen gegenüber übertreibt, aber die war da wirkllich. Habe ich auch darüber geschrieben, als ich die Bildstrecke veröffentlichte. Ist hier zu lesen. Ich glaube, Maria und Jovi müssen schon langsam gedacht haben, ich rede nur von dieser Aufnahme und mehr passiert nicht mehr. Oh nein, das wäre ein Irrtum - wie man sieht. Ich gehe nach Lust und Laune vor. Über Nacht, von heute auf morgen bin ich im Flow und nehme mir nach Monaten eine Datei vor und es ergibt sich alles in kurzer Zeit. Die oft schon sehr wackelige Kamera rührt daher, dass ich nebenher die ganze Zeit getanzt habe und mich dabei nur hin- und wieder in verhaltenen Bewegungen übte, damit überhaupt irgendeine fokussierte Aufnahme zustande kommt. Ich wollte mir diesen Spaß nicht nehmen lassen und wie betoniert am Bühnenrand stehen, um makellos wackelfreie Bilder zu bekommen. Das ist der Luxus, den ich mir erlaube. Keiner bestellt mich, ich agiere selten nach Vorgaben, völlig autonom, und auch nur, wenn ich inspiriert bin. Normalerweise hätte man den Anspruch, eine Bühnensituation mit mindestens drei bis sechs Kameras aus verschiedenen Perspektiven einzufangen. Ich mache so etwas wie hier gerne aus dem Handgelenk, ungeplant, mit einer. Aber dafür haben Sie auch die Möglichkeit der sehr realen Erfahrung, wie mein Blick wandert. Das ist rough. Und ein bißchen dirty. Ich mag das. Nicht die aufgesetzte Version davon.... "heute machen wir mal was, das so ein bißchen lasziv rüberkommt" (... Schnute.... Hauchen... ). Nein. Nein. Nein. Ohne mich. Zuerst kommt das wahre Erleben. Und wenn es schön ist, ist der Lebensmoment im Recall für meine Aufnahme. So geht das bei mir. Gekürzt habe ich schon auch, das Ende wurde noch ordentlich ausgedehnt, aber das ist dann im Video auch irgendwann eintönig, wenn es auch musikalisch und atmosphärisch ein schöner Vibe war, hat aber für die laufenden Bilder dramaturgisch nichts mehr hergegeben, das die Sache intensiviert hätte. Ich habe jetzt beim Hochladen nicht angegeben, dass es nur für einen eingeschränkten, erwachsenen Personenkreis geeignet wäre. Ich weiß ja nicht, was Fünf- bis Zwölfjährige für Reimideen auf Tanz haben. Ich finde,man sollte die Kreativität im Umgang mit Sprache und Phantasie nicht beschränken. In keinem Alter. Da bin ich ganz streng. Hardlinerin.

*auf youtube gesperrt - nicht Vimeo

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