16. April 2014

"Natürlich hab ich Angst. Aber meine Neugierde und mein Mut ist größer!"

Heidi Hetzer (76!) in der Sendung Nachtcafé vor dem Aufbruch zu ihrer zweijährigen Weltreise mit ihrem angetrauten Lieblings-Oldtimer Hudo.

(Ich verehre Heidi Hetzer)

14. April 2014



Undramatisch. Bin gerade ein bißchen mehr in meiner anderen, dreidimenisonalen Welt. Jenseits der geliebten, luftigen, elektrifizierten. Repariere Sachen, arbeite zuverlässig. Bohre und schraube ein bißchen rum (also wirklich, nicht am Computer). Lese. Suche und finde - zum Glück - Ruhe. Hier bei mir. Daheim. Gucke ab und zu was im Fernseher kommt. Mehr als früher. Schalte aber auch oft frühzeitig wieder ab. Wie heute. Wie gestern. Zu viele Kochsendungen ohne Besichtigungsmöglichkeit von Privatwohnungen. Schon bin ich desinteressiert. Dagegen manche lustige oder auch einfach nur interessante Konversation oder Beobachtung im Alltag. Eine Frau, beinah so alt wie ich, feiert ihren fünfzigsten Geburtstag. Sie erzählt von einer Schiffsfahrt auf der Donau von Passau bis Wien. Hat sie sich gegönnt. Allein. Tochter hat gerade Abi-Prüfungen. Sie schon eine Weile glücklich geschieden. Erzählt von einem Flirt mit dem Barkeeper auf dem Schiff. Ich sehe ihn vor mir. Ich sehe aber keinen Mann unserer Generation. Ich sehe einen um einiges jüngeren Mann vor meinem geistigen Auge. Ungefähr Mitte Dreißig. Obwohl sie ihn in keinster Weise näher beschrieben hat. Nur, wie er gezwinkert hat. Ein Bartender auf einem Schiff. Mit dem sie Lust hatte zu flirten. So einer ist nicht unsere Generation. Oder eher selten. Leider... Ich frage sie, ob es ihr ähnlich wie mir geht. Ich sage, dass ich mitunter merke, wie die dann doch weniger werdenden Avancen auch von Herren kommen, bei denen ich innerlich Formulierungen wie "Was bildet sich der alte Sack eigentlich ein...?" in freier Schwebe in meinem Kopf registriere. Bei näherer Betrachtung oder Nachfrage stellt sich dann vielleicht heraus, dass es sich um Angehörige meiner Generation handelt. Die sich eben nicht so gut gehalten haben. Wie ich mir von mir gerne einbilde. Was aber nicht in dem Ausmaß stimmen kann, wie ich es gerne von mir empfinde. Denn sonst wären ja die Avancen der jüngeren Generation nennenswerter. Was man sich so einbildet. Sie bestätigt jedenfalls, dass sie auch eine verzerrte Wahrnehmung hat, was die Zugehörigkeit zur eigenen Generation angeht. Dann Frauen der eigenen Generation in der Öffentlichkeit. Ohne Namen zu nennen - aber Unterspritzungen lassen einen selten jünger und frischer aussehen. Das Phänomen bei solchen Eingriffen ist ja erschreckenderweise, dass ein sichtbarer Eingriff immer die Assoziation von einem noch weit fortgeschrittenerem Alter auslöst, als der Personalausweis offenbaren könnte. Kaum erkennt man die Unter- und Aufspritzung und die operative Straffung, denkt man an ein Lebensalter zwischen Mitte Fünfzig und Siebzig plus. Ein ganz heikles Unterfangen. Selten wirklich gelungen zu beobachten. Ich wäre ja nicht dagegen, wenn es wirklich gute Beispiele zu sehen gäbe. Wird es wohl auch geben, aber da ist dann wieder Diskretion das Maß aller Dinge. Die angekündigten Bikini-Fotos kommen auch noch irgendwann, aber um nicht weiter kryptische, Teaser-mäßige Andeutungen zu machen - wenn ich je von Bikini-Fotos erzähle, geht es um ein Stück Berliner Architektur. Ich habe aktuell keine Pläne, mich im Zweiteiler aus Stoff zu präsentieren. Wir haben ja momentan auch gar nicht das Wetter dafür. Obwohl, heute war schon wieder ein bißchen mehr Sonne. Und dann auch noch zur Generations-Neurose fällt mir ein, wie ich mich doch allen Ernstes gefreut habe, dass mich im Supermarkt in der Großen Hamburger Straße an der Kasse ein entschieden jüngerer Mann so von der Seite angequatscht hat. Er war nicht ganz nüchtern, vermute ich. Zumindest zielten seine Pläne für den Feierabend eindeutig in diese Richtung. Wir hatten beide alkoholische Getränke auf dem Förderband. Er meinte dann so ungefähr: "Das wird wohl wild heute Abend!" Ich: "Och nö, nicht so wild..." Auf jeden Fall freut man sich dann auch schon mal, so vor dem demnächst anstehenden, beginnenden fünften Lebensjahrzehnt, wenn man von so einem Mittdreißiger von der Seite angequatscht wird. Also nicht als Mutti. Habe ich eigentlich schon einmal erzählt, was meine absolut favorisierte Männer-Reaktion im Straßenverkehr ist? Auch von Frauen natürlich, da nur noch seltener erfahren: in dem Augenblick, in dem man auf Augenhöhe vorbeiläuft, anfangen ein Liedchen zu summen. Würde ich mich nie beschweren. Wenn sie mir den Tag verschönern wollen, und ich an ihnen vorbeilaufe, fangen sie doch einfach an ein kleines Lied zu summen. Ich liebe das. Nicht pfeifen, keine Bemerkung, keine Sprüche. Nur ein kleines Lied. Das führt auch zu nichts Weiterführendem, aber es macht den Tag ein bißchen frühlingshafter. Und ich weiß dann, dass ich so weitermachen kann. Und noch nicht jenseits von Gut und Böse bin. Alles auf Anfang. Irgendwie. So ähnlich. Sinngemäß. Und so weiter und so f.

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