29. September 2012



Einer geht noch. Ein Tag geht noch, ein Eintrag geht noch. Die Glimmer Twins singen Wild Horses. Früher konnte ich mir nie merken, ob es Wild Horses oder White Horses heißt. Da war ich noch zu klein, um zu wissen, dass White Horses poetisch irrelevanter Kleinmädchenkram gewesen wäre, und keine Hookline für einen Stones-Song. Ich lese übrigens gerade Life von Mr. Richards. Am Anfang langatmige Herkunftserläuterungen, die man aus Biographien so kennt, wo kommen Oma, Opa, Großtante und Großonkel her, wie haben sie sich kennengelernt, wer hat in welchem Steinbruch und in welcher Wäscherei gearbeitet (gähn, schnarch), schnell quergelesen. Ab der grundlegenden Begegnung mit Mickymaus wird es dann auch für mich interessant. Was für ein Arbeitstier, der gute Keith. Musik über alles. Übrigens war Radio Luxemburg der Radiosender für den jungen Keif, nicht etwa BFBS oder gar AFN, was man gerne so denkt, auf dem Kontinent.



Also gut, noch ein Tag heute hier, der wievielte? Zwölfter März. Ein Tag von vielen, an dem mir nach einem Lieblingsteil war, meinem Leopardenjäckchen aus Baumwoll-Viskose-Gemisch. Ich weiß nicht mehr, wo es das gab. Ich weiß nur, dass ich es so oft wie nur ganz wenige andere Kleidungsstücke getragen habe, seit vielen Jahren schon. Darunter eine bordeauxrote Seidenbluse, die man glatt(!) für gebügelt halten könnte, die aber - wie bereits beschämt gebeichtet - traditionell lediglich nass zum Trocknen aufgehängt, und am spitzen Kragen und an den Manschetten ein bißchen in Form gezupft wurde. Das möchte dann schon sein. Und eine mokkabraune Schweinsvelourslederhose. Auch ein dankbares Stück. Und zuguterletzt noch mein falsches, braunes Krokodil. Bei dem untersten Foto könnte man denken, ich trage einen Amy-Winehouse-Gedenk-Lidstrich, aber das täuscht! Eine Strähne hat sich keck im Augenwinkel verfangen. Ich finde das sieht lustig aus. Ein bißchen nach Zirkus. Ich übe aber weder Salto Mortale, noch Handstand, noch Flic Flac. Bis morgen in diesem Theater.


29. September 2012





Sieht mir aus, als wäre die Sonne ein bißchen herausgekommen, an jenem Sonntag, Mitte März 2012. Aber nur ein bißchen. Der weiche, karierte Flanellponcho hat mich warm gehalten, mein liebstes Umhängetuch zum Herumgammeln. Ich habe noch ein paar andere, mit so aztekischen Tierfiguren drauf, Lamas und Vögel, auch schön weich, aber keiner so flauschig wie der dunkelblaue aus Flanell mit dem Schottenkaro. Man kann die Ponchos auch draußen anziehen, mache ich aber nicht so oft. Hier sieht man ein bißchen was von einem von den anderen. Mal gucken, vielleicht jetzt im Herbst wieder. Famous Blue Raincoat von Leonard Cohen passt auch sehr schön zum Herbst, fällt mir gerade auf. Lief gerade zufällig, als ich diesen Blogeintrag schrieb.

29. September 2012



Sonnabend, zehnter März. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich an jenem Wochenende keinen Fuß vor die Tür gesetzt habe. Auch nicht am Sonntag. Das passiert öfter, als man denkt. Ich kenne eigentlich niemanden außer mir, der das so selbstverständlich macht. Für mich ist das ganz normal und auch sehr erholsam. Wenn die Sonne scheint, kriege ich es auch so mit und ein paar Strahlen ab. Die Tage verfliegen ohnehin so schnell, schon ist ein Tag vorbei und zu tun habe ich immer, langweilig ist mir nie, wenn ich alleine daheim bin. Eigentlich langweile ich mich überhaupt nur unter Leuten in einem geschlossenen Raum. Unterwegs auf den Straßen unter Fremden gibt es kein Problem, man muss ja kein Interesse vortäuschen. Alleine an einem einsamen Ort ist immer interessant und spannend, wenn der Ort noch nicht allzu bekannt ist. Ungestört etwas Neues erkunden, gehört zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Ich bin furchtbar eigenbrötlerisch. Es ist so ausgeprägt, dass ich es niemandem erklären kann, ohne Befremden zu bemerken. Auch wenn es gar nicht ausgesprochen wird. Dabei bin ich in Gesellschaft, die ich interessant finde, ganz und gar kommunikativ und verbindlich und so weiter und so fort. Für die Dauer, die ich bestimme, dann ziehe ich mich zurück. Niemand käme auf die Idee, dass ich nur ein geringfügiges Interesse an Kontakten habe. Sogar small talk beherrsche ich so überzeugend, dass man mich für leutselig halten könnte. In dem Moment, wo ich das mache, ist es auch ernst gemeint. Nur wissen die Betreffenden meistens gar nicht, dass sie in den Genuss eines seltenen Erlebnisses kommen. Wahrscheinlich liegt mir Bloggen auch deswegen so, weil ich nicht gezwungen bin, zu einem bestimmten Zeitpunkt zu kommunizieren oder überhaupt zu interagieren. Man zeigt nur, was man will und wann man will, wenn überhaupt. Sehr erholsam. Ich habe mich gerade angezogen, denn heute gehe ich vor die Tür. Aber nichts Spektakuläres. Nur ein bißchen Einkaufen, heute mal Richtung Heinrich-Heine-Str., weil ich in dem Dreh noch nie zum Einkaufen war. Wegen Abwechslung, Straßen entdecken.

26. September 2012




Day after day. Da ist sie wieder die große Gaga Nielsen-Anziehpuppe. Erst wenn sie mich einmal angelacht hat, oder wenigstens ein kleines bißchen gelächelt, wenigstens innerlich, wird die Kamera wieder ausgeknipst, vorher nicht. Sie muss sich schon ein bißchen anstrengen! Von Nichts kommt: na, wer kennt die Antwort? Genau: Nichts. Fotomodell sein ist nun einmal eine Tätigkeit, die eine gewisse Disziplin erfordert. Gaga Nielsen hat sich für diese Teilzeit-Tätigkeit entschieden, also muss sie auch eine Mindest-Leistung erbringen. Als Lohn bekommt sie dann immer die Fotos gratis mit, die sie dann unbegrenzt in ihrem Blog herzeigen darf. Sie soll ja wohl bloggen. Keine Ahnung, wozu das gut sein soll, aber wenn es ihr Freude macht, nur zu! Morgen muss sie wieder pünktlich ran. Man merkt allerdings in letzter Zeit gewisse Ermüdungserscheinungen, was die Kombinationsfreude bei ihren Anziehsachen angeht. Das könnte demnächst dazu führen, dass das Modell gewechselt werden muss. Oder die Anziehsachen. Man muss den richtigen Zeitpunkt für den Absprung oder für einen Wechsel finden. Man könnte Gaga Nielsen anbieten, dass sie nach Ablauf des Kalenderjahres selbst entscheiden kann, ob sie ein Jahr noch voll machen will, dann ginge der Quatsch noch bis Mitte Februar Dreizehn, oder man lässt es elegant auslaufen.



Immer ein bißchen weniger, bis dann eben ganz Schluss ist. Muss man dann einfach sehen! Vielleicht kommt sie ja auch von selber drauf, dass es für den Leser auf Dauer doch etwas langweilig wird, sie hat neulich schon mal so eine Bemerkung gemacht. Aber so lange sich die Bilder verkaufen, wird die Sache durchgezogen! Sie soll sich nicht so anstellen. Andere wären froh, wenn sie die Möglichkeit hätten, siehe Germany's next Topmodel! Die Nielsen soll mal schön die Füße still halten, sonst gibt es hier ganz schnell ein neues Topmodel, so schnell kann die gar nicht gucken! In ihrer Liga ist so einiges im Angebot. An attraktiven Senior-Models mangelt es hierzulande weiß Gott nicht. Senior-Model fängt übrigens ab 35 an, falls Sie es nicht wussten. Das ist das Mindest-Alter, um sich bei der berühmten Agentur für Senior-Models zu bewerben. Gaga Nielsen arbeitet also schon seit zwölf Jahren als Senior-Model. Noch ist sie gut im Geschäft, aber auch das kann sich sehr schnell ändern. Insofern ist natürlich zu wünschen, dass sie keine Allüren entwickelt, sie muss da etwas aufpassen. Wenn man ihr begegnet, bemerkt man schon nach kürzester Zeit gewisse Greta Garbo-Marotten. "I want to be alone" etc.pp. Nun ja. Andererseits gibt ihr dieser eigenbrötlerische Charakter auch diese gewisse Aura, die sich nicht so recht durchschauen oder deuten lässt. Wenn man mit Gaga Nielsen ein Produkt bewirbt, gilt es automatisch irgendwie als geheimnisvoll und sophisticated. Das ist natürlich unheimlich gefragt und wertet so gut wie jedes Produkt auf. Außerdem ist sie immer pünktlich am Set und gut vorbereitet.
Nun, ich denke, ich werde weiter mit ihr arbeiten. Bis auf weiteres.

26. September 2012



Der achte März. Heute - nein - gestern Abend ein schönes deutsches Wort in einem Brief an mich gelesen. Ich werde gebeten, einen Termin zur Inaugenscheinnahme zu vereinbaren. Das klingt ein bißchen nach Mondscheinspaziergang. Unerwartete Poesie! Mein kleiner Adlerhorst wird begutachtet, in Augenschein genommen. Um den Zustand für das Verkaufsangebot zu beurteilen. Ich habe den elften Oktober ausgesucht. Die werden Augen machen, bei der Inaugenscheinnahme. Vor lauter Villa Kunterbunt werden sie den Zustand gar nicht begreifen können. Pippi Langstrumpf würde wahrscheinlich auf dem Kleinen Onkel durch den Flur reiten, während die Inaugenscheinnahme von statten geht, mit Herrn Nilsson auf der Schulter, der die Augenscheinnahme mit lustigen Quieklauten aus Taka-Tuka-Land begleitet. Nur fünf Minuten soll es dauern. Gaga Nielsen, Herr Nilsson, Pippi und der Kleine Onkel sind schon mächtig gespannt!

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Gaga Nielsen 28. April...
28.04.24, 01:17
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Zucker 27. April 2024...
27.04.24, 23:22
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P.P.P.S. gibt zig...
27.04.24, 17:05
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NeonWilderness
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Zucker 27. April 2024...
27.04.24, 13:54
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Jon Tinic Ein Setup...
26.04.24, 08:42
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Christoph M. und? Gaga...
26.04.24, 01:13
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:-)
26.04.24, 01:02
NeonWilderness
Yay, es muss auf den...
25.04.24, 23:49
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Isabel Bogdan Aber...
24.04.24, 21:55
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Margarete 24. April...
24.04.24, 19:35
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Margarete 22. April...
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Margarete 22. April...
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MARGARETE 21. APRIL...
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Im Grunde ist Sonne...
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