13. Februar 2012

Todesmutig am Nordpol! Also fast. Ich habe vorgestern meinen ganzen Mut zusammengenommen und mich in die Kälte gewagt. An den Beinen hatte ich sicherheitshalber unter der Überhose eine langbeinige andere Hose aus Nickistoff und an den Füßen dicke Socken, ein paar andere Socken drüber und dann noch so Wadenwärmer, wie lange Kniestrümpfe ohne Füße dran. Heißen die auch Leggings? Oder "Leg Warmer"? Wie heißen die Dinger auf Deutsch? An den Füßen des weiteren Stiefel mit extra Sohle drin und oben rum auch so mehrere Schichten schwarze langärmlige Baumwollhemden, davon eins mit Rollkragen, dann eine schwarze Nickijacke mit Kapuze dran und drüber meine dicke alte Rockerjacke, obwohl ich nie Rocker war, Rockerin auch nicht, aber ich rocke natürlich trotzdem. Und die Mütze, die ich letztes Jahr bei H&M im Sonderangebot gekauft habe. Das Teddyfell ist aus Baumwolle und noch was. Und natürlich einen extra Schal aus so flauschigem Teddyzeugs (schwarz, surprise surprise) und dicke, mit Flanell gefütterte Lederhandschuhe aus dem Hause Roeckl, welche ich sehr empfehlen kann. Weil ich aber natürlich dringend Beweisfotos meiner Nordpolexpedition vor der Haustür machen musste, habe ich die Handschuhe ungefähr drei Minuten ausgezogen, was ich nicht empfehlen kann. Aber die Fotos mussten einfach gemacht werden, es half ja alles nichts! Zum Glück bin ich schnell und konnte genug Material fabrizieren, bevor mir die Fingerkuppen weiß verfärbt abgefallen sind. Aber dann musste ich ja blöderweise noch zu Rossmann, das war ja ein zentraler Anlass der Expedition. Müll runterbringen und zwei Sachen bei Rossmann holen, die Aldi nicht hat. Ich also zackig mit wieder Handschuhen an Richtung Rossmann, durch die Sophien- und Rosenhöfe, schnell rüber. Da hätte man natürlich auch jede Menge fotografieren können, aber dann könnte ich mit Sicherheit keinen Blogeintrag mehr tippen, weil ich dann ja leider keine Fingerkuppen mehr hätte, bzw. die Stummel erst abheilen müssten und dann die Finger-Prothesen und der ganze Zirkus. Nein Danke!



Ohne mich. Meine Verpflichtung in Sachen Reportagetätigkeit hat Grenzen. Bei Rossmann dann erst mal ausgiebig aufgewärmt.



Zum Glück war gut geheizt! Ich habe dann etwas länger vor dem Regal mit den Kerzen herumgetrödelt als unbedingt notwendig, zwecks Aufwärmung. Hat geklappt, man hat mich nicht angesprochen. Dann zügig zurück in die warme Hütte! War jedenfalls mal interessant, draußen zu sein, man kann dann noch besser nachfühlen, wie es den anderen Menschen da draußen so gehen mag. Und natürlich auch super: ich kann endlich mitreden!

11. Februar 2012

UNSERE JUGEND IST HERUNTER GEKOMMEN UND ZUCHTLOS. DIE JUNGEN LEUTE HÖREN NICHT MEHR AUF IHRE ELTERN. DAS ENDE DER WELT IST NAHE.

Keilschrift Ur, Chaldäa, 2200 v. Chr.

08. Februar 2012



Demütig werden wir alle Abbitte leisten, wenn sich das Thermometer im März zu sieben oder gar siebzehn Grad aufschwingt! Schon eine super Dramaturgie hier, im guten neuen Jahr. Erst ewiger Herbst, für mich sehr in Ordnung, dann arschkalt und die langsame Erwärmung wird wie das Happy End von dem Titanic Film mit Pausbacke - wie heißt er noch - egal. (Oder war da gar kein Happy End?) Er soll ja ein guter Schauspieler sein. Den Titanic-Film fand ich seinerzeit ganz schlimm. Also nicht schlimm "schlimm", sondern schlimm kitschig. Wenn ich mich nicht irre, habe ich sogar extra zwei Packungen Tempo (Entschuldigung, ich bin im kapitalistischen, markenversauten Westen sozialisiert) Papier-Taschentücher eingesteckt. Und wenn ich mich weiterhin nicht irre, habe ich kein einziges davon gebraucht. Es war auch recht anstrengend, die für mich unattraktive Paarung Dingsbums-Winslet bis zum Ende durchzuhalten. Gar nicht zu reden von dem anderen Quark mit Schiffsbug und Wallawalla vor pink-orangem Himmel und Untergangsgefiedel der Bordkapelle. Aber eine einzige Szene war drin, die mich rührte, also so ansatzweise. Fatalerweise ganz am Anfang. Als sich die alte Dame an ihre Liebe erinnerte und diese Sache mit dieser Kette mit dem Stein. Da waren drei Sekunden, die mir ans Herz gingen. Schade, dass die alte Dame nicht die Hauptdarstellerin der dann folgenden gefühlten drei Stunden Film war. Eine Pause war glaub ich auch. Ach nein, keine Pause, ich habe eine Pause gemacht, weil ich aufs Klo musste, und die Freundin versicherte mir bei der Rückkehr, dass ich nichts verpasst hätte. Obwohl sie den Film nicht so langweilig gefunden hat wie ich. Wie komme ich denn jetzt bloß auf Titanic? Ach so, wegen der Metapher. Ist ja nun ewig her, dass die Schmonzette gelaufen ist. Nur noch mal für's Protokoll: genau die Sorte Film, bei der mich so rein gar nichts fesselt. Kitschiger Kostümkrempel, süßliches Klischee-Geturtel und plüschiges Ambiente. Nein Danke! Tatsächlich bin ich zu romantisch für solche platten, halbherzigen Darbietungen. Ja, wirklich. Hier steht nicht zu cool, sondern zu romantisch. Ich habe mich nicht vertippt. Die Illusion der Wahrhaftigkeit ist freilich ein seltenes Gut im weltweiten Filmschaffen. Ein gutes Gegenbeispiel ist die Szene in "Die Brücken am Fluss", wo Meryl Streep nach dem Abschied in ihrem Auto sitzt und Clint Eastwood noch einmal vorbeifahren sieht. Der letzte Blick. Aber diesen Film mochte ich viel lieber in der deutschen Synchronfassung, weil Meryl Streep in der amerikanischen Originalfassung einen übertriebenen italienischen Akzent kultiviert, der mich ungemein stört und die Qualität des bis dahin nur auf deutsch gesehenen Films kippen lässt. Keine Empfehlung. Nicht "The Bridges of Madison County" anschauen. Nur die deutsche Synchronfassung ohne albernen affektierten Italo-Akzent. Ach, so ein schöner Film. Jetzt ist mir der rechte Fuß eingeschlafen und ich muss mich mal anders hinsetzen. Und auch noch ein bißchen was essen, vor dem Zubettgehen. Und trinken (!).

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