03. September 2011

Der Gaga Nielsen-Award für spitzenmäßig gelungene Reklame geht in dieser Saison an die Damenboutique "Lara Fashion" ("Mode für die ganze Familie - Abendmode, Kopftücher, Röcke, Hosen, Jeans, Schuhe, Taschen und vieles mehr...") in der Hermannstraße 56 im Bezirk Neukölln, 12049 Berlin.



Zielstrebig war ich auf der Suche nach dem nächsten Geldautomaten, der Sinn stand mir in keinster Weise nach Hüfthosen an Schaufensterpuppen betrachten. Obzwar die kecken, wenn auch etwas kopflosen Damen in ihren knapp aber gut sitzenden Röhrenhosen keineswegs den Weg versperrten, theoretisch somit die Möglichkeit des flüssiges Vorbeilaufen gewährleistet war, konnte ich nicht umhin, stehenzubleiben und mir die Angelegenheit genauer zu betrachten. Candy und ihre knackigen Schwestern zogen mich genau genommen völlig in ihren Bann.



Hypnotisiert fummelte ich umständlich die Kamera aus den Untiefen meines Ausflugsrucksacks, den ich zu diesem Zwecke eigens abnehmen musste (bei der Gelegenheit ist mir dann auch der kleine Hosenscheißer oben drüber überhaupt erst aufgefallen.) Ich beglückwünsche die Boutiqueninhaberin Semiha Derdiyhok zu dieser innovativen Form der Außenwerbung und ziehe sogar in Betracht beim nächsten Hosenkauf mal bei "Lara Fashion" vorbeizuschauen!

03. September 2011

Gestern war ich wieder als rasende Reporterin unterwegs, um weltbewegende Ereignisse für meine Leser zu dokumentieren. Intuitiv gelangte ich gleich zu Beginn meines gestrigen Einsatzes an einen Brennpunkt des Geschehens in der Herrmannstraße, genauer gesagt Hermannstr. 56. Über der beliebten Damen-Boutique "Lara Fashion" spielte sich in einem Fenster das Folgende ab, was ich sofort umfassend dokumentieren musste. Nachdem mein mehrstündiger Einsatz in Neukölln beendet war, kehrte ich zurück an meinen Ausgangspunkt im Bezirk Mitte, wo sich meine Wohnung befindet. Mit dem dafür passenden Schlüssel öffnete ich meinen Briefkasten, wo mir neben anderer ungebundener Reklame in Form von losen Zetteln, der neue IKEA-Katalog entgegenfiel. Ich stellte fest, dass sich das Format abermals verkleinert hat, so ähnlich wie von der einen Frauenzeitschrift, die manchmal junge Frauen in der S-Bahn durchblättern. Allegra oder Amiga oder Cosmopolitan. Eben nicht mehr so das richtige Zeitschriftenformat.



Vor ein paar Jahren habe ich mir einen neuen Mülleimer gekauft. So einen ganz schicken, repräsentativen. Da konnte mein alter weißer Schwingdeckel-Plastikmülleimer weg. Aber praktisch wie ich nun einmal veranlagt bin, habe ich den noch voll funktionsfähigen alten Eimer nicht etwa weggeschmissen, sondern gespendet. Ich habe ihn ordentlich ausgewaschen und abgetrocknet und dann unten im Treppenhaus, wo die Briefkästen sind, in die Ecke gestellt. Da passt er optisch auch recht gut hin. Der Mülleimer wurde auch gleich sehr gut von der Hausgemeinschaft angenommen und obwohl ich es nicht draufgeschrieben habe, wird er für genau das benutzt, was ich mir gedacht habe. Damit man die Reklamezettel und -Zeitungen, die eben doch immer eingesteckt werden (bedrohliche Aufkleber nützen da recht wenig, da die Reklamezettelverteiler wahrscheinlich Schule geschwänzt haben, als Lesen dran war) ordentlich entsorgen kann und sie nicht mit in die Wohnung nehmen muss. Der Eimer war dann auch gleich am zweiten Tag randvoll. Gefreut hat mich auch, dass die Reinigungskraft es automatisch als ihre Aufgabe erkannt hat, den Eimer regelmäßig auszuleeren. Das funktioniert jetzt schon seit ein paar Jahren ausgezeichnet. Es hat auch noch nie jemand anderen Müll reingeschmissen.



Na ja, jedenfalls überlegte ich einen Moment, ob ich den IKEA-Katalog jetzt da reinschmeiße oder mit nach oben nehme. Er ist ja schon immer sehr liebevoll gemacht und als Kind habe ich auch furchtbar gerne Kataloge angeschaut. Wie das kleine Scheißerchen da auf den Bildern. Den Quelle-Katalog hauptsächlich. Oder Schöpflin. Oder Klingel. Oder Otto. Oder Wenz. Meine Güte, meine Mutter hatte wirklich alle Kataloge abonniert. Das war quasi das Internet-Shopping der Sechziger und Siebziger, für Leute die auf dem Land wohnten. Stundenlang konnte ich mich damit beschäftigen. Manchmal durfte ich mir auch Anziehsachen aussuchen, die dann irgendwann später in einer Sammelbestellung bestellt wurden. Toll, wenn das Paket dann kam! Später habe ich dann auch die IKEA-Kataloge angeschaut, wo ich noch manchmal Sachen gebraucht habe. Deswegen habe ich auch ein bißchen gezögert, ob ich den aufwändig gemachten Katalog nun da reinschmeiße, in das Müll-Eimerchen. Ich bin also noch einmal in mich gegangen, habe festgestellt, dass ich keinerlei Impulse in mir feststelle, Möbel zu kaufen und überhaupt genug Krimskrams habe, dass ich selber eine IKEA-Filiale aufmachen könnte und habe ihn also doch auf dem kurzen Weg entsorgt. Aber trotzdem Danke an die Firma IKEA, dass sie gestern scheinbar die ganze Welt, oder zumindest alle Berliner Bezirke mit ihrem kleinen Katalog beglückt hat. Das Kleine hat auf jeden Fall einen kurzweiligen Nachmittag mit dem bunten Bilderbuch gehabt, wie man sieht. Als ich es entdeckt habe, konnte man den IKEA-Schriftzug ganz deutlich sehen, als ich dann aber angefangen habe zu knipsen, hat es sich nicht mehr ergeben. Aber Sie sind nun im Bilde. Was mir jetzt auch noch dabei einfällt ist, dass sich die Größe des Kindes durch das kleinere Katalogformat relativiert. Als ich es fotografiert habe, bin ich die ganze Zeit von dem alten großen Katalog ausgegangen, da wusste ich noch nicht, dass es einen neuen im Briefkasten gibt. Kombiniere: es handelt sich somit offenbar um ein Klein-Kind!

02. September 2011



Ich habe Pläne.

Große Pläne!

02. September 2011

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ICH WÜNSCHE MEINEN LESERN UND LESERINNEN ALLERWEIL


LICHT, KRAFT UND FUNK!


01. September 2011




Jetzt aber fix zum Endspurt. Zwölfte Etappe. Bilder vom Areal. Das Drumherum. Nochmal blauer Himmel. Nochmal Ringelhemdchen. Mädchen. Frauen mit Sonnenbrillen. Ein Fotograf, der erzählte, wie oft er was an der Mauer fotografiert hat. Von Anbeginn an. Der ältere Herr mit der Schirmmütze. Bernauer Straße. Gartenstraße. Ackerstraße. Und am Ende zur kleinen Kirche der Versöhnung. Ich war nicht drin, sie hat gerade zugemacht. Sehr gelungenes Bauwerk. Schöne Ecke da. Zurück über die Ackerstraße. Diesmal nicht über den Sophienfriedhof. Meine Kamera-Akkus waren dann auch leer. Ich war ungefähr vier, fünf Stunden dort unterwegs. Und jetzt haben die drei Leute, die hier lesen immerhin eine Idee, wie dieser Tag in Berlin war, und was das eigentlich ist, diese obskure Mauergedenkstätte. Geschichts- und Heimatkundeunterricht für heute beendet! Hausaufgaben gibt es heute keine. Und nun die Schulsachen eingepackt und raus hier. Morgen frag ich ab!


01. September 2011




Ein paar Details der Ausstellung im Dokumentationszentrum. Es gibt weit mehr zu sehen, als ich abgelichtet habe. Der Lichtstreifen zählt nicht zu Ausstellung. Die Sonne schien ein paar Zentimeter unter dem Rollo und dem halbtransparenten Vorhang durch. Der Faltenwurf zauberte daraus eine große Schlange aus Sonnenlicht.


01. September 2011



Etappe X
. Gegenüber der Mauergedenkstätte in der Bernauer Straße ist so ein Kasten, das Dokumentations- und Besucherzentrum. Keine tolle Architektur, aber man kann ganz nach oben auf eine Ausichtsplattform gehen, wo man das ganze Areal im Überblick hat. In einem Raum wurde der Film "Mauerflug" gezeigt. In dem man genau das gesehen hat. Mit dem Heli über die Berliner Mauer, durch alle Bezirke. Wie ein weißes Band zog sich die Mauer durch die Landschaft. Obwohl sie gar nicht weiß ist. Aber so hat es von oben ausgesehen. Auf der Platform ist mir aufgefallen, dass an dem Tag unheimlich viele Berliner Ringelhemdchen angehabt haben. Unten ist ein Gartencafé, da war schon wieder eine Frau im Ringelshirt. Ich muss die dann auch immer fotografieren, weil Ringelhemden auf schwarzweiß-Fotos immer super aussehen, wurscht wer drinsteckt. Auf einer Etage ist eine Ausstellung über den Mauerbau. War ich nach dem Film drin.

01. September 2011



Links von der großen Denkmalwand war eine Open Air-Bühne aufgebaut. Da saßen Zeitzeugen und erzählten, im Hintergrund alte Diaufnahmen aus der Zeit des Mauerbaus. Und der RBB schwirrte natürlich auch herum, wie es sich gehört an einem solchen Tag. Raiko Thal, einer der Abendschau-Moderatoren war vor Ort und neben ihm stand Harald Karas, ein ehemaliger Kollege von ihm, der erzählte, dass er sowohl als die Mauer gebaut wurde, als auch im November 1989, als die Mauer fiel, als Reporter für die Abendschau im Einsatz war. Und dass das für ihn der historische Moment, der Höhepunkt in seinem Leben als Reporter war. Ich habe erst gar nicht gewusst, wo ich den älteren Herrn hintun soll. Es ist doch schon wieder lange her, dass er moderiert hat. Vor zwanzig Jahren hat er sich in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Das Gesicht war mir noch vertraut. Er ist das Urgestein der Berliner Abendschau, denn er hat am 1. September 1958 die allererste Abendschau aus dem Studio am Theodor-Heuss-Platz moderiert.



Jeden Abend kurz nach Sieben die Berliner Abendschau zu gucken, war mir bald eine liebe Angewohnheit geworden, als ich im Frühling 1986 hierher gekommen war. Der Tonfall der Moderatoren hatte so etwas Vertrautes, Familiäres. Damals moderierten unter anderem Evelyn Lazar und Hans-Werner Kock. Das fühlte sich an wie die nette Variante von Onkel und Tante. Auch, weil Hans-Werner Kock immer so gemütliche Strickpullover beim Moderieren trug, seltenst Anzug und Krawatte. Er hätte auch Taxifahrer sein können. Und sein Abschiedssprüchlein war immer "Macht's gut Nachbarn!". Da hat es gemenschelt, wie man so sagt. Dann dachte ich immer: endlich zuhause. Lustig, dass ich jetzt zufällig sehe, dass wir am selben Tag Geburtstag haben, die gute alte Abendschau und ich. Beste Abendschau der Welt.

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