Stark inspiriert durch die Lektüre der Bedienungsanleitung für das Erstellen von Wikipedia-Einträgen, vor ungefähr fünf Minuten, dachte ich mir, dass es doch sicher nach dem Geschmack vieler Leserinnen und Leser wäre, wenn man diese Empfehlungen leicht angepasst für Blogeinträge ausgibt. Somit können wir die folgende Anleitung als unsere persönliche kleine Hausordnung erachten:
"Hier kannst du einen neuen Wikipedia-Artikel Blog-Eintrag verfassen. Eine Anleitung für Anfänger findest du unter Wikipedia bei deinem Blog-Hoster: Dein erster Artikel Blogeintrag.
Beachte dabei: Der Artikel Blogeintrag sollte
* ein Mindestniveau erfüllen,
* enzyklopädische Relevanz besitzen
* und durch Quellen belegt sein.
Es passiert leider zu oft, dass schlechte Artikel gelöscht stinklangweilige Blogeinträge weggeklickt werden müssen. Wenn du das Erstellen oder Bearbeiten von Artikeln Blogeinträgen erst einmal ausprobieren möchtest, nutze bitte die "Spielwiese" offline-Funktion."
Mir persönlich liegt natürlich vor allem die enzyklopädische Relevanz am Herzen, was meinen Lesern sicher nicht entgangen ist. Da ich mich als Wissenschaftsblog verstehe, habe ich hier natürlich auch eine Vorbildfunktion, der ich mich jederzeit zu stellen bereit bin.
Hier sollten eigentlich Erkenntnisse über das Erlangen geistiger Klarheit stehen. Ich hatte heute so einige, im Laufe dieses sonnigen Sonntags. Im Augenblick fehlt mir nur ein wenig die - äh ja - geistige Klarheit, um meine tollen Einsichten angemessen wiederzugeben, ohne mich allzusehr zu verheddern. Ich finde es angenehmer, wenn jemand einen klaren Gedanken auch klar ohne unnötiges Geschwurbel formulieren kann. Zumal bei diesem Thema. Ich bitte um Nachsicht.
Auf jeden Fall rührten die Gedankengänge daher, dass ich mich heute spürbar klareren Geistes fühlte, als die Tage zuvor. (Was mit Verlaub nur zum Teil an hormonellen Schwankungen liegt, ich kenne mich auch langsam gut genug.) Ich habe mich durch mehrmaliges Schlafen zunehmend innerlich von einem Störfaktor entfernt, eine mich eine Weile beschäftigende, unkonstruktive Kommunikation. Es fühlt sich von Nacht zu Nacht, von Tag zu Tag mehr an, als ob es mir endlich gelingt, meinen eigenen Sender wieder störungsfrei einzustellen. Damit hat es wesentlich zu tun.
Ich bin überzeugt, dass man geistige Klarheit nicht erlangen kann, wenn man störende Sender nicht aus dem eigenen Frequenzbereich entfernt. Genauer: man muss sich veritabel räumlich und geistig von dem entfernen, was den eigenen Weg beeinträchtigt, den Rückenwind nimmt. Sich fernhalten, oder die Störfaktoren fernhalten. Zum Beispiel von Menschen fernhalten, die einem den ureigenen Weg nicht zugestehen, steuernd einzuwirken versuchen. Um einen solchen störenden Einfluss zu überwinden, ist es ratsam, sich aus dem Einflussbereich zurückzuziehen. Man muss (sich) nicht daran (ab)arbeiten, das nützt meistens nichts. Keinen lauen Konsens suchen. Das macht einen nicht frei und glücklich. Es sei denn, man will vor allem Frieden mit Hinz und Kunz. Dann mag das eine Lösung sein. Aber man entfernt sich dann ganz sicher von der ureigenen Motivation, sofern diese - wie gesagt - nicht vorrangig aus Harmoniestreben besteht.
Zeitlich begrenzte, wenn auch rituell gebetsmühlenhaft wiederholte Meditationsübungen führen nicht zu einem klaren, ruhigen Geist, wenn die Eckdaten der Situation nicht geändert werden. Dann ist Meditation nur Kompensation. Ein Pflaster auf einer viel tieferen Wunde. Der unruhige Geist findet nicht tiefen Frieden in stundenweisen Verdr Meditationsübungen sondern in grundlegend zuträglichen, gesunden, entspannten Lebensbedingungen. Dann kann man sich das Meditationsstündchen sparen, weil der Zustand der Ruhe dann dauerhaft ist. Man kann es auch mit der langfristigen Nutzlosigkeit zeitlich begrenzter Diäten, phasenweiser Ernährungsumstellungen oder punktueller Fitnessübungen vergleichen. So lange das Dienliche als Ausnahmezustand zelebriert wird, nicht so selbstverständlich wie Atmen geschieht (damit hört man ja auch nicht mehr auf), handelt es sich um eine Ausnahmehandlung, die kein Teil der eigenen Natur werden kann.
Menschen, die eine grundlegende Veränderung in ihrer Lebensweise fest installiert haben, kommen in den Genuss einer dauerhaften Ernte. Wenn man in fünfzehn wachen Stunden wiederholte geistige 'Verunreinigung', Vereinnahmung, Infiltration zulässt, wird es äußerst schwierig, eigentlich unmöglich, in einer einzigen sechzehnten Stunde des Rückzugs in einen inneren Raum geistiger Ruhe, diese fünfzehn Stunden Unfug-Overflow zu transformieren und zu peace of mind oder womöglich 'weißem Licht' zu transzendieren. Das mag der Grund sein, warum viele Menschen, die mit großer Ernsthaftigkeit an Meditationstechniken arbeiten, keine wirkliche innere Ruhe finden, die nennenswert über die Meditationsstunde hinausginge, obwohl sie es mit großer Regelmäßigkeit, Disziplin und Ehrgeiz angehen. In einer unruhigen Welt dauerhaft geistige Klarheit zu finden, in dem Sinne, dass man in der Lage ist, glasklar die ureigenen Lebensimpulse und unverstellten Gedanken, Wahrnehmungen zu erleben, ist nur möglich, wenn man lernt, wie man sich schützt. Tapfer bei sich bleibt und Vereinnahmung in der Kommunikation mit anderen ohne schlechtes Gewissen weit von sich weist. Ich übe da auch noch. Mal sehen, ob ich es hinkriege. Und viel schlafen. Gute Nacht.
Ich kenne keine Mary-Jane. Wahrscheinlich macht man sich gleich verdächtig, wenn man nicht in das Gewinsel um verschwundene, abgemurkste kleine Mädchen mit großem Trauerflor einfällt. Am besten gleich Staatstrauer verhängen! Aber nur bei 1 - 11-jährigen Mädchen mit Puppengesicht. Danach sind sie nicht mehr so goldig und lieb. Auch gibt es weiterhin keine Veranlassung, Bildschlagzeilen zu fabrizieren, wenn Oma Kasuppke oder Tante Inge um die Ecke gebracht werden. Die haben ja ihr Leben schon mehr oder weniger hinter sich. Oder womöglich Männer. Alte Männer! Weg damit! Ist nicht schade drum. Aber kleine Mädchen. Ganz schlimm. Alle Räder müssen stillstehen und große Suchaktionen müssen eingeleitet werden, Geld spielt keine Rolle. Es geht um ein Mädchen. Es geht um Mary-Jane! Unschuld. So alte Männer, die haben doch auch meistens was auf dem Kerbholz, machen wir uns doch nichts vor. Und Tante Inge war schließlich alt genug, um darauf zu achten, mit wem sie Umgang pflegt. Aber so ein kleines süßes Mädchen. Das ist ein Fall für Interpol. Womöglich fehlt bei mir das Mutti-Gen.